Aktuelles
  • Herzlich Willkommen im Balkanforum
    Sind Sie neu hier? Dann werden Sie Mitglied in unserer Community.
    Bitte hier registrieren
  • Friedliche Feiertage, egal was Ihr feiert, wünscht Euch
    Euer Balkanforum-Team

Iran News....

Iran: Protestierende zwölfte Nacht in Folge auf der Straße
Nach dem Tod einer jungen Frau in Polizeigewahrsam sind im Iran gestern Abend erneut Protestierende in mehreren Städten auf die Straße gegangen. Mehrere Frauen nahmen Medienberichten zufolge in verschiedenen Städten ihre Kopftücher ab. Ein Mann soll ein Banner des obersten geistlichen Führers des Iran, Ajatollah Ali Chamenei, angezündet haben. Aktivisten berichteten, dass es angesichts einer Internetsperre schwieriger werde, Videomaterial zu verbreiten.

Die Sicherheitskräfte im Iran gehen gewaltsam gegen die Proteste vor. Bei den seit zwölf Tagen anhaltenden Protesten wurden laut Aktivisten bisher mindestens 76 Menschen getötet. Nach Angaben der in Oslo ansässigen Nichtregierungsorganisation Iran Human Rights (IHR) waren darunter auch sechs Frauen und vier Kinder.

Behörden sprechen von „etwa 60 Toten“

 
Iran geht gegen kurdische Gruppen vor
Am Mittwoch haben iranische Streitkräfte erneut Gebäude mehrerer kurdischer Gruppen im Irak mit Raketen und Drohnen angegriffen. Teheran rechtfertigt die Attacken als „legitime Reaktion“ auf vorherige Angriffe kurdischer Gruppen. Laut der Regierung soll es zudem kurdische Waffenlieferungen an iranische Demonstranten gegeben haben. Der iranische Präsident Ebrahim Raisi sieht in den Protesten „Verschwörungen der Feinde“.

Bei den Angriffen vom Mittwoch auf die Kurdengebiete im Grenzgebiet sind laut Behördenangaben mindestens 13 Menschen getötet und Dutzende weitere verletzt worden. Eine mit Sprengstoff beladene Drohne habe das Gebäude der Kurdischen Demokratischen Partei des Iran (KDPI) in der Provinz Erbil angegriffen, berichtete die Nachrichtenseite Kurdistan24.net. Die KDPI bestätigte den Angriff bei Twitter. Mindestens neun Drohnen hätten zudem Gebäude der linken Kurdenpartei Komala in der Provinz Sulaimanija angegriffen.

 
Weitere Eskalation
Das sei eine „legitime Reaktion“ auf vorherige Angriffe kurdischer Gruppen auf iranische Militärbasen im Grenzgebiet, so Teheran. Der iranische Innenminister Ahmad Wahidi hatte zuvor einigen kurdischen Gruppen vorgeworfen, an den regierungskritischen Protesten der vergangenen Tage im Iran beteiligt zu sein. Angeblich soll es laut Regierung auch kurdische Waffenlieferungen an iranische Demonstranten in den Kurdengebieten gegeben haben.

Die Entwicklung ist eine neue Eskalation wegen der anhaltenden regierungskritischen Proteste im Iran. Auslöser war der weiterhin ungeklärte Tod der 22-jährigen Iranerin Mahsa Amini in Polizeigewahrsam. Sie war von der Religionspolizei festgenommen worden, weil ihr Haar zu sehen war. Da Amini kurdische Wurzeln hatte und mit ihrer Familie in der Provinz Kurdistan lebte, gab es besonders in etlichen kurdischen Städten heftige Proteste sowie Auseinandersetzungen mit der Polizei.

 
Westen mischt sich nicht ein, sonst würden die Mullahs mit der Begründung kommen der Westen habe die Demonstranten ermutigt zu protestieren.

Schickt den Demonstranten Panzerhaubitzen und HIMARS.
 
Iran-Proteste: Weitere Journalistin festgenommen
Im Iran ist eine weitere Journalistin wegen ihrer Berichterstattung über die Proteste gegen das islamische System festgenommen worden. Die reformorientierte Zeitung „Hammihan“ berichtete im Nachrichtenkanal Telegram, dass Elahe Mohammadi heute zunächst von der Justizbehörde vorgeladen, aber schon auf dem Weg dorthin festgenommen worden sei.

Der iranische Journalistenverband hat mehrmals die sofortige Freilassung aller einheimischen Reporterinnen und Reporter gefordert, die wegen der Berichte über die Proteste in Haft sitzen. Genaue Angaben zur Anzahl der festgenommenen und der inhaftierten Journalisten gibt es zwar nicht, aber die Rede ist von Dutzenden.

Nach Darstellung der iranischen Justiz können jegliche Unterstützung für und Berichte über die Proteste zu weiteren Ausschreitungen führen und deshalb auch als Straftat ausgelegt werden. Der Journalistenverband weist das vehement zurück und argumentiert, dass die Journalisten lediglich ihrer Arbeit nachgingen. Außerdem seien diese Festnahmen und Inhaftierungen in höchstem Maße schädlich für das Ansehen iranischer Medien.

Amnesty fordert Untersuchung

 
Iranerinnen und der Kampf um Freiheit (Videobericht im Link)
Das Regime im Iran versucht durch harte Ansagen, Internetsperren und einem hohen Polizeiaufgebot den Protestwillen zu brechen. Ebenso ist eine Debatte rund um die Rechte der Frauen neu angefacht.

 
"We Shall Overcome" (with some lyrics in Farsi) for the unbelievably courageous women - and men - who are undaunted in spirit, song, and action, creating a new Iran.
(video originally recorded in 2009)

Um diese Inhalte anzuzeigen, benötigen wir die Zustimmung zum Setzen von Drittanbieter-Cookies.
Für weitere Informationen siehe die Seite Verwendung von Cookies.
 
Regime „extrem nervös“
Bei den Protesten im Iran ist kein Ende in Sicht. Das harte Vorgehen des islamischen Regimes, das zahlreiche Menschen das Leben kostete, lässt Erinnerungen an frühere Protestwellen wach werden. Dass die Lage prekärer ist als bei dem Aufstand gegen Mahmud Ahmadinedschad 2009, glaubt der Iran-Experte Walter Posch nicht. „Extrem nervös“ sei die Regierung aber allemal, sagt er zu ORF.at.

Für das Regime, das im Umgang mit Widerstand sehr geübt sei, handle es sich um eine „seriösere Auseinandersetzung“, erklärt Posch. Der Protest sei „in dieser Deutlichkeit“ nicht erwartet worden. Immer wieder würden nämlich neue Gruppen auf die Straßen gehen, so der Experte – Frauen, Männer, Studierende, Schüler und Arbeiter; Menschen unterschiedlicher Alters-, Volks- und Religionsgruppen.

Entzündet hatten sich die Proteste vor gut zwei Wochen: Nachdem die Religionspolizei die 22-jährige Mahsa Amini wegen ihres angeblich „unislamischen Outfits“ festgenommen hatte, fiel die Frau erst ins Koma und starb kurze Zeit später. Die genauen Umstände sind unklar. Die Polizei habe Gewalt angewandt, so die Kritik. Die Polizei weist das entschieden zurück.

 
Zurück
Oben