Aber genau hier liegt doch der Fehler den wir seit fast einem Jahrhundert begehen. Wir haben uns auf die Interessen des türkischen Volkes konzentriert und gegen die Interessen der Türkei und der Region gehandelt, schließlich ist die Türkei ein Vielvölkerstaat. Mit einer Politik die nur eine Ethnie (auch wenn es in dem Fall die Größte ist) anspricht haben wir bisher keinen Blumentopf gewonnen. Erdogan hat mit dem Islam einen gemeinsamen Nenner dieser Völker gefunden und baut seine Politik darauf auf, was nachvollziehbar, vor allem aber erfolgreich ist.
Vom Wahabismus sind mir meilenweit entfernt, Muslimbrüder hätte ich noch durchgewunken aber wahabitisch sind und werden wir niemals. Das ist eher was für die Saudis.
Nein er hat eben mit dem Islam nicht den gemeinsamen Nenner, denn auch dort gibt es Unterschiede Aleviten, Orthodoxe, Schiiten, Juden, Chirsten. Er ist lediglich von 75% Türken auf 85% Muslime umgestiegen und selbst von diesen 85% Muslimen protestieren immer noch 30% gegen die Regierung. Wo liegt hier nun der Sinn des ganzen. Zudem die Türken in der Türkei rund 70-75% ausmachen. Und unter diesen Türken gibt es noch verschiedene Türkische-Ethnien. Von allen Nationalitäten macht auch nur eine einzige Stunk und das sind eben die Kurden aber auch hier nicht die Mehrheit was oft übetrieben wird sondern lediglich dieser kleine Prozentsatz/Zahl von 4-5 Millionen Kurden und das auch nur in Süd-Ost Anatolien. Selbst unter Berücksichtigung des Islam hat sich nichts in dieser Gegend gebessert. Ankara hat glaube ich im Pokal gegen Cizrespor letztens gespielt. Die Nationalhymne wurde ausgebuht.
Es gibt in meinen Augen keine Muslimbrüderschaft hat es auch nie gegeben. Würde es so eine Bruderschaft geben würde sich die Arabischen Staaten untereinander nicht hassen wie die Pest. Ich bleibe jedoch bei meiner Meinung. Wir sind vom Wahabitismus nicht weit entfernt.
Unsere Wirtschaft, unsere Außen- und Innenpolitik, unser Geheimdienst und unser Militär wurde von "Außen" gesteuert. Mittlerweile kann man sagen dass wir unsere Entscheidungen zum größten Teil selber treffen und sich das auch sofort in den jeweiligen Positionen bemerkbar macht. Kaum haben wir eine Wirtschaftsreform durchgeführt die in erster Linie für uns interessant ist, erleben wir ein Wachstum was es so bisher noch nie gab. Selbige trifft auf die Politik zu, früher waren wir ein Niemand, heute muss man die Türkei bei allen geopolitischen Themen mit einbeziehen. Statt alte Panzer aus dem Westen stellen wir jetzt unsere eigenen Panzer her die meiner Meinung nach auf Augenhöhe mit dem LEO 2 konkurrieren, sprich - wir haben eine Rüstungsindustrie aufgebaut die uns über Jahre hinweg, vor allem in den muslimischen Ländern eine Menge Geld einbringen wird. Die jeweiligen Gebiete des osmanischen Reiches sind mittlerweile Hochburgen unseres Geheimdienstes, wir haben die Kontrolle über das gesamte Gebiet was früher das osmanische Reich war bzw. zumindest sind wir immer an der Front.
Wenn ich jetzt einen Deutschen frage ob Deutschland ein Vasallenstaat ist, dann zeigt er mir den Vogel aber jeder der die Geschichte dieses Landes kennt, die Entwicklungen und Ereignisse in den letzten Jahren verfolgt hat, weiß dass Deutschland nicht unabhängig ist sondern das tun muss was die Siegermächte, in dem Fall die USA, will.
Ja aber ist das die Schuld dieser oder anderer Regierungen? Oder ist es das verschulden der damaligen Osmanischen Herrscher die anstatt in ihren Harems ihre Ausländischen Frauen zu knattern lieber mal auch für die Bildung hätten was investieren sollen und oder auch mal aufhören sollen Krieg gegen Europa zu führen vor allem, wenn du merkst du bist Technologisch unterlegen.
Die Türkei hat eine perfekte Transit-Lage schon immer gehabt gerade für den Handel von Europa nach Fern-Ost. Es hatten nur leute gefehlt die auch dieses Potential nutzen. Außerdem ist vieles sehr übertrieben von dir dargestellt. Gerade zu zeiten von Atatürk waren wir zusehnst Neutral und unabhängig. Während des 2.Weltkrieges blutete ganz Europa und in der Türkei hast du Halay getanzt und die einzige Wunde die versorgt werden musste, war vielleicht eine Aufschürfung, weil du hingefallen bist.
Deutschland ist zudem mit der Türkei nicht vergleichbar. Die Türkei hat sich am Ende dank eben eines Atatürks auch Ismet Inönü gegenüber den Besatzern Frankreich, England, Italien, Griechenland, Armenien durchgesetzt. Deutschland bzw. damals noch das Dritte-Reich hat es eben nicht geschafft und wurde folge dessen sogar geteilt. Mittlerweile leben wir im 51.Bundesstaats der Vereinigten Staaten von Amerika und diese Entwicklung ist ganz klar wenn du den Fernseher nur aufmachst aber dies ist eben die Türkei nicht und war sie auch nie.
Wir hingegen agieren immer noch Unabhängig. Die Amerikaner setzen sich mit uns heute noch auseinander seih es wegen der Zypern-Frage oder ettlichen anderen dingen. Gerade vor ein paar Wochen wurden Marine-Soldaten in Istanbul von Ülkücüs gejagdt. Deutschland und die Türkei in diesem Aspekt zu vergleichen das passt nicht ganz.
Auch die von dir benannte Rüstungsindustrie die gab es auch vor Erdogan nur wurde diese eben nicht gefördert bzw. befand sich noch in der Entwicklungszeit. Gerade Unternehmen wie TISAS wenn dies dir irgendwas sagt. Aber selbst bei den Bau von einem Altay-Panzer als Bzp. brauchen wir dennoch hilfe und orientieren uns an Europäische/Asiatische Produkte wie eben einem Leo 2 oder K2 Black Panther.
Solange in unserem Land Frieden, Entwicklung und Fortschritt herrscht ist es für mich nicht schlimm ob irgendwer in England oder in den USA meint ich würde mich von einem Araber nicht unterscheiden. Den türkischen Nationalismus gibt es nicht erst seit gestern, deshalb wird er auch überleben. Egal in welche Richtung sich unser Land öffnet.
PS: Zu deinen imperialistischen Gedanken kann ich nur sagen, dass sie berechtigt sind. Die Gebiete die du aufgezählt hast, gehören uns. Das ist immer unser Land gewesen und wir werden auch niemals, auch nicht in 10.000 Jahren, aufhören unser Recht einzufordern. Das ist und bleibt in unserem Unterbewusstsein verankert und genau dass haben sie versucht uns zu nehmen in dem sie unsere Geschichte und unsere Kultur auslöschen wollten.
Diese Entwicklung, Fortschritt die ihr hier immer benennt ist weder eine Entwicklung noch ein Fortschritt. Wart ihr die letzten Jahre mal in der Türkei? Meine Heimatstadt(STADT) sieht teilweise immer noch so aus wie aus dem Jahr 1997. Das einzige was sich dort verändert hat, ist das dort ein Einkaufszentrum gebaut wird(WAS DU NICHT BRAUCHST) und ein McDoof. Die Stadt war zudem mal wohlhabend muss man dazu sagen es besteht da eine Sivas-Tokat Connection.
Teilweise steht der Schutt von damals immer noch dort auf der Straße wo damals ein Wohnhaus abgebrannt ist.
Viele der Menschen sich verschuldet. Einige bezahlen ihre Schulden mit anderen Schulden. Das Pro-Kopf einkommen ist unter dem von Kroatien oder Slowenien. Wir sind gerade mal knapp über Rumänien. Wo ist dort der Fortschritt? Auch in sachen Entwicklung sind wir immer noch teilweise vom Westen abhängig. Wir haben Probleme in der Mathmeatik, Naturwissenschaft sprich wir können keine gescheiten Physiker ausbilden. Ich weiß auch, dass wenn wir weiter an uns arbeiten diese Probleme beheben können aber ich sehe hier keine Problembewältigung verstehst du. So ich bin kein Kemalist noch sadomasoist der irgendwas besonderes will. Atatürk ist weg, den gibts nicht mehr wird es auch nie mehr geben. Aber was wir in den 70 Jahren nach ihm gemacht haben ist einfach zu wenig in meinen Augen. Nach meinem Abi hab ich ein Jahr lang in der Türkei gelebt, in unserer Alten Wohnung und vieles war schön aber vieles und das ist vor allem das auffällige was einfach zu lösen wäre wenn jeder mitziehen würde, passiert halt nicht.
Richtung sich unser Land öffnet.
Das stimmt, so oder so werden wir für einander sterben oder für unser Glaube/Land/Familie was wir vertreten und lieben wie wir es schon immer taten.
PS: Zu deinen imperialistischen Gedanken kann ich nur sagen, dass sie berechtigt sind. Die Gebiete die du aufgezählt hast, gehören uns. Das ist immer unser Land gewesen und wir werden auch niemals, auch nicht in 10.000 Jahren, aufhören unser Recht einzufordern. Das ist und bleibt in unserem Unterbewusstsein verankert und genau dass haben sie versucht uns zu nehmen in dem sie unsere Geschichte und unsere Kultur auslöschen wollten.
Irgendwann, werden sie uns auch wieder gehören.