Was es für Europa bedeutet, für sich selbst einzustehen
Zusätzliche Ausgaben für die militärische Beschaffung sind wichtig, jedoch ist es auch nötig, eine eigene Hightech-Revolution anzustoßen. Das Festhalten an alten Orthodoxien ist keine Option
Der ehemalige Nato-Generalsekretär Anders Fogh Rasmussen schreibt in seinem Gastkommentar über die mögliche Neuausrichtung Europas: "Um das regelbasierte System zu verteidigen, müssen wir die Zusammensetzung unserer Gemeinschaft neu überdenken."
Die von den USA angeführte Weltordnung, so wie wir sie kannten, ist Vergangenheit. Während sich die tektonischen Platten der Geopolitik unter uns weiter verschieben, besteht die Herausforderung für Europa darin, seine Institutionen am Leben zu erhalten und zu verhindern, dass die Welt in eine Ära des Faustrechts zurückfällt, in der die Macht "starken Männern" in Washington, Moskau und Peking zufällt.
Die Bewältigung dieser Herausforderung erfordert ein grundlegendes Überdenken lang gehegter Annahmen und Überzeugungen. Das Festhalten an alten Orthodoxien ist keine Option. Die Europäer können die Demokratie und Lebensweise nicht allein durch Soft Power bewahren. Wir müssen uns von eingefahrenen Tabus verabschieden und die Sprache der harten Macht neu erlernen. Nur so können wir diejenigen abschrecken und abwehren, die unsere Werte und Interessen direkt bedrohen.
Zusätzliche Ausgaben für die militärische Beschaffung sind wichtig, jedoch ist es auch nötig, eine eigene Hightech-Revolution anzustoßen. Das Festhalten an alten Orthodoxien ist keine Option
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