Nach Großbrand in Moskauer Akademie-Bibliothek: Steinmeier bietet Russland Hilfe an
Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier hat dem russischen Amtskollegen Sergej Lawrow Hilfe der Bundesregierung bei der Wiederherstellung der Bibliothek der Russischen Wissenschaftsakademie angeboten, die bei einem Brand in der Nacht zum 31. Januar stark beschädigt worden war.
„Mit großer Bestürzung habe ich die Nachrichten und Bilder von dem Großbrand verfolgt, der die Bibliothek der Russischen Akademie der Wissenschaften heimgesucht hat“, heißt es in einer Erklärung des Außenministers, die an RIA Novosti übermittelt wurde. „Auch in politisch schwierigen Zeiten dürfen wir die kulturellen Brücken zwischen Deutschland und Russland nicht kappen. Bibliotheken sind ein Inbegriff des Gedächtnisses einer Nation.“
Wie Steinmeier schreibt, könnten deutsche Experten bei der Restaurierung durch Brand oder Feuchtigkeit beschädigter historischer Dokumente mit Rat und Tat helfen. „Vieles ist unwiederbringlich verloren. Wo wir helfen können, noch etwas zu retten, wollen wir dies tun."
Beim Brand war der Bestand der Bibliothek, der 14,2 Millionen Bände und Dokumente zählt, welche zum Teil bis ins 16. Jahrhundert zurückgehen, stark in Mitleidenschaft gezogen worden.
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Al-Sisi empfängt Putin: „Kairo lehnt US-Belehrungen ab“
Da Ägypten und die USA derzeit viele Differenzen haben, nimmt die ägyptische Führung Russland stärker ins Visier. Besonders brisant wären mögliche Waffen-Deals, sagen russische Experten mit Blick auf Wladimir Putins Gespräche in Kairo am Dienstag.
Veniamin Popow, Experte der russischen Diplomaten-Universität MGIMO, sagte im Gespräch mit der „Nesawissimja Gaseta“, Ägypten sei ein bewährter Partner Russlands: „Seit der Sowjetzeit haben wir besondere Beziehungen. Derzeit vertreten die Amerikaner eine feindliche Position zu dem ägyptischen Präsidenten Abdel Fattah al-Sisi, doch der Ausbau der Beziehungen mit Russland hilft ihm dabei, stärker zu werden.“
Popow sagte weiter: „Al-Sisi ist ein legitim gewählter Staatschef, wir haben keine Zweifel daran. Die Amerikaner verteidigen dagegen die ‚Muslimbrüder‘ und verurteilen Gerichtsprozesse gegen sie. Dies irritiert die Regierung in Kairo, die Washingtons Belehrungen ablehnt. Bei uns in Russland gelten die ‚Muslimbrüder‘ als Terrororganisation und sind verboten.“
Amerika orientiere sich derzeit außenpolitisch um und nehme den asiatisch-pazifischen Raum stärker ins Visier. Die Länder im Nahen Osten seien sich darüber im Klaren. Vor diesem Hintergrund könne der Ausbau der russisch-ägyptischen Beziehungen eine stabilisierende Wirkung auf die Nahost-Region haben, prognostizierte Popow.
Ein Schwerpunkt der Verhandlungen zwischen Putin und al-Sisi ist die militärtechnische Kooperation – insbesondere im Hinblick auf die aktuelle Abkühlung der Beziehungen zwischen Kairo und Washington. Popow kommentierte, Amerika stoppe zwar nicht seine Waffenlieferungen an Ägypten im Wert von bis zu 1,3 Milliarden Dollar jährlich, nutze diese Lieferungen jedoch als Instrument, um die ägyptische Führung unter Druck zu setzen.
Der russische Militärexperte Igor Korotschenko erläuterte, welche Waffen Ägypten nun in Russland kaufen könnte. Die russische Agentur Tass zitierte Korotschenko mit den Worten: „Ägypten ist vor allem daran interessiert, seine Flugabwehr stärker zu machen und seinen Luftraum mit Hilfe moderner Radaranlagen sicher zu kontrollieren. Es liegt außerdem in Ägyptens Interesse, seine Waffen aus sowjetischer Produktion zu modernisieren.“
Ein Vertrag zur Modernisierung der sowjetischen Luftabwehrsysteme S-125 werde beispielsweise bereits umgesetzt. Auch russische Hubschrauber und Ausrüstungen für Anti-Terror-Spezialeinheiten seien für Ägypten offenbar von Interesse, so Korotschenko.
Auf Agenda steht auch der Kampf gegen die Terrorgruppe „Islamischer Staat“ (IS). Korotschenko vermutete, es gehe um den „Aufbau einer gemeinsamen Strategie gegen diejenigen, die unter IS-Flagge agieren“. Zur Erörterung stünden wahrscheinlich der Datenaustausch und die Kooperation zwischen russischen und ägyptischen Geheimdiensten, um sich „dem internationalen Terrorismus im Allgemeinen und den IS-Gefahren im Besonderen“ entgegenzusetzen, sagte Korotschenko.
Auch Kreml-Sprecher Juri Uschakow bestätigte, dass Putin und Al-Sisi den Kampf gegen den „Islamischen Staat“ erörtern: „Es geht um die ganze Palette von Fragen, darunter auch darum, wo die Terroristen Erdöl bekommen, von dem sie zu einem großen Teil leben.“
Im Mittelpunkt steht auch die wirtschaftliche Kooperation. Medienberichten zufolge wird eine mögliche Freihandelszone zwischen Ägypten und der Eurasischen Wirtschaftsunion (Russland, Kasachstan, Weißrussland, Armenien) in Erwägung gezogen. Russland will mit Ägypten außerdem in Sachen Atomenergie kooperieren. Es gibt bereits ein zwischenstaatliches Abkommen, das der russischen Atom-Holding Rosatom ermöglicht, um mögliche ägyptische AKW-Aufträge zu ringen.
http://de.sputniknews.com/politik/20150210/301035127.html
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„Rossiya Segodnya“ und ägyptische Zeitung „Al-Ahram“ auf Kooperationskurs
Die internationale Nachrichtenagentur „Rossiya Segodnya“ und die führende ägyptische Zeitung „Al-Ahram“ haben am Dienstag ein Memorandum über Zusammenarbeit unterzeichnet.Der Generaldirektor von „Rossiya Segodnya“, Dmitri Kisseljow, und der Vorstandsvorsitzende von „Al-Ahram“, Ahmed az-Sejjed an-Naggar, haben ihre Unterschriften auf das Dokument gesetzt.
Das Memorandum wurde am Rande des Staatsbesuchs des russischen Präsidenten Wladimir Putin in Ägypten geschlossen.
http://de.sputniknews.com/gesellschaft/20150210/301045614.html