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Milošević und Holbrooke retteten Banja Luka vor dem Fall 1995 ?

  • Ersteller Ersteller Gelöschtes Mitglied 28870
  • Erstellt am Erstellt am
Du behauptest doch die hätten sich unter die Zivilisten gemischt !! Woher hast du das ?
Ganz ehrlich , von keinem, es gibt keine andere Logik , fliegen können sie nicht , unter Erde Tunnel graben auch zu weit bis Federacija, derumherum alles RS Armee. Natürlich haben die die Armee Kleidung in Zivil gewechselt nach dem sich Oric feige verpisst hat mit dem Helicopter. Sei ne doch mal ehrlich zu dir selbst oder sag uns doch wo sie sonst hin sind ?
 
War der nicht im politkforum angemeldet?
Er war auch hier angemeldet. Ich habe sein Buch "In unseren Himmeln kreuzt der falsche Gott". Da steht auch, dass alle anderen Ethnien angefangen haben, Milosevic ein Guter war usw.
Bzw. ist er gesperrt

In diesen 3 Themen hat er geschrieben und da wirst du auch deggis Argumente finden.



 
Passt auch hier her der Artikel von Dunja Melcic
...
Erdichtung von Genoziden
Diese ersten Schritte des Kriegsvorspiels haben die Wirkung einer sprachlichen Aggression, die Angst erzeugt, aber nicht selten von der Umgebung auch heruntergespielt wird: Es seien zwar üble Verunglimpfungen und Lügen, aber eben doch nur Worte. Bei näherem Hinsehen tritt ein Plan hervor: Das Schwadronieren über Einverleibung von Teilen der Territorien der beschimpften Republiken oder Völker zielt immer auf eine Umsetzung dieser Vorhaben. Parallel wird anderen Völkern aberkannt, dass sie überhaupt ein Existenzrecht als Völker beanspruchen können: So seien Albaner kein Volk, Kroaten bloß katholische Serben, Bosniaken eben muslimische. Die gleiche sprachliche Strategie verfolgt auch die Putin’sche Leugnung des Existenzrechts von Ukrainern. Gefangene Kroaten und später Bosniaken mussten in Lagern serbische Lieder singen und sich als Serben bekennen. Die russischen Besatzer gehen in den von ihnen kontrollierten Gebieten sogar noch effektiver vor: Sie vernichten einfach alles Ukrainische durch Umstellung von Schulen aufs Russische, das Austauschen ukrainischer Fernsehkanäle durch russische und so weiter. Das Absurde dieses Narrativs, dass dann die Serben nicht „angebliche“ Kroaten, sondern eben Serben, die Russen nicht „angebliche“ Ukrainer, sondern aus ihrer Sicht Russen töten, scheint ihren Produzenten noch nie in den Sinn gekommen zu sein. Auch die „These“ über einen drohenden Genozid wird so unhaltbar.
...
Bosnische Serben leugneten, die Mörsergranate auf den Marktplatz von Sarajevo, die über 60 Menschen tötete, abgefeuert zu haben, und behaupteten, es seien die „Moslems“ selbst gewesen, um sich als Opfer zu inszenieren. Die unwiderlegbaren Beweise konterten sie mit einer hanebüchenen Version von einem unter dem Pflaster verstecktem Sprengstoff, doch als dies nicht überzeugte, hatten sie gleich die nächste ‚Wahrheit‘ parat





Ich habe mir die Neufassung des Buches "Der Jugoslawienkrieg" Herausgeberin Dunja Melcic unter Mitwirkung anerkannter Historiker aus den Nachfolgestaaten Jugoslawiens, sowie einigen Balkanexperten aus Deutschland, England usw.
Da ich erst angefangen habe, das Buch zu lesen, es beginnt mit einer Zusammenfassung der Geschichte der einzelnen Völker bis 1918 und im Fall Kosovo's bis zur Jetztzeit. Vieles davon war mir nicht mal ansatzweise Bekannt (Kosovo), muss ich meine Meinung revidieren und und bin für eine sofortige Unabhängigkeit. Ich wäre aber im Gegensatz zu vielen Anderen dafür, Nordkosovo bei Serbien zu belassen.
 
„Beschützen“ von Minderheiten durch Waffenübermacht
Die bevorzugte Methode dieses militärischen „Beschützens“ des „eigenen“ Volkes in einem anderen Staat ist das Beschießen von zivilen Zielen in diesem Staat. Die Aggression beginnt oft mit der Usurpation von Territorien und der Souveränität des Staates durch eben diese zu beschützende Minderheit. Die begleitende Ideologie beruht auf einer Ethnisierung der im Grunde politischen Gegner. In Kroatien 1991 waren dies „die Serben“ und in der Ukraine „die Russen“, deren Rebellionen sich hauptsächlich gegen eine neue demokratische politische Ordnung und Orientierung nach Europa richteten. Selbstverständlich wurden diese als Faschisten und Feinde beschimpft: Kroaten seien (allesamt) Ustaschas, Ukrainer Nazis. Wie absurd diese ethnisierende Ideologie ist, bezeugt das Faktum, dass in Zagreb damals, nach der damaligen Volkszählung, zumindest doppelt so viele Menschen lebten, die sich als „serbisch“ bezeichneten, als in den Gebieten der Aufständischen.

Nach den vorprogrammierten Auseinandersetzungen griff die zentrale Macht, der „Mutterstaat“, ein. In Kroatien wurde als erstes ein kleines, wohl als kroatisch eingestuftes Dorf (mit dem bemerkenswerten Namen Kijevo) plattgebombt. Der einzige vorstellbare Grund: Es befindet sich in der Nähe der Zone im dalmatinischen Hinterland, wo mehrheitlich Serben lebten. Somit war dies das erste Signal für das, was folgen sollte. Danach wurden viele weitere Städte zunächst zerbombt, danach eingenommen und die Bevölkerung vertrieben. Die bekannteste ist wohl Vukovar, die Stadt an der Donau; diese Taktik wurde auch in Bosnien-Herzegowina angewendet. Aus den Bergen von Sarajevo befahl der berüchtigte Ratko Mladić seinen Truppen: schießt auf Pofalići (Stadtteil), dort gibt es wenig Serben. Nach ähnlichem Schema geht anscheinend auch Russland in der Ukraine vor, doch alles in einer viel größeren, weltpolitischen Dimension: die russische Zerstörungswucht und -wut ist einmalig.

 
Das ist der Unterschied zur Ukraine, einerseits, und zwar damals mit fatalen Folgen: Friedensverhandlungen zu führen, ohne sich über den Aggressor im Klaren zu sein, kann nicht fruchten, wie man sie jetzt in den Nachfolgestaaten – insbesondere in Bosnien-Herzegowina – sehen kann. Andererseits konnte Milošević im Unterschied zu Putin nicht alles machen, was er wollte, und musste sich dem Druck beugen bzw. zuletzt doch in Friedenslösungen gemäß westlicher, vor allem amerikanischer politischer Vorstellungen einwilligen. Sie erlaubten ihm übrigens auch eine „Gesichtswahrung“. Nie ist von „Gesichtswahrung“ die Rede, wenn man von kroatischen oder bosnischen Politikern spricht. Die Ukrainer haben sich die Hochachtung erst durch den unermesslichen Blutzoll verdient, als man dem Land den EU-Kandidatenstatus versprach. In solche Art Verhandlungen à la „Dayton“ würde Putin niemals einwilligen, weshalb auch eine ähnliche Friedenslösung wie jene mit Milošević in Dayton 1995 undenkbar ist. Milošević war eigentlich militärisch am Ende; die realistisch mögliche Niederschlagung der serbischen Streitkräfte in Bosnien durch alliierte kroatische und bosniakische Armeen hatten die Amerikaner geblockt, wie der damalige Hauptverhandlungsführer Richard Holbrooke selbst zugab.

 
Jedenfalls gab Milošević bei den Verhandlungen weiterhin den starken Mann und kam damit durch. In darauffolgenden vier Jahren baute er aus den brutalsten Kriegern, Milizen und Killertruppen neue Spezialeinheiten bei Armee und bei der Polizei auf; diese sollten 1999 den Kosovo von „zu vielen“ Albanern (90%) säubern. Erst dann entschloss man sich im Westen, diesen Mann zu stoppen, bevor er noch einen Genozid verübt. Erst nach vier verlorenen Kriegen und einem erneuten Versuch Miloševićs, Wahlergebnisse zu manipulieren, wurde sein Regime am 5. Oktober 2000 gestürzt. Ob einmal etwas Vergleichbares mit Putin wie damals mit Milošević passieren könnte? Dass ihm vor einem internationalen Gerichtshof à la Haager ad-hoc-Tribunal der Prozess gemacht werden könnte, bei welchem Ausgang auch immer, erscheint jetzt ausgeschlossen. Übrigens führt Putin nicht nur einen Krieg gegen die Ukraine, sondern erklärterweise einen gegen den Westen und vor allem gegen die europäische Nachkriegsordnung, gegen ihre Regeln und Institutionen, die er allesamt nicht mehr anerkennt.

 
Völkermörder als Volkshelden

Aber auch wenn die Politik eine solche Institution wie ein Kriegsverbrechertribunal anerkennt, muss sich diese Anerkennung nicht zwangsläufig in den Gesellschaften niederschlagen. Das politische Serbien heute funktioniert seit geraumer Zeit unter dem ehemaligen, angeblich jetzt geläuterten Kriegstreiber Aleksandar Vučić als restauriertes Milošević-Regime. Wer in der Öffentlichkeit vom „Genozid in Srebrenica“ spricht, wird zum Verräter erklärt. Den wegen Völkermords in Bosnien-Herzegowina durch das Haager Berufungsgericht verurteilten Ratko Mladić sieht man in Serbien nicht als Kriegsverbrecher an, sondern feiert ihn als Helden. Das entsprechende Narrativ dazu lautet, er habe die „Serben vor einem Genozid“ bewahrt.

Nach diesem Schema läuft es offenbar auch in Russland ab, wenn die Schlächter von Buča als Helden mit Orden ausgezeichnet werden. Solange Putin die Geschicke des Landes (und darüber hinaus) bestimmt, wird das Verkehren der Wahrheit in das propagandistische Gegenteil nicht aufhören. Dasselbe gilt für Aleksandar Vučić, seinen Verehrer aus Serbien, der seit zehn Jahren eine Fortsetzung des Systems Milošević samt dazugehörigen Lügen in leicht abgewandelter Form betreibt. Aber im Fall Serbien bzw. seinen (angeblichen) EU-Ambitionen, herrscht in der EU noch immer der Wille zur Illusion vor, was zu einer merkwürdigen kontrafaktischen Politik führt – zum Nachteil der Nachbarländer Serbiens.

 
Völkermörder als Volkshelden

Aber auch wenn die Politik eine solche Institution wie ein Kriegsverbrechertribunal anerkennt, muss sich diese Anerkennung nicht zwangsläufig in den Gesellschaften niederschlagen. Das politische Serbien heute funktioniert seit geraumer Zeit unter dem ehemaligen, angeblich jetzt geläuterten Kriegstreiber Aleksandar Vučić als restauriertes Milošević-Regime. Wer in der Öffentlichkeit vom „Genozid in Srebrenica“ spricht, wird zum Verräter erklärt. Den wegen Völkermords in Bosnien-Herzegowina durch das Haager Berufungsgericht verurteilten Ratko Mladić sieht man in Serbien nicht als Kriegsverbrecher an, sondern feiert ihn als Helden. Das entsprechende Narrativ dazu lautet, er habe die „Serben vor einem Genozid“ bewahrt.

Nach diesem Schema läuft es offenbar auch in Russland ab, wenn die Schlächter von Buča als Helden mit Orden ausgezeichnet werden. Solange Putin die Geschicke des Landes (und darüber hinaus) bestimmt, wird das Verkehren der Wahrheit in das propagandistische Gegenteil nicht aufhören. Dasselbe gilt für Aleksandar Vučić, seinen Verehrer aus Serbien, der seit zehn Jahren eine Fortsetzung des Systems Milošević samt dazugehörigen Lügen in leicht abgewandelter Form betreibt. Aber im Fall Serbien bzw. seinen (angeblichen) EU-Ambitionen, herrscht in der EU noch immer der Wille zur Illusion vor, was zu einer merkwürdigen kontrafaktischen Politik führt – zum Nachteil der Nachbarländer Serbiens.

Leider ist das so …
Deswegen muss man immer gegensteuern das propaganda nicht zur Wahrheit wird ..
 
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