Neuer Wirtschaftskammer-Plan schockt Umweltschützer und Erneuerbaren-Branche
Der geleakte "Energiemasterplan" soll die Koalitionsgespräche beeinflussen. Er sieht vor, Umweltorganisationen zu schwächen und die fossile Industrie zu stärken
Siegfried Nagl hat eine Wahl verloren, aber ein Megaprojekt gewonnen. Vor zwei Jahren übernahm der langjährige Grazer Bürgermeister (ÖVP) eine Stelle in der Wirtschaftskammer, um den "Energiemasterplan" der Kammer auszuarbeiten. "Dieser zukunftsfähige Umsetzungsplan für Österreich soll auch als Grundlage für künftige Regierungsverhandlungen genutzt werden können", erklärte Nagl im Vorjahr in der Wirtschaftskammerzeitung Öko+. Die Ziele steckte er hoch: "Es soll ein eigenständiger Plan zum Umbau des österreichischen Energiesystems werden. Getragen von vielen Expert:innen, die verschiedene Wege zu den Klimazielen von Paris erarbeiten."
Ein Jahr später liegt dem STANDARD der Letztentwurf des "Energiemasterplans" vor. Die Kammer erstellte ihn einen Tag nach der Nationalratswahl, er geht nun in die "bundesweite digitale Begutachtung als Element der Rückkopplung mit der österreichischen Wirtschaft", wie es aus der Kammer heißt. Wann die finale Version vorliege, will die Kammer dem STANDARD genauso wenig beantworten wie inhaltliche Fragen zum Letztentwurf. Aber die Richtung zeichnet sich schon jetzt ab. Von den Pariser Klimazielen, von denen Nagl sprach, ist im vorliegenden Entwurf nichts mehr zu lesen. Er enthält auch keine Ansage, die verbindlichen EU-Ziele erreichen zu wollen. Stattdessen versetzt er die Umweltszene in Schrecken. Die Erneuerbaren-Branche ist ebenso alarmiert.
Der geleakte "Energiemasterplan" soll die Koalitionsgespräche beeinflussen. Er sieht vor, Umweltorganisationen zu schwächen und die fossile Industrie zu stärken
Siegfried Nagl hat eine Wahl verloren, aber ein Megaprojekt gewonnen. Vor zwei Jahren übernahm der langjährige Grazer Bürgermeister (ÖVP) eine Stelle in der Wirtschaftskammer, um den "Energiemasterplan" der Kammer auszuarbeiten. "Dieser zukunftsfähige Umsetzungsplan für Österreich soll auch als Grundlage für künftige Regierungsverhandlungen genutzt werden können", erklärte Nagl im Vorjahr in der Wirtschaftskammerzeitung Öko+. Die Ziele steckte er hoch: "Es soll ein eigenständiger Plan zum Umbau des österreichischen Energiesystems werden. Getragen von vielen Expert:innen, die verschiedene Wege zu den Klimazielen von Paris erarbeiten."
Ein Jahr später liegt dem STANDARD der Letztentwurf des "Energiemasterplans" vor. Die Kammer erstellte ihn einen Tag nach der Nationalratswahl, er geht nun in die "bundesweite digitale Begutachtung als Element der Rückkopplung mit der österreichischen Wirtschaft", wie es aus der Kammer heißt. Wann die finale Version vorliege, will die Kammer dem STANDARD genauso wenig beantworten wie inhaltliche Fragen zum Letztentwurf. Aber die Richtung zeichnet sich schon jetzt ab. Von den Pariser Klimazielen, von denen Nagl sprach, ist im vorliegenden Entwurf nichts mehr zu lesen. Er enthält auch keine Ansage, die verbindlichen EU-Ziele erreichen zu wollen. Stattdessen versetzt er die Umweltszene in Schrecken. Die Erneuerbaren-Branche ist ebenso alarmiert.
Neuer Wirtschaftskammer-Plan schockt Umweltschützer und Erneuerbaren-Branche
Der geleakte "Energiemasterplan" soll die Koalitionsgespräche beeinflussen. Er sieht vor, Umweltorganisationen zu schwächen und die fossile Industrie zu stärken
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