Rosatom erwartet 23 Milliarden US-Dollar Auslandsumsatz bis 2018
Das indische AKW Kudankulam ist eines von mehreren umfangreichen Projekten, die innerhalb der kommenden Jahre durch das staatliche russische Atomenergieunternehmen Rosatom umgesetzt werden sollen.
Das staatliche russische Atomenergieunternehmen Rosatom konnte im vergangenen Jahr 20 Prozent mehr an Einnahmen verzeichnen als noch im Jahr 2014. Die Summe der Einkünfte stieg von 5,2 auf 6,2 Milliarden US-Dollar. Bis 2018 will das Unternehmen eine Gesamtauftragssumme von 23 Milliarden US-Dollar erreichen.
Einen optimistischen Ausblick auf die kommenden Jahre wagte der Finanzdirektor von Rosatom, Nikolaj Solomon. So sprach er mit Blick auf die Situation in den Auftragsbüchern des Unternehmens von positiven Ertragsperspektiven:
Ein wichtiger Indikator für die langfristige Nachhaltigkeit der Geschäftstätigkeit unseres Unternehmens ist das Portfolio der Auslandsaufträge in den kommenden zehn Jahren. Gegen Ende 2015 wuchs dessen Volumen auf 110,3 Milliarden US-Dollar an. In der Zeit zwischen 2016 und 2018 werden uns Aufträge außerhalb der russischen Landesgrenzen etwa 22,9 Milliarden US-Dollar an ausländischen Einnahmen einbringen.
Das russische Unternehmen hat bereits während der vorangegangenen Jahre in fokussierter Weise sein globales Netzwerk ausgeweitet und mehrere regionale Repräsentanzen eröffnet.
Eigenen Angaben zufolge wird die Gesamtsumme der Auslandsaufträge in den nächsten fünf Jahren auf 190 Milliarden US-Dollar steigen. Die Strategie, den Anteil an Auslandsaufträgen zu erhöhen, ist ein "ehrgeiziges, aber erreichbares Ziel", sagte Rosatoms Regionaldirektor für Südasien, Evgeni Griva.
Gegenwärtig errichtet Rosatom in Indien im Rahmen eines 1998 geschlossenen Abkommens das Atomkraftwerk Kudankulam. Moskau und Neu Delhi beschlossen außerdem jüngst den Bau von 12 weiteren Atomkraftwerken im Land.
Im Januar begann die Staatliche Agentur der Russischen Föderation für Atomenergie mit der Errichtung eines Kernkraftwerks in Finnland. Erst im vergangenen Jahr hatte Rosatom mit Vietnams staatlichem Elektrizitätsunternehmen VPN einen Rahmenvertrag über den Bau des ersten landesweiten Atomkraftwerks abgeschlossen.
Es wird zudem angenommen, dass Russland in Kürze mit dem Bau des ersten Kernkraftwerks in Ägypten beginnen könnte. Moskau wird Berichten zufolge das Projekt mit 25 Milliarden US-Dollar vorfinanzieren. In der Türkei ist nach derzeitigem Stand für 2022 die Inbetriebnahme des AKW Akkuyu an der Mittelmeerküste zwischen Aydıncık und Silifke in der Provinz Mersin geplant.
https://deutsch.rt.com/wirtschaft/39440-rosatom-erwartet-23-milliarden-us/
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Chinesische Unternehmen investieren weitere Milliarden in russische Infrastrukturprojekte
Chinesische Unternehmen haben weitere 2,4 Milliarden US-Dollar in den Fernen Osten Russlands investiert. Dies hat der russische Entwicklungsminister Alexander Galuschka mitgeteilt. Ein Großteil der Gelder fließt in die verarbeitende Industrie wie Zementfabriken und Ölraffinerien sowie Hafenanlagen.
„Das Investitionsvolumen in der Region hat als Ergebnis neuer Entwicklungsmechanismen bereits 17,1 Milliarden US-Dollar erreicht. Das Geld kommt beispielsweise dem Freihafen in Wladiwostok, fernöstlichen Entwicklungsfonds und gezielten Infrastrukturprojekten zugute. Diese Mechanismen sind bei chinesischen Unternehmen beliebt. Sie investierten bereits 2,4 Milliarden US-Dollar“, sagte Galuschka in einer amtlichen Mitteilung.
Chinesische Firmen investierten unter anderem in eine Zementanlage und planen, eine Ölraffinerie der Amur-Region zu finanzieren. Sie seien besonders in der Sakha-Republik und im Primorsky-Raum aktiv.
Außerdem seien die Chinesen Schlüsselinvestoren in der Amuro-Chinganskaya-Region und der Jüdischen Autonomen Oblast. Sie finanzierten vor Ort wirtschaftliche Projekte im Wert von 157 Millionen US-Dollar in diesem Raum, informierte Moskau.
109 Millionen US-Dollar stellte Peking für die Förderung eines Holzverarbeitungswerks in der Tschabarowsk-Region zur Verfügung. Zehn neue agro-industrielle Projekte, die von einem russisch-chinesischen Entwicklungsfonds mit 1,2 Milliarden US-Dollar finanziert werden, sollen zudem beim Östlichen Wirtschaftsforum im September vorgestellt werden, sagte Galuschka.
Eine namentlich nicht genannte Quelle aus dem Moskauer Ministerium für Entwicklung im Fernen Osten äußerte gegenüber Sputnik im Mai, dass mehr als 31 Abkommen mit chinesischen Unternehmen abgeschlossen worden wären.
Russische und chinesische Unternehmen unterhalten eine Vielzahl an gemeinsamen Projekten im Bereich des Energie-, Handels- und Tourismussektors. Das größte Projekt ist der Bau der Pipeline „Kraft Sibiriens“. Diese wird bei Fertigstellung jährlich 38 Milliarden Kubikmeter Erdgas nach China transportieren. Der russische Premierminister Dimitri Medwedew beschrieb die Pipeline als weltgrößtes Infrastrukturprojekt.
Die Zusammenarbeit in dem dünn besiedelten, aber rohstoffreichen Gebiet weiterzuentwickeln, ist eines der wichtigsten gemeinsam Interessen beider Länder. Außerdem bekundete das Industrieland Japan sein Interesse daran, gemeinsam mit Moskau den russischen Osten zu entwickeln. Dafür plant Tokio eigens die Schaffung eines Fonds in Höhe von 110 Milliarden US-Dollar.
https://deutsch.rt.com/wirtschaft/39300-chinesische-unternehmen-investieren-weitere-milliarden/