Das Prigoschin-Rätsel bleibt ungelöst
Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin ist weit mehr als ein Milizführer im Dienste Russlands. Er hat sich eine der komplexesten Unternehmensstrukturen der Welt aufgebaut. Die Zukunft dieses Imperiums ist nun ungewiss
Man weiß nicht, was Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin mehr erfreut: die Rückgabe seines persönlichen Waffenarsenals oder der zehn Milliarden Rubel, umgerechnet über 100 Millionen Euro. Beides wurde nach der gescheiterten Meuterei bei Durchsuchungen in Prigoschins Firmenzentrale in St. Petersburg beschlagnahmt. Nun hat er Geld und Waffen zurück.
Prigoschin sei mit einem weißen 7er-BMW, gefolgt von einem Landcruiser mit Sicherheitsleuten, persönlich bei der Petersburger Zentrale des Inlandgeheimdiensts FSB vorgefahren, berichtet das Onlineportal fontanka.ru. Er erhielt seine Gewehre und Pistolen zurück, darunter auch eine Glock-Pistole, mit der er einst vom russischen Verteidigungsminister Sergej Schoigu, seinem heutigen Lieblingsfeind, persönlich ausgezeichnet wurde. Unterdessen haben mehrere staatliche und unabhängige russische Medien Fotos von einer Hausdurchsuchung bei Prigoschin veröffentlicht. Angeblich fanden die Ermittler unter anderem Dollar- und Rubelbündel, Goldbarren, zahlreiche Waffen, aber auch mehrere Pässe mit unterschiedlichen Namen – und einen Schrank voller Perücken.
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