Deine Argumentation ist falsch! Du kannst nichtmal sicher sagen, dass es Deutschland in 100 Jahren so geben wird wie heute! Keiner weiß, wie sich die Geschichte entwickelt. Stell dir mal vor, es bricht ein Krieg zwischen Christen und Moslems aus? Das ist nicht gerade unwarscheinlich! Gerade die westeuropäischen Staaten wären am schlimmsten betroffen, mit großen muslimischen Minderheiten. Du kannst es dir vielleicht nicht vorstellen, aber ich schon! Schau dir mal Jugoslawien an. Bis auf Slowenien und teilweise auch Kroatien sind alle anderen Nachfolgestaaten um Dimensionen ärmer als Jugoslawien, obwohl wir heute in einem moderneren zeitalter leben als unsere Vorfahren in Jugoslawien. Keiner kann sich vorstellen, dass das Morgenland früher zivilisierter war, als das Abendland. Wenn man den Orient heute sieht, denkt man sich ja, die wären alle zurückgeblieben. Vor tausenden von Jahren waren wir Europäer für die zurückgeblieben.
Und gerade die instabilste Region Europas, der Balkan, wird sich in nächster Zukunft sicherlich öfters in den Schlagzeilen befinden, als uns vielleicht lieb ist. Dein Gelaber von wegen "ethnische Säuberungen" dort und hier hat keine Relevanz. Serben wurden aus der Krajina und aus großen Teilen BiHs auch "ethnisch gesäubert", das hat keinen gejuckt; Kroatien und BiH wurden nichtsdestotrotz anerkannt. Die Geopolitische Lage der 90er und eben in diesem Jahrzehnt steht gegen die Serben und egal wer was getan hat, danach wird nicht gemessen, Albaner z.Bsp. haben eine bessere Lobby in den USA und haben es dank dieser erst überhaupt so weit geschafft, dass über den Status des Kosovos VERHANDELT wird, obwohl das Kosovo ja offensichtlich Teil Serbiens ist.
Ich bringe mal ein härteres Beispiel. In den 40ern und 50ern und auch den 60ern war die geopolitische Lage für die BRD beschissen. Man hat dem Land nicht nur sämtliche Gebiete, in denen Minderheiten lebten, weggenommen, nein das war nicht genug, man teilte das Land auch noch in zwei Staaten. Wie endete diese böse Geschichte für die Deutschen? Nachdem sie 50 Jahre lang auf bessere Zeiten gewartet haben? Mit der Wiedervereinigung.
Ein anderes Beispiel wäre die Teilung Vietnams oder gar Koreas, selbst die kommen wieder einander näher (obwohl sie nur das politische System im eigenen Land vor einer Wiedervereinigung hindert und nicht fremde Mächte). Als die Russen 1945 den Rumänen Moldawien wegnahmen, hätte auch keiner gedaht, dass nach nur 45 Jahren die Sowjetuinion wieder zerfallen und das Land frei werden würde. Einer Widervereinigung stünde nichts mehr im Weg.
Vielvölkerstaaten hatten in der Vergangenheit keine Chance und werden sie in Zukunft auch nicht haben. Zumindest auf dem Balkan nicht! Denn es wird sich niemals eine gemeinsame "bosnische Identität" bilden, welche über der ursprünglichen Nationalität aller Bosanci stehen wird.
Da ich das Kosovo erwähnt hatte, das Beispiel ist ja wohl das beste. Vergleich mal die geopolitischen lagen Albaniens und Jugoslawiens vor 1990! Albanien war europaweit das unbeliebteste Land, man hat sich um die Albaner nicht gejuckt und das Kosovo war eine jugoslawische Angelegenheit. Keiner in der SFRJ hätte damals gedacht, dass die Albaner auch nur eine Republik INNERHALB Jugoslawiens erhalten und heute dürfen sie dank der neuen geopolitischen lage sogar über die vollständige Unabhängigkeit mit Serbien verhandeln. Und mal hand aufs Herz, aus heutigem Standpunkt gesehen, ist eine langfristige Vereinigung der RS mit Serbien um Dimensionen warscheinlicher, als irgendeine "Republjik Kosova" vor etwa 20 jahren!
