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Nachrichten Russland

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Bei einem Flugzeugabsturz im Süden Russlands sind alle 62 Insassen ums Leben gekommen. Nach Angaben der russischen Behörden verfehlte die Boeing 737 beim Landesversuch auf dem Flughafen von Rostow am Don bei schlechter Sicht die Landebahn, stürzte zu Boden und ging sofort in Flammen auf. An Bord des Billigfliegers aus Dubai waren demnach 55 Passagiere, darunter vier Kinder, und sieben Besatzungsmitglieder.

Rostow am Don: 62 Tote bei Flugzeugabsturz in Russland - Welt - Tagesspiegel
 
Die Turkish Airline Maschine auf dem Weg nach Rostow musste wetterbedingt auf halber Strecke umkehren.

Im moment herrscht Landeverbot für alle Flugzeuge.
 
[h=1]Wie einst Dostojewski[/h]In Russland trifft Artur Solomonow mit seinem Roman „Eine Theatergeschichte“ den Nerv der Zeit. Sein Werk erzählt vom Einfluss der Kirche und der Oligarchen auf ein Theater


Artur Solomonow ist 40 Jahre alt. Der studierte Theaterkritiker war Kulturredakteur der Iswestija und der Wochenzeitschrift The New Times. Im Jahr 2013 hat er seinen ersten Roman publiziert. In „Teatralnaja Istorija“ (deutsch: Eine Theatergeschichte) wirft er einen ironischen Blick auf die gegenwärtige Moskauer Theaterlandschaft. Indem er das Innenleben eines fiktiven Theaters mit all seinen Protagonisten beschreibt, spiegelt er Strukturen und Abhängigkeiten innerhalb der russischen Gesellschaft wider.

„Teatralnaja Istorija“ gilt als das Debüt jenes Jahres. Die Geschichte über einen mäßig talentierten Schauspieler, der als „Julia“ in „Romeo und Julia“ seine große Chance bekommt, und einen Staatstheaterintendanten, der vom Geld eines kirchenhörigen Oligarchen abhängig ist, trifft den Nerv der Gesellschaft. Man bezeichnet Artur Solomonow als „Dostojevski des 21. Jahrhunderts“.
Der Autor hatte im Jahr 2012 lange mit dem ANF-Verlag über sein Honorar verhandelt. Er entschied sich für eine Erfolgsbeteiligung. Das hat ihm wenig gebracht, denn offiziell druckte der Verlag nur 3.000 Exemplare. Aber Solomonow wunderte sich bald, dass trotz geringer Auflage in den Moskauer Buchhandlungen nach dem ersten Hype um seinen Roman immer noch Exemplare zu haben waren.
Es ist, als hätten die Einwohner von Moskau, aber auch Menschen aus der russischen Provinz nur auf jemanden gewartet, der stellvertretend für sie die vom Staat immer willkürlicher gesetzten Grenzen des offiziell Erlaubten übertritt. Artur Solomonow begibt sich in die totale No-go-Area. Das Porträt eines orthodoxen Priesters, der Einfluss auf den Spielplan und die Besetzungsliste des sogenannten Staatstheaters nehmen möchte, gelingt ihm eindrücklich.
[h=6]Kritik an Institution[/h]Der Roman wird nicht verboten – trotz seiner Kritik an einer sakrosankten Institution. Aber irgendwann erhält Artur Solomonow einen ominösen Anruf. Ein Oligarch bietet ihm umgerechnet 48.000 Euro für die Rechte an. Damit es keine weitere Auflage, keine Inszenierung und keinen Film in Anlehnung an den Roman geben kann. Solomonow lehnt ab. Stattdessen fährt er durch Russland und liest in Provinzbibliotheken aus seinem Buch. Gefüllte Zuschauerreihen garantiert. Regisseure erkundigen sich nach den Filmrechten am Roman und scheitern, weil niemand Geld geben will. So soll im Film aus dem orthodoxen Priester ein katholischer werden. Artur Solomonow möchte das nicht und behält so die Rechte an seiner „Teatralnaja Istorija“.
Im Frühjahr 2015 liest Iskander Sakaew, ein frei arbeitender Theaterregisseur, das Buch. Er gibt den Roman wiederum an befreundete Schauspieler weiter. Alle sind begeistert. So beschließen Sakajew und fünf Schauspieler, „Teatralnaja Istorija“ auf die Bühne zu bringen. Als No-Budget-Produktion. Keine Gage. Eine leere Bühne. Und für einen Abend einen kleinen Theaterraum umsonst. Premiere ist im Juli 2015. Die PR findet in den sozialen Netzwerken statt. Der Saal ist voll. 428 Buchseiten werden zu guten zwei Stunden Theater.



Es wird körperbetontes Theater gespielt, das den subtilen Humor des Buches kongenial auf die Bühne transportiert. Im Publikum saß an diesem Abend auch Alexej Kabeschew, ein Theaterproduzent. Er fand die Inszenierung so gelungen, dass er dieser Truppe von Idealisten anbot, weitere Aufführungen zu finanzieren. Seit September 2015 gab es nun einmal im Monat eine Vorstellung von „Teatralnaja Istorija“. Die Spielorte wechseln. Denn es ist schwierig, einen Theatersaal anzumieten. Außerdem hat der Produzent inzwischen Angst vor seiner eigenen Courage bekommen. Aber die Crew enttäuschen möchte er auch nicht.
So finden sich Regisseur und Schauspieler in einer paradoxen Situation wieder. Die Vorstellungen werden gespielt und die Schauspieler bekommen ihre Gage. Reklame aber unterbindet der Produzent, denn die Inszenierung soll nicht in den Fokus einer größeren Öffentlichkeit gelangen. Nicht einmal das Theater, in dem das Stück gezeigt wird, darf am Eingang dafür werben. PR gibt es also wieder nur in den sozialen Netzwerken. Und der Produzent zahlt drauf. Er kann nicht anders.
Iskander Sakajew und Artur Solomonow sind enttäuscht, denn allmählich lichten sich die Zuschauerreihen. Anfang April wird es nun aber das erste Gastspiel in Archangelsk geben. Artur Solomonow kommt dann eigens aus den USA in die nord­rus­sische Stadt, um der Bühnenadaption seines Romans in der Provinz beizuwohnen. In Kalifornien, New York und Florida liest der Autor aus seinem Werk vor russischsprachigem Publikum. Und er überlegt, ob er in den USA bleiben soll. Die Greencard hat er in der Tasche. Sie ist dem regimekritischen Autor vor zwei Jahren angeboten worden. In Russland sieht er keine Zukunft für sich.

SAMISDAT: Wie einst Dostojewski - taz.de






 
Deshalb weinte Afghanistans Vizepräsident in Tschetschenien

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Afghanistans Vizepräsident Abdul Raschid Dostum soll bei seinem jüngsten Besuch in Tschetschenien geweint haben. Der tschetschenische Republikchef Ramsan Kadyrow erzählt nun, was den kampferprobten afghanischen General zu Tränen gerührt hatte.

„Als General Dustum, Afghanistans Vizepräsident, zu uns in die Republik kam, sagte er: Wir führen seit Jahrzehnten Krieg. Wie habt ihr Ordnung geschaffen, wie habt ihr den Terrorismus bekämpft? Wir haben zwei Millionen Menschen verloren. Wie habt ihr dies in kürzester Zeit geschafft, ich verstehe es nicht“, erklärte Kadyrow gegenüber RIA Novosti.

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Grosny im ersten Tschetschenien-Krieg (Foto vom 12. Januar 1995)

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Ruinen in Grosny, Foto vom 1. November 1996

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So sah die tschetschenische Hauptstadt 1997 aus

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Grosny am 26. Juni 2012

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Geschäftsviertel Grosny City (Archivfoto vom 29. Oktober 2012)

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Grosny am 2. Oktober 2013

Ihm zufolge war der afghanische Vizepräsident vor wenigen Monaten in Tschetschenien und von dem Frieden in der russischen Kaukasusrepublik, wo vor weniger als zwei Jahrzehnten ein blutiger Krieg herrschte, überrascht gewesen.

„Er ist durch die ganze Republik gereist, hat sich alles angeschaut – Ressorts, das Bauwesen. Er konnte seinen Augen nicht glauben“, so Kadyrow. „Er kämpft sein ganzes Leben lang. Seine Söhne nehmen an den Kämpfen teil. Er hat so viele Menschen verloren.“

„In Afghanistan werden immer noch Menschen getötet. Stellen Sie sich vor, wie lange die Sowjetunion und die USA dort gekämpft haben. Zehntausende Soldaten, US-Spezialeinheiten“, so Kadyrow. Laut ihm „hat Afghanistan keine Vision, was zu tun ist“.

„37 Jahre lang wird in Afghanistan gekämpft. Mehr als zwei Millionen Menschen wurden getötet. Sie haben da keine menschenwürdigen Bedingungen.“ US-Berater, die Strategien für Afghanistan erarbeiten, verstünden nicht, wie Russland in Tschetschenien Ordnung geschaffen hat, hob Kadyrow hervor.

Deshalb weinte Afghanistans Vizepräsident in Tschetschenien
 
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