der Albaner auf die kulturellen Leistungen Albaniens,
der Serbe auf die kulturellen Leistungen Serbiens,
der Bulgare auf die kulturellen Leistungen Bulgariens,
der Kroate auf die kulturellen Leistungen Kroatiens,
der kroatisch-katholische Bosnier auf die kulturellen Leistungen des kroatisch-katholischen Bosnien,
der serbisch-orthodoxe Bosnier auf die kulturellen Leistungen des serbisch-orthodoxen Bosnien,
der kroatisch-serbisch-islamische Bosnier auf die kulturellen Leistungen des kroatisch-serbisch-islamischen Bosnien,
der FYROM-Bürger auf die kulturellen Leistungen seiner jungen Geschichte, die um 1900 ndZ begann.
und der Grieche mit seinen Völkern von Makedonien bis nach Kreta und Zypern und dem Pontos ebenfalls.
Es ist natürlich heikel dieses Thema zu besprechen. Am ehesten verständlich machen kann man es so, dass sich jede Gruppe für sich angegriffen fühlen kann. Die Bemerkung "jeder sollte stolz auf die kulturellen Leistungen seiner Heimat sein" klingt natürlich toll und keiner würde auf die Idee kommen Amphion Hintergedanken zu unterstellen. Aber dann frage ich mich, warum nach "jeder" eine Aufzählung folgt, die übrigens sehr detailreich ist. Denn zum Schluss wird von Amphion noch einmal betont "Einfach jeder" (fett und kursiv!)
Als erstes fällt auf, dass die Türken fehlen, obwohl hauptsächlich um die einen Kulturstreit zwischen Türken und Griechen ging (siehe Aya Sofya Thread). Da wurde beispielsweise folgendes gesagt:
Damit sagst Du nur eines aus:
Du siehst Dich als unfähig an, selber etwas auf die Beine zu stellen, was die Welt, nach heutigen Maßstäben, beeindruckt.
Ist das nicht eher jämmerlich?
Wie mies muß sich ein türkischer Nationalist sehen, wenn ihm dieses täglich neu bewußt wird, dass er auf andere angewiesen ist?
Soweit zu den Türken. Jetzt zu Kroaten, Bulgaren, Serben und Albanern. Alle diese Länder gehörten ganz oder teilweise zum Osmanischen Reich. Dieser u. a. religiöse Einfluss wird aber in diesen Ländern kaum erwähnt. Nebenbei: Die Serben sollten ruhig Stolz sein auf ihre Kafana. Bei Bosnien wiederum, eigentlich "Bosnien und Herzegowina", gibt es plötzlich eine "kroatisch-serbisch-islamische Kultur Bosniens" (jetzt zählt Religion!) auf die eben diese "Volksgruppe" stolz sein solle. Und dann gibt es noch die kroatisch katholischen und serbisch-orthodoxen Bosnische Kultur. Die Formulierungen sind eigenartig, denn ein orthodoxer Grieche ist oftmals Stolz auf die hellenische Kultur und umgekehrt. Auf Amphions "Bosnien" scheint das nicht anwendbar zu sein. Hier hilft ein wenig Wissen um das Dilemma der Bosnjaken nach der Zeit im Osmanischen Reich und der serbischen Ideologie. Noch in den 60ern nannte man den muslimischen Teil von Mostar Türkenviertel. Für viele Serben sind Bosnjaken Verräter, die konvertiert sind. Ebenso bei manchen Kroaten, wenn auch weniger ausgeprägt und intensiv. Soweit dazu, es gibt deutlich mehr dazu, aber meine Finger tun schon weh.
Jetzt kommt das Finale.
"der FYROM-Bürger auf die kulturellen Leistungen seiner jungen Geschichte, die um 1900 ndZ begann." Erst einmal bewegt sich hier Amphion absichtlich am Rande einer Verwarnung, weil es nicht ohne Grund verwarnungswürdig ist, einem Volk die Identität abzuerkennen (siehe Regeln). Er meint natürlich die Mazedonier, nicht FYROM-Bürger. Er benennt die "kulturellen Leistungen seiner jungen Geschichte, die um 1900 n.d.Z. begann", was natürlich eine dreiste und in jeder Hinsicht provokante Behauptung ist. Denn Die Geschichte begann deutlich früher, nur bleibt das absichtlich unerwähnt, wegen eines Namensstreit. Die Bezeichnung "FYROM-Bürger" unterschlägt die ganze Vielfalt der Republik Mazedonien.
Tja und der Abschluss ist natürlich "der Grieche mit seinen Völkern aus Makedonien, bis Kreta und Zypern und dem Pontos ebenfalls", dagegen ist auch im Grunde nichts einzuwenden aber man durchaus den Finalsatz als Provokation deuten (ja und endlich ist jemand darauf eingegangen, damit Amphion gleich wieder vortragen kann, dass diese Regionen griechisch geprägt sind... bla bla) man schaue sich nur die anderen Beschreibungen an.
Und der Abschlusssatz lautet "Einfach Jeder". Tja, als ob.
Das ist nun nicht der ultimative Beleg für den Faschismus aber einer von vielen. Verknüpft man alles, ist das Bild klar.