Russlands Währungsreserven in erster Januarwoche unverändert geblieben
Russlands Gold- und Devisenreserven haben laut der russischen Zentralbank in der Woche vom 2. bis 9. Januar unverändert bei 386,2 Milliarden Dollar gelegen.
Eine Woche zuvor – vom 26. Dezember 2014 bis 2. Januar 2015 – wurde eine Verringerung um 0,6 Prozent bzw. 2,3 Milliarden US-Dollar registriert. Mit Stand vom 26. Dezember hatten sich die Reserven auf 388,5 Milliarden US-Dollar belaufen.
Per 1. Januar 2014 hatten sie rund 510 Milliarden US-Dollar betragen.
Bei den Devisenreserven handelt es sich um hochliquide ausländische Aktiva, die der Zentralbank und der Regierung der Russischen Föderation zur Verfügung stehen. Sie setzen sich aus Aktiva in Fremdwährungen, Währungsgold, den Sonderziehungsrechten (SZR) beim Internationalen Währungsfonds (IWF), der Reserveposition beim IWF und anderen Reserveaktiva zusammen
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Gazprom: Kein Gas mehr durch die Ukraine
Gazprom will mit Hilfe der Gaspipeline in die Türkei ab 2018 auf die Ukraine als Transitland vollständig verzichten, schreibt die Zeitung „Wedomosti“ am Donnerstag.
Gazprom entwickle eine neue Strategie wegen der geplanten Energie-Union der EU, sagte der Chef des russischen Energiekonzerns, Alexej Miller, am Mittwoch, nach Verhandlungen mit dem Vizechef der EU-Kommission und Kommissar für die Energie-Union, Maroš Šefčovič. Gazprom wolle künftig neue Pipelines nur bis zu den Grenzen der EU bauen, so eine Quelle. Im Dezember hatte Russland den Stopp des South-Stream-Projekts angekündigt.
Die Pipeline sollte durch das Schwarze Meer über den Balkan bis nach Österreich reichen. Stattdessen will Gazprom jetzt eine Pipeline mit derselben Kapazität bis an die türkische Grenze zu Griechenland bauen, wo ein Gashub errichtet werden soll.
Durch die South-Stream-Pipeline sollten bis zu 63 Milliarden Kubikmeter Gas im Jahr nach Europa gepumpt werden, um bis 2018 auf den Transit durch die Ukraine vollständig zu verzichten (der Transitvertrag mit der Ukraine läuft 2018 ab).
Später könne Europa die 50 Milliarden Kubikmeter Gas, die derzeit durch die Ukraine fließen, nur über die türkische Pipeline beziehen, so Miller. „Andere Varianten gibt es nicht. Unsere europäischen Partner sind darüber benachrichtigt worden“, sagte der Gazprom-Chef.
Damit die Europäer dieses Gas abnehmen können, müssen sie eigene Pipelines bis an die griechische Grenze zur Türkei bauen. „Dafür haben sie maximal ein paar Jahre. Andernfalls könnte diese Gasmenge auf andere Märkte gelangen“, so Miller.
Gazprom versorgt Europa und die Türkei mit 140 bis 160 Milliarden Kubikmetern Gas im Jahr. Zurzeit erfolgen die Gaslieferungen unter Umgehung der Ukraine durch die Nord-Stream-Pipeline über die Ostsee (Kapazität – 55 Milliarden Kubikmeter) und die Jamal-Europa-Pipeline (33 Milliarden Kubikmeter) über Weißrussland. Mindestens ein Drittel der für Europa bestimmten Gaslieferungen soll über die Türkei erfolgen. EU-Kommissar Šefčovič zufolge kann das Gazproms Ruf als zuverlässiger Lieferant schaden. „In den Verträgen werden immer die Abnahmeorte festgelegt – und das ist nicht die Grenze zwischen der Türkei und Griechenland“, so Šefčovič. Gazprom-Vertreter nahmen keine Stellung dazu.
„Es stellt sich die Frage, wie es mit den Ländern Mitteleuropas weitergehen soll (sie beziehen ihr Gas über die Ukraine). Man muss sehen, ob man eine bessere und wirtschaftlich begründetere Lösung finden kann“, sagte Sefcovic. Es werde eine Arbeitsgruppe gebildet, zu der auch der russische Energieminister Alexander Nowak eingeladen werde. Die Arbeitsgruppe solle untersuchen, welche Infrastruktur, Gasmenge und Investitionen benötigt würden (darunter beim Ausbau der Gaspipeline-Kapazitäten von der Türkei nach Europa), so der EU-Beamte.
Laut dem Experten Alexej Griwatsch ist Gazproms Verzicht auf die Ukraine als Transitland ab 2018 ein strategisches Ziel. Die neuen Abnahmeorte müssten mit den Käufern abgestimmt werden. Zu den wichtigsten Abnehmern gehören die Türkei und der italienische Versorger Eni, mit denen eine Vereinbarung wohl erreicht werden könnte, so der Experte.
http://de.sputniknews.com/zeitungen/20150115/300615786.html