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ISIS [Sammelthread]

Wie bitte? Angst??

Erdogan ist einfach nur falsch! Heute nennt Er dich einen Bruder und morgen rammt er dir sein Messer in den Rücken.

2010 Verbrachte Er noch mit Assad den Sommerurlaub.

2011 Gab Er den Terroristen die Südtürkei als Rückzugsgebiet und Nachschubroute für den Kampf gegen Syrien.

Daran ist nichts falsch. Das ist Politik :D
 
Sehr interessanter Artikel der FAZ. Lohnt sich zu lesen !

[h=2]Syrien-Strategie der Türkei Taktisches Zaudern[/h] Am Stadtrand von Kobane hisst die Terrormiliz IS bereits ihre schwarze Fahne. Dennoch zögert die Türkei mit einem Eingreifen in Syrien, denn für Ankara steht viel auf dem Spiel.


Die Kämpfe um die kurdisch dominierte nordsyrische Stadt Kobane an der türkischen Grenze dauern an, und nicht nur die Kurden fragen sich, warum die Türkei nicht eingreift. Doch für Ankara steht viel auf dem Spiel – nicht nur gibt es die offensichtlichen Gefahren in Syrien, sondern auch innenpolitische Klippen für die Regierungspartei AKP. Eine knappe Mehrheit der Türken – etwa 52 Prozent – lehnt eine türkische Intervention in Syrien ab, das hat eine Umfrage eines als seriös geltenden Instituts ergeben.

Auch an der im Islam verwurzelten Basis der AKP ist die Stimmung nicht eindeutig. Die jahrelange antiwestliche Stimmungsmache des Staatspräsidenten und langjährigen AKP-Vorsitzenden Tayyip Erdogan hat das bestehende Misstrauen vieler Türken gegen „christliche Mächte“ noch bestärkt. Und nun soll sich die Türkei einer von den Amerikanern geführten Allianz gegen den Islamischen Staat (IS) anschließen?

Das will vielen AKP-Wählern nicht in den Kopf, zumal es sogar Parteifunktionäre gibt, die allen Ernstes behaupten, der IS sein eine Erfindung der Amerikaner. Warum aber köpft der IS dann Amerikaner und westliche Journalisten? „Damit das Schauspiel noch authentischer wirkt“, antwortete unlängst ein AKP-Provinzfunktionär auf diese Frage. Die maßlose Selbstgerechtigkeit, die in dieser Antwort liegt, mag westliche Beobachter sprachlos machen – aber Verschwörungstheorien, wonach hinter allem, was in der muslimischen Welt misslingt, letztlich „der Westen“ steckt (Washington, Israel) sind eine feste Größe in der Türkei.
[h=2]IS nur ein Randaspekt[/h]Erdogan und sein Ministerpräsident Ahmet Davutoglu wissen, dass die öffentliche Meinung nicht vorbehaltlos hinter ihnen stehen wird, sollte die türkische Armee auf ihren Befehl hin eine militärisch aktive Rolle im Syrien-Konflikt einnehmen. Sie wissen auch, dass eine solche Rolle mit hässlichen Bildern verbunden sein und bis zu den Parlamentswahlen im kommenden Jahr schwerlich ausgespielt sein würde. Selbst einige islamisch-konservative Hauspostillen der AKP, deren Leitartikler sonst alles feiern, was Erdogan sagt und tut, urteilen in diesen Tagen auffällig zurückhaltend über eine mögliche türkische Intervention in Syrien. Was wird aus dem Ruf der Türkei in der islamischen Welt, wenn sie gegen den IS in Syrien kämpft?, fragte ein Kommentator rhetorisch und riet zur Zurückhaltung.


An anderer Stelle hieß es, die Amerikaner nähmen den Kampf gegen den IS als Vorwand, alle sunnitischen Gruppierungen in Syrien zu bekämpfen, was die Türkei nicht dulden dürfe. Bemerkenswert ist auch der Text des am Donnerstag vergangener Woche vom türkischen Parlament verabschiedeten Mandats, das die Regierung zum Militäreinsatz in Syrien und dem Irak ermächtigt. Darin ist vom IS nur am Rande die Rede, stattdessen immer wieder vom Assad-Regime als dem eigentlichen Übel der Region. Der Text erweckt den Eindruck, als halte Ankara den sich auf den Islam berufenden Terror des IS nur für eine lästige, letztlich aber unwichtige Begleiterscheinung der Herrschaft Assads.
[h=2]Kurden verbittert und misstrauisch[/h]Erdogan und Davutoglu sind aber nicht nur Politiker, für die ein Bezug zum sunnitischen Islam im Mittelpunkt ihre Weltbilds steht, sondern auch die Vordenker einer Politik, die in der Türkei eine unverzichtbare regionale Ordnungsmacht sieht. Als solche hat sich das Land bisher allerdings nicht erwiesen. Will die Türkei wenigstens den Anspruch auf eine regionalpolitische Rolle aufrecht erhalten und im Westen wieder als außenpolitischer Akteur ernst genommen werden, darf sie der amerikanischen Koalition gegen den IS nicht fernbleiben. Als Pragmatiker weiß Erdogan aber auch, dass es leichter ist, eine Armee in einen Krieg zu schicken, als sie aus dem Krieg wieder herauszuholen.


Hinzu kommt der kurdische Aspekt der türkischen Politik. Die türkischen Kurden, vor allem jene im Grenzgebiet zu Kobane in der Provinz Urfa, sind verbittert. Bei ihnen herrscht die Ansicht vor, Erdogan wolle es auf der anderen Seite der Grenze lieber mit den radikalen Sunniten des IS zu tun haben als mit Kurden, die loyal zu dem von der Türkei zu lebenslanger Haft verurteilten PKK-Führer Abdullah Öcalan stehen. Das Misstrauen der Kurden wurde noch gestärkt durch den Umstand, dass die AKP bei der Verabschiedung des „Interventionsmandats“ am vergangenen Donnerstag ausgerechnet von der extrem nationalistischen und kurdenfeindlichen „Partei der Nationalistischen Bewegung“ Unterstützung erhielt. Viele Kurden sind der Ansicht, die Türkei wolle einstweilen nur zusehen bei den Kämpfen in Syrien, sie wolle den Konflikt an ihrer Grenze gleichsam ausbluten lassen. Das Ziel ihrer Politik sei, die Kurden möglichst empfindlich zu schwächen und eine Wiedererrichtung der kurdischen autonomen Regionen im Norden Syriens selbst dann unmöglich zu machen, wenn der IS einmal ausgeschaltet sein sollte.
Das mag ebenfalls eine Verschwörungstheorie sein – aber dass sehr viele Kurden daran glauben, ist Realität. Sollte Kobane fallen, wird das für den ohnehin schwierigen Friedensprozess zwischen Kurden und Türken nichts Gutes bedeuten. Ohnehin mangelt es diesem Prozess, dessen Gelingen ein neue Ära in der Türkei einleiten könnte, bisher an Transparenz. Auf türkischer Seite werden die Verhandlungen vom Geheimdienst Mit koordiniert, es gibt weder Fristen noch klare Etappenziele, die Öffentlichkeit erfährt kaum etwas über die Substanz der Gespräche. Sollte Kobane in die Geschichte eingehen als Schauplatz eines Massakers an den Kurden, dürfte auch die Hoffnung auf Erdogan als türkisch-kurdischem Friedensstifter Geschichte sein.

Taktisches Zaudern: Greift die Türkei in Syrien ein?
 
Sie sterben einfach,weil sie zum falschen Zeitpunkt am falschen Ort waren, allerdings hatten sie auch kaum eine andere Wahl...

Unsere Werte schließen das Recht auf Unversehrtheit ein, selbst wenn man(n) einer anderen Ethnie/Religion angehört, siehe UN- Menschenrechtscharta!

Und im Übrigen könnt ihr mich mal:


Es sterben permanent Menschen dort. Gewaltsam. Viele sogar im Kampf fuer ihr Land oder ihre Freiheit - manche auch einfach weil sie der falschen Gruppierung angehoerten. Seit vielen, vielen Jahren.
Wieso sollte ich gerade jetzt besonders ernst sein/Schweigeminuten einlegen, wenn ichs zuvor, als kurdische Zivilisten von Saddam zu Tode gefoltert wurden, nicht tun sollte?
Wieso nicht immer dann, wenn Palaestinenser sinnlos getoetet werden?
Warum nicht, wenn komplett unschuldige Afghanen von im Drogenrausch befindlichen Marines abgeschlachtet werden?
Warum nicht damals, als Lybier im Kampf fuer ihre Heimat ihr Leben liessen? Warum nicht, als die ISIS anfing in Syrien wahllos Menschen abzuschlachten?
Wieso sind Betretenheit und Schweigen nur dann angebracht, wenn es sich bei den Opfern um die Verbuendeten der USA handelt?

Mir sind Menschen aller Herkunft, seien sie nun aus dem Lager der Gegner oder der Verbuendeten, gleich schade, und wenn es die Jahre vorher ok war, den Bloedsinn nicht lassen zu muessen, dann ist es auch jetzt noch in Ordnung.
Nur zwischen Zivilisten und Bewaffneten (die mit dem Tod immer rechnen muessen), mag ich da noch unterscheiden.

Davon abgesehen bin ich ein Feind der ISIS, ein Freund der Voelker (u.a. der Kurden) und kein Freund der umliegenden Regierungen. Aber auch wenn ich ihnen freundlich gesonnen bin - sie kaempfen, wie jeder andere auch, fuer sich selbst. Ich bin ihnen, trotz etwaiger Sympathie, nicht mehr schuldig, als allen anderen Voelkern.
Krieg ist grausam, ja - aber dieser war seit langem absehbar. Die Trauer hierrueber waer zu anderen Zeitpunkten angebrachter gewesen. Ich hatte meine Schweigeminuten, fuer die folgenden Buergerkriege in Syrien, Iran, Irak und die Tuerkei, als sich hier noch ueber den baldigen Fall der Taliban gefreut wurde. Lasst mich JETZT in Ruhe damit.

Und Belehrungen verbitte ich mir. Als ich vor einem guten Jahrzehnt FUER die Kurden (insb. ihren Rechten als Ethnie und ihrer doch recht unmenschlichen Lage) sprach, kam von meinen (uebrigens nicht tuerkischen) Gespraechspartnern unglaeubiger Tadel, dass ich "Terroristen" in Schutz naehme/ihre Aktionen rechtfertigen wuerde. Gut, einverstanden. Aber mir JETZT, ob meines Mangels an Erstaunen und Schock, nicht ausreichende Pietaet vorzuwerfen, halte ich fuer den Gipfel doppelboediger Dreistigkeit.
 
Die Türkei wird so oder so der Sündenbock der Kurden sein.
- Wenn sie intervenieren werden sich viele Kurden fragen warum sie das getan haben. Im schlimmsten Fall kommt es zu einem Gefecht mit der YPG.
- Wenn sie es nicht tun bekommen sie weiterhin diesen Shitstorm.
 
Wie bitte? Angst??

Erdogan ist einfach nur falsch! Heute nennt Er dich einen Bruder und morgen rammt er dir sein Messer in den Rücken.

2010 Verbrachte Er noch mit Assad den Sommerurlaub.

2011 Gab Er den Terroristen die Südtürkei als Rückzugsgebiet und Nachschubroute für den Kampf gegen Syrien.

Das Musterbeispiel eines auf Machtmehrung und Eigennutzen orientierten Politikers.
So haben wir es mit den Taliban, mit Saddam, Gaddafi, Mubarrak und vielen, vielen anderen gehalten.
Politik ist gefuehls- und ethikfreier Raum. Immer. Ueberall.

Das aendert natuerlich nichts daran, dass Erdogan ne 0 ist.

- - - Aktualisiert - - -

Die Türkei wird so oder so der Sündenbock der Kurden sein.
- Wenn sie intervenieren werden sich viele Kurden fragen warum sie das getan haben. Im schlimmsten Fall kommt es zu einem Gefecht mit der YPG.
- Wenn sie es nicht tun bekommen sie weiterhin diesen Shitstorm.

Zurecht. Die Tuerkei wird entweder gar nicht intervenieren, zum Schaden der Kurden intervenieren, oder aber intervenieren, sobald die Entscheidung zugunsten der Kurden gefallen ist, um (als Siegermacht) doch noch mitreden zu koennen.
Zu etwas weniger opportunistischem sind Erdbeerchen und Davotoglu nicht in der Lage.
 
Die Kurden werden sich kaum von der IS-Sache erholen und sie haben auch die Vorzüge des Friedens mit der Türkei kennen gelernt und außerdem haben sie viele kulturelle Rechte, die ihnen zusteht, bereits erhalten, ich glaube nicht, dass sie wieder aktiv werden.
 
Zurecht. Die Tuerkei wird entweder gar nicht intervenieren, zum Schaden der Kurden intervenieren, oder aber intervenieren, sobald die Entscheidung zugunsten der Kurden gefallen ist, um (als Siegermacht) doch noch mitreden zu koennen.
Sie interveniert ja schon (wenn die Pressemeldungen stimmen): sie verhindert aktiv, dass Kurden aus der Türkei nach Kobane gehen, oder Hilfe dorthin bringen können. Das ist eine deutliche Stellungnahme. Und ich verstehe sie nicht richtig.

Sie bringt aber zu den drei genannten Optionen eine vierte: dass die Türkei militärisch selber aktiv wird nachdem die Kurden vom IS aus der Region vertrieben wurden. So vestehe ich auch die Andeutung Davutoglus (der, wie ihr sagt, sicher nicht ohne Absprache mit Erdogan über den Einsatz von türkischen Bodentruppen reden würde).
 
Sie interveniert ja schon (wenn die Pressemeldungen stimmen): sie verhindert aktiv, dass Kurden aus der Türkei nach Kobane gehen, oder Hilfe dorthin bringen können. Das ist eine deutliche Stellungnahme. Und ich verstehe sie nicht richtig.

Sie bringt aber zu den drei genannten Optionen eine vierte: dass die Türkei militärisch selber aktiv wird nachdem die Kurden vom IS aus der Region vertrieben wurden. So vestehe ich auch die Andeutung Davutoglus (der, wie ihr sagt, sicher nicht ohne Absprache mit Erdogan über den Einsatz von türkischen Bodentruppen reden würde).

Diese vierte Option ist wohl die Naheliegendste. Ich bin mir sicher, dass er dort dann eine Schutzzone errichten will um dann die Flüchtlinge dort zu versorgen. Das hat den Vorteil, dass die Flüchtlinge im eigenen Lande weg sind und ausserdem kann man eine kurdische Autonomie verhindern. Ich glaube, die Voraussetzung Assad ist nur ein Vorwandt um nicht eingreifen zu müssen.

Die Flüchtlinge sind in der Türkei alles andere als gern gesehen und schaden dem Klima in der Türkei.
 
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