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Nachrichten aus der VR China

Chinas unaufhaltsamer Aufstieg zur Supermacht der Wissenschaft
Auch wenn Nobelpreise weitgehend fehlen, hat das Reich der Mitte in der Wissenschaft längst die Führung von den USA übernommen. Was bedeutet das für Europa?

Als die Chinesin Tu Youyou vor genau zehn Jahren den Nobelpreis für Medizin oder Physiologie zugesprochen bekam, gab es aus zwei Gründen überraschte Reaktionen. Zum einen wurden damit Forschungen (über das Malariamittel Artemisinin) ausgezeichnet, die sich der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) bedient hatten. Zum anderen war die heute 94-jährige Pharmakologin die erste und bislang einzige in der Volksrepublik China forschende Person, die je einen wissenschaftlichen Nobelpreis erhielt.

Doch nicht nur die fehlenden Nobelpreise deuten auf den ersten Blick darauf hin, dass in Festlandchina keine absolute Topforschung passiert. Seit 1989 ermitteln Fachleute des Institute for Scientific Infomation (ISI) in Philadelphia die heißesten Anwärterinnen und Anwärter für Nobelpreise in Medizin, Physik, Chemie und Wirtschaft. Hauptkriterium sind möglichst viele Zitierungen, denn die lassen Rückschlüsse darauf zu, wie bahnbrechend die Arbeiten waren.

Aktuell stehen mehr als 450 Forschende auf dieser Liste, von denen immerhin 83 (darunter Anton Zeilinger) den Nobelpreis erhielten. Erst heuer kam mit dem Chemiker Tao Zhang der erste in Festlandchina tätige Wissenschafter dazu.

 
Abkommen mit Papua-Neuguinea
Frontlinie gegen China: Australien baut seine Verteidigungslinie im Norden aus
Mit einem neuen Bündnis mit Papua-Neuguinea schließt Canberra eine Lücke in seiner Sicherheitsarchitektur – im Schatten des Machtkampfs mit China.

Sydney. Australien hat sein erstes neues Verteidigungsbündnis seit mehr als 70 Jahren geschlossen – und es ist weit mehr als eine diplomatische Geste. Der sogenannte Pukpuk-Vertrag („Krokodil-Vertrag“) mit Papua-Neuguinea (PNG) ist der jüngste Baustein einer Strategie, die Australien als Mittel zur Sicherung seiner regionalen Beziehungen und Verteidigungsfähigkeit betrachtet. Tatsächlich zieht Canberra eine immer dichtere militärische Schutzlinie entlang seiner nördlichen Peripherie – vom Outback über die Kokosinseln bis nach Port Moresby.

„Geschichte, Bruder“, sagte Albanese, als er am Montag in Canberra neben seinem Amtskollegen James Marape die Vereinbarung unterzeichnete – mehrere Wochen später als eigentlich geplant. Beide Länder verpflichten sich darin, einander im Falle eines bewaffneten Angriffs zu unterstützen. Marape sprach von einem Vertrag, der die Sicherheits- und Verteidigungskapazitäten Papua-Neuguineas stärke.

 
China verschärft Exportbeschränkung von Seltenerdmetallen
China weitet seine Exportkontrollen für Seltenerdmetalle aus. In zwei separaten Mitteilungen kündigte das Handelsministerium heute neue Beschränkungen im Zusammenhang mit den strategisch wichtigen Metallen an.

Demnach dürfen Technologien und Fachwissen zur Gewinnung und Verarbeitung der Metalle künftig nur noch mit Genehmigung weitergegeben werden. Das betrifft unter anderem Know-how zum Abbau, zur Verarbeitung und zum Recycling der Metalle.

Auch Software, technische Pläne und Unterlagen für Wartung oder Reparatur fallen unter die neuen Regeln. Damit könnte es ausländischen Firmen schwerer fallen, selbst eine unabhängige Verarbeitung außerhalb Chinas aufzubauen.

Technologiewettbewerb mit Washington
Zudem werden erstmals auch Produkte außerhalb Chinas erfasst, die diese Metalle aus China enthalten oder mit chinesischen Verfahren hergestellt wurden. Unternehmen, die solche Waren in andere Länder exportieren, müssen dafür nach den Plänen ab dem 1. Dezember eine Genehmigung der chinesischen Behörden beantragen.

 
Neue Runde im Handelskonflikt: Xi testet Trump
Statt wie bisher defensiv zu reagieren, eskaliert China nun den Handelskonflikt mit den Vereinigten Staaten. Das birgt auch eine enorme Gefahr für die westliche Wirtschaft.
Der Handelskrieg zwischen den USA und China folgte bisher einem Muster: Die USA wollten China bremsen, verhängten mehr oder minder gut begründete Sanktionen, vor allem für Hochtechnologie. China reagierte, in den ersten Jahren zaghafter und häufig eher auf Symbolik und einzelne Spitzen bedacht als auf Eskalation, seit Anfang April dann ganz getreu dem Motto „Auge um Auge, Zahn um Zahn“.

Während der Westen seine Aufmerksamkeit in dieser Woche den Entwicklungen in Gaza widmete, sind aber der Handelskrieg und damit auch die Weltwirtschaft in eine neue Phase getreten: Die Regierung in Peking kam aus der Herbst-Urlaubswoche mit einer massiven Eskalation. Anders als bisher ist es keine defensive Reaktion auf US-Vorgehen, sondern ein Angriff, vermutlich um im Vorfeld des geplanten Gipfels von Xi und Trump Verhandlungsmasse aufzubauen. Trump reagierte darauf mit einer Zolldrohung und damit mit der gebotenen Schärfe.

 
Gut, Amis haben eigentlich noch nie wirklich gute Autos gebaut :mrgreen:
Aber so wie die Europäer, haben sie sich eben auf Verbrenner verlassen
 
China erpresst die Welt mit kritischen Rohstoffen
China nutzt erstmals Exportbeschränkungen als Druckmittel gegenüber dem Westen. Das hat nicht nur Auswirkungen auf die Industrie, sondern auch auf den Ukrainekrieg – und legt Europas Abhängigkeiten offen

In seinem Gastkommentar zeigt Misha Glenny, der Rektor des Wiener Instituts für die Wissenschaften vom Menschen (IWM), auf, wie wichtig der Zugang zu seltenen Rohstoffen heute ist, und er warnt, dass die EU im Handelskrieg zwischen den USA und China zerrieben werden könnte.

Chinas jüngste Entscheidung, neue Beschränkungen für den Export von zwölf der 17 Seltenerdelemente zu verhängen, dürfte eine neue Runde im US-amerikanischen Technologie-Handelskrieg auslösen, der gegenwärtig die Weltwirtschaft erschüttert. Ironischerweise werden jedoch weder die USA noch China die größten Verlierer dieser Entwicklung sein, wie eine Konferenz zum Thema kritische Rohstoffe feststellte, die Anfang dieser Woche am Institut für die Wissenschaften vom Menschen (IWM) stattfand. Stattdessen ist Europa das Hauptopfer.

Seit die USA und ihre Verbündeten 1949 das Exportkontrollkomitee COCOM gründeten, nutzt der Westen regelmäßig Beschränkungen für Technologieexporte als Druckmittel, um seine geopolitischen Ziele voranzutreiben. Nun setzt China zum ersten Mal systematisch dasselbe Mittel ein, um seine Interessen gegenüber dem Westen durchzusetzen.

 
China wirft USA Cyberangriffe auf Zeitinstitut vor
China hat den USA vorgeworfen, in den Jahren 2022 bis 2024 Cyberangriffe auf das nationale Zeitzentrum Pekings ausgeführt zu haben. Es gebe „unwiderlegbare Beweise“ dafür, dass der US-Geheimdienst NSA in dieser Zeit versucht habe, das Institut zu hacken, teilte das Ministerium für Staatssicherheit gestern im Onlinedienst WeChat mit.

Die Einrichtung ist für die Koordination von Uhren im ganzen Land zuständig. Das Zentrum kümmert sich um die Uhren von Computerservern bis hin zu Bahnhöfen und Stromnetzen. Das Ministerium beschuldigte die NSA, Schwachstellen in der Nachrichtenfunktion einer nicht genannten ausländischen Mobiltelefonmarke ausgenutzt zu haben, um Anmeldedaten von Mitarbeitern des Zeitinstituts zu stehlen. Die Angriffe hätten Stromnetze, den Transportverkehr und Weltraumstarts gefährdet, so das Ministerium.

Ministerium mahnt zu Wachsamkeit
Chinesische Behörden hätten seither „Angriffsketten durchtrennt, Schutzmaßnahmen aufgerüstet und potenzielle Bedrohungen beseitigt“. Das Ministerium forderte die chinesischen Bürgerinnen und Bürger auf, wachsam gegenüber ausländischen Angriffen zu sein und verdächtige Aktivitäten den Behörden zu melden.

 
Chinas Wirtschaft
Daten für Xi nicht erfreulich
Die chinesischen Wirtschaftsdaten sind für Präsident Xi Jiping nicht gerade erfreulich. So verlangsamten sich das Wirtschaftswachstum und der heimische Konsum, auch die Immobilienpreise sind erneut gefallen. Der von US-Präsident Donald Trump vom Zaun gebrochene Handelskrieg verschärft die Lage weiter. Die jüngsten Daten dürften den Druck auf Peking erhöhen, neue Konjunkturimpulse zu setzen. Alle Augen sind nun auf den kommenden Fünfjahresplan gerichtet.

Die anhaltende Schwäche des Immobiliensektors belastet zunehmend das Wachstum der nach den USA zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt. Zudem drückt sie auf die Verbraucherstimmung und bremst die Konsumausgaben. Die chinesische Wirtschaft ist laut Zahlen vom Montag im dritten Quartal weniger stark gewachsen, das Wirtschaftswachstum verlangsamt sich also.

Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum legte das Bruttoinlandsprodukt (BIP) um 4,8 Prozent zu, wie das Statistikamt in Peking am Montag mitteilte. Im zweiten Quartal hatte die Wirtschaftsleistung um 5,2 Prozent zugelegt.

Konsum verlangsamte sich
Das Wachstum der Einzelhandelsumsätze, das ebenfalls am Montag veröffentlicht wurde und als wichtiger Indikator für den Konsum gilt, verlangsamte sich im September auf drei Prozent, die niedrigste Rate seit November 2024. Die Verbraucherpreise in China sind im September erneut gesunken, was für ein Anhalten der Konsumflaute im Land spricht.

 
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