"Beste Währung der Welt": Rubel erholt sich überraschend
Der russische Rubel gewinnt wieder an Wert gegenüber dem US-Dollar und dem Euro, schreibt die Zeitung "Nowyje Iswestija" am Donnerstag.
Allein seit Anfang März hat die russische Währung etwa 20 Prozent ihres Wertes gegenüber dem Euro und 15 Prozent gegenüber dem Dollar zurückerobert. Zum 9. April legte die russische Zentralbank den Rubel-Wechselkurs auf 54,02 Rubel für einen Dollar und auf 58,70 Rubel für einen Euro fest. Weniger als 60 Rubel hatte der Euro zum letzten Mal Ende November 2014 gekostet.
Der Dollar kostete weniger als 55 Rubel im Dezember 2014. Die dermaßen positive Dynamik der russischen Währung hat sogar die Wirtschaftsnachrichtenagentur Bloomberg beeindruckt, die den Rubel am 6. April als eine der aussichtsreichsten Währungen der Welt in diesem Jahr bezeichnet hat. „In den ersten drei Monaten 2015 hat sich der Rubel von der weltweit schlechtesten Währung in die wohl weltweit beste verwandelt und damit die Prognosen der meisten westlichen Analysten widerlegt“, so ein Bloomberg-Experte
Zugleich äußerte er, dass der Rückgang des internationalen Ölpreises, der vor kurzem auf den tiefsten Stand seit sechs Jahren gefallen war, keinen wesentlichen Einfluss mehr auf den Rubel ausübt. Im Vordergrund stehe jetzt die Situation in der Ostukraine.
„Investoren sollten sich auf die Ereignisse in der Ostukraine konzentrieren“, stimmte der Commerzbank-Experte für Entwicklungsmärkte Simon Quijano-Evans zu. Nach seinen Worten erwartet er, dass der Rubel in diesem Vierteljahr um 3,9 Prozent seines Wertes steigen wird.
Auch die russische Regierung zeigt sich optimistisch. Vize-Finanzminister Alexej Moissejew sagte jüngst, die Schwankungen des Rubelkurses seien mit dem Übergang zum freien Rubelhandel ohne Unterstützung seitens der Zentralbank verbunden gewesen. Jetzt sei der Übergang vorbei und der Rubel werde sich wieder stabilisieren.
Wirtschaftsminister Alexej Uljukajew hatte zuvor prognostiziert, dass der Rubel allmählich teurer werde, so dass zwischen 2016 und 2018 ein Dollar 52 bis 53 Rubel kosten werde.
Anders als ihre Bloomberg-Kollegen, verbinden die von "Nowyje Iswestija" befragten russischen Experten den jüngsten Aufschwung der russischen Währung mit der Dynamik der Ölpreise. „Der Rubel wird immer stärker gegenüber dem Dollar und dem Euro dank dem Anstieg der Ölpreise“, so Gleb Sadoja (PROFIT Group). Bald erwartet er allerdings nach seinen Worten eine neue Ölpreissenkung. „Gegen Sommer wird der Dollar wieder etwa 60 Rubel kosten – unter der Bedingung, dass ein Barrel des in der Nordsee geförderten Öls Brent zwischen 50 und 55 Dollar kosten wird“, so der Branchenkenner.
Was die Verbraucherpreise angeht, so sollten die Russen keine sofortige Preissenkung erwarten. „Die Importeure hatten ihre Verträge vor mehreren Monaten abgeschlossen, als die Preise noch ziemlich hoch waren“, so der Chefökonom der Firma BrokerCreditService, Wladimir Tichomirow. „In den kommenden eineinhalb bzw. zwei Monaten werden die Preise für Importwaren zum Durchschnittskurs fixiert.“
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Einer der besten Währungen zur zeit vom wertgewinn.
Nicht vom Wert selbst natürlich.
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Tsipras für Russlands Beteiligung an Privatisierung griechischer Unternehmen
Moskau und Athen haben Gespräche über Russlands Teilnahme an der Privatisierung griechischer Unternehmen gestartet, wie der griechische Premier Alexis Tsipras, der zu einem zweitägigen Arbeitsbesuch in Moskau weilt, am Donnerstag sagte.
„Wir haben ein Gespräch über die Möglichkeit einer Beteiligung russischer Unternehmen am Privatisierungsprozess aufgenommen“, sagte Tsipras bei einer Pressekonferenz in Moskau.
„Es soll eine Gesellschaft gebildet werden, in der der griechische Staat seine strategische Rolle behält.“
Mit Blick darauf äußerte Margaritis Schinas, ein Sprecher von EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker, die EU-Kommission würde eine Investorenbeteiligung am griechischen Privatisierungsprogramm begrüßten, sollte diese dem griechischen und dem europäischen Recht nicht zuwiderlaufen. Das Privatisierungsprogramm sei ein Teil des Programms zur Förderung von Griechenlands Wirtschaft, betonte er.
http://de.sputniknews.com/wirtschaft/20150409/301840093.html