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Russische Wirtschaftsnews

Es ist sehr schade, dass Putin und Medwedjew damals (2009) nicht bereit waren, Kudrins vernünftigen Vorschlägen zu folgen. Für mich ist er einer der wenigen Realisten:

„Ich habe das Gefühl, dass es auf allen Ebenen der Regierung, unter anderem auch auf der höchsten, keine objektive Bewertung der Herausforderungen gibt, die sich Russland in den Weg stellen. Dort herrscht der Glaube, dass zwei bis drei Jahre lang der Reservefond helfen wird, über Wasser zu bleiben. Danach werde wieder ein zyklisches Wachstum eintreten."
„Die angekündigte Kürzung der Staatsausgaben betrifft nicht die Militär- und Sozialausgaben. Als Resultat wird sich die Struktur der Staatsfinanzen verschlechtern. Es werden Kürzungen in Bereichen vorgenommen, die im Zusammenhang mit folgenden Faktoren stehen: Wirtschaftswachstum, Infrastruktur, Qualität der Bildung und Vorbereitung der Arbeitskräfte sowie die Qualität des Gesundheitssystems. Unter den Maßnahmen, die der Krise entgegenwirken sollen, könnten auch einige sein, die die Stagnation verlängern werden."

Aus Liliths Link...
 
Ich bin ohnehin nicht so der Putinanhänger. Aber da hört für mich ohnehin jedes Verständnis auf. Im weltweiten Vergleich sind die russischen Militärausgaben im Verhältnis an sich schon
am höchsten. Und dieser Sektor wird gar nicht angerührt, während in der Tat in allen anderen Bereichen (gleichmäßig) gekürzt werden soll. Nun ja, das Land nimmt weiterhin eine ziemlich
fragwürdige Entwicklung:-(
 
So schnell, wie manche gedacht haben, sifft Russland aber nicht ab momentan.

Hallo,
ist wohl beides:-) Einerseits haben im Zusammenspiel verschiedener Faktoren die wirtschaftlichen Folgen schneller eingeschlagen als die meisten erwartet haben dürften.
Andererseits wird auch Russland natürlich nicht so schnell insolvent werden oder was auch immer, wie mancher so dachte oder hoffte vielleicht. Ich glaube aber, dass die politische Spitze Fehleinschätzungen getroffen hatte und auch für die Zukunft ist dies nicht ausgeschlossen. Und ich glaube, dass deswegen das Krisenmanagment und die Wirtschaftspolitik, sagen wir so, suboptimal ist.
 
So schnell, wie manche gedacht haben, sifft Russland aber nicht ab momentan.

Es geht nicht ums "Absiffen" (Absaufen???), sondern um die weitere Entwicklung Russlands!!! Wie ich schon mehrfach geschrieben habe, ist die Diversifizierung und Modernisierung der russ. Industrie, die Putin zwar ab 2000 ständig fordert aber nicht gestartet hat, überfällig, damit das Land nicht vom Schwellen- zum Entwicklungsland wird. Der von Lilith und mir zitierte Kudrin hat versucht, das durch Haushaltsreformen anzuschieben, konnte sich aber nicht gegen Putin durchsetzen und trat deshalb 2011 zurück.

Niemand kann an einem instabilen RUS Interesse haben, und das könnte es unter diesen Umständen werden, mal ganz abgesehen von den negativen wirtschaftlichen und sozialen Folgen für die dortige Bevölkerung...
 
Hallo,
ist wohl beides:-) Einerseits haben im Zusammenspiel verschiedener Faktoren die wirtschaftlichen Folgen schneller eingeschlagen als die meisten erwartet haben dürften.
Andererseits wird auch Russland natürlich nicht so schnell insolvent werden oder was auch immer, wie mancher so dachte oder hoffte vielleicht. Ich glaube aber, dass die politische Spitze Fehleinschätzungen getroffen hatte und auch für die Zukunft ist dies nicht ausgeschlossen. Und ich glaube, dass deswegen das Krisenmanagment und die Wirtschaftspolitik, sagen wir so, suboptimal ist.

So eine Krise kann auch eine heilende Wirkung haben. In Russland wird sich wohl keiner mehr einreden, dass "die EU ja eigentlich für uns ist, aber wegen Washington vorsichtig sein muss". An die guten Absichten der USA glaubt längst keiner mehr, die wollen Russland nur am Boden sehen.

Die Chance, dass Europa im Verbund mit Eurasien noch mal zu wirklicher Bedeutung in der Welt zurückfindet, ist verspielt.
 
So eine Krise kann auch eine heilende Wirkung haben. In Russland wird sich wohl keiner mehr einreden, dass "die EU ja eigentlich für uns ist, aber wegen Washington vorsichtig sein muss". An die guten Absichten der USA glaubt längst keiner mehr, die wollen Russland nur am Boden sehen.

Die Chance, dass Europa im Verbund mit Eurasien noch mal zu wirklicher Bedeutung in der Welt zurückfindet, ist verspielt.

Wie soll diese "heilende Wirkung" aussehen bei einer 10%igen Senkung wichtiger Haushaltsposten wie Bildung, Gesundheit, Infrastruktur etc.???
 
Man macht die gleichen Fehler, die man zur Sovjetzeit gemacht hat. Unabhängig davon, ob die Sanktionen in der Form berechtigt oder unberechtigt sind, kann man mit Sicherheit sagen, dass das Land sowohl kurzfristig als auch langfristig seine Abhängigkeiten nicht ablegen werden kann (ist das überhaupt richtig?)
 
Man macht die gleichen Fehler, die man zur Sovjetzeit gemacht hat. Unabhängig davon, ob die Sanktionen in der Form berechtigt oder unberechtigt sind, kann man mit Sicherheit sagen, dass das Land sowohl kurzfristig als auch langfristig seine Abhängigkeiten nicht ablegen werden kann (ist das überhaupt richtig?)

Bis auf das werden ja.
 
Man macht die gleichen Fehler, die man zur Sovjetzeit gemacht hat. Unabhängig davon, ob die Sanktionen in der Form berechtigt oder unberechtigt sind, kann man mit Sicherheit sagen, dass das Land sowohl kurzfristig als auch langfristig seine Abhängigkeiten nicht ablegen werden kann (ist das überhaupt richtig?)

Und Europa steht viel besser da was Abhängigkeiten angeht? Durch was sollen denn Gas und Öl aus Russland ersetzt werden? Da werden in erster Linie die Scharia-Staaten einspringen, die guten Freunde bei denen man merkwürdigerweise allzu gerne ein Auge zudrückt wenn es um deren interne Menschenrechts-Verhältnisse geht. Obwohl, vielleicht geht's hier ja auch bald mit dem Fracking los.
 
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