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Nachrichten aus Europa

Wettkampf mit China, USA
Draghi tadelt Europas Trägheit
Vor einem Jahr hat Mario Draghi, einst Chef der Europäischen Zentralbank (EZB), einen viel beachteten Bericht zur europäischen Wettbewerbsfähigkeit vorgestellt. Darin beschrieb er, welche Reformen die EU dringend angehen sollte, um international zu bestehen. Geschehen ist bisher aber wenig – im Gegenteil: Die Probleme hätten sich weiter verschärft, kritisierte Draghi am Dienstag.

Kommissionschefin Ursula von der Leyen empfing den früheren EZB-Chef im Brüsseler Berlaymont-Gebäude, dem Sitz der Kommission, zur Tagung „Ein Jahr nach dem Draghi-Report“. Damals hatte der Italiener in seinem Strategiepapier zur Wettbewerbsfähigkeit zu enormen Investitionen in Wirtschaft, Verteidigung und Klimaschutz aufgerufen.

 
Von der Leyen: Gespräch mit Trump zu Druck auf Russland
Im Bemühen um mehr Druck auf Russland zur Beendigung des Ukraine-Krieges hat sich EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen nach eigenen Angaben mit US-Präsident Donald Trump ausgetauscht.

Es sei ein „gutes Gespräch“ mit Trump gewesen über die „Verstärkung unserer gemeinsamen Bemühungen, den wirtschaftlichen Druck auf Russland durch zusätzliche Schritte zu erhöhen“, erklärte von der Leyen gestern Abend im Onlinedienst X.

Nach dem Gespräch kündigte von der Leyen eine Initiative für einen schnelleren Stopp aller europäischen Öl- und Gasimporte aus Russland an. Russlands Kriegswirtschaft finanziere das Blutvergießen in der Ukraine und werde durch die Einnahmen aus dem Verkauf fossiler Brennstoffe aufrechterhalten, schrieb die deutsche Politikerin in sozialen Netzwerken.

19. Sanktionspaket „in Kürze“ erwartet

 
Drohnenabwehr
Europa setzt auf ukrainisches Know-how
Das Eindringen russischer Drohnen in polnischen – und damit NATO-Luftraum – letzte Woche hat Schwächen und Ineffizienzen des westlichen Verteidigungsbündnisses aufgezeigt. Die EU will gegensteuern und setzt auf eine „Drohnenallianz“ mit Kiew. Die kriegsgeschulte Ukraine will den Europäern zudem bei der Entwicklung ihrer Verteidigungstechnologien helfen. Ein erstes Abkommen dazu wurde zwischen Polen und der Ukraine am Donnerstag unterzeichnet.

Nach dem Eindringen russischer Militärdrohnen in den polnischen Luftraum soll die Armee des NATO-Landes von der Ukraine in der Bekämpfung der Flugobjekte ausgebildet werden. Man habe daher mit dem ukrainischen Verteidigungsministerium ein Abkommen unterzeichnet, das unter anderem den Erwerb von Fähigkeiten im Umgang mit Drohnen betrifft, sagte Polens Verteidigungsminister Wladyslaw Kosiniak-Kamysz am Donnerstag bei einem Besuch in Kiew.

 
Kommen die Klugen jetzt zu uns? „Das ist eine Chance für Europa“
Der Harvard-Professor Pol Antràs gilt als einer der führenden Experten für globalen Handel. Die Abschottungspolitik von Donald Trump macht ihm Sorgen – er sieht darin aber auch Chancen für Europa.

Pol Antràs sitzt in einer Cafeteria an der Universität zu Köln. Gerade hat der gebürtige Spanier einen Vortrag auf der Jahrestagung des Vereins für Socialpolitik gehalten, der wichtigsten Ökonomen-Vereinigung in Deutschland. Der Blick aus dem Fenster geht auf eine Baustelle und Containerbauten, in denen Teile der Universität untergebracht sind. Antràs lehrt und forscht seit mehr als 20 Jahren an der Harvard University in den USA. Die Uni fechtet gerade einen Konflikt mit der Regierung von US-Präsident Donald Trump aus, die ihr Forschungsgelder in Höhe von mehr als zwei Milliarden Dollar streichen will.

WELT: Herr Antràs, fühlen Sie sich als in Europa geborener Wissenschaftler in den USA und an der Harvard University noch wohl?

Pol Antràs: Es ist ein gemischtes Gefühl. Ich bin erst im April US-Staatsbürger geworden – ausgerechnet zu einer Zeit, in der meine persönliche Zuneigung zu den Vereinigten Staaten nicht gerade auf ihrem Höhepunkt war. Mein Arbeitgeber steht unter starkem Beschuss durch die Trump-Administration. Ich finde, Harvard hat bislang bewundernswert reagiert. Ich bin stolz, ein Teil davon zu sein, mehr noch als früher.

 
Europas gestörtes Verhältnis zur Migration hindert den Fortschritt
Sinkende Geburtenraten sind kein Grund zur und Geldprämien für mehr Nachwuchs sinnlos. Zuwanderung, Bildung und Technologie ermöglichen Lösungen

Es hat etwas Befremdliches, wenn Politikerinnen und Politiker beschließen, Frauen dafür zu bezahlen, Kinder zu bekommen. Was einst ansteckbare Kreuze waren, sind heute Babyboni auf dem Bankkonto. Die Panik, die Demagogen wegen rückläufiger Geburtenraten – die meist daraus resultieren, dass Frauen besser gebildet sind, Karrieren verfolgen und selbstständig über ihr Leben entscheiden – verbreiten, hat aus wissenschaftlicher Sicht nur geringste Berechtigung.

Alter Irrglaube in neuer Auflage
Diese Sichtweise erinnert an Thomas Malthus' Theorie, der angesichts einer wachsenden Weltbevölkerung prophezeite, dass diese nicht zu ernähren sei. In seiner Rechnung vergaß der Ökonom den technologischen Fortschritt, der in der Agrarwirtschaft dazu führte, dass heute mehr als acht Milliarden Menschen zumindest großteils mit Lebensmitteln versorgt werden.

 
Die sinkende Geburtenrate ist auf einer anderen Ebene schlecht, denn dies bedeutet, dass viele Menschen überhaupt keine Kinder mehr haben. Da musst du dir vorstellen, wie es ist, keine Kinder und dann Enkelkinder zu haben, wäre dies nicht eine Sache, was dich wesentlich unglücklicher machen würde IVO2 ? Deshalb sind, obwohl materielle Sicherheit vorhanden ist, viele Menschen meiner Meinung nach sehr unzufrieden heutzutage.
 
Die sinkende Geburtenrate ist auf einer anderen Ebene schlecht, denn dies bedeutet, dass viele Menschen überhaupt keine Kinder mehr haben. Da musst du dir vorstellen, wie es ist, keine Kinder und dann Enkelkinder zu haben, wäre dies nicht eine Sache, was dich wesentlich unglücklicher machen würde IVO2 ? Deshalb sind, obwohl materielle Sicherheit vorhanden ist, viele Menschen meiner Meinung nach sehr unzufrieden heutzutage.
Die sinkende Geburtenrate ist zweifellos ein demografisches und gesellschaftliches Thema, das viele Länder beschäftigt, auch Österreich und Deutschland. Aber ob Kinderlosigkeit automatisch zu Unglück führt, ist eine sehr persönliche Frage. Es gibt Menschen, die bewusst keine Kinder haben und dennoch ein erfülltes Leben führen, sei es durch Partnerschaft, Beruf, Engagement oder andere soziale Bindungen. Materielle Sicherheit allein macht nicht glücklich, das stimmt. Aber auch Elternschaft ist kein Garant für Zufriedenheit. Die Ursachen für gesellschaftliche Unzufriedenheit sind komplex: Sinnverlust, Entfremdung, Leistungsdruck und nicht nur die Frage, ob man Enkelkinder hat.
Und wen du eine Antwort von mir möchtest, dann bitte den Klammeraffen vor meinen Usernamen setzen, dann bekomme ich auch eine Meldung und antworte in 99,9% der fälle. So zum Beispiel @Make-donia
 
Reproduktive Rechte
Ultrakonservative blicken sehnsüchtig in die USA und geben 1,18 Milliarden für Anti-Gender-Politik in Europa aus
Im Kampf gegen Abtreibungsrechte in Europa mobilisieren christliche Netzwerke ein Milliardenvermögen – und nutzen Wien als internationale Drehscheibe

Am 4. Oktober marschieren sie wieder durch Wien. Jährlich bringt der "Marsch fürs Leben" ein Bündnis aus ganz unterschiedlichen Lagern auf die Straße: katholisch-konservative Politiker:innen, christliche Jugendinitiativen, Rechtsextreme. Das gemeinsame Ziel der Abtreibungsgegner:innen, so prangt es auf der Website: "Abtreibungen undenkbar machen". Auf dem dazugehörigen Instagram-Account gedenken die Veranstalter gleich mit mehreren Postings des ermordeten ultrarechten Influencers Charlie Kirk – zeitlebens ein fanatischer Abtreibungsgegner. "Well done, good and faithful servant", ist unter einem Schwarz-Weiß-Foto von Kirk zu lesen.

Ultrakonservative Christ:innen in Europa blicken nicht erst seit dem zweiten Amtsantritt Donald Trumps sehnsüchtig auf die USA. Bereits 2022 errang die "Pro-Life"-Bewegung dort einen entscheidenden Sieg: Der Oberste Gerichtshof kippte "Roe v. Wade" und hebelte damit das landesweite Recht auf einen Schwangerschaftsabbruch aus. In einem Bericht zur aktuellen Lage spricht Amnesty International von einer "Menschenrechtskrise": Neben Abtreibungsverboten und -beschränkungen in zahlreichen US-Bundesstaaten würden auch massive Hürden in der medizinischen Notfallversorgung bestehen.

 
NL: Sellner-Bekannter wegen Terrorverdachts in Haft
Ein Niederländer, der Kontakt zum rechtsextremen Identitären Martin Sellner hatte und Seite an Seite mit diesem an einer Demonstration Ende Juli durch die Wiener Innenstadt teilgenommen hat, sitzt in seiner Heimat in U-Haft.

Wie die Tageszeitung „Der Standard“ (Samstag-Ausgabe) berichtete, wirft ihm die Staatsanwaltschaft die Vorbereitung einer terroristischen Straftat vor. Er soll Mitglied der als rechtsextrem eingestuften Gruppierung „Geuzenbond“ sein. Laut „Standard“ war der Verdächtige am 24. Juli 2025 bei einem Fest der Rechtsextremen in Wien.

Es ist nicht das erste Mal, dass ein Kontakt von Sellner unter Terrorverdacht steht. Nach dem Terroranschlag von Christchurch mit 51 Toten im Jahr 2019 wurde bekannt, dass der rechtsextreme Schütze mindestens 1.500 Euro an Sellner für dessen Rechtsextreme gespendet hatte und die beiden E-Mail-Verkehr pflegten.

 
Cyberangriff an europäischen Airports gemeldet
Der Flughafen Brüssel kämpft mit den Folgen eines Cyberangriffs. Angegriffen worden sei gestern Abend der Dienstleister für die Check-in- und Boarding-Systeme, teilte der Flughafen auf seiner Homepage mit. Auch auf dem Berliner Flughafen BER wurde ein Cyberangriff gemeldet.

Es sei mit erheblichen Auswirkungen auf den Flugbetrieb zu rechnen. Mehrere europäische Flughäfen seien betroffen, hieß es aus Brüssel. Der Flughafen London Heathrow erklärte, es könne zu Verspätungen kommen, sprach aber von einem technischen Problem. Welche weiteren Flughäfen betroffen sind, ist unklar.

Manuelles Einchecken möglich
Aus Brüssel hieß es, derzeit sei aufgrund der Attacke nur manuelles Einchecken und Boarding möglich. Der Dienstleister versuche so schnell wie möglich, das Problem zu beheben. Es werde zu Verspätungen und Flugausfällen kommen. Passagiere und Passagierinnen sollten ihren Flugstatus bei der Airline checken, bevor sie anreisten, und ausreichend Zeit am Flughafen einplanen, hieß es weiter.

 
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