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Nachrichten Russland

Ist heute eine Gedenkstätte.

Das erreignis war und ist wohl einer der schwärzesten tage in der Gesichte Russlands gewessen.
Und ein armutszeugnis für die ganze menschheit.
R.I.P den unschuldigen Opfern.

Warum auf den Fotos unter anderm Wasser Flaschen zu sehen sind. Hat damit zu tun das die Terroristen den Geiseln jegliches Essen und Trinken verbaten.
Lieferungen wurden nicht angenommen.
Damit wolten sie zeigen. Das die Geiseln genau so wie sie auch zu leiden haben.

Das erste nach dem die Überlebenden fragten war etwas zu Trinken.

Deshalb stellen die Menschen noch heute eine Flasche Wasser hin.

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CHILDREN OF BESLAN - YouTube
 
Rettung für die Perle Sibiriens

12. September 2014 Gleb Fjodorow, RBTH
Der Baikalsee ist der tiefste und älteste Süßwassersee der Erde. Industrie und Tourismus bedrohen sein ökologisches Gleichgewicht. Die russische Regierung hat daher einen Maßnahmenkatalog beschlossen, damit der Baikalsee den Namen „Perle Sibiriens“ wieder verdient.

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Der Baikalsee ist durch Abwässer verschmutzt. Foto: ITAR-TASS

Der Baikalsee ist der größte See der Welt, doch er ist auch stark verschmutzt. Neben staatlichen Programmen helfen auch viele Freiwillige dabei, den Baikalsee wieder sauberer zu machen. Eine von ihnen ist die junge US-amerikanische Geologin Marina Rachel, die seit zwei Monaten gemeinsam mit anderen Freiwilligen aus aller Welt für die Organisation Great Baikal Trail arbeitet. Seit elf Jahren gibt es die Organisation nun schon. Etwa 5 000 Freiwillige aus Russland und 30 anderen Ländern haben seitdem vor allem beim Ausbau von Wanderwegen geholfen sowie den Öko- und Bildungstourismus in der Region unterstützt. Ziel der Organisation ist es, einen Fernwanderweg um den Baikalsee anzulegen. Das Projekt soll positive Auswirkungen auf den Tourismus und den Umweltschutz haben, erhoffen sich die Organisatoren, denn das Ökosystem des Baikalsees ist in Gefahr. Das hat auch die russische Regierung erkannt.

Geld vom Staat
Seit 2010 ist der Baikalsee das größte ökologische Projekt der russischen Regierung. Im August 2012 wurde zusätzlich zum föderalen Gesetz über den Schutz des Baikalsees auch das breit angelegte föderale Zielprogramm „Schutz des Baikalsees und sozial-wirtschaftliche Entwicklung des Naturschutzgebietes rund um den Baikalsee von 2012 bis 2020“ vorgestellt. Die für das Projekt benötigten finanziellen Mittel kommen aus der Staatskasse.
In einem ersten Schritt werden Richtlinien erarbeitet, in denen der Grenzwert für die Verschmutzung durch am Baikalsee gelegene Städte definiert wird, alle Verschmutzungsquellen werden identifiziert und dokumentiert. Bis 2020 sollen zudem sechs Fabriken gebaut werden, die sich mit der Aufbereitung von Industrieabfällen befassen. Dadurch sollen rund 80 Prozent des verschmutzten Gebietes gesäubert werden. Die Ergebnisse dieses Öko-Monitorings werden dann auf der Webseite baikalake.ru einsehbar sein.
Allein in diesem Jahr stellt die Russische Föderation für das Ökoprojekt 634 Millionen Rubel (13 Millionen Euro) bereit, die auf die Oblasten Irkutsk, Burjatien und die Region Transbaikalien aufgeteilt werden. Burjatien investiert die zugewiesenen 289 Millionen Rubel (etwa sechs Millionen Euro) in den Bau einer Kläranlage in der Stadt Kjachta, den Aufbau eines Kanalisationssystems im Dorf Petropawlowk und den Bau einer Mülldeponie für feste Haushaltsabfälle in der Ortschaft Saigraewo. In der Oblast Irkutsk werden die finanziellen Mittel in die Sanierung der Reinigungsanlagen im Fluss Angara und in den Bau von Abwasseranlagen in der Stadt Schelechow investiert.

Zellulosefabrik war der größte Umweltsünder
Der Hauptverschmutzer des Baikalsees von industrieller Seite ist ein Zellulose- und Papierkombinat. Die Fabrik wurde in den 1960ern direkt am Ufer des Sees gebaut und war schon damals laut Angaben von Greenpeace Russland veraltet. Das Produktionsverfahren des Werks war so konzipiert worden, dass ohne die Verwendung von sauberem Wasser aus dem Baikalsee keine gebleichte Zellulose hergestellt werden konnte, das Hauptprodukt des Kombinats. Bis 2008 wurde täglich 200 000 Kubikmeter sauberes Seewasser in die Fabrik gepumpt und nach dem Produktionsverfahren als Abwasser wieder in den See zurückgeführt. Als dem Zellulosewerk schließlich vorgeschrieben wurde, in einem geschlossenen Wasserkreislauf zu produzieren, erwies sich die Zelluloseherstellung als unrentabel und wurde 2009 eingestellt.
Die Zellulosefabrik war der wichtigste Arbeitgeber in der Stadt Baikalsk, von der Schließung waren Tausende Arbeitsplätze gefährdet. Der russische Präsident Wladimir Putin erlaubte Anfang 2010, die Arbeit nach den alten
Produktionsmaßstäben wieder aufzunehmen. Die in den Jahren 2011 und 2012 nahe der Fabrik entnommenen Wasser- und Bodenproben wiesen erneut eine hohe Konzentration von giftigen chemischen Elementen auf, weshalb das Werk schließlich doch geschlossen und umgebaut wurde.
Das Zellulose- und Papierkombinat stellt jedoch nach wie vor eine große Bedrohung für das Ökosystem des Sees dar, da sich dort seit den 1960er-Jahren sechs Millionen Tonnen toxischer Ligninschlamm auf zwei Mülldeponien angesammelt haben. Diese Industrieabfälle sind nicht gesondert gelagert und gelangen ins Grundwasser. Eine der beiden Deponien – „Sasanskij“ – liegt nur 300 Meter vom Seeufer entfernt. Das Risiko für das Ökosystem des Baikalsees wird zudem noch von der Tatsache verstärkt, dass sich die Fabrik mit ihren Müllhalden in einer Erdbebenzone befindet. Dieses Problems war man sich auch bei der Erstellung des föderalen Zielprogramms bewusst und hat in diesem die Aufbereitung der Abfälle in den nächsten Jahren festgeschrieben.

Kanalisation und Kläranlagen fehlen
Das Zellulose- und Papierkombinat ist jedoch nicht der einzige Verschmutzer des Baikalsees. Auch private Haushalte rund um den See leiten ihre Abwässer direkt in den See. Der Großteil davon enthält Fäkalien, die aus den Klärgruben von Privathäusern ohne Anschluss an die Kanalisation stammen.
Marina Richwanowa, stellvertretende Vorsitzende der Irkutsker Non-Profit-Organisation „Baikalskaja ekologitscheskaja wolna“ („Baikal-Umweltwelle“), kritisiert, dass Tonnen von Haushaltsabwasser illegal in den See gelassen werden, weil „es bereits zu Sowjetzeiten in allen Ortschaften rund um den
Baikalsee praktisch keine Kläranlagen gab“. „Früher war das harmlos, weil nur wenige Menschen am Baikalsee gelebt haben. Doch dieses Problem hat mit dem anwachsenden Tourismus und dem verstärkten Bau von Urlaubszentren immer mehr zugenommen“, erklärt Richwanowa.
Allein in der Bucht Tschiwyrkuyskij saliw werden in nur einer Sommersaison 160 Tonnen Fäkalien in den See gepumpt. Dies führte dazu, dass sich für den Baikalsee ungewöhnliche Organismen, wie die Schraubenalge oder die Kanadische Wasserpest, stark verbreiten konnten. Neben den privaten Haushalten tragen laut Angaben des Baikalsee-Öko-Monitorings auch die Kurorte zur Wasserverschmutzung bei. In deren Abwasser wurden pathogene Bakterien festgestellt. Wenn alle staatlichen Maßnahmen wie geplant umgesetzt würden, könne man dieses Problem aber in den Griff bekommen, ist Richwanowa überzeugt.

Rettung für die Perle Sibiriens | Russia Beyond the Headlines

 
Freiwilligenorganisation hilft jungen Homosexuellen in Not

30. September 2014 Anastassija Belkowa, für RBTH
Homosexualität ist in Russland ist ein gesellschaftliches Tabu. In diesem Umfeld haben es lesbische und schwule Jugendliche besonders schwer sich zu entwickeln. Sie finden Unterstützung bei der Organisation Kinder-404.

Homosexualität ist in Russland kein Thema – so hätte es gerne die Regierung. In der Öffentlichkeit ist Homosexualität tabu. Oft sind Homosexuelle gewalttätigen Übergriffen ausgesetzt. Das ist besonders hart für junge Leute. Sie haben oft niemanden, dem sie sich anvertrauen könne, wenn sie feststellen, dass sie lesbisch oder schwul sind. Die Redakteurin und Journalistin Elena Klimowa hat daher das Projekt Kinder-404 ins Leben gerufen. Der Name leitet sich von einer Fehlermeldung ab, die Internet-Browser anzeigen, wenn sie eine Webseite nicht finden können. Klimowa möchte so darauf aufmerksam machen, dass Kinder und Jugendliche, deren sexuelle Orientierung von der breiten russischen Öffentlichkeit als abweichend empfunden wird, kaum Anlaufstellen haben. Klimowa stammt aus der Provinz, aus der Stadt Nishnij Tagil in Sibirien, weit über tausend Kilometer von der russischen Hauptstadt entfernt. Sie hat einen Artikel verfasst zu dem russische föderalen Gesetz, das positive Äußerungen zum Thema Sexualität gegenüber Kinder und Jugendlichen öffentlich oder in den Medien unter Strafe stellt. Wer sich in Russland positiv zum Thema äußert, betreibt nach offizieller Lesart „homosexuelle Propaganda". Das Gesetz gilt seit Sommer 2013. Klimowa hat sich gefragt, wie viele homosexuelle Minderjährige es wohl gibt und ob diese jemanden haben, der sie dabei unterstützt, sich mit ihrer Sexualität wohlzufühlen und sie verteidigt und schützt. Klimowa hat einen entsprechenden Aufruf über das russische soziale Netzwerk Vkontakte gestartet, mit großer Resonanz. „Ich hatte mit fünf oder sechs Antworten gerechnet, doch es gab Hunderte", sagt sie. Klimowa bekam auch zahlreiche Briefe. Bis heute hat sie über 1 500 Zuschriften erhalten.

Feindseliges Umfeld
Mit dem Einverständnis der meist jugendlichen Briefeschreiber hat Klimowa diese Briefe im Internet veröffentlicht, auf der Webseite von Kinder-404. Aus jedem Brief sprachen Schmerz und Verzweiflung. Sobald die Jugendlichen erkannt hatten, dass sie sich in einen gleichgeschlechtlichen Jugendlichen verliebt hatten, spürten sie die Feindseligkeit ihrer homophoben Umwelt. Von dreihundert Jugendlichen, die von Klimowa befragt wurden, hatte schon jeder Dritte an Selbstmord gedacht. 50 Jugendliche hatten bereits einen Suizidversuch hinter sich, 16 deren mehrere.
Bei Kinder-404 bekommen die Jugendlichen Hilfe. 15 Psychologen bieten ihre Unterstützung an, sie reden mit den Jugendlichen, überzeugen sie, dass sie für sich kämpfen sollen. Die Kontaktaufnahme und Beratungen laufen meist über das Internet, so können sich Jugendliche aus ganz Russland Rat suchen. Alexander Emris, Psychologe aus Sankt Petersburg, erzählt, dass er jede Woche ein bis zwei neue Anfragen junger Menschen bekommt. Der Austausch dauert manchmal nur einige Tage, kann aber auch über mehrere Monate gehen. „Meist kommunizieren wir über Messages im Internet", sagt Emris. „Telefongespräche sind seltener, und noch seltener sind persönliche Kontakte", erklärt der Psychologe. Zweimal hätte er es bis jetzt erlebt, dass junge Leute persönlich zu ihm kamen. Er hätte ihnen eine Übernachtungsmöglichkeit angeboten, nachdem die Jungen von ihren Eltern nach ihrem Outing raus geworfen worden waren und obdachlos wurden,
berichtet er. Im vergangenen Jahr hätten sich bei ihm viele Jugendliche über die allgegenwärtige Homophobie beklagt. Manchmal wollen sie einfach nur, dass ihnen jemand zuhört. „Sie kommen, um Unterstützung zu finden, Aufmerksamkeit und Verständnis. Das fehlt ihnen sehr", weiß Emris.
Der Psychologe kann sich an einen Fall erinnern, als ein Junge sich an ihn gewandt hatte, der unter Panikanfällen litt und der schon zwei Mal versucht hatte, sich das Leben zu nehmen. Der Junge, der zudem an Gehirnkrebs litt und dessen Gesundheitszustand sich sehr verschlechtert hatte, wollte nicht in dem Bewusstsein weiterleben, dass ihn seine Eltern nicht lieb hätten. Auch traute er sich nicht, über die Verschlimmerung seiner Krankheit mit ihnen zu sprechen. Emris riet ihm, mit seinen Eltern zu reden. Daraufhin meldete sich der junge Mann nicht mehr und Emris fürchtete schon, einen Fehler gemacht zu haben. Doch einen Monat später ließ der Junge Emris über Elena Klimowa ausrichten, dass er sich „nie zuvor so gut gefühlt" habe.

Misshandlungen sind keine Seltenheit
Die Freiwilligen von „Kinder-404" helfen den jungen Leuten auch in Ausnahmesituationen. Das sind beispielsweise schwere gesundheitliche Schäden, oder wenn sie von zu Hause ausgerissen sind oder in die Psychiatrie zwangseingewiesen werden sollen. Wenn Minderjährige um Hilfe bitten, sind die Möglichkeiten der Freiwilligen jedoch begrenzt. „Wir vermitteln dann zwischen den hilfesuchenden Jugendlichen und LGBT-Organisationen" erklärt Chana, Koordinatorin der psychologischen Gruppe des Projekts Kinder-404. „Wenn volljährige junge Menschen zu uns kommen, haben wir mehr Möglichkeiten Hilfe zu leisten", erzählt sie. Zurzeit versucht sie, zwei lesbischen Mädchen zu helfen. „Die eine wurde gegen
ihren Willen zu Hause festgehalten, sie durfte nicht telefonieren, wurde geschlagen. Sogar ihre Papiere hatten die Eltern ihr weggenommen", berichtet Chana. Ihre Freundin habe ihr geholfen, zu fliehen. Nun kümmert sich Chana um die beiden Hilfsbedürftigen. „Die Eltern des Mädchens wiegeln ab und behaupten, sie hätte die Schule geschmissen und sei einfach nur abgehauen", sagt sie.
Es ist nicht ungewöhnlich, dass homosexuelle Jugendliche in Russland in ihren Familien misshandelt werden. Kinder-404 hilft oft dabei, für sie einen sicheren Ort zu finden, an dem sie erst einmal unterkommen können, meist ist das in den Wohnungen der Freiwilligen. Die Freiwilligen begleiten die Kinder zu den Eltern, wenn sie mit ihnen reden wollen. Auch juristischer Beistand oder Hilfe bei der Suche nach einer Arbeit wird gewährt.
Die Fälle sind manchmal erschütternd. „Wir hatten den Fall eines Transgender. Er berichtete uns, dass er von seinem Vater zu Hause
geschlagen und erniedrigt worden sei. Der Vater hätte gesagt, er würde ihn auch zum Krüppel schlagen, wenn er dadurch wieder normal würde", berichtet Nadja, die sich ebenfalls als Freiwillige bei Kinder-404 engagiert. Der Junge bekam psychologische Hilfe und lebte ein Jahr bei Bekannten von Nadja, um vor seinen Eltern in Sicherheit zu sein. Kinder-404 hat Kontakt zu den Eltern aufgenommen und konnte sie zur Vernunft bringen, wie Nadja berichtet. „Inzwischen ist der junge Mann volljährig, geht einer Arbeit nach, bildet sich weiter und hat eine eigene Wohnung. Es geht ihm gut", freut sie sich.
Pro Woche bekommt Kinder-404 zwei bis sieben Anfragen von Jugendlichen mit der Bitte um Hilfe, sagt Maria Najmushina, Psychologin aus Perm. Auf die Frage, ob sie erstaunt über die große Anzahl an Interessenten und Hilfesuchenden in Russland sei, antwortet sie, dass es in Wirklichkeit noch viel, viel mehr seien, aber viele das Projekt Kinder-404 einfach noch nicht kennen würden.
Elena Klimowa, die Initiatorin von Kinder-404 hat nun ein Buch über ihre Arbeit geschrieben und lässt darin auch betroffene Kinder und Jugendliche zu Wort kommen. Oft muss sie sich den Vorwurf gefallen lassen, Homosexualität zu verherrlichen. Damit kann sie leben. Dass sie sich im homophoben Klima Russlands damit keine Freunde macht, ist ihr egal. Ihr ist es wichtig zu helfen.

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Russische Hochschulen steigen im weltweiten Ranking auf

1. Oktober 2014 Gleb Fjodorow, RBTH
Das jüngste QS-Universitätsranking, das jährlich die weltweit besten Hochschulen in einem Ranking vergleicht, listet erstmals über zwanzig russische Hochschulen. Doch so wichtig Wissenschaftler und Universitätsrektoren das Ranking finden, so hagelt es dennoch auch Kritik.

Am besten im Ranking von QS schneidet Russlands älteste Hochschule, die Moskauer Staatliche Lomonossow-Universität (MGU), ab, die den 114. Platz in der Gesamtwertung einnimmt. In diesem Abschnitt des Rankings liegt die Universität bereits seit 2006 – nur einmal, im Jahr 2007, rutschte sie in die unteren Dreihundert ab.
Anastasia Gruscha, stellvertretende Dekanin der Fakultät für Journalistik an der MGU, findet Hochschulrankings wie das QS-Ranking wichtig. Die russischen Hochschulen würden allmählich zu verstehen beginnen, dass „nichts unwürdig" daran sei, die Bildung als marktwirtschaftliche Dienstleistung zu sehen, sagt sie. „Die russische Gesellschaft fasst selbst 20 Jahre nach dem Übergang von der Plan- zur Marktwirtschaft die Bildung, ähnlich wie die Medizin, noch immer als eine obligatorische Dienstleistung auf, die der Staat kostenlos anzubieten habe", erklärt sie. Internationale Rankings fungierten jedoch als ein Marketingtool, das behilflich sei, Marken besser zu verkaufen. Daher könne die MGU „diese nicht einfach ignorieren", sagt Gruscha.
Die Moskauer Higher School of Economics ist eine der renommiertesten Einrichtungen unter den akademischen Bildungsinstituten in Russland. Die Hochschule wurde Anfang der Neunzigerjahre von Absolventen der MGU ins Leben gerufen und baute von Anbeginn auf einem westlichen Modell auf. Im QS-Ranking liegt die Hochschule für Wirtschaft in den bescheidenen Top-550, auf diesem Niveau hält sie sich seit 2009. Den Grund für die niedrige Wertung sieht Isak Frumin, wissenschaftlicher Leiter des Instituts für Bildung an der Higher School of Economics, darin, dass die Hochschule eng spezialisiert sei, während das Gesamtranking von QS eher auf Volluniversitäten abziele, wo neben Geisteswissenschaften auch Naturwissenschaften und Medizin angeboten wird.
„Ein grundlegender Makel solcher Rankings sind zudem die häufig zu schwammigen Formulierungen, und vieles wird außer Acht gelassen", sagt Frumin. Doch er verteidigt Hochschulrankings auch: „Sie sind notwendig, weil sie den Hochschulen ein erprobtes Modell für effiziente Arbeit im Bereich der Hochschulbildung anbieten." Der Institutsleiter stellt außerdem eine stetige Verbesserung der Hochschule für Wirtschaft im QS-Ranking fest. „Das ist wahrscheinlich deshalb so, weil wir einen Arbeitgeberrat ins Leben gerufen haben und die Arbeitgeber uns so besser kennenlernen können", vermutet Frumin. Zudem habe die Hochschule eine Reihe von internationalen Veranstaltungen durchgeführt, was ebenfalls zu einem Anstieg des akademischen Rufs geführt habe, so Frumin.

Die russische Forschung tickt anders
Ein schneller Aufstieg in internationalen Rankings ist für russische Universitäten jedoch unwahrscheinlich, da russische Hochschulen und die russische Wissenschaft im Allgemeinen ihre Besonderheiten haben. „Unsere Universitäten haben oftmals einen schlechten Internetauftritt, insbesondere,
was die englische Sprache angeht. Deshalb kommt man nur sehr schwer an alle Informationen, die für die Erstellung von internationalen Rankings notwendig sind, heran", sagt Irina Abankina, Direktorin des Instituts für Pädagogik an der Higher School of Economics in Moskau. Zusätzlich wirke sich die Sprachbarriere negativ auf die Bewertung der russischen Publikationen aus. „Die russischen Wissenschaftler publizieren üblicherweise in russischen wissenschaftlichen Zeitschriften. Diese werden von den internationalen wissenschaftlichen Datenbanken, auf denen das Ranking aufbaut, jedoch nicht berücksichtigt."
Generell reflektierten die Kriterien internationaler Rankings das angelsächsische Hochschulmodell, wie Alexej Okunew, Prorektor für externe Verbindungen der Staatlichen Universität Nowosibirsk (328. Platz im QS-Ranking), ergänzt. „Sie lassen sich schlecht auf die Struktur unserer Universitäten übertragen", sagt er.
Dann sind da noch die technischen Hochschulen, insbesondere die Institutionen, die Nachwuchskräfte für die russische Verteidigungsindustrie ausbilden – diese schotten sich schon seit Sowjetzeiten größtenteils ab. „Die Bauman-Universität verliert, weil wir nicht auf 15 Prozent Anteil bei den ausländischen Studierenden kommen", sagt Anatoli Alexandrow, Rektor der Moskauer Staatlichen Technischen Universität Bauman (MGTU). „Wir befassen uns mit der Weltraumforschung und mit der Verteidigungstechnik
- deshalb darf ich nicht mehr als eintausend Studenten aus dem Ausland aufnehmen", erklärt der Rektor in einem Gespräch mit RBTH.
Eine weitere Spezifik betrifft die vom Westen so verschiedene Auffassung von Forschungstätigkeit in Russland, wie Alexandrow ergänzt. „In der westlichen Kultur ist die Zitierbarkeit Hauptkriterium für die Bewertung der Effizienz von Universitäten. Das war bei uns nie so und wird auch nie so werden. Bei uns ist das Ergebnis einer Forschung ein Leitgedanke, ein abgeschlossenes Projekt oder eine Technologie, die wir eingeführt haben", erklärt der Wissenschaftler. Dennoch empfehle die Universität ihren Mitarbeitern, aktiver zu publizieren. „Dabei sollte es aber vernünftige Grenzen geben", beschwichtigt Alexandrow. „Wir veröffentlichen 3 500 wissenschaftliche Artikel im Jahr; das ist viel. Und die Artikel werden auch nicht nur in russischen Zeitschriften veröffentlicht." Man könne nicht allein hundert Artikel schreiben, fährt der Rektor fort, man sei schließlich nicht Schriftsteller, sondern Forscher, Wissenschaftler. Noch etwas schnippisch fügt er hinzu: „Wie viel Forschungsarbeit muss man leisten, um einen ganzen Artikel darüber schreiben zu können?"

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Putin: Keine Totalkontrolle über Internet – Schutz vor Hackern und illegalem Content nötig

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Russland hat laut Präsident Wladimir Putin nicht vor, das Internet unter totale Kontrolle zu stellen.

„Ich möchte betonen: Wir haben nicht vor, den Internet-Zugang einzuschränken und das Netz unter totale Kontrolle zu stellen, das Internet zu verstaatlichen sowie die legitimen Interessen und Möglichkeiten von Privatpersonen, Gesellschaftsorganisationen und Business in der Informationssphäre zu beschneiden – dies wird nicht einmal erwogen“, sagte er am Mittwoch in einer Sitzung des nationalen Sicherheitsrates.

Zugleich verwies er auf die Notwendigkeit zusätzlicher Maßnahmen auf dem Gebiet der Informationssicherheit. „Vor allem muss der Schutz der einheimischen Telekommunikationsnetze und der Informationsressourcen qualitativ verstärkt werden – in erster Linie derjenigen, die die Staatsstrukturen verwenden.“

Außerdem müssen gesetzwidrige Einmischung in ihre Arbeit und Verlust vertraulicher Informationen ausgeschlossen werden.

Die Zahl der Hackerattacken auf russische Informationsressourcen sei mehrfach gewachsen. Ihre Intensität sei unmittelbar mit der internationalen Situation verbunden. Die Methoden, Mittel und Taktik für solche Attacken würden vervollkommnet, betonte Putin.
Russland werde alles für die reibungslose Arbeit des russischen Internet-Segments tun. Gleichzeitig würden in Russland diejenigen Webseiten konsequent gesperrt, die Gewalt und Extremismus, Xenophobie und religiöse Fehden propagieren.

Nach seiner Ansicht sollten unter anderem die Uno und deren Strukturen an der Erarbeitung von Maßnahmen für die Informationssicherheit teilnehmen, fügte Putin hinzu.

Putin: Keine Totalkontrolle über Internet ? Schutz vor Hackern und illegalem Content nötig | Politik | RIA Novosti
 
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