
Die Mullahs fürchten Trump, haben aber noch zu viele Trümpfe in der Hand
Iran-Kenner Tim Epkenhans hält einen Regime Change für unrealistisch. Er sagt: Die Mullahs haben noch zu viele Trümpfe in der Hand – und nach ihnen droht das Chaos.
FOCUS online: Herr Epkenhans, seit den Angriffen Israels auf den Iran steht plötzlich ein Regime-Wechsel im Raum, so sind zumindest Aussagen von Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu oder Bundeskanzler Friedrich Merz zu verstehen. Wäre jetzt ein optimales Zeitfenster für einen solchen Wechsel, wie manche glauben?
Tim Epkenhans: Zunächst würde ich präzisieren, dass Netanjahu keinen Regime-Wechsel meint, sondern eigentlich eine Regime-Zerstörung. Der Wechsel ist eine sehr komplexe Angelegenheit und wenig erfolgversprechend, wie sich zum Beispiel im Irak gezeigt hat. Ich kann nicht erkennen, dass es dafür zielführende Pläne gibt in Israel oder den USA. Abgesehen davon sehe ich auch mehrere Faktoren, die gegen ein optimales Zeitfenster sprechen.
Welche wären das?
Epkenhans: Das Regime sitzt seit mehr als 40 Jahren fest im Sattel, auch die Tötung führender Köpfe hat dessen Handlungsfähigkeit nicht grundsätzlich ins Wanken gebracht. Ein Regime-Wechsel würde nur mit Bodentruppen gelingen; die Bereitschaft, diese einzusetzen, sehe ich aber weder bei Israel noch den USA. Und schließlich müsste es Kräfte im Land selbst geben, die das bestehende Regime ablösen und ein neues etablieren können.
Iran-Kenner Tim Epkenhans hält einen Regime Change für unrealistisch. Er sagt: Die Mullahs haben noch zu viele Trümpfe in der Hand – und nach ihnen droht das Chaos.
FOCUS online: Herr Epkenhans, seit den Angriffen Israels auf den Iran steht plötzlich ein Regime-Wechsel im Raum, so sind zumindest Aussagen von Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu oder Bundeskanzler Friedrich Merz zu verstehen. Wäre jetzt ein optimales Zeitfenster für einen solchen Wechsel, wie manche glauben?
Tim Epkenhans: Zunächst würde ich präzisieren, dass Netanjahu keinen Regime-Wechsel meint, sondern eigentlich eine Regime-Zerstörung. Der Wechsel ist eine sehr komplexe Angelegenheit und wenig erfolgversprechend, wie sich zum Beispiel im Irak gezeigt hat. Ich kann nicht erkennen, dass es dafür zielführende Pläne gibt in Israel oder den USA. Abgesehen davon sehe ich auch mehrere Faktoren, die gegen ein optimales Zeitfenster sprechen.
Welche wären das?
Epkenhans: Das Regime sitzt seit mehr als 40 Jahren fest im Sattel, auch die Tötung führender Köpfe hat dessen Handlungsfähigkeit nicht grundsätzlich ins Wanken gebracht. Ein Regime-Wechsel würde nur mit Bodentruppen gelingen; die Bereitschaft, diese einzusetzen, sehe ich aber weder bei Israel noch den USA. Und schließlich müsste es Kräfte im Land selbst geben, die das bestehende Regime ablösen und ein neues etablieren können.