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Nobelpreis für Literatur für Peter Handke

Außenminister Pacolli erklärt Handke zur PERSONA NON GRATA in Kosovo.
https://shekulli.com.al/pacolli-shpall-non-grata-ne-kosove-peter-handke-n/

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Handke wurde wohl mal ein jugoslawischer Pass ausgestellt. Und deshalb wird jetzt überprüft ob er überhaupt noch Österreicher ist.

Er bekam 1999 einige Tage nach dem Kosovokrieg einen Pass ausgestellt während hunderttausenden albanischen Flüchtlingen bis dahin die Pässe konfisziert wurden.
b9903-22.jpg


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Kosovo hat den österreichischen Schriftsteller Peter Handke zur persona non grata, zur unerwünschten Person erklärt. Das teilte Kosovos amtierender Außenminister Behgjet Pacolli via Twitter mit. Zuvor hatte auch der Stadtrat Sarajevos diesen Beschluss gefasst. Der Literatur-Nobelpreisträger hatte sich im Jugoslawien-Krieg stark mit Serbien und dessen damaligen Präsidenten Slobodan Milošević solidarisiert und nach Ansicht von Kritikern die von Serben begangenen Kriegsverbrechen bagatellisiert. 2006 hielt er bei der Beerdigung des sechs Jahre zuvor gestürzten serbischen Führers Milošević eine Rede.

Der Stadtrat von Sarajevo erklärte nun, man habe die Entscheidung mit Blick auf einen möglichen Besuch Handkes getroffen. Die Stadt wurde im Bosnienkrieg fast vier Jahre lang belagert - unter anderem von den bosnischen Serben.
https://www.sueddeutsche.de/politik/handke-kosovo-sarajevo-persona-non-grata-1.4720142
 
Ich persönlich sehe es so, dass hier bei Handke nicht der konventionell politisch korrekte Ansatz verteidigt, sondern die Literatur vor Politik geschützt wird, aber man kann es durchaus auch anders sehen. Ende der Achtziger Jahre bekam auch der umstrittene Camilo Jose Sela die Auszeichnung, damals einer der grössten spanischen Prosaschriftsteller für den "dunklen Realismus", der nicht nur überzeugter Falangist und Faschist während Francos Diktatur war, sondern war auch ein staatlicher Zensor und hat seinen Mitautoren und Künstlern viel Elend zugefügt und da gab es auch grosse Proteste. Das nicht alle zufrieden zustellen sind zeigt auch das andere Beispiel von Herta Müller die ebenfalls den Preis bekam, wo viele Rumänen ihr Buch lediglich als politische Abrechnung über die Caucescu Diktatur ansahen und nicht als primär literarisches Werk.

unabhängig davon, was ich politisch und literarisch von Handke halte, er selbst legt ja wert darauf, dass seine umstrittenen Texte Literatur sind. Ich sehe es eher umgekehrt und die Entscheidung ist in einem anderen Sinn politisch, denn aus meiner Sicht ist es kein Zufall, dass man zwei polarisierende Autoren auszeichnet. Das ist doch der perfekte Move gewesen die peinlichen Skandale vergessen zu machen und quasi per trojanisches Pferd von Anfang an allen Unkenrufen zu trotzen, der Nobelpreis hätte so schaden genommen, dass er nun bedeutungslos ist. Ein Handke ist doch da die passende Marionette, die perfekte Mischung aus Naivität und Eitelkeit. Vom Schutz der Literatur kann da keine Rede sein.
 
unabhängig davon, was ich politisch und literarisch von Handke halte, er selbst legt ja wert darauf, dass seine umstrittenen Texte Literatur sind. Ich sehe es eher umgekehrt und die Entscheidung ist in einem anderen Sinn politisch, denn aus meiner Sicht ist es kein Zufall, dass man zwei polarisierende Autoren auszeichnet. Das ist doch der perfekte Move gewesen die peinlichen Skandale vergessen zu machen und quasi per trojanisches Pferd von Anfang an allen Unkenrufen zu trotzen, der Nobelpreis hätte so schaden genommen, dass er nun bedeutungslos ist. Ein Handke ist doch da die passende Marionette, die perfekte Mischung aus Naivität und Eitelkeit. Vom Schutz der Literatur kann da keine Rede sein.

Kann man auf jeden Fall auch so sehen und ergibt durchaus Sinn, aber in der Tat müsste man über den Mechanismus des Nobelpreises sprechen. Wir können den Rest natürlich nicht objektiv beurteilen und da fällt mir spontan auch Homer ein: Wir haben keine Ahnung, was für ein Mann er wirklich war, aber seine Werke wie die Ilias und Odyssee bleiben für die Ewigkeit.

Was man allerdings hier und in den Medien relativ gut beobachten kann sind die balkanischen Stammtischgespräche wo sich nahezu jeder mit allem befasst und dazu äussert, nur nicht mit dem eigentlichen Inhalt. Auf der einen Seite hast du beispielsweise das politische Kroatien, wo man Handke aus allen Geschossen angreift um ihren Standpunkt des Krieges weiterhin zu verteidigen. Wenn ich sehe, dass ausgerechnet das kroatische Kulturministerium, die unter anderem Forschungen und Filme über Jasenovac als wohltätigen Arbeitslager für die vom Krieg betroffenen unglücklichen Kinder vom Kozara-Gebiet mit finanziert und dann das Nobelkomitee aus prinzipieller Sicht kritisiert, dann ist es an Heuchelei nicht zu übertreffen.

Auf der anderen Seite hast du einen Grossteil der serbischen Medien, Politiker und leider auch aus der literarischen Sphäre die wirklich der Meinung sind, er stehe stellvertretend für das Serbentum und Verteidiger der Gerechtigkeit. Soweit ich mich erinnern kann, hat er immer die ganze Zeit davon gesprochen, er habe Jugoslawien geliebt, nicht Serbien allein. Was sagt es über Jugoslawien und was über Handke aus? Er war deswegen für Milosevic, weil Milosevic aus seiner Sicht Deutschland, Österreich und der ganzen Welt trotzte, und es interessierte ihn nicht allzu sehr, welche Rolle Milosevic in den Kriegen um den Zerfall Jugoslawiens und welche Rolle Milosevic in Serbien selbst hatte. Deshalb halte ich es nicht für richtig, in Serbien oder ausserhalb Serbiens zu sagen, dass Peter Handke die Serben unterstützt hat, wo doch die meisten nicht mal den Titel seiner Bücher gesehen haben, geschweige seine Aufführungen je besucht haben. Sie denken der Sieg Handkes, sei der Sieg der Serben.

Es ist unglaublich mit welchem Hass darüber gestritten wird, gerade von denen die sich als Intellektuelle schimpfen. Die unangenehmste Überraschung war für mich der amerikanische Schriftsteller Alexander Hemon. Er kann sehr gut schreiben, aber wenn es um gesellschaftspolitische Themen geht, sieht er nicht weiter als sein Balkon. Dann hast du wenn es um den postjugoslawischen Raum geht einen unglaublichen Jergovic denn du auch nur zu gut kennst, der für mich als Schriftsteller vielleicht weniger interessant ist, aber die Komplexität solcher Themen mit mikroskopischer Präzision sehen und beschreiben kann.
 
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die analyse von dinarski vuk lässt viele fragen offen.in jedem menschen, spielen sich ja post traumatische ereignisse ab.jeder mensch hat positive und negative erlebnisse in seinem leben,die er versucht zu kompensieren.es gilt zu unterscheiden, um denkweise und theorie.die theorie ist eine unbewiesene methode,um sich dinge vorzustellen und sich zu erklären.peter handke ist ein denker-dichter und kein theoriker.er ist ein realist,der die wahrheit mit methaphorischen bildern umschreibt.ich fühle mich mit ihm verbunden im geiste,da auch ich die welt, aus der vogelperspektive betrachte.ich sehe dinge,verborgen hinter dicken mauern,ich sehe dinge,tief versteckt in dunkler erde,ich sehe dinge ,von modrigem schlamm bedeckt.die wahrheit schreit danach,gehört zu werden.wir müssen nur zuhören.gruss oliver
 
Handke ist nichts weiter als ein verkackter Vollidiot !
Genozidleugner, Frauenschläger und Islamophob !
 
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