Zu Russischem Dünger
Das Probelem ist: Russland ist einer der weltweit wichtigsten Lieferanten von Düngemitteln und verwandten Rohstoffen wie Schwefel. Die Russen waren im vergangenen Jahr der größte Exporteur von Harnstoff, NPK-Mehrnährstoff-Düngern (Stickstoff, Phosphor und Kalium), Ammoniak, HAN-Düngern (Stickstofflösungen) und von
Ammoniumnitrat. Außerdem sind sie der weltweit drittgrößte Kaliexporteur und bei Phosphaten lag man auf Rang vier ebenso wie bei Schwefel. Diese Lücken sind durch alternative Lieferanten eigentlich nicht zu stopfen.
Zu den Hauptabsatzmärkten für russische Düngemittel und verwandte Rohstoffe gehören Brasilien - aber auch die Europäische Union und die USA. Indirekt wirken sich die Lieferstopps und Sanktionen eines so großen Dünger-Exporteuers jedoch auf den gesamten weltweiten Düngerhandel und die Preise aus. Kurzfristig wirkt sich der Ausfall Russlands – in Verbindung mit den Sanktionen gegen Weißrussland – wohl vor allem auf den Kalimarkt und die Kalipreise aus. Das lässt sich jedenfalls jetzt schon beobachten.
Russland und Weißrussland liefern zusammen rund 40 Prozent der weltweiten Kali-Exporte. Zu den Hauptabnehmern gehören China, Brasilien und Indien. In China ist der Kalipreis nach Ausbruch des Krieges deshalb um 30 Prozent gestiegen, berichtet die chinesische Zeitung Global Times. „Es gibt eine starke Korrelation zwischen dem heimischen Preis für Kalidüngemittel und dem internationalen Markt, angesichts der Tatsache, dass etwa 50 Prozent von Chinas Kalibebedarf importiert werden muss“, sagt ein chinesischer Marktanalyst.
China importiert jährlich rund 7 Millionen Tonnen Kali, davon entfällt ein relativ hoher Anteil auf Russland. Im Jahr 2021 kauften die Chinesen etwa 2,25 Millionen Tonnen russischen Kalidünger, was etwa 30 Prozent der Gesamtimporte entspricht.
Die Düngerpreise waren zuletzt relativ stabil. Trotz des Krieges in der Ukraine. Jedenfalls auf dem Papier. Das kann sich ändern.
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Wenn Russland und die Ukraine als Weizen Exporteur ausfallen und der Dünger auch ausbleibt werden die Lebensmittelpreise nicht nur in Russland steigen sondern auch im Westen.
Aber wer weiß vielleicht wird man eine gegenseitige Ausnahmen wie mit den Energie Lieferungen machen.