Eine Analyse von Ulrich Reitz - Debatte um Attentäter Sulaiman A. enthüllt einen Skandal hinter dem Skandal
Was tun mit dem Mannheimer Messer-Attentäter Sulaiman A.? Die Debatte ist intensiv, aber auch hilflos. Und wieder blenden Spitzenpolitiker, voran der Bundeskanzler, die entscheidenden Fragen aus. Lassen sie liberale Muslime im Stich?
Political Correctness kann eine Falle sein, der Fall des Attentäters Sulaiman A. und die Debatte darüber zeigen es. Denn: Worüber gesprochen wird – den von dem abgelehnten afghanischen Asylbewerber ermordeten Polizisten Rouven L. –, zeigt zugleich, worüber gerade nicht gesprochen wird, auch nicht am zweiten Tag „danach“: Die Gefährdung von Islamkritikern durch Islamisten – nicht in Afghanistan, nicht in Syrien, also Diktaturen, sondern in Deutschland, einer Demokratie.
Der Anschlag von Sulaiman A. galt einem Islamkritiker, Michael Stürzenberger. Der Polizist starb im Handgemenge. Für Sulaiman A. mag es kein großer Unterschied gewesen sein, wen er mit seinem Kampfmesser erwischte – aus seiner verblendeten Sicht war es allemal ein „Ungläubiger“ und daher aus der Optik der totalitären Islam-Prediger, denen Sulaiman A. im Netz folgte, todeswürdig. Nur: Sein erstes Ziel war eben ein Islamkritiker.
Wer den Islam kritisiert, lebt gefährlich
Wer den Islam kritisiert, lebt gefährlich. Und steht, wie Ahmad Mansour, Seyran Ates, Muhamad Khorchide, unter dem Schutz der Polizei. Ihnen droht das Schicksal von Salman Rushdie, der seine Attentatserfahrung aktuell eindrucksvoll beschrieben hat: „The Knife“ – das Messer, heißt sein jüngstes Werk. The Knife – das war auch das Werkzeug von Sulaiman A. In Deutschland haben sich die Messerangriffe innerhalb kürzester Zeit vervielfacht, steht in den Polizeistatistiken.