«Eine Grenze besitzt nur das Land, nicht aber die Nation!»: Ungarn hat den Verlust des alten Imperiums nicht verwunden
Der Vertrag von Trianon gilt nicht nur in Budapest als Diktatfrieden nach dem Ersten Weltkrieg. Doch Viktor Orban treibt die Bewirtschaftung der Ressentiments bis heute fast auf die Spitze.
Die Kriege des 20. Jahrhunderts haben Europa von einem imperial geprägten Raum in einen Flickenteppich aus Nationalstaaten verwandelt. Besonders im Zentrum und im Osten des Kontinents verschoben sich Grenzen – manchmal durch Verhandlungen, oft genug durch Waffengewalt und Siegerjustiz. Der europäische Einigungsprozess seit dem Zweiten Weltkrieg hat viele Territorialkonflikte friedlich gelöst.
Verschwunden sind die daraus entstandenen Ressentiments nicht. Zwar stellen nur noch rechte Ewiggestrige die Oder-Neisse-Grenze infrage oder fordern die Rückkehr von Südtirol nach Österreich. Revisionistische Forderungen auf Regierungsebene gibt es in der EU kaum mehr. Und doch behandelt besonders Ungarn den Phantomschmerz über die verlorene vergangene Grösse als Staatsräson. Viktor Orban weiss, dass er mit der Pflege der Empörung über den Vertrag von Trianon einem grossen Teil seiner Bevölkerung aus dem Herzen spricht.
Der Vertrag von Trianon gilt nicht nur in Budapest als Diktatfrieden nach dem Ersten Weltkrieg. Doch Viktor Orban treibt die Bewirtschaftung der Ressentiments bis heute fast auf die Spitze.
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Die Kriege des 20. Jahrhunderts haben Europa von einem imperial geprägten Raum in einen Flickenteppich aus Nationalstaaten verwandelt. Besonders im Zentrum und im Osten des Kontinents verschoben sich Grenzen – manchmal durch Verhandlungen, oft genug durch Waffengewalt und Siegerjustiz. Der europäische Einigungsprozess seit dem Zweiten Weltkrieg hat viele Territorialkonflikte friedlich gelöst.
Verschwunden sind die daraus entstandenen Ressentiments nicht. Zwar stellen nur noch rechte Ewiggestrige die Oder-Neisse-Grenze infrage oder fordern die Rückkehr von Südtirol nach Österreich. Revisionistische Forderungen auf Regierungsebene gibt es in der EU kaum mehr. Und doch behandelt besonders Ungarn den Phantomschmerz über die verlorene vergangene Grösse als Staatsräson. Viktor Orban weiss, dass er mit der Pflege der Empörung über den Vertrag von Trianon einem grossen Teil seiner Bevölkerung aus dem Herzen spricht.
Ungarn und Trianon: Orbans imperialistische Rhetorik und seine Realpolitik
Der Vertrag von Trianon gilt nicht nur in Budapest als Diktatfrieden nach dem Ersten Weltkrieg. Doch Viktor Orban treibt die Bewirtschaftung der Ressentiments bis heute fast auf die Spitze.
www.nzz.ch
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