Krebs-Spezialist Professor Christoph Zielinski ist eine medizinische Kapazität in Österreich. Am Sonntag ging er mit Kanzler Kurz hart ins Gericht.
Christoph Zielinski ist Österreichs anerkanntester und bekanntester Onkologe. Im Laufe seiner langen Karriere behandelte der Star-Mediziner Tausende Krebskranke im In- und Ausland. Einer seiner prominentesten Patienten, von dem die Öffentlichkeit Kenntnis erlangte, war etwa Altbundespräsident Thomas Klestil, den er bis zu seinem Tod behandelte. Der langjährige Professor an der Med-Uni Wien übernahm im Mai diesen Jahres die ärztliche Direktion der Wiener Privatklinik.
Wende durch Impfstoff
Am Sonntag ärgerte sich Zielinski über ein Twitter-Posting und Serien-Zeitungsinterviews von Bundeskanzler Sebastian Kurz. Der Regierungschef wiederholte einmal mehr: "Wir werden noch sehr viel Kraft brauchen. Denn die Situation wird sich erst entspannen, wenn es einen Impfstoff gibt." Pathetisch fügte er in einem Tweet an: "Ich hoffe, dass wir am Nationalfeiertag aber innehalten und uns klar werden können: Österreich hat schon härtere Zeiten überwunden."
Zielinski: "Auf Sand gebaut …"
Die Passage mit der Impfung wollte der Mediziner so nicht stehen lassen. Zielinski, der in der Vergangenheit schon wiederholt Aussagen von Politikern falsifiziert hat, twitterte: "Auch das stimmt nicht ... die Impfung der ersten Generation wird uns deutlich helfen, aber nicht alles lösen." Er bat: "Herr Bundeskanzler, machen Sie keine Prophezeiungen, die auf Sand gebaut sind." Dann fügte er noch süffisant eine Breitseite an Kurz an: "Ihre fleißige Arbeit im Sommer hätte herbstliche und winterliche Sorgen reduziert."
Überhaupt dürfte Zielinski mit der Arbeitsmoral des Kanzlers nicht ganz einverstanden sein. Vor Kurzem schrieb er über einen Kurz-Artikel: "Was wurde eigentlich aus dem Oberepidemiologen und Chefvirologen der Republik vom vergangenen Frühjahr? Zweiter Bildungsweg....??"
Quelle: Heute.at