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Nachrichten aus der Türkei

[h=1]Ehrenmorde unter den Augen des Staates[/h]
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In der Türkei sind im vergangenen Jahr nach offiziellen Angaben 62 Frauen von ihren Männern ermordet worden. Die meisten standen unter einem Schutzprogramm der Polizei - genutzt hat es nichts. Von Boris Kálnoky


Die Polizei in Ankara hat erneut alarmierende Zahlen zur Situation der Frauen in der Türkei veröffentlicht. Im vergangenen Jahr sind 28.000 Frauen Opfer von meist häuslicher Gewalt geworden, mindestens 62 Frauen wurden umgebracht - von ihren Männern, Lebensgefährten oder Liebhabern. Und das, obwohl es landesweit 50.000 Männern gerichtlich verboten war, sich ihren Frauen, Ex-Frauen oder Ex-Freundinnen zu nähern. Inoffiziell heißt es, die Zahl liege noch höher, bei mehr als 130 umgebrachten Frauen.
Seit in der Türkei die islamisch orientierte Partei AKP regiert, steigt die Zahl der Frauenmorde. Im Jahr 2002, zu Beginn der AKP-Ära, erfasste die Statistik 66 Morde an Frauen. Unklar bleibt, ob und inwiefern dieser Anstieg daran liegt, dass immer mehr Morde gemeldet werden, die früher nicht in die Statistik eingegangen sind.
Dabei muss man anerkennen, dass die AKP rechtlich mehr getan hat als jede andere Regierung, um Gewalt gegen Frauen zu verhindern. Die Strafen für Ehrenmorde wurden verschärft, oft wird nun die ganze Familie bestraft, wenn der Mord auf Beschluss eines traditionellen "Familienrats" erfolgte. Dennoch mag die islamische Rhetorik der AKP jenen Kreisen in der Türkei Auftrieb geben, die Mord an "unzüchtigen" Frauen als "gottgefällig" betrachten.
[h=2]"Panik-Knopf" und elektronische Handschellen[/h] Immerhin wurden umfassende Schutzprogramme für Frauen erarbeitet. So gibt es zum Beispiel den "Panik-Knopf", den Frauen im Ernstfall nur drücken müssten, um die Polizei zu rufen. In besonders bedrohlichen Fällen stattet der Staat gefährdete Frauen sogar mit Leibwächtern aus, die auf Zuruf zur Verfügung stehen. Es gibt zudem elektronische Handschellen für Männer, die ihre Frauen bedrohen. Fast 6000 Frauen schützte der Staat auf solche Weise im vergangenen Jahr.
Die 61 Ehefrauen und Freundinnen, die nach offiziellen Angaben im vergangenen Jahr ermordet wurden, gehörten zu einem beachtlichen Teil zum Kreis dieser besonders staatlich geschützten Frauen - und mussten trotzdem sterben.
34 von ihnen hatten sogar eine neue Identität und neue Namen erhalten, in 14 Fällen galt das auch für ihre Kinder. Vier hatten "Panik-Knöpfe" und staatliche Leibwächter. Sie galten trotz dieser Schutzmaßnahmen als so gefährdet, dass sie zusätzlich ihr Aussehen durch plastische Chirurgie veränderten. Gegen die Männer von sechs Frauen gab es Gerichtsbefehle, nach denen sie sich von den Frauen fernhalten mussten. Doch all diese Maßnahmen konnten die Morde nicht verhindern.
[h=2]Beim Ehrenmord tötete der Mann für den Clan[/h] Zumal es meist nicht hilft, nur einen potenziellen Täter in Schach zu halten. Denn aus Sicht vieler Männer ist es die Frau, die ihren Mann und ihre Familie "entehrt", wenn sie sich etwa von ihrem Gatten trennt, einen neuen Freund hat oder wenn eine Tochter sich "unsittlich" benimmt. Von dieser "Ehre", hat die Sozialforscherin Hülya Özaktürk auf Grundlage von rund 50 Interviews mit Tätern nachgewiesen, hängen oft auch Geschäftsbeziehungen ab, Kreditfähigkeit bei örtlichen Händlern, am Ende die materielle Existenz. Bei einem Ehrenmord tötet der Täter also aus seiner Sicht nicht für sich selbst, sondern für alle, für den Clan. Wenn er es nicht schafft, wird ein anderer Mann oder ein männlicher Jugendlicher aus der Familie die Tat vollbringen. Und wenn die Frau sich auch noch so sehr versteckt, ihre Identität ändert und ihr Aussehen: Der Clan wirkt wie ein Nachrichtendienst. Nicht ein Täter sucht nach dem Opfer, sondern eine ganze Täterschar.

Türkei : Ehrenmorde unter den Augen des Staates - Nachrichten Panorama - DIE WELT
 
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Serap Eseri öldüren Mitci cikti.

PKK eylemlerine katılıp molotofkokteyli atan A.S. mahkemede “Ben MİT’e ve Emniyet’e çalışıyorum” dedi. MİT iddiayı doğruladı. Savcı yine de ceza istiyor.


PKK Eylemine Kat
 
Im Abendfernsehen, in den Pausen zwischen den Seifenopern, jagt nun ein Spot den anderen. "Immer die Nation, immer der Dienst", heißt es, "daima millet, daima hizmet". Ein Lastwagenfahrer im verschneiten Osten der Türkei rauscht zufrieden durch einen der neuen Straßentunnel. Die Oma nimmt ihren Enkel nach erledigten Schulaufgaben mit der neuen U-Bahn unter dem Bosporus kurz einmal zum Süßigkeitenkaufen auf die europäische Seite von Istanbul. Das alles macht die AKP möglich, immer an die Nation denkend, immer zu Diensten.

In 30 Tagen sind Wahlen, Kommunalwahlen gerade einmal, aber es geht um alles. Das Regime ist im Überlebensmodus. Seit zu Wochenbeginn ein angebliches, abgehörtes Telefongespräch zwischen dem türkischen Regierungschef und seinen jüngeren Sohn Bilal in Umlauf gebracht wurde, scheint der Machtkampf im islamischen Lager keine Grenzen mehr zu kennen. Tayyip Erdogan hatte recht: Es geht um seinen Sturz. Der Korruptionsskandal, der am 17. Dezember vergangenen Jahres mit einer Polizeirazzia begann, soll das Ende seiner nun elf Jahre langen Herrschaft in der Türkei bringen. Erdogan hatte nur die Wahl, die Justiz die Arbeit erledigen zu lassen oder aber selbst die Justiz zu erledigen. Der Machtmensch Erdogan zögerte keinen Moment.

Dass sich Tayyip Erdogan nun wie Baron Münchhausen am eigenen Schopf aus dem Sumpf zieht, ist vorstellbar. Die Wähler seiner Partei für Gerechtigkeit und Justiz (AKP) hat er immer noch hinter sich, auch nach zwei Monaten kompromittierender Telefonmitschnitte, die unablässig im Internet erscheinen.

"Für wen soll ich denn stimmen?", fragt Ali Kanalici, ein wohlhabender Autoverkäufer. "Es gibt niemanden sonst. Wenn eine andere Partei an die Macht kommt, wird sie sich auch bereichern." Kanalici verkauft Audis in Gaziantep, einer der Boomstädte des Erdogan-Jahrzehnts im Osten der Türkei. "Ein A3 für mehr als 80.000 Lira (derzeit 27.000 Euro) ist heute hier ein billiges Auto. Das zeigt doch, dass es den Leuten besser geht als früher", sagt der 32-jährige Mann.
Früher war zum Beispiel in den 1990er-Jahren. "Wir haben in den 90ern alles verloren wegen der Koalitionsregierungen. Wir hatten verrückte Abwertungen. Ich erinnere mich an den Dollar, der von 600 auf 1200 Lira stieg", erzählt Murat Özkanli, Verkaufsleiter in einem Polyesterunternehmen in Gaziantep. Özkanli ging damals mit seiner Firma bankrott. "Die monatlichen Zinsen waren 13 Prozent. Heute kannst du einen Kredit für 0,1 Prozent bekommen. Wirtschaftliche Stabilität ist für uns wichtig", sagt der 43-Jährige.
Rücktritt gibt es nicht

Ob die Telefongespräche zwischen Vater und Sohn Erdogan authentisch sind oder Montagen, ist schon nicht mehr wichtig. Erdogans Wähler sind von der Fälschung überzeugt, seine Gegner eben vom Gegenteil. Strafrechtlich haben illegal abgehörte Gespräche keinen Wert. Und Rücktritt aus freien Stücken oder aus politischer Verantwortung gibt es nicht. Die Türkei tickt anders.

"Man hört nicht auf zu applaudieren und zu klatschen, bis es sicher ist, dass der Sultan auf dem Weg ins Aus ist", stellte Can Dündar, ein Kolumnist und TV-Moderator, zum Ende dieser denkwürdigen Woche fest.
Den "Ober-Dieb", so nennt Oppositionsführer Kemal Kiliçdaroglu nun den Premier. Doch Kiliçdaroglus sozialdemokratisch-nationale Partei CHP profitiert kaum von den Korruptionsvorwürfen gegen die Regierung Erdogan, glaubt man den Umfragen; anders die Rechtsnationalisten und die Kurdenpartei.

Die Istanbuler Justiz, mittlerweile vom Kopf auf die Füße gestellt, ließ am Freitag auch die Letzten der Razzia vom 17. Dezember aus der Untersuchungshaft: den iranisch-türkischen Geschäftsmann Resa Sarrab und die Söhne des früheren Innen- und des Wirtschaftsministers. (Markus Bernath aus Istanbul, DER STANDARD, 1.3.2014
Erdogan trotzt den Korruptionsvorwürfen - Türkei - derStandard.at

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Dass sich Tayyip Erdogan nun wie Baron Münchhausen am eigenen Schopf aus dem Sumpf zieht, ist vorstellbar. Die Wähler seiner Partei für Gerechtigkeit und Justiz (AKP) hat er immer noch hinter sich, auch nach zwei Monaten kompromittierender Telefonmitschnitte, die unablässig im Internet erscheinen.

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Rücktritt gibt es nicht

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Die Istanbuler Justiz, mittlerweile vom Kopf auf die Füße gestellt, ließ am Freitag auch die Letzten der Razzia vom 17. Dezember aus der Untersuchungshaft: den iranisch-türkischen Geschäftsmann Resa Sarrab und die Söhne des früheren Innen- und des Wirtschaftsministers. (Markus Bernath aus Istanbul, DER STANDARD, 1.3.2014
Erdogan trotzt den Korruptionsvorwürfen - Türkei - derStandard.at
Endlich wieder ein Artikel, der nicht realitätsfremd dokumentiert. Der spricht mir aus der Seele.
 
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Erdogan tut alles, um die eigene Haut zu retten

Erdogans Hoffnung ist, dass die "europäischen Werte" angesichts der realpolitischen Zwänge für die EU genau so viel bedeuten wie für ihn, nämlich nichts, und dass am Ende, weil alles andere noch schlimmer wäre, die Europäer ihn weiter erdulden und ihm helfen. Auch wenn sie das ihre eigene demokratische Glaubwürdigkeit kostet.

http://www.welt.de/debatte/kommenta...n-tut-alles-um-die-eigene-Haut-zu-retten.html
 
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