Russische Nordflotte bekommt kräftig Verstärkung: „Genau rechtzeitig“
Der Lenkwaffenkreuzer „Marschall Ustinow“ hat eine fünfjährige grundlegende Modernisierung hinter sich gebracht und soll demnächst als Teil der russischen Nordflotte wieder zum Einsatz kommen. Der Zeitpunkt dafür ist laut Experten genau richtig.
Wie der TV-Sender Swesda berichtet, hat das Schiff im Laufe der Modernisierung vor allem neue Radaranlagen bekommen. Während das Radar Podberjosowik Ziele in großer Entfernung ortet, ist die Anlage Fregat-M2M mit ihren Phased-Array-Antennen dafür geeignet, tieffliegende Ziele aufzuspüren. Modernisiert wurden auch Instrumente der elektronischen Kampfführung, die den Gegner daran hindern sollen, den Kreuzer ins Visier zu nehmen.
Der Kreuzer hat 16 Startvorrichtungen für überschallschnelle Seezielflugkörper, die sowohl konventionell als auch nuklear bestückt werden können. Um ihr Abfangen zu erschweren, hat eine solche Rakete eine komplizierte Flugbahn und sendet dazu noch Störungen gegen die Flugabwehr des anvisierten Schiffs.
Der Kreuzer trägt 96 Wasserbomben, um gegnerische Torpedos und U-Boote in einer Tiefe von bis zu 500 Metern zu zerstören. Dazu gibt es noch zehn Torpedos, die sich mit einer Geschwindigkeit von 100 km/h unter Wasser bewegen und Ziele in 22 Kilometer Entfernung treffen können.
Zur Verfügung stehen außerdem Flugabwehrsysteme des Typs S-300F Fort, um Ziele in bis zu 90 Kilometer Entfernung und in 25 Kilometer Höhe abzuschießen. Zusätzliche Maschinenkanonen sind sowohl gegen luft- als auch gegen seegestützte Ziele effizient. Darüber hinaus wird ein Hubschrauber des Typs Ka-27 mitgeführt.
Wie der Sender weiter berichtet, wurde die ganze innere „Füllung“ des Schiffes im Zuge der Überholung ausgetauscht – von Kabeln bis hin zu den Gasturbinen. Die Höchstgeschwindigkeit des Kreuzers beträgt 32 Knoten. Er kann 30 Tage autonom fahren und mehr als 7.500 Seemeilen innerhalb dieser Zeit zurücklegen.
Wladimir Komojedow, Ex-Chef der russischen Schwarzmeerflotte, lobte die Ergebnisse der Überholung: „Es ist nun ein absolut neues Schiff. Seine Inbetriebnahme nach der grundlegenden Modernisierung kommt jetzt genau rechtzeitig. Da die Kampfgruppe mit dem Flugzeugträger ‚Admiral Kusnezow‘ und dem schweren Atomkreuzer ‚Pjotr Weliki‘ den Norden verlassen hat, um Aufgaben im Mittelmeer zu erfüllen, wird die ‚Marschall Ustinow‘ eine gute Verstärkung für jene Marinekräfte sein, die im Norden verbleiben.“
Aus der Sicht des Experten sollte nun auch der Lenkwaffenkreuzer „Moskwa“, vor allem hinsichtlich der Flugabwehr, modernisiert werden. „Die Erfahrungen der Schiffsbauer würden ermöglichen, diese Arbeiten jetzt deutlich schneller durchzuführen“, so Komojedow. Insgesamt hat Russland drei Lenkwaffenkreuzer dieser Klasse. Die „Moskwa“ und die „Warjag“ sind jeweils Flaggschiffe der russischen Schwarzmeer- und Pazifikflotte.
https://de.sputniknews.com/technik/20161101313187520-russische-nordflotte-verstaerkung/
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Neuer Radar für MiG-35: Gleichzeitig 30 Ziele im Visier
Der russische Elektronikhersteller KRET hat für den Kampfjet MiG-35 nach eigenen Angaben einen neuen Radar mit aktiver elektronischer Strahlschwenkung gebaut, der in der Lage ist, gleichzeitig bis zu 30 Ziele zu verfolgen und sechs davon anzugreifen.
Mit dem aktiven Phased-Array-Radar (AESA) vom Typ Schuk-AME könne der Kampfjet einen Luftkampf außerhalb der Sichtweite des Gegners führen, teilte das KRET-Presseamt mit. Luft- und Bodenziele könnten in einer Entfernung von 160 Kilometern aufgespürt und identifiziert werden.
Das Jagdflugzeug MiG-35 (Nato-Code: Fulcrum F) gehört zur Generation 4++. Bis 2020 will die russische Luftwaffe 30 solche Maschinen in Dienst stellen.