Russland senkt unerwartet Leitzins um zwei Prozentpunkte
Die Zentralbank Russlands hat wider Erwarten beschlossen, den Leitzins von 17 auf 15 Prozent zu senken, wie aus einer Pressemitteilung des Regulators hervorgeht.Diese Entscheidung wurde am Freitag vom Direktorenrat der Bank getroffen.
„Der Direktorenrat der Bank Russlands hat im Hinblick auf die Veränderung des Risikogleichgewichts zwischen dem beschleunigtem Wachstum der Verbraucherpreise und der Abkühlung der Wirtschaft beschlossen, den Leitzins von 17,00 auf 15,00 Prozent zu senken. Die Entscheidung der Bank Russlands vom 15. Dezember 2014, den Leitzins drastisch anzuheben, hat eine Stabilisierung der Inflations- und Abwertungserwartungen in dem von der Bank Russlands gewünschten Maße bewirkt“, heißt es.
Nach bisherigen Expertenschätzungen sollte die Zentralbank den Zinssatz von 17 Prozent erhalten, da sich noch keine geeigneten Bedingungen für eine Leitzinssenkung herausgebildet hätten. Denn die Inflation sei weiterhin hoch und der Rubel schwach, hieß es.
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Wollen wohl testen wie der Markt drauf reagiert.
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Massive Goldkäufe: Russland will Abhängigkeit vom US-Dollar abbauen
Die Zentralbank Russlands hat im Jahr 2014 die größte Menge an Gold seit dem Zerfall der Sowjetunion gekauft. Damit entfiel ein Drittel der gesamten weltweiten Goldkäufe auf Russland, wie die britische Zeitung Financial Times unter Berufung auf die Agentur Thomson Reuters GFMS schreibt.
Experten erklären den enormen Kaufanstieg damit, dass das betreffende Gold aus heimischer Produktion stammt. Wie das Blatt schreibt, werden sich die gekauften Goldmengen wegen der gegen Russland verhängten Sanktionen nicht ohne weiteres im Ausland verkaufen lassen. Russland werde in nächster Zeit möglicherweise seine Goldkäufe verlangsamen und den Verkaufsmarkt betreten, um seine Reserven zu liquidieren, mutmaßt Financial Times.
Der Goldkauf durch die russische Zentralbank erkläre sich mit dem Wunsch, die Abhängigkeit vom US-Dollar abzubauen und die geschwächte russische Währung zu festigen, heißt es.
Die Notenbanken verschiedener Länder haben im Jahr 2014 weltweit 461 Tonnen Gold gekauft. Das ist um 13 Prozent mehr, als im Jahr 2013. Die Zentralbank Russlands hat in den ersten elf Monaten 2014 insgesamt 152 Tonnen Gold im Gesamtwert von 6,1 Milliarden US-Dollar erworben. Laut GFMS lag der Kaufanstieg damit bei 123 Prozent.
Die Ausgabe verweist darauf, dass Russland während der Krise 1998 insgesamt 118 Tonnen Gold verkauft hatte, um seine finanziellen Defizite abzudecken. Die heutige Situation ist weniger dramatisch. „Russland ist noch weit entfernt davon, sein Gold verkaufen zu müssen“, so Matthew Turner, Analyst der Bank Macquarie.
Wie Interfax unter Berufung auf GFMS berichtet, hat Russland im Jahr 2014 insgesamt 272 Tonnen des gelben Edelmetalls gewonnen und damit Platz zwei bei der weltweiten Goldproduktion erreicht. China und Australien rangieren auf den Plätzen eins und drei mit 467,7 beziehungsweise 269,7 Tonnen.
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Plewneliew: Bulgarien hat immer noch Hoffnung auf „South Stream“
Bulgarien hat bis heute noch keine offizielle Erklärung Russlands zum Verzicht auf das Projekt „South Stream“ erhalten und setzt daher die Vorbereitungsarbeiten fort, wie der bulgarische Präsident Rossen Plewneliew geäußert hat.
Wir schließen beliebige Varianten (mit South Stream — Red.) nicht aus, weil wir keine offizielle Position der russischen Seite erhalten haben“, sagte Plewneliew in einem Interview für die Prager Zeitung Lidove noviny.
„Die bulgarische Regierung setzt die Vorbereitungsarbeiten fort. Ich hoffe, dass das Projekt alle für den Bau erforderlichen Genehmigungen schließlich erhalten wird. Die bulgarische Position ist klar: Das Projekt kann nur unter der Bedingung umgesetzt werden, dass es den EU-Rechtsnormen entspricht“, so Plewneliew.
In Bezug auf weitere Handlungen Bulgariens im Gasbereich teilte Plewneliew mit, dass geplant werde, gegen Ende 2016 im Rahmen der Diversifizierung der Gaslieferungen eine Pipeline mit Griechenland zu bauen. Diese Gasleitung solle mit Geldmitteln finanziert werden, die Bulgarien von den europäischen Fonds regelmäßig erhält.
„Wir wollen keine zusätzlichen Mittel“, so Plewneliew. „Gegenüber Russland lassen wir die Türen offen. Wir begrüßen immer russische Investitionen, vorausgesetzt, dass sie den rechtlichen Normen der Europäischen Union entsprechen“, fügte der bulgarische Präsident hinzu.
Anfang Dezember stoppte Russland wegen des Widerstandes der EU den Bau der South-Stream-Pipeline, durch die russisches Erdgas nach Südeuropa hätte strömen sollen. Stattdessen sollen eine
neue Pipeline in die Türkei sowie ein Gashub an der türkisch-griechischen Grenze für die Versorgung Südeuropas gebaut werden.
http://de.sputniknews.com/politik/20150130/300888204.html
Fangen wohl an South-Stream nach zu trauern.
Gazprom hätte ihnen das Gas bis nach hause geliefert und noch geld für die leitungen gezahlt.
So müssen sie halt eben jetzt die leitungen selber bauen und sich um den Transport kümmern.