Die Unruhen in Frankreich sehe ich mit großer Sorge. Zum einen, weil es längst nicht mehr die berüchtigten Vororte (Banlieus) von Paris, sondern auch andere französische Großstädte betrifft.
Dabei geht es längst nicht mehr um den Todesfall eines Jugendlichen, der von einem Polizisten erschossen wurde, sondern es bricht hier die Unzufriedenheit einer extrem gewaltbereiten Zuwanderungsschicht wie eine Geschwür auf. Armut, Gewaltbereitschaft, Perspektivenlosigkeit, soziale Ausgrenzung, Islamismus und Rassismus ergeben eine Abwärtsspirale, welche in Kriegsähnliche Zustände mündet. Da es sich um tausende Randalierer mit ausländischer Herkunft - zumeist ohne französischen Pass - kann man eigentlich nicht von "Bürgerkrieg", sondern von Terror sprechen.
Nun ist es ja für Alle offensichtlich, dass in ganz Europa die Rechtsparteien immer öfter auch Regierungsfunktiionen übernehmen und entsprechend deutlich und ganz offen Ausländerfeidlichkeit, Rassismus und Nationalismus ganz oben auf ihre Agenda setzen.
Da bei darf man nicht vergessen, dass die rechten und radikalen Parteien ja nicht von selbst Schritt für Schritt in immer mehr Ländern an Machtpositionen kommen. In westlichen Demokratien werden sie dorthin von den Bürgern gewählt. Es ist aber nicht so, dass plötzlich das ganze Volk ein Nazi-Volk wird, allerdings schon eine "kritische Masse". 1/4 bis 1/3 der Gesellschaft bekennt sich offen dazu und noch ein gewisser Teil stimmt den rechten Ideologien zumindest insgeheim zu. Ich denke hier an Länder wie Deutschland, Frankreich, Italien, Österreich, Polen und UNgarn sowieso. Also der bei weitem Bevölkerungsgrößte Teil Europas. Hunderte rechte 2.- und 3.-Klasse Politiker versuchen aus der aktuellen Situation politisches Kapital zu schlagen und säen ihre Parolen immer öfter auf fruchtbaren Boden. Die Gesellschaft steht dem immer unversöhnlicher gespalten gegenüber. Auf der einen Seite eine soziale, relativ wohlhabende und gut gebildete Schicht, auf der anderen Seite, eine große Gruppe in relativer Armut (ob tatsächlich, nur gefühlt oder eingeredet macht keinen Znterschied), schlechter Zugang zu gutem Bildungssystem und abhängig von staatlichen Almosen. Logischerweise Zuwanderer eine große Gruppe dar. Aber auch eine (gefühlt) zu kurz gekommene einheimische Bevölkerungsschicht.
Unter diesen Rahmenbedingungen können sich die Unruhen sehr schnell zu einem europäischen Flächenbrand ausweiten und tatsächlich zu Bürgerkrieg führen. Das Potenzial dazu ist in praktisch allen Ländern vorhanden. Besonders besonnene Politiker wären gerade jetzt sehr gefragt.