„SEIDENSTRASSE
Chinas Problem mit eigenem Prestigeprojekt
China versucht seit Jahren, mit Milliardenkrediten und dem Bau von Infrastruktur, dem Projekt „Neue Seidenstraße“, vor allem in Entwicklungsländern Einfluss zu gewinnen. Das gelingt auch sehr erfolgreich. Doch das Vorgehen sorgt zunehmend für Kritik in den von chinesischen Investitionen überschütteten Ländern, bis hin zu Attentaten auf Chinesen.
Das geopolitische Prestigeprojekt „Neue Seidenstraße“ wird für Peking zunehmend zu einem zweischneidigen Schwert. So wirft der Westen dem neuen Konkurrenten um Einfluss in Afrika, Asien und Südamerika vor, Entwicklungsländer in eine Schuldenspirale zu treiben. Chinas Außenministerium weist das regelmäßig als „Lüge“ des Westens zurück. Tatsächlich basiert chinesisches Engagement zu 90 Prozent auf Krediten und nur zu einem minimalen Teil auf Entwicklungshilfe. In Europa und den USA ist das Verhältnis dagegen annähernd umgekehrt.
Wegen der Immobilienkrise in China, die zunehmend zu einem Risiko für das gesamte Finanzsystem des Landes wird, haben die Banken die Kreditbedingungen deutlich veschärft. Dazu kommt ein rasantes Ansteigen der Zinsen aufgrund der Inflation und des damit einhergehenden weltweiten Leitzinsauftriebs. Von Kritikerinnen und Kritikern wird China daher immer wieder Neokolonialismus vorgeworfen – also genau das, was Peking vorgab, nicht zu sein, und womit es sich so von Europa und den USA abgrenzen wollte.
Grafik: APA/ORF.at
Sie haben keine Berechtigung Anhänge anzusehen. Anhänge sind ausgeblendet.
China versucht seit Jahren, mit Milliardenkrediten und dem Bau von Infrastruktur, dem Projekt „Neue Seidenstraße“, vor allem in Entwicklungsländern Einfluss zu gewinnen. Das gelingt auch sehr erfolgreich. Doch das Vorgehen sorgt zunehmend für Kritik in den von chinesischen Investitionen...
orf.at