Was Benkos Luxusleben mit Trump zu tun hat
Der Ärger über jene, die es sich offenbar richten können, nützt Populisten und jenen, die vermeintlich gegen "die Eliten" sind – eine politische Herausforderung
Dem fidelen Jagdausflug von Georg Dornauer, widerwillig aus seinen Ämtern zur Seite getretener Tiroler Vize-Landeshauptmann und SPÖ-Chef, haben wir es zu verdanken, dass wir nun wissen, wie René Benko momentan lebt. Komfortabel wäre eine Untertreibung für den insolventen Unternehmer, der offiziell am Existenzminimum lebt (DER STANDARD berichtete).
Benko lebt mit seiner Familie in einer Villa in Igls, für die seine Mutter monatlich 235.000 Euro Miete zahlt – und dem Sohn kostenfrei überlässt. Die Mutter wiederum bezieht Ausschüttungen aus einer liechtensteinischen und einer österreichischen Privatstiftung, die sie zum (Groß-)Teil an Benko bzw. seine Familie weiterreicht. Da fallen kleine Jagdausflüge natürlich nicht ins Gewicht. Ins Gewicht fällt die gigantische Signa-Pleite nur für den Staat und die Steuerzahlenden, die noch jahrelang mit den finanziellen und juristischen Aufräumarbeiten beschäftigt sein werden.
Verheerendes Bild
Benko hat nicht nur als gefeierter Unternehmer politische Größen wie Sebastian Kurz oder Alfred Gusenbauer um sich geschart. Er tut das, siehe Dornauer, auch als Pleitier. Das Bild, das entsteht, ist verheerend. Es verstärkt den Eindruck, dass es sich "die da oben" immer richten können – während kleine Leute schon wegen überzogener Kontorahmen Probleme bekommen.
Der Ärger über jene, die es sich offenbar richten können, nützt Populisten und jenen, die vermeintlich gegen "die Eliten" sind – eine politische Herausforderung
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