Bis an die Grenze zur Türkei ist die Terrormiliz vorgerückt, doch Premier Erdoğan hält sich im Kampf gegen den IS zurück. Auch, weil er das Leben türkischer Geiseln schützen wollte. Jetzt sind die Geiseln frei und über die Umstände wird gerätselt.
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Doch nicht nur die USA und westliche Verbündete appellieren an die Regierung, endlich gegen die Terror-Miliz vorzugehen - sondern auch der türkische Geheimdienst. Das geht aus einem knapp 100-seitigen Bericht hervor,
den die Bild-Zeitung einsehen konnte.
In dem internen Dokument werde beschrieben, wie der IS im Süden der Türkei neue Kämpfer anwerbe und nach Syrien einschleuse. So sollen Kinder und Jugendliche aus türkischen Familien verschleppt worden sein. In einem Fall seien acht Kinder im Alter zwischen 13 und 17 Jahren von den Terroristen "vergewaltigt und dabei per Handy gefilmt" worden, um sie zum Kampfeinsatz zu erpressen. Die Familien hätten eine Entschädigung von bis zu 3000 Dollar erhalten.
[h=3]"Der ISIS ist sehr stark geworden"[/h]
Weiter heißt es in dem Bericht, dass Freiwillige aus aller Welt über die Türkei nach Syrien gelangten - die Rede ist von etwa 50 Personen, die jeden Tag am Flughafen von Gaziantep im Südosten der Türkei ankämen. Es gebe sogar eine Art Shuttle-Service zur syrischen Grenzstation in der Provinz Hatay.
Zudem werbe der IS in den sozialen Netzwerken offen um Spenden. Viele der Internetseiten würden von Vereinen betrieben, die offizell registriert und als
gemeinnützig anerkannt seien. Der Bericht, so
Bild, sei ein Alarmruf an die türkische Regierung, gegen das Terrornetzwerk im eigenen Land vorzugehen. Fazit sei: "Der ISIS ist sehr stark geworden und wir haben ihn nicht mehr unter Kontrolle."