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Klimawandel + Umweltschutz


Die Auswirkungen auf unser Klima wären wegen der hohen Methankonzentration jedoch zweieinhalb Mal größer, berichteten internationale Experten des "Permafrost Carbon Research Network" damals in der Zeitschrift "Nature". Das Treibhausgas Methan heizt die Atmosphäre wesentlich stärker auf als Kohlendioxid.

Klimastudie: Bodeneis der Antarktis schmilzt schneller als gedacht - Wissen | STERN.DE



Mal etwas ausführlicher zu Methan:

Die hier sehen für die nächsten hundert Jahre noch keine unmittelbare Gefahr, durch plötzliche Methan-Ausbrüche aus den Sedimenten der Ozeane...

Methan - Klimawandel

Andere Forschergruppen warnen allerdings...

24. Juli 2013 19:50

Klimawandel

Ein teurer Rülpser


Klimaschutz könnte den Staaten viel Geld sparen: Forscher rechnen damit, dass es die Weltwirtschaft Billionen kostet, wenn tauender Permafrost in der Arktis große Mengen Methan freisetzt und so den Klimawandel beschleunigt. Die größte Last bekämen Entwicklungsländer ab.

Klimawandel könnte Billionen kosten - Wissen - Süddeutsche.de

Schaun mer mal...
 
Flut und Dürre
Extremwetter

Flut, Hitzewellen, Waldbrände, Dürre – das Jahr 2013 zeigt schon jetzt, was Klimaforscher eigentlich erst in einigen Jahren als Normalzustand erwartet hatten.

Ein Blick auf die Schlagzeilen des Jahres 2013 liest sich wie ein Blick in die Wetterküche des Klimawandels. Was im Extremwetter-Report des Weltklimarats IPCC als Risiko in Zeiten der globalen Erwärmung beschrieben wird, findet längst statt. Die Welt-Meteorologie-Organisation (WMO) hat gerade einen Bericht über die Jahre 2001 bis 2010 veröffentlicht, in dem sie auf besonders viele extreme Wetterereignisse hinwies. Erst vor wenigen Tagen hat das Potsdam Institut für Klimafolgenforschung (PIK) neue Forschungsergebnisse zum Thema Hitzewellen veröffentlicht und davor gewarnt, dass Rekordsommer wie 2003 in Europa und 2010 in Russland im Jahr 2040 ziemlich normal geworden sein dürften.

2013 scheint diese Erwartungen bereits zu erfüllen. Die Munich Re, eine der größten Rückversicherungen, berichtete für das erste Halbjahr 2013, dass „Überschwemmungen mit Milliardenschäden die Naturkatastrophenstatistik“ dominierten.Im Juni brachten Rekordniederschläge schwere Überschwemmungen entlang der Elbe und der Donau. Nicht nur in Deutschland sondern in ganz Mitteleuropa gab es schwere Flutschäden, in Österreich gingen Dutzende Schlammlawinen nieder. Seit Juli kämpfen die Staaten entlang des Mittelmeers – Spanien, Portugal, Griechenland, Bosnien – mit Waldbränden. Waldbrände gab es in diesem Jahr aber auch in Österreich, das Ende Juli und Anfang August von einer nie erlebten Hitzewelle erfasst wurde.
Diese Extremlagen innerhalb kurzer Zeit kennzeichnen nicht nur das Wetter in Europa.Ganz besonders haben die Extremwetterlagen Indien und China getroffen. Von April bis Juni stöhnte Indien unter einer Rekordhitzewelle. Hunderte Menschen starben. Und dann setzte der Monsun früher und viel stärker ein als erwartet. Mehrere tausend Menschen starben bei einer Springflut im Himalaja im Juni. Seither ist es fast im ganzen Land zu Überschwemmungen gekommen.

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Das war einmal ein Haus in der sudanesischen Hauptstadt Khartum, bevor sich der Nil durch die Wände gefressen hat. Ein Bett ist alles, was dieser Familie geblieben ist.


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Vor gut zwei Monaten hat es im bayerischen Deggendorf so ausgesehen.


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Die an China angrenzende Amur-Region im äußersten Osten Russlands steht unter Wasser. Das Foto entstand am Amur-Fluss nahe des Dorfes Bolschoi Ussurijski.

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In Kalifornien und Colorado gehören Waldbrände eigentlich jeden Sommer dazu. Aber in Idaho sind sie noch etwas besonderes.

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Die Hühner haben sich auf ein Dach gerettet. Ihr Besitzer musste sie auf der Flucht vor den Fluten im Nordosten Chinas zurücklassen.

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China wird nicht nur von Überschwemmungen im Nordosten und Südwesten heimgesucht. In Taizhou ist ein Fluss fast vollständig ausgetrocknet. In weiten Teilen Chinas herrscht seit Jahren Dürre.

Eine Wetterkatastrophe löst die nächste ab - 2013 ist extrem

21. August 2013 18:48

Hochwasser in Asien

Hunderte Menschen sterben bei Unwettern


In Asien haben mehr als anderthalb Millionen Menschen ihre Häuser verlassen müssen. Seit Tagen wüten schwere Unwetter - Hunderte Menschen kamen bereits ums Leben. Und die Hochwasserlage spitzt sich weiter zu.

Asien: Hunderte Menschen sterben bei schweren Unwettern - Panorama - Süddeutsche.de




 
23. August 2013 13:34

Handel zwischen Europa und China

China schickt erstes Schiff durch die Nordostpassage

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Als erstes Containerschiff wird die "Yong Sheng" durch die Arktis von China nach Europa fahren, statt die Route durch den Suez-Kanal im Süden zu nehmen. Dadurch verkürzt sich die Reise um fast zwei Wochen. Reeder sind skeptisch, Klimaforscher verblüfft.
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Das 19.000 Tonnen schwere Schiff, das dem staatlichen Konzern Cosco Group gehört, hat am 8. August den Hafen von Dalian verlassen und soll am 11. September im niederländischen Rotterdam ankommen. Die Reise dauert damit 35 Tage und ist deutlich kürzer als die 48-tägige Reise durch den Suez-Kanal und das Mittelmeer.
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Arktisches Eis bedeckte vergangenes Jahr 2,2 Millionen Quadratkilometer Fläche, 53 Prozent weniger als die 4,7 Millionen Quadratkilometer im Jahr 1979, berichtet das National Snow and Ice Data Center der USA.

Die Geschwindigkeit dieses Wandels habe die Wissenschaft verblüfft, sagt Mark Serreze, Direktor des Datenzentrums. "Es wird in der Arktis sehr schnell wärmer, und es würde mich nicht überraschen, wenn wir in den kommenden 20 Jahren Sommer erleben, in denen es überhaupt kein Eis gibt. Deshalb sind Schifffahrtsunternehmen so begeistert von der neuen Route", sagt er.
"In den vergangenen 50 Jahren sind die Temperaturen in der Arktis um etwa vier Grad Celsius gestiegen, was eine deutliche Steigerung darstellt", sagt er. "Das ist viel mehr als der globale Durchschnitt von etwa einem Grad."
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Lloyd's List, ein Datenanbieter der Schifffahrtsindustrie, schätzt, dass 2021 etwa 15 Millionen metrische Tonnen Frachtgut durch die Arktispassage transportiert werden. Doch im Vergleich zum Suez-Kanal wäre das verschwindend wenig: Dort transportierten vergangenes Jahr 17.000 Schiffe über 900 Millionen Tonnen Fracht nach Europa und Asien.
Wall Street Journal Deutschland

China schickt erstes Containerschiff durch Nordostpassage - Wirtschaft - Süddeutsche.de


 
Für alle, die mehr über Klimamodelle wissen möchten, aber Achtung, es ist lang und englisch...

Why trust climate models? It’s a matter of simple science

How climate scientists test, test again, and use their simulation tools.


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Model simulation showing average ocean current velocities and sea surface temperatures near Japan.


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Comparison of observed (top) and simulated (bottom) average annual precipitation between 1980 and 1999


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Why trust climate models? It’s a matter of simple science | Ars Technica
 
9. September 2013 09:19

Erderwärmung

Hälfte der Wetterextreme vom Klimawandel verursacht


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In 26 US-Bundesstaaten war es 2012 zu katastrophalen Dürren gekommen


Der Klimawandel erhöht das Risiko von Wetterextremen - daran gibt es kaum noch Zweifel. Doch ob bestimmte Ereignisse auf ihn zurückgehen, lässt sich schwer sagen. Wissenschaftler haben das für das Jahr 2012 überprüft.

Dass der Klimawandel das Risiko von Wetterextremen in der Zukunft deutlich erhöhen dürfte, ist eine kaum bestrittene Vorhersage der Forschung. Dennoch haben Wissenschaftler oft Probleme damit, an den Ereignissen der Gegenwart abzulesen, ob sie bereits von der globalen Erwärmung beeinflusst worden sind. "Ist das schon der Klimawandel?", werden sie oft gefragt, und müssen mit den Schultern zucken.

Eine Sonderausgabe des
Bulletin of the American Meteorological Society hat sich jetzt mit zwölf Wetterextremen des Jahres 2012 beschäftigt; in der Hälfte der Fälle, schließt das Herausgeberteam um Thomas Peterson von der US-Wetterbehörde Noaa, spielte der Klimawandel eine Rolle.

Die Forscher haben den Einfluss der auch vom Menschen ausgelösten Erwärmung der Atmosphäre bei folgenden Ereignissen gefunden: der Hitzewelle und Trockenheit in den USA, der Winterdürre auf der iberischen Halbinsel, extremem Regen in Neuseeland, dem Rückgang des Meereises in der Arktis und den Überflutungen nach dem Hurrikan Sandy in New York und New Jersey.


Bei den Niederschlägen in Europa, wo im Sommer 2012 in Großbritannien extrem viel und im Süden kaum Regen fiel, sind sich die Forscher uneins: Zwei Studien sehen eine Rolle des Klimawandels, zwei eher nicht. Für die Dürre in Somalia und Kenia, Überflutungen in China, sowie Starkregenfälle in Japan und Australien machen die Wissenschaftler eher natürliche Schwankungen verantwortlich.

Dem Klimawandel eine kausale Rolle zuzuweisen, dürfte auch in Zukunft schwierig bleiben, fassen die Herausgeber zusammen. Sie vergleichen die erhöhten Temperaturen und sonstigen Veränderungen mit gewohnheitsmäßig zu schnellem Autofahren. Es allein löse kaum Unfälle aus, aber es mache sie wahrscheinlicher und gefährlicher, wenn Straßen feucht oder Fahrer abgelenkt seien.
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Hälfte der Wetterextreme vom Klimawandel verursacht - Wissen - Süddeutsche.de

 
27. September 2013 10:19

Klimawandel

Meeresspiegel steigt schneller als befürchtet


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Abschmelzendes Eis im Osten Grönlands (Foto:AP)

Die Erderwärmung nimmt weiter zu und der Meeresspiegel wird stärker ansteigen als bislang angenommen. Und auch wenn die Temperaturen, die der Weltklimarat IPCC in seinem neuen Bericht vorstellt, sehr weit auseinanderliegen: Damit die optimistischsten Vorhersagen eintreten, muss sich die Weltgemeinschaft anstrengen.

Der Weltklimarat IPCC warnt in seinem neuen Sachstandsbericht vor einem um gut ein Drittel höheren Anstieg des Meeresspiegels als bislang prognostiziert. Demnach wird er bis 2100 - je nach Szenario - um 26 bis 82 Zentimeter steigen....
Und bis zum Ende dieses Jahrhunderts wird sich die Atmosphäre im Vergleich zum Referenzzeitraum 1986 bis 2005 um 0,3 bis 4,8 Grad erhöhen.
Die breite Spanne, die zwischen diesen Zahlen liegt, darf nicht missverstanden werden. Sie ist kein Zeichen dafür, dass sich die Wissenschaftler uneinig seien.
"Es gibt keine berechtigten Zweifel daran, dass die globale Mitteltemperatur auf Dauer steigt", erklärte etwa Ottmar Edenhofer vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung und Leiter der Arbeitsgruppe 3 des IPCC kürzlich der SZ.

Auch sind die Wissenschaftler sich einig, dass die Menschen die Hauptverantwortlichen für die globale Erwärmung sind. Es könne davon ausgegangen werden, dass die seit Mitte des vergangenen Jahrhunderts gestiegenen Temperaturen zu 95 Prozent auf die Menschheit zurückzuführen seien, sagten Delegierte des UN-Gremiums namhafter Klimaforscher. 2007 hatte das Gremium die Wahrscheinlichkeit noch mit 90 Prozent angegeben....
"Die Herausforderung ist noch größer und dringender als gedacht"

Am Donnerstag hatte die Chefin des UN-Klimasekretariats in New York, Christiana Figueres, bereits erklärt, der neue Klimabericht werde ein Weckruf sein. "Er wird zeigen, dass alles, was wir bisher wussten, das Problem unterschätzt hat. Es geht schneller, als wir dachten, und die Effekte sind stärker, als wir dachten."...

Klimawandel - Meeresspiegel steigt schneller als befürchtet - Wissen - Süddeutsche.de


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Putin lässt CO2-Emissionen verringern

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Russland wird bis zum Jahr 2020 seine Treibhausgas-Emissionen um 25 Prozent bezogen auf den Stand von 1990 verringern. Dies hat Präsident Wladimir Putin per Ukas verfügt, wie Putins Klima-Beauftragter Alexander Bedrizki RIA Novosti mitteilte.

„Der Präsident hat gestern den Ukas unterzeichnet“, sagte Bedrizki am Dienstag.
Russland ist seit dem 1. Januar 2013 neben Japan und Neuseeland Unterzeichner eines Kyoto-Folgeprotokolls, das jedoch keine festen Verpflichtungen in Bezug auf die Reduzierung der Emissionen auferlegt.

Putin lässt CO2-Emissionen verringern | Politik | RIA Novosti
 
5. Oktober 2013 16:26

Klimawandel

Die drei Plagen der Weltmeere


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Tausende tote Fische wurden bei Rio de Janeiro angespült. Umweltverschmutzung hatte den Sauerstoffgehalt des Wasssers sinken lassen.

Die Ozeane werden saurer, wärmer und sauerstoffärmer. Damit dürften noch mehr Küstengewässer als bisher zu "toten Zonen" werden. Doch nicht nur das Meer ist bedroht - auch die Menschen.

Der Zustand der Weltmeere ist kritisch: Der Sauerstoffgehalt des Wassers nimmt ab, sein Säuregehalt zu, die Temperaturen steigen, der Lebensraum vieler seiner Bewohner wird kleiner. Statt von Hoffnung müsse man mit Blick auf die Zukunft inzwischen von Verzweiflung sprechen, warnen die Forscher des Internationalen Programms zum Zustand der Ozeane IPSO und der Weltnaturschutzunion IUCN.
Die Forscher haben ihre Bestandsaufnahme in fünf Aufsätzen zusammengefasst, die jetzt in der Fachzeitschrift Marine Pollution Bulletin veröffentlicht werden. "Die Öffentlichkeit und die Politiker erkennen meist nicht, wie ernst die Situation ist - oder sie haben beschlossen, es zu ignorieren", verkünden die Wissenschaftler.
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Ein "tödliches Trio" bedroht den Forschern zufolge die Wasserqualität der Weltmeere: Übersäuerung, Erwärmung und Sauerstoffarmut, die sich in ihren Effekten gegenseitig verstärken. "Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile", warnt der Bericht. Der pH-Wert der Meere sei bereits um einen Zehntel-Punkt Richtung Säure gesunken, bis 2100 könnte es ein halber Punkt werden.
Bis dahin nimmt der Sauerstoffgehalt des Wassers womöglich um bis zu sieben Prozent ab, warnen die IPSO-Forscher. Noch mehr Küstengewässer als bisher schon dürften zu "toten Zonen" werden, weil Flüsse übermäßig eingesetzten Dünger aus der Landwirtschaft ins Meer tragen. Und außerdem habe sich das Meer an der Oberfläche um 0,6 Grad erwärmt, schon 2050 könnte es laut Weltklimarat ein ganzes Grad sein.
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Klimawandel - Gefahr auch für die Menschheit - Wissen - Süddeutsche.de

Erderwärmung

Die Tropen trifft es zuerst


Bereits in wenigen Jahren könnte es dort zu einem Klimawechsel kommen: Dann herrschen Bedingungen, die sich maßgeblich vom Wetter der Jahre 1860 bis 2005 unterscheiden. Gebiete in höheren Breiten haben etwas mehr Zeit.
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Erderwärmung: Die Tropen trifft es zuerst - Wissen - Tagesspiegel
 
11. November 2013 09:59

Weltklimakonferenz in Polen
Im Zeichen des Taifuns

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Das Ausmaß der Zerstörung durch den Taifun "Haiyan" schockiert die Welt - und verleiht der heute beginnenden Weltklimakonferenz neue Brisanz. Die Diplomaten müssen einen Weg finden, um klimabedingte Schäden zu bewältigen. Die Frage ist heikel, denn die Industriestaaten schrecken vor jeder Festlegung zurück.

Was Ag Ayad Inanchanan in seinem langen Leben so alles erfahren hat, das ist mehr als Pech: Inanchanan, 76, ist seit mehr als vier Jahrzehnten Bauer in Burkina Faso, und so lange schon kämpft er.
Das erste Mal schlug das Schicksal 1973 zu. Damals hatte er 135 Rinder, 87 Schafe und 45 Ziegen, dann kam die Dürre. Drei Viertel der Tiere verendeten. 2004 kamen mit einer erneuten Trockenheit die Heuschrecken; das kostete ihn 20 seiner damals 30 Kühe. 2011 ertranken 165 seiner Schafe und Ziegen, als ein Fluss nach gewaltigen Regenfällen plötzlich anschwoll. 2012 pickte eine Invasion von Vögeln die Körner von seinem Hirsefeld.
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Industriestaaten in der Pflicht

Nun bekommt es besondere Brisanz: Unter dem Eindruck der Bilder von den Philippinen treffen an diesem Montag inWarschau die Klimadiplomaten aus 195 Staaten zusammen, zur 19. Klimakonferenz der Vereinten Nationen. Seit ihrer letzten Zusammenkunft vor einem Jahr in Katar haben sie einen Auftrag zu erfüllen, dessen Dringlichkeit unübersehbar ist: Sie sollen einen Weg finden zur Bewältigung jener klimabedingten Schäden, die ein Taifun oder eine Dürre nach sich ziehen. Die Frage ist heikel, denn vor allem die Industriestaaten schrecken vor jeder Festlegung zurück, die sie dereinst zu Kompensationen für Naturkatastrophen zwingen könnte.

Wie häufig der Klimawandel mittlerweile Tribut fordert, dazu liefert eine zweiteilige Studieder UN-Universität (UNU) Zahlen. In insgesamt neun Ländern haben die Forscher gut 3600 Haushalte befragt, wie sich ihre Lebensumstände verändert haben. Nach Bangladesch, Bhutan, Gambia, Kenia und Mikronesien im vergangenen Jahr hat die UNU vor wenigen Tagen Daten zu Burkina Faso, Äthiopien, Mosambik und Nepal vorgelegt. Das Ergebnis: Zwischen 87 und 100 Prozent der befragten Menschen haben dramatische Veränderungen erlebt, die sich bei fast allen auch im Einkommen bemerkbar gemacht haben.
Die UNU-Wissenschaftler stießen auf Familien, die weniger essen, ihr Vieh verkaufen, auswandern. Auf der Insel Kosrae in Mikronesien schleiften Bewohner die Ruinen einst stolzer Festungen, um mit den Steinen einen Damm gegen das steigende Meer zu bauen. Selten nur kommen diese Betroffenen in der globalen Klimapolitik zu Wort.
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Dabei gäbe es durchaus Lösungen für Bauern wie Ag Ayad Inanchanan. Denkbar wären etwa Versicherungen gegen Klimaschäden, die immer dann einspringen, wenn Stürme oder Dürren das Hab und Gut zerstören. Einzahlen aber müssten in diese Versicherungen nicht nur die Versicherten, sondern vor allem die reicheren Länder, die mit ihren Treibhausgas-Emissionen den Klimawandel angeheizt haben und weiter anheizen. Beispiele dafür gibt es. Auch könnte Geld aus dem Klimafonds stammen, der bis 2020 auf 100 Milliarden Dollar jährlich anwachsen soll.
Doch von den Milliarden fehlt bisher fast jede Spur.
Nach Recherchen der Entwicklungsorganisation Oxfam haben die Industriestaaten bislang bestenfalls 16,3 Milliarden Dollar zugesagt. Statt aber anzuwachsen, gingen die Mittel in vielen Ländern nun wieder zurück. Das Geld soll nicht nur helfen, die Opfer zu entschädigen, sondern auch, vorzusorgen - sofern dies bei Dürren undTaifunen geht.

Weltklimakonferenz Warschau: Im Zeichen von Taifun Haiyan - Wissen - Süddeutsche.de
 
Dass Wälder wichtig für das Weltklima sind, ist bekannt: Die Wälder riesige Kohlenstoffspeicher und Klimaanlagen, tropische Regenwälder ebenso wie die großen Nadelwälder in Russland und Kanada.
Aber da kurzfristige Wirtschaftsinteressen wichtiger sind, verlieren wir immer mehr Waldflächen:

15. November 2013 09:02

Umweltzerstörung

2,3 Millionen Quadratkilometer Wald - weg


Aus mehr als 650.000 Aufnahmen des Satelliten "Landsat 7" haben Forscher der Universität von Maryland zusammen mit Experten von Google und der Nasa ein digitales Kartenwerk erstellt. Es zeigt, wo auf der Welt seit der Jahrtausendwende Wald verloren gegangen - und wo neuer entstanden ist.
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Aus mehr als 650.000 Aufnahmen des Erdbeobachtungssatelliten Landsat 7 haben Forscher der Universität von Maryland zusammen mit Experten von Google und der Nasa ein digitales Kartenwerk erstellt, das die Entwicklung der weltweiten Wälder seit dem Jahr 2000 zeigt.
Mit einer Auflösung von nur 30 Meter ist damit für jeden Winkel der Erde nachvollziehbar, wie sich dort die Baumbestände entwickeln (Science). Ihren Daten entnehmen die insgesamt 15 Forscher, dass in den Jahren 2000 bis 2012 etwa 2,3 Millionen Quadratkilometer Wald verloren gegangen sind.
Dem gegenüber stehen nur 800.000 Quadratkilometer neu entstandenen Waldes. Der Nettoverlust von 1,5 Millionen Quadratkilometer entspricht mehr als der vierfachen Fläche Deutschlands.
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Die Unterstützung von Google-Earth-Experten habe die Verarbeitung der riesigen Menge Satellitendaten überhaupt erst möglich gemacht, sagen die Universitäts-Forscher. Für das, was die Google-Computer geleistet haben, hätten sie nach eigenen Angaben 15 Jahre Rechenzeit gebraucht.

(Die Originalkarten finden Sie hier.)

2,3 Millionen Quadratkilometer Wald sind weg - Wissen - Süddeutsche.de
 
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