G
Gelöschtes Mitglied 12832
Guest
Bitte.. das sind seine Fakten, die jeder gesehen hat und kenntDanke, brauchts nicht. Ich will mich heute nicht mehr über nationalistische Geschichtsfälschungen ärgern.
Bitte.. das sind seine Fakten, die jeder gesehen hat und kenntDanke, brauchts nicht. Ich will mich heute nicht mehr über nationalistische Geschichtsfälschungen ärgern.
Teil 1:
Maradona, wenn DU von "Wahrheiten und Fakten" schreibst, ist prinzipiell Feuer am Dach. Aber wenn du schon meinst - natürlich kann man immer nur die Wahrheit sagen. Aber was ist, wenn man nicht die ganze Wahrheit, sondern konsequenz immer nur die Wahrheit EINER Seite sagt? Und mit Fakten ist es gerade am Balkan so eine Sache. Jeder sieht nur seine eigenen "Fakten".
Die Kirche ist ÜBERALL verankert, nicht nur in Montenegro. Südlich der Alpen halt mehr als anderswo. Gleichzeitig kannst du nicht bestreiten, dass Religion und Kirche in JEDEM Konflikt eine entscheidende und immer auch unrühmliche Roll
e gespielt hat. Rückständig bis zum gehtnichtmehr und eine der Wurzeln allen Übels.
Ja, es wäre tatsächlich falsch, wenn von aussen vorgegeben wird, wo Kirchen gebaut werden. Im konkrten Fall mit der Blechhütte (mehr ist das ja nicht) am Rumija ist das aber anders und du weisst ganz genau, dass dieren Errichtung ganz massiv zur Spaltung der Gesellschaft beigetragen hat. Für alle, die die Vorgeschichte nicht so kennen, eine ganz kurze Zusammenfassung:
Die Errichtung einer serbisch-orthodoxen Kirche auf dem Berg Rumija in Montenegro mit Hilfe der Armee hat im Jahr 2005 die politischen Gräben in Montenegro weiter vertieft.
Die Befürworter der Trennung von Serbien (wie sich im Jahr 2006 herausstellte, die Mehrheit) werfen der serbisch-orthodoxen Kirche vor, sie missbrauche die Religion für politische Zwecke und wolle Montenegro destabilisieren.
Ein Helikopter der Armee der damals noch bestehenden Staatenunion Serbien- Montenegro - also der alten jugoslawischen Armee - brachte am 18. Juni 2005 eine aus Blechteilen zusammengesetzte Kirche, die 2,5 Meter breit und 3,5 Meter lang ist, auf die Bergspitze. Zuvor war über einen längeren Zeitraum hinweg von „Pilgern“ (orthodoxe Gläubige und serbische Nationalisten) Stein für Stein ein Fundament gelegt worden.
Der Gipfel des Rumija ist nicht nur ein Ort von Bedeutung für die orthodoven Christen. Jedes Jahr zu Pfingsten wird das Kreuz Jovan Vladimirs in einer Prozession vom Dorf Velji Mikulići auf den Gipfel getragen. Traditionell nehmen neben den orthodoxen Christen der Region Bar auch Katholiken und Muslime an der Prozession und dem Aufstieg zum Gipfel teil.
Die Errichtung der Kapelle und deren sofortiger Weihe war eine höchst umstrittene Angelegenheit, da sie ohne Genehmigung der montenegrinischen Behörden erfolgte und die Verwendung eines Armeehubschraubers im Vorlauf zum Unabhängigkeitsreferendum von Montenegro auch als Provokation verstanden wurde. Man hatte Fakten geschaffen und damit spekuliert, dass sich niemand mehr an einer geweihten Kirche vergreifen wird.
In der Praxis ist es so, dass die Blechkirche ohnehin fast immer verschlossen ist und regelmäßig rundherum mit Graffitis „verziert“ wird. Die davor befindliche Spendenkasse wird eigentlich öfter geplündert als befüllt.
Es folgt Teil 2.
Um noch einmal darauf zurück zu kommen - Warst du jemals auf diesem Berg (Rumija)?
Ich schon. Mehrmals sogar. Inzwischen habe ich auch eine vernünftige Route gefunden (Wege in dem Sinn sind schwer zu erkennen). Zumeist fahre ich mit einem Taxi von Stari Bar bis zum Kloster Sergija Radonjeskog. Dann durchs Gelände Richtung Nordosten und dann in einem linksbogen quasi "von hinten" auf den Gipfel. Vorsicht ist aber allemal geboten! Man marschiert durch verseuchtes Gebiet. An den Südhängen des Berges lebt die größte Giftschlangenpopulation Europas! Daher auch die Route über die Nordseite. Außerdem ist es dort nicht ganz so heiß. Wenn man den Rucksack abstellt, dann danach sehr gründlich nach Schlangen durchsuchen. Die Biester haben es immer auf Proviant abgesehen... . Außerdem sollte man sehr vorsichtig seine Schritte setzen. Auch nur eine kleinere Verletzung kann dramatische Folgen haben. Man ist in der Gegend normalerweise allein unterwegs. Wenn was passiert, findet dich niemand!
Aber allen Widrigkeiten zu Trotz ist eine Wanderung auf diesem Bergrücken eine Sensation! Links das Meer, rechts der riesige Skutarisee ud bei passendem Wetter blicht man übers Meer bis Italien. Einmal bin ich vom Gipfel Richtung Norden bis zur ehemaligen Schmalspur Bahntrasse marschiert (ist schon teilweise sehr verwachsen und schwer zu finden). Auf dieser Trasse dann nach Virpazar am Skutarisee hinab und von dort mit dem Zug nach Sutomore.
Was mich stört an der Kirche am Berg? Deren Entstehungsgeschichte habe ich vorhin schon beschrieben. Ein absolutes Ärgernis! Zudem stören mich so Kreuzsymbole an den schönsten Plätzen ganz generell. Ich weiß, wovon ich spreche. In Österreich hat man auf praktisch jeden Hügel ein Gipfelkreuz einbetoniert. Wenn du da eine Wanderung durch die Berge machst, glaubst du fast, du bist auf einem Friedhof. Muss nicht sein.
Teil 2:
Seit mehr als hundert Jahren wird die rot-blau-weiße Fahne von Montenegro nicht mehr verwendet. Diese war es auch nur für eine historisch gesehen ganz kurze Zeit (1905 - 1918). Phantasiere also nicht herum - das was in dem Video zu sehen ist, ist die serbische Fahne geschwenkt und getragen von serbischen Nationalisten.
Nein, so beschissene youtube Filmchen oder fragwürdige Internetlinks wirst du von mir nie sehen. Meine Informationen stammen aus Büchern, persönlichen Besuchen und Freunden, die dort leben. Das hat dir zu genügen!
Von Milo Djukanovic kann man halten was man will. Er mag korrupt sein, er mag sich bereichert haben, er kann sonstige strafbare Handlungen gesetzt haben aber, ein Diktator war und ist er nicht. Wenn du schon von Diktatoren am Balkan reden willst, dann erwähne lieber Papadopoulos oder gleich Slobodan Milošević.
Dass du persönlich ein Problem mit allem Nichtserbischen, ganz besonders aber mit den selbständigen Staaten Kosovo und Montenegro hast, ist ja nichts Neues.
Aber wenn gerade DU von "Geschichtsrevisionismus" und "Geschichtsfälschung" redest, dann hat das schon einiges an Peinlichkeiten an sich.
Denk daran, es gibt auch andere Personen, die sich in der Region ein wenig auskennen. Halte uns nicht für dumm!
Danke, brauchts nicht. Ich will mich heute nicht mehr über nationalistische Geschichtsfälschungen ärgern.
Um noch einmal darauf zurück zu kommen - Warst du jemals auf diesem Berg (Rumija)?
Ich schon. Mehrmals sogar. Inzwischen habe ich auch eine vernünftige Route gefunden (Wege in dem Sinn sind schwer zu erkennen). Zumeist fahre ich mit einem Taxi von Stari Bar bis zum Kloster Sergija Radonjeskog. Dann zu Fuß durchs Gelände Richtung Nordosten und dann in einem Linksbogen quasi "von hinten" auf den Gipfel. Vorsicht ist aber allemal geboten! Man marschiert durch verseuchtes Gebiet. An den Südhängen des Berges lebt die größte Giftschlangenpopulation Europas! Daher auch die Route über die Nordseite. Außerdem ist es dort nicht ganz so heiß. Wenn man den Rucksack abstellt, dann danach sehr gründlich nach Schlangen durchsuchen. Die Biester haben es immer auf Proviant abgesehen... . Außerdem sollte man sehr vorsichtig seine Schritte setzen. Auch nur eine kleinere Verletzung kann dramatische Folgen haben. Man ist in der Gegend normalerweise allein unterwegs. Wenn was passiert, findet dich niemand!
Aber allen Widrigkeiten zu Trotz ist eine Wanderung auf diesem Bergrücken eine Sensation! Links das Meer, rechts der riesige Skutarisee ud bei passendem Wetter blicht man übers Meer bis Italien. Einmal bin ich vom Gipfel Richtung Norden bis zur ehemaligen Schmalspur Bahntrasse marschiert (ist schon teilweise sehr verwachsen und schwer zu finden). Auf dieser Trasse dann nach Virpazar am Skutarisee hinab und von dort mit dem Zug nach Sutomore.
Was mich stört an der Kirche am Berg? Deren Entstehungsgeschichte habe ich vorhin schon beschrieben. Ein absolutes Ärgernis! Zudem stören mich so Kreuzsymbole an den schönsten Plätzen ganz generell. Ich weiß, wovon ich spreche. In Österreich hat man auf praktisch jeden Hügel ein Gipfelkreuz einbetoniert. Wenn du da eine Wanderung durch die Berge machst, glaubst du fast, du bist auf einem Friedhof. Muss nicht sein.
Super Erzählung, sowas liest man gern ohne irgendeinen nationalisistischen Scheiß ala Dekis Geschichten aus 1000 und einer Nacht
@Maradona nimm dir ein Beispiel an Hans wenn du irgendwie noch ernst genommen werden magst hier im Forum
Es ist völlig klar, dass NIEMAND über so hervorragende Kenntnisse Serbiens und des (serbischen) Balkans wie du verfügen kann. Zumindest nicht über das Serbentum seit dem Paläozoikum. Und dennoch müssen ein paar Aussagen von dir ins richtige Licht gerückt werden.Nein, ist aber mein Ziel. Hört sich richtig gut an deine Beschreibung, ich weiss von Bildern das der Berg was ganz besonderes ist, ein absolutes Naturspektakel. Leider bist du bei der Entstehungsgeschichte total nicht auf dem laufenden, die Kirche entstand nicht erst 2005, sondern schon vor 1000 Jahren, die dort unser Serbe Vladimir errichtet hat, nun steht heute wieder eine Kirche auf dem gleichen Fleck.
Ach, jetzt check ich erst das es Hansi ist, jetzt verstehe ich seine unwissenheit, dachte erst er wäre Bosniake oder so.
Duklja war ein serbisches Fürstentum, im heutigen Sinne waren es Serben, ich hab dir doch dazu schon ein Link gegegeben.Jovan Vladimir, verstorben 1016, war Herrscher von Duklja, dem damals bedeutendsten südslawischen Fürstentum seiner Zeit. Von Serbien war damals noch keine Rede. Damals glaubte man ja auch noch, die Erde (also aus deiner Sicht Serbien) sei der Mittelpunkt der Welt. Erst ca. 500 Jahre später beschreibt Kopernikus ein heliozentrisches Weltbild. Bis dahin war man noch immer auf der Suche nach einem Seeweg nach Indien…
Und du erklärst uns nun, dass der „Serbe“ Vladimir am Berg Rumija eine Kirche errichtet hat. Vor 1000 Jahren mag es möglicherweise (!) eine Kirche am Berg Rumija gegeben haben. Überreste davon wurden jemals nie gefunden - und wohl auch nie gesucht. Jedenfalls war Vladimir nie dort und er war vermutlich auch kein Serbe.
Jovan Vladimir trat um 990 die Herrschaft von Duklja (heute größtenteils auf dem Gebiet von Montenegro) an. Um die Vormacht in der Region kämpften zu dieser Zeit Byzanz und das erste bulgarische Reich unter Zar Samuil. Da das bulgarische Reich näher und damit bedrohlicher war, sympathisierte Jovan Vladimir mit Byzanz. Als Samuil einen Sieg über Byzanz errang, nahm er ihn als Kriegsgefangenen in seine Hauptstadt mit. Eine mündliche Überlieferung, die erst im 12. Jahrhundert aufgeschrieben wurde, erzählt, dass sich Samuils Tochter Kosara dort in Jovan Vladimir verliebte und ihren Vater bat, ihn heiraten zu dürfen. Dieser willigte ein und gab seinem nunmehrigen Schwiegersohn sein Fürstentum zurück, dazu die Stadt Trebinje.
In den folgenden Jahren war Jovan Vladimir bulgarischer Vasall und soll sich in der bulgarisch-byzantinischen Auseinandersetzung neutral verhalten haben, was seinem Fürstentum eine Zeit des Friedens und der kirchlich-kulturellen Blüte bescherte. Nach der Niederlage und dem Tod seines Schwiegervaters wurde das erste bulgarische Reich unter dessen Nachfolger, dem letzten Zaren Iwan Wladislaw von den Byzantinern zerschlagen. Da Iwan Wladislaw Jovan Vladimir misstraute, ließ er ihn im Jahr 1016 in einen Hinterhalt in der Presparegion (heute Griechenland) locken und enthaupten.
Die Grabstätte Jovan Vladimirs will der griechische Archäologe Nikolaos Moutsopoulos in der Basilika Agios Achillios auf der gleichnamigen Insel im Kleinen Prespasee identifiziert haben. Die Reliquien des Heiligen wurden jahrhundertelang in dem nach ihm benannten Kloster bei Elbasan in Mittelalbanien verehrt. 1995 wurden sie nach Tirana übertragen.
Soviel zum von den serbisch orthodoxen Christen so verehrten Vladimir. Aber was solls. Legenden gab es immer schon. Insbesondere zu Zeiten der mündlichen Überlieferungen und als die Kulturtechniken Schreiben und Lesen noch den Kirchen vorbehalten war. Das gemeine Volk musste glauben, was man ihnen erzählt oder auf vergoldeten Ikonenbildern vorgemalt hat.
Im Grunde ist das ja heute nicht viel anders. Nur nennen wir die heutigen „heiligen Schriften“ und „Ikonen der Kommunikation“ Facebook, Twitter, Youtube und TicToc.
Der unschätzbare Vorteil einer freien Welt, in der wir leben dürfen, besteht ja darin, sich umfassend informieren zu können. Wir haben heute Zugang zu einer Vielzahl an Informationen wie noch keine Generation zuvor. Ich sage da immer: „Es ist wie mit Beton. Es kommt darauf an, was man daraus macht“. Sorry Maradona, aber DU machst nur halbe Sachen, nämlich die serbische Hälfte. Und es wird dir vielleicht auch schon aufgefallen sein, dass man mit halben Sachen nicht besonders weit kommt.
PS: Zum Vorwurf der Unwissenheit - Stufst du alle "Nichtbalkaner" als Unwissende ein?
Folge dem Video um zu sehen, wie unsere Website als Web-App auf dem Startbildschirm installiert werden kann.
Anmerkung: Diese Funktion ist in einigen Browsern möglicherweise nicht verfügbar.
Wir verwenden essentielle Cookies, damit diese Website funktioniert, und optionale Cookies, um den Komfort bei der Nutzung zu verbessern.
Siehe weitere Informationen und konfiguriere deine Einstellungen