BlackJack
Jackass of the Week
Die Wege nach Syrien dicht zu machen für Möchtegernkrieger, das ist eine Sache. Eine militärische Rolle im Kampf gegen den IS dürfte die Türkei freilich vor unlösbare Probleme stellen. Einserseits würde sie damit 49 türkische Staatsbürger gefährden, die vom IS als Geiseln gehalten werden. Andererseitens mag die türkische Führung ihre Beliebtheit bei Muslimen weltweit nicht einbüßen.
Ohne UN-Mandat an der Seite Amerikas gegen den IS zu kämpfen, das würde der Türkei in der islamischen Welt den Ruf eines "Dieners Amerikas" einbringen. Auch die Bewaffnung der Kurden im Kampf gegen die Terrorarmee sieht Ankara mit Misstrauen. Denn das stärkt letztlich auch die kurdischen PKK-Rebellen. Und schließlich sähe man es in Ankara vielleicht gar nicht ungern, wenn ein sunnitischer Staat entstehen würde auf dem Gebiet des heutigen Irak und Syriens.
So ist das nunmal, man kann nicht alles haben. Man muss sich auch mal festlegen und eigene Linie fahren, auch wenn nicht alles perfekt ist.