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Devisenflut für den Rubel
Konzerne sollen Milliarden-Vorräte verkaufen
Mit einem neuen Griff in die Trickkiste will die russische Regierung den Absturz des Rubels stoppen: Nun sollen die Staatskonzerne, das Rückgrat der russischen Wirtschaft, ihre Devisenvorräte verkaufen. Ob der Plan aufgeht?
Die russische Regierung hat einem Zeitungsbericht zufolge die großen Staatskonzerne angewiesen, zur Stützung des Rubels einen Teil ihrer Devisenreserven zu verkaufen. Die Wirtschaftszeitung "Kommersant" berichtete, die Anweisung sei an den Gaskonzern Gazprom, die Ölfirmen Rosneft und Sarubeschneft sowie die Diamantenhersteller Alrosa und Kristall ergangen. Sie seien aufgefordert worden, bis Anfang März alle Devisen zu verkaufen, die sie seit Anfang Oktober angehäuft haben. Diese könnten sich auf bis zu 50 Milliarden Dollar (41 Milliarden Euro) summieren.
Damit könnte bis zu eine Milliarde Dollar pro Tag auf die Devisenmärkte kommen, schrieb "Kommersant". Dies stelle bis zu einem Viertel des täglichen Handelsvolumens mit dem Rubel an der Moskauer Börse dar. Ministerpräsident Dmitri Medwedew hatte am vergangenen Mittwoch Vertreter der großen Exportkonzerne zusammengerufen, um über Maßnahmen gegen den Fall des Rubels zu sprechen. Der Kurs der Währung, die in den zwei Tagen zuvor so stark gefallen war wie seit 15 Jahren nicht mehr, stabilisierte sich daraufhin.
Kommt die Kehrtwende?
Diese Tendenz setzte sich am Dienstagmorgen fort. Der Euro lag bei 66,23 Rubel und der Dollar bei 54,08 Rubel. Anfang vergangener Woche hatten sie bei 100 und 80 Rubel gelegen. Präsident Wladimir Putin und andere Regierungsvertreter wiesen bisher Forderungen von Abgeordneten zurück, Unternehmen zum Verkauf von Devisen zu verpflichten. Sollte sich der "Kommersant"-Bericht bewahrheiten, wäre dies eine Kehrtwende. Der Fall des Rubels verursacht seit Wochen große Sorgen in der russischen Bevölkerung und Wirtschaft.
Um den Rubel zu stützen, hatte die russische Zentralbank Ende vergangener Woche Interventionen in Höhe von insgesamt über 920 Millionen US-Dollar getätigt. Sie war auf Anforderung des Finanzministeriums aktiv geworden, um die Landeswährung nach dem Fall auf ein neues Allzeittief zu stabilisieren.
Den am Dienstag veröffentlichten Daten zufolge verkaufte die Bank of Russia am 19. Dezember 420 Millionen Dollar gegen Rubel, nachdem sie am Vortag bereits 500 Millionen Dollar eingesetzt hatte. Dabei wurden Dollar-Bestände des Finanzministeriums verwendet, das zuvor angekündigt hatte, es werde "überschüssige Devisen" in den Markt geben, um so den "extrem unterbewerteten" Rubel zu stärken.
Devisenflut für den Rubel: Konzerne sollen Milliarden-Vorräte verkaufen - n-tv.de
Konzerne sollen Milliarden-Vorräte verkaufen
Mit einem neuen Griff in die Trickkiste will die russische Regierung den Absturz des Rubels stoppen: Nun sollen die Staatskonzerne, das Rückgrat der russischen Wirtschaft, ihre Devisenvorräte verkaufen. Ob der Plan aufgeht?
Die russische Regierung hat einem Zeitungsbericht zufolge die großen Staatskonzerne angewiesen, zur Stützung des Rubels einen Teil ihrer Devisenreserven zu verkaufen. Die Wirtschaftszeitung "Kommersant" berichtete, die Anweisung sei an den Gaskonzern Gazprom, die Ölfirmen Rosneft und Sarubeschneft sowie die Diamantenhersteller Alrosa und Kristall ergangen. Sie seien aufgefordert worden, bis Anfang März alle Devisen zu verkaufen, die sie seit Anfang Oktober angehäuft haben. Diese könnten sich auf bis zu 50 Milliarden Dollar (41 Milliarden Euro) summieren.
Damit könnte bis zu eine Milliarde Dollar pro Tag auf die Devisenmärkte kommen, schrieb "Kommersant". Dies stelle bis zu einem Viertel des täglichen Handelsvolumens mit dem Rubel an der Moskauer Börse dar. Ministerpräsident Dmitri Medwedew hatte am vergangenen Mittwoch Vertreter der großen Exportkonzerne zusammengerufen, um über Maßnahmen gegen den Fall des Rubels zu sprechen. Der Kurs der Währung, die in den zwei Tagen zuvor so stark gefallen war wie seit 15 Jahren nicht mehr, stabilisierte sich daraufhin.
Kommt die Kehrtwende?
Diese Tendenz setzte sich am Dienstagmorgen fort. Der Euro lag bei 66,23 Rubel und der Dollar bei 54,08 Rubel. Anfang vergangener Woche hatten sie bei 100 und 80 Rubel gelegen. Präsident Wladimir Putin und andere Regierungsvertreter wiesen bisher Forderungen von Abgeordneten zurück, Unternehmen zum Verkauf von Devisen zu verpflichten. Sollte sich der "Kommersant"-Bericht bewahrheiten, wäre dies eine Kehrtwende. Der Fall des Rubels verursacht seit Wochen große Sorgen in der russischen Bevölkerung und Wirtschaft.
Um den Rubel zu stützen, hatte die russische Zentralbank Ende vergangener Woche Interventionen in Höhe von insgesamt über 920 Millionen US-Dollar getätigt. Sie war auf Anforderung des Finanzministeriums aktiv geworden, um die Landeswährung nach dem Fall auf ein neues Allzeittief zu stabilisieren.
Den am Dienstag veröffentlichten Daten zufolge verkaufte die Bank of Russia am 19. Dezember 420 Millionen Dollar gegen Rubel, nachdem sie am Vortag bereits 500 Millionen Dollar eingesetzt hatte. Dabei wurden Dollar-Bestände des Finanzministeriums verwendet, das zuvor angekündigt hatte, es werde "überschüssige Devisen" in den Markt geben, um so den "extrem unterbewerteten" Rubel zu stärken.
Devisenflut für den Rubel: Konzerne sollen Milliarden-Vorräte verkaufen - n-tv.de