Geschichte ist dazu da, aus ihr zu lernen. Von daher kann Vergessen kaum die Lösung sein. Vielmehr geht es darum, zu begreifen, Ursache und Wirkung zu erfassen, die Sichtweise des anderen kennenzulernen. Dann den eigenen Standpunkt neu überdenken, unter Einbeziehung der neuen Erkenntnisse. Und dann ist es Zeit, zu verzeihen. Wenn man es möglicherweise den Tätern selbst nicht verzeihen kann, dann sollte man wenigstens offen auf deren Nachfahren zugehen, die keine persönliche Schuld tragen. Ziel muß es doch sein, es selbst besser zu machen, als die Altvorderen und nicht die alten Fehler zu wiederholen. Zumal es ja in aller Regel Völker betrifft, die auch künftig in Nachbarschaft leben (müssen). Haß entsteht in den meisten Fällen aus Unwissenheit.