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Lazarat
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https://www.uni-regensburg.de/philo...onischen_minderheit_in_griechenland__neu_.pdf
Zur Geschichte der makedonischen Minderheit
Seit 1912 wurden die makedonischen Ortsnamen im griechischen Makedonien in hellenische umbenannt, und die makedonische Bevölkerung wurde vertrieben oder gar umgebracht. Im Jahre 1954 wurde der Beschluss gefasst, dass Makedonier in Griechenland keine öffentlichen Positionen und Ämter besetzen können. Außerdem durften sich die ethnischen Makedonier nicht mehr außerhalb ihrer Dörfer bewegen. Es kam zu weiteren diskriminierenden Vorgaben. Fünf Jahre später mussten die makedonischen Einwohner, die im Bereich um Florina und Kastoria (griech. Kostur) sesshaft waren, bestätigen, kein Makedonisch zu sprechen. Daraufhin wanderten viele nach Australien oder Kanada aus, wo auch heute noch zahlreiche makedonische Siedlungen bestehen. Im gleichen Jahr kam es zu einem Abkommen zwischen der jugoslawischen und griechischen Obrigkeit, welches bis 1967 Gültigkeit hatte: Den Bewohnern um Florina und Bitola wurde erlaubt, sich im dortigen Grenzgebiet bis zu 10 Kilometer auch ohne Pass frei zu bewegen.
Obwohl die von griechischer Seite den Namen „Slawophone“ Tragenden immer wieder für ihre Rechte kämpften, erhielten sie diese bis heute nur teilweise. In den Jahren zwischen 1967 bis 1974 wurden sie als Staatsfeinde angesehen. Auf das Sprechen des Makedonischen stand bis in die achtziger Jahre Gefängnisstrafe und auch danach war es verboten, in Universitäten in makedonischer Sprache zu lehren. Zudem mussten slawische Makedonierinnen ihre ethnische Identität leugnen, um einen ethnischen Griechen heiraten zu können. Am 16.02.1981 wurden geheime Maßnahmen – die sogenannten „Measures Against Macedonia“ – unterzeichnet, welche unter anderem festschrieben, die slawischen Makedonier aus Florina in den südlichen Teil Griechenlands umzusiedeln. Als weiterer Punkt dieser Maßnahmen galt die Ermutigung von jungen Leuten, überall für die griechische Idee zu votieren und das Bestehen von Makedonien oder der makedonischen Sprache zu leugnen. Soldaten sollten dafür belohnt werden, makedonische Frauen zu heiraten und sie somit zu „Griechinnen“ zu machen. Einige Punkte dieses Beschlusses wurden sogleich in die Tat umgesetzt. In den späten achtziger Jahren gab es einen Aufruf von griechischen Zeitungen, mit allen nur möglichen Mitteln gegen die Existenz einer makedonischen Nation vorzugehen.
Ab dem Jahr 1989 kam es zu einem Identitätswandel, wodurch immer mehr Personen wieder begannen, die makedonische Sprache zu erlernen. Seitdem steigt die Sprecherzahl vor allem unter jungen Leuten stetig. Im Alltagsleben hat die makedonische Ethnie heutzutage keine Probleme oder größere Auseinandersetzungen mehr.
Zur Geschichte der makedonischen Minderheit
Seit 1912 wurden die makedonischen Ortsnamen im griechischen Makedonien in hellenische umbenannt, und die makedonische Bevölkerung wurde vertrieben oder gar umgebracht. Im Jahre 1954 wurde der Beschluss gefasst, dass Makedonier in Griechenland keine öffentlichen Positionen und Ämter besetzen können. Außerdem durften sich die ethnischen Makedonier nicht mehr außerhalb ihrer Dörfer bewegen. Es kam zu weiteren diskriminierenden Vorgaben. Fünf Jahre später mussten die makedonischen Einwohner, die im Bereich um Florina und Kastoria (griech. Kostur) sesshaft waren, bestätigen, kein Makedonisch zu sprechen. Daraufhin wanderten viele nach Australien oder Kanada aus, wo auch heute noch zahlreiche makedonische Siedlungen bestehen. Im gleichen Jahr kam es zu einem Abkommen zwischen der jugoslawischen und griechischen Obrigkeit, welches bis 1967 Gültigkeit hatte: Den Bewohnern um Florina und Bitola wurde erlaubt, sich im dortigen Grenzgebiet bis zu 10 Kilometer auch ohne Pass frei zu bewegen.
Obwohl die von griechischer Seite den Namen „Slawophone“ Tragenden immer wieder für ihre Rechte kämpften, erhielten sie diese bis heute nur teilweise. In den Jahren zwischen 1967 bis 1974 wurden sie als Staatsfeinde angesehen. Auf das Sprechen des Makedonischen stand bis in die achtziger Jahre Gefängnisstrafe und auch danach war es verboten, in Universitäten in makedonischer Sprache zu lehren. Zudem mussten slawische Makedonierinnen ihre ethnische Identität leugnen, um einen ethnischen Griechen heiraten zu können. Am 16.02.1981 wurden geheime Maßnahmen – die sogenannten „Measures Against Macedonia“ – unterzeichnet, welche unter anderem festschrieben, die slawischen Makedonier aus Florina in den südlichen Teil Griechenlands umzusiedeln. Als weiterer Punkt dieser Maßnahmen galt die Ermutigung von jungen Leuten, überall für die griechische Idee zu votieren und das Bestehen von Makedonien oder der makedonischen Sprache zu leugnen. Soldaten sollten dafür belohnt werden, makedonische Frauen zu heiraten und sie somit zu „Griechinnen“ zu machen. Einige Punkte dieses Beschlusses wurden sogleich in die Tat umgesetzt. In den späten achtziger Jahren gab es einen Aufruf von griechischen Zeitungen, mit allen nur möglichen Mitteln gegen die Existenz einer makedonischen Nation vorzugehen.
Ab dem Jahr 1989 kam es zu einem Identitätswandel, wodurch immer mehr Personen wieder begannen, die makedonische Sprache zu erlernen. Seitdem steigt die Sprecherzahl vor allem unter jungen Leuten stetig. Im Alltagsleben hat die makedonische Ethnie heutzutage keine Probleme oder größere Auseinandersetzungen mehr.