Orbáns Antisemitismus und das Schweigen des Kanzlers (Österreich Nehammer)
Viktor Orbán spricht davon, wie Migranten vom "NGO-Netz" des George Soros dazu verleitet würden, nach Europa zu kommen. Karl Nehammer findet kein Wort der Entgegnung
Kommentar/Andras Szigètvari
Viktor Orbán und seiner Fidesz ist es nicht nur gelungen, Ungarn als liberale Demokratie zu demontieren. Der Orbánismus ist heute ein politischer Entwurf, der für Parteien der extremen Rechten in ganz Europa nachahmenswert ist. Zu den Zutaten der Strategie gehören die Schwächung der Opposition durch Wahlrechtsreformen, die Ausschaltung kritischer Medien, das Hinausdrängen von Intellektuellen und der Gebrauch antisemitischer Stereotype. Orbán bemüht dabei in Reden und Kampagnen gern den US-amerikanischen Multimilliardär George Soros als Feindbild. Sein liebstes Narrativ: Soros, der aus einer jüdischen Familie stammt, sei daran beteiligt, gezielt Migrationsströme nach Europa zu locken.
Rasche Korrektur
Nun hat Orbán diese Botschaft nach Wien getragen: Bei einer Pressekonferenz mit Kanzler Karl Nehammer (ÖVP) und Serbiens Präsident Aleksandar Vučić sprach Orbán am Freitag davon, wie Migranten vom "NGO-Netz" des George Soros dazu verleitet würden, nach Europa zu kommen. Und Nehammer? Der schwieg, sagte dazu kein Wort der Entgegnung.
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Plumpe und allgemeine Verdächtigungen
Dabei geht es nicht darum, dass es nicht legitime Kritik am Unternehmer Soros geben kann. Soros hat 2008 in Ungarn eine Geldstrafe ausgefasst, weil er mit Aktien der ungarischen OTP-Bank spekulierte. Das kritisch zu diskutieren ist nicht antisemitisch. Aber das ist nicht, was Orbán tut: Er stellt plumpe und allgemeine Verdächtigungen in den Raum. Je unkonkreter, desto besser. Die Anspielungen auf den großen jüdischen Drahtzieher im Hintergrund, der irgendwas mit Migration zu tun hat, reichen aus. Das Zielpublikum versteht schon.
Viktor Orbán spricht davon, wie Migranten vom "NGO-Netz" des George Soros dazu verleitet würden, nach Europa zu kommen. Karl Nehammer findet kein Wort der Entgegnung
Kommentar/Andras Szigètvari
Viktor Orbán und seiner Fidesz ist es nicht nur gelungen, Ungarn als liberale Demokratie zu demontieren. Der Orbánismus ist heute ein politischer Entwurf, der für Parteien der extremen Rechten in ganz Europa nachahmenswert ist. Zu den Zutaten der Strategie gehören die Schwächung der Opposition durch Wahlrechtsreformen, die Ausschaltung kritischer Medien, das Hinausdrängen von Intellektuellen und der Gebrauch antisemitischer Stereotype. Orbán bemüht dabei in Reden und Kampagnen gern den US-amerikanischen Multimilliardär George Soros als Feindbild. Sein liebstes Narrativ: Soros, der aus einer jüdischen Familie stammt, sei daran beteiligt, gezielt Migrationsströme nach Europa zu locken.
Rasche Korrektur
Nun hat Orbán diese Botschaft nach Wien getragen: Bei einer Pressekonferenz mit Kanzler Karl Nehammer (ÖVP) und Serbiens Präsident Aleksandar Vučić sprach Orbán am Freitag davon, wie Migranten vom "NGO-Netz" des George Soros dazu verleitet würden, nach Europa zu kommen. Und Nehammer? Der schwieg, sagte dazu kein Wort der Entgegnung.
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Plumpe und allgemeine Verdächtigungen
Dabei geht es nicht darum, dass es nicht legitime Kritik am Unternehmer Soros geben kann. Soros hat 2008 in Ungarn eine Geldstrafe ausgefasst, weil er mit Aktien der ungarischen OTP-Bank spekulierte. Das kritisch zu diskutieren ist nicht antisemitisch. Aber das ist nicht, was Orbán tut: Er stellt plumpe und allgemeine Verdächtigungen in den Raum. Je unkonkreter, desto besser. Die Anspielungen auf den großen jüdischen Drahtzieher im Hintergrund, der irgendwas mit Migration zu tun hat, reichen aus. Das Zielpublikum versteht schon.
Orbáns Antisemitismus und das Schweigen des Kanzlers
Viktor Orbán spricht davon, wie Migranten vom "NGO-Netz" des George Soros dazu verleitet würden, nach Europa zu kommen. Karl Nehammer findet kein Wort der Entgegnung
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