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Iran News....

„Werden ihn nicht töten, zumindest nicht jetzt“ – USA kennen laut Trump Chameneis Versteck
US-Präsident Donald Trump hat den Iran zur bedingungslosen Kapitulation aufgefordert. In mehreren Posts drohte er dem obersten Führer Ajatollah Ali Chamenei. Man wisse, wo er sich befinde.

US-Präsident Donald Trump hat Irans oberstem Führer Ajatollah Ali Chamenei indirekt gedroht. „Wir wissen genau, wo sich der sogenannte ‘Oberste Führer' versteckt hält“, schrieb Trump auf der Plattform Truth Social. „Er ist ein leichtes Ziel.“ Vorerst sei Chamenei dort aber sicher. „Wir werden ihn nicht ausschalten (töten!), zumindest nicht im Moment.“

Trump warnte den Iran davor, Raketen auf Zivilisten oder US-Soldaten abzufeuern und mahnte: „Unsere Geduld geht langsam zu Ende.“ In einem weiteren Post schrieb Trump – wohl an den Iran gerichtet – in Großbuchstaben: „Bedingungslose Kapitulation!“

 
Der Krieg wird die Menschen im Iran nicht befreien
Israel hat den Iran angegriffen. Wer das verurteilt, verteidigt nicht gleich auch das Mullah-Regime, sondern vor allem die iranische Bevölkerung, deren Schicksal als Kollateralschaden hingenommen wird

In ihrem Gastkommentar schreibt Solmaz Khorsand, Journalistin, Buchautorin und Podcasterin, über die Auswirkungen des Krieges auf die Bevölkerung im Iran.

Bürgerinnen und Bürger eines Schurkenstaates dürfen nicht auf Solidarität hoffen, wenn ihr Land angegriffen wird. Es ist schließlich ein Schurkenstaat, der Milizen finanziert und ausgebildet hat und damit Leid in eine ganze Region gebracht hat. Es ist ein Schurkenstaat, der einem anderen Land mit Vernichtung droht. Es ist ein Schurkenstaat, gegen den sich jeder Schlag rechtfertigen lässt. Deswegen fällt es auch schwer, einen Angriff auf einen Schurkenstaat als Weltgemeinschaft eindeutig zu verurteilen.

Am 13. Juni hat die Demokratie Israel den Schurkenstaat Iran angegriffen. Die israelische Regierung sprach von einem "Präventivschlag" und begründete diesen mit dem weit fortgeschrittenen iranischen Atomprogramm. Nun ließen sich natürlich Umschreibungen wie "Operation" und "Eskalation" für diesen Schritt, dem viele vorangegangen sind, finden. Aber es ist, was es ist: Es ist der Krieg, den Menschen in und außerhalb Irans seit Jahren und Jahrzehnten gefürchtet haben. Der Showdown zwischen den zwei Erzfeinden, als wäre es ein Wrestling-Match. So lesen sich viele Kommentare in der Presse. Ein Wrestling-Match, das uns alle etwas beunruhigen sollte, und zwar wegen der Stabilität in der Region, der Ölpreise, der Weltwirtschaft und natürlich wegen der größten Angst des Westens, vor allem Europas: was, wenn sich dann wieder Millionen Menschen aus der Region in unsere Richtung in Bewegung setzen?

 
Teheran in Flammen – Israels Luftschläge und Trumps Ultimatum treiben den Nahen Osten an den Abgrund
Kurz nach fünf Uhr morgens erschüttert eine gewaltige Explosion die iranische Hauptstadt. Rauch steigt über dem Gebäude des staatlichen Fernsehens auf, ein Reporter muss seine Live-Sendung abbrechen. Es ist der dramatische Höhepunkt einer Luftoffensive, mit der Israel seit sechs Tagen Iran angreift – gezielt, massiert, verheerend. Laut der in Washington ansässigen Organisation Human Rights Activists sind bereits 585 Menschen ums Leben gekommen, darunter fast 240 Zivilisten. Der Iran selbst veröffentlicht kaum noch Zahlen, viele Menschen fliehen aus Teheran in Richtung Westen. Der Bazar ist geschlossen – ein Signal, das zuletzt nur während der Proteste 2022 oder der Pandemie gesendet wurde.

Israel bekannte sich in der Nacht zu den Angriffen auf Teheran. Mehr als 50 Kampfjets seien beteiligt gewesen, unter anderem sei eine Produktionsstätte für Zentrifugen zerstört worden. Auch ein Akademiegelände der Revolutionsgarde in Hakimiyeh wurde offenbar getroffen. Gleichzeitig meldet Israel die Tötung von General Ali Shadmani, der erst vergangene Woche zum Oberbefehlshaber des Khatam al-Anbiya-Kommandos ernannt worden war. Der iranischen Führung ist damit eine zentrale Figur verloren gegangen – nur Tage nach dem Tod seines Vorgängers, ebenfalls durch einen israelischen Luftschlag.

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Chamenei warnt USA vor Einschreiten
Das geistliche Oberhaupt des Iran, Ajatollah Ali Chamenei, hat Aufrufe zur Kapitulation scharf zurückgewiesen und die USA vor einem militärischen Eingreifen in den Konflikt mit Israel gewarnt. Eine Intervention der USA werde „irreparablen Schaden“ verursachen, warnte er am Mittwoch. Sein Statement ließ Chamenei im iranischen Fernsehen verlesen. Zu sehen war er nicht.

„Das iranische Volk ist entschlossen und wird sowohl gegen einen auferzwungenen Krieg als auch gegen einen auferzwungenen Frieden Widerstand leisten“, heißt es in dessen Statement weiter. Chamenei, der seit 1989 im Iran an der Macht ist, hat sich seit der militärischen Eskalation des Konflikts mit Israel am vergangenen Freitag kaum öffentlich geäußert.

 
Unbelegte Vorwürfe gegen Meta-App
Iranisches Staatsfernsehen rät zum Löschen von WhatsApp
Erst vor wenigen Monaten wurde in Iran ein WhatsApp-Verbot aufgehoben. Doch jetzt, im Krieg mit Israel, sieht die Regierung die App offenbar wieder skeptisch. Zugleich drosselt sie das Internet.
Irans Regierung fordert die Menschen im Land dazu auf, den Messenger WhatsApp von ihren Smartphones zu löschen. Ohne konkrete Beweise sei im Staatsfernsehen behauptet worden, dass die Messaging-App Nutzerinformationen sammele, um diese an Israel weiterzuleiten, berichtet die Nachrichtenagentur AP .

WhatsApp erklärte in einer Stellungnahme, das Unternehmen sei »besorgt, dass diese falschen Berichte als Vorwand dienen könnten, um unsere Dienste gerade in einer Zeit zu blockieren, in der die Menschen sie am dringendsten benötigen«. WhatsApp verwendet eine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung. Dies bedeutet, dass beim Nachrichtenverkehr nur Sender und Empfänger den Inhalt einer Nachricht lesen können.

In seinem Statement dementierte das Unternehmen, dass WhatsApp Regierungen massenhaft Informationen zur Verfügung stelle. Der Dienst speichere nicht einmal dauerhaft ab, wer mit wem kommuniziere, und tracke auch nicht den exakten Standort von Usern.

 
Vielleicht ein bisschen Geschichte
Mohammad Mossadegh – Der gestürzte Premierminister Irans
Mohammad Mossadegh (1882–1967) war ein iranischer Politiker, Jurist und Premierminister, der durch seinen Mut und seine Vision für ein souveränes Iran in die Geschichte einging. Berühmt wurde er durch seine Entscheidung, die iranische Ölindustrie im Jahr 1951 zu verstaatlichen, die bis dahin unter britischer Kontrolle durch die Anglo-Iranian Oil Company (heute BP) stand.
Diese Entscheidung brachte Mossadegh den Zorn Großbritanniens und der USA ein. Denn mit dem Öl verlor der Westen Einfluss – und Geld.
Putsch 1953 – Operation Ajax
Unter dem Codenamen Operation Ajax (CIA) bzw. Operation Boot (MI6) organisierten die USA und Großbritannien einen geheimen Putsch gegen Mossadegh. Mit Hilfe bestochener Militärs, korrupter Politiker, gezielter Propaganda und inszenierter Straßenschlachten wurde Mossadegh am 19. August 1953 gestürzt. Der Schah Mohammad Reza Pahlavi kehrte mit westlicher Unterstützung an die Macht zurück und errichtete eine autoritäre Herrschaft.
Die Folge: Jahrzehntelange Unterdrückung, die schließlich 1979 in der Islamischen Revolution mündete.
Mossadeghs Vermächtnis lebt weiter – als Symbol für Demokratie, nationale Souveränität und den Kampf gegen imperialistische Einmischung.

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„Die große Mehrheit der Bevölkerung will das Regime loswerden“
Für ihren Einsatz gegen Kopftuchzwang und für Menschenrechte wurde die iranische Rechtsanwältin Nasrin Sotoudeh zu einer langen Haftstrafe und Peitschenhieben verurteilt. Während einer einstweiligen Entlassung spricht sie mit WELT über das, was sie für ihre Heimat erwartet – und erhofft.

Nasrin Sotoudeh, 63, ist eine der bekanntesten Menschenrechtsverteidigerinnen des Iran. Sie wurde unter anderem mit dem sogenannten Alternativen Nobelpreis und dem Sacharow-Preis des Europaparlaments geehrt. Als Rechtsanwältin verteidigte sie die spätere Friedensnobelpreisträgerin Shirin Ebadi und immer wieder Frauen, die sich gegen den Kopftuchzwang gewehrt hatten.

Ihr Engagement trug Sotoudeh mehrere Haftstrafen ein. So wurde sie zu 38,5 Jahren im Gefängnis und 148 Peitschenhieben verurteilt. Derzeit ist ihr Ehemann Reza Khandan in Teheran inhaftiert, weil er ebenfalls gegen den Kopftuchzwang protestiert hatte. Wir erreichen Sotoudeh während einer einstweiligen Entlassung aus der Haft. Sie hat sich gerade vor der Bombardierung Teherans in Sicherheit gebracht.

 
Gespräche von Europäern mit dem Iran angekündigt
In dem seit Tagen unnachgiebig geführten Luftkrieg zwischen Israel und dem Iran gibt es erstmals Anzeichen für eine politische Lösung. Die Außenminister europäischer Länder und des Iran treffen sich morgen nach Informationen der Nachrichtenagentur Reuters zu neuen Verhandlungen über das iranische Atomprogramm.

Demnach sollen sich in Genf zunächst die Außenminister Deutschlands, Frankreichs und Großbritanniens mit der EU-Außenbeauftragten Kaja Kallas abstimmen, erfuhr Reuters gestern aus deutschen Diplomatenkreisen. Danach soll es ein gemeinsames Gespräch mit dem iranischen Außenminister Abbas Araktschi geben.

Mit USA abgesprochen

 
Vom Freund Israels zum Feind
Der Iran zwischen Monarchie und Mullahs
Die Feindschaft des Iran zu Israel ist keine 50 Jahre alt. Davor waren die beiden Länder sogar Verbündete, belieferten einander mit Waffen und Öl. Unter Schah Resa Pahlawi wandte sich der Iran dem Westen zu, die gesellschaftspolitischen Reformen im Land waren beachtlich. Doch schon unter seiner Regentschaft kühlte sich das Verhältnis zu Israel ab, der endgültige Bruch kam mit der Islamischen Revolution.

Vor den jüngsten kriegerischen Handlungen zwischen Israel und dem Iran verschärfte das Mullah-Regime noch einmal die Regeln: In mehreren Großstädten wurde Videoüberwachung zur Kontrolle der Kopftuchpflicht installiert. Frauen, die sich in der Öffentlichkeit ohne die vorgeschriebene Verhüllung zeigten, drohten Strafen.

Der Sicherheitsrat des Landes stoppte aus Angst vor neuen Massenprotesten die Umsetzung des umstrittenen Gesetzes. Dennoch schwer vorstellbar, dass vor kaum zwei Generationen Frauen im Minirock durch die Straßen Teherans zogen.

 
Zwischen Bomben und Hoffnung – Wie Israels Angriff das Mullah-Regime erschüttert und in Iran junge Stimmen aufbegehren
Während israelische Luftangriffe zentrale Einrichtungen des iranischen Atomprogramms treffen, beginnt sich in der Islamischen Republik auch im Inneren etwas zu bewegen. Nicht nur international wächst der Druck – auch innerhalb der Bevölkerung regen sich trotz Repression erste sichtbare Zeichen des Widerstands. So zeigen Aufnahmen aus Teheraner Schulen junge Mädchen, die ihre Hijabs ablegen, symbolisch ihre Schule besetzen und Slogans wie „Tod dem Diktator und dem islamischen Regime“ skandieren. Diese Szenen sind Teil einer jüngeren Protestbewegung, die sich seit Jahren gegen die Unterdrückung von Frauen und die autoritären Strukturen der Islamischen Republik richtet.

Gleichzeitig erreichen Bilder aus dem Ausland die Öffentlichkeit, in denen Exiliraner die israelischen Angriffe offen bejubeln. Viele sehen darin die Möglichkeit eines historischen Umbruchs: das Ende der Mullah-Herrschaft, ein freies Iran – in einigen Kreisen sogar die Rückkehr eines säkularen Monarchen. Diese Hoffnung ist jedoch nicht unumstritten. Während konservative Exilgruppen von einem „Roll Back“ träumen, fordern junge Aktivistinnen eher eine demokratische Neuordnung, fern jeder Rückkehr in autoritäre Vergangenheiten – ob religiös oder königlich geprägt.

 
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