Der PDS-Fraktionschef wird als erster deutscher Politiker seit Beginn der Nato-Angriffe auf Jugoslawien mit Präsident Milosevic sprechen. Gysi will dabei den Friedensplan seiner Partei vorstellen. Gleichzeitig kündigte er neue Proteste gegen die Luftangriffe an.
Belgrad - "Die Logik des Friedens muß die Logik des Krieges ersetzen", sagte Gregor Gysi am Mittwoch in der zentralserbischen Stadt Kragujevac, meldet die amtliche Nachrichtenagentur Tanjug. Gysi hatte dort die von Nato-Raketen zerstörte Fahrzeugfabrik Zastava besucht.
Er sei zutiefst vom Ausmaß der Zerstörungen erschüttert, zitierte ihn Tanjug. Gysi warf den deutschen Medien vor, wenig über die Schäden der Nato-Luftangriffe und viel mehr über die Leiden der Albaner im Kosovo zu berichten. Er kündigte zugleich neue Proteste in Deutschland gegen die Nato-Angriffe auf Jugoslawien an.
Gysi will Milosevic den Friedensplan der PDS vorstellen. Dieser sieht einen sofortigen Waffenstillstand vor. Danach sollen Verhandlungen unter Vermittlung von Uno-Generalsekretär Kofi Annan stattfinden. Jugoslawien wird aufgefordert, umgehend die Menschenrechtsverletzungen im Kosovo zu beenden und seine Armee- und Polizei-Kräfte weitgehend aus dem Kosovo zurückzuziehen. Der Frieden soll unter Uno-Verantwortung gesichert werden.
Gysi: Zu Besuch in Belgrad - SPIEGEL ONLINE