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Russische Wirtschaftsnews

[h=2]G-20-Treffen: China und Russland einigen sich auf Gasdeal[/h] Ein Megadeal auf dem Gasmarkt bahnt sich an: Der russische Konzern Gazprom will China jedes Jahr mindestens 38 Milliarden Kubikmeter Gas liefern. Beide Länder wollen so unabhängiger von den Märkten in den USA werden.

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St. Petersburg - Nach jahrelangen Verhandlungen sind Russland und China russischen Gaslieferungen einen bedeutenden Schritt näher gekommen. Auf dem Gipfel der Industrie- und Schwellenländer (G20) in St. Petersburg unterzeichneten der Ölkonzern China National Petroleum (CNPC) und der russische Energieriese Gazprom in Gegenwart von Staats- und Parteichef Xi Jinping und Präsident Wladimir Putin ein entsprechendes Rahmenabkommen.


Die amtliche Nachrichtenagentur Xinhua sprach am Freitag von einem "Durchbruch", der den Weg für einen abschließenden Vertrag ebnen werde, der bis Ende des Jahres geschlossen werden soll. Beide Seiten hatten sich bereits im März grundsätzlich geeinigt und im Juni eine Preisformel vereinbart, die sich nicht am US-Spotmarkt orientieren wird. Gazprom will von 2018 an mindestens 38 Milliarden Kubikmeter Gas pro Jahr liefern und stellt auch eine Erhöhung auf bis zu 60 Milliarden Kubikmeter in Aussicht. Zum Vergleich: In Deutschland wurden 2012 laut Bundeswirtschaftsministerium 93 Milliarden Kubikmeter Erdgas verbraucht.

G-20-Treffen: China und Russland einigen sich auf Gazprom-CNPC-Deal - SPIEGEL ONLINE
 
G20-Treffen in St. Petersburg: Was vom Gipfel übrig bleibt

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Auf dem G20-Gipfel in St. Petersburg sind einige wichtige Beschlüsse gefasst worden, stellt die Zeitung „Wedomosti“ am Montag fest.
Erwähnenswert sind drei Ergebnisse des Treffens der 20 führenden Industrienationen der Welt:

Erstens wurde im Rahmen des von der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) vereinbarten Aktionsplans eine konkrete Frist (ab 2015) für den Übergang zum neuen Datenaustauschsystem im Kampf gegen Steueroasen festgelegt.
Zweitens haben sich die Teilnehmer auf weitere Schritte zur Regulierung der Finanzmärkte geeinigt, darunter auf die Verringerung der Risiken im „Schattenbankensystem“.
Drittens einigte man sich darauf, das 2010 getroffene Abkommen über den Kampf gegen Protektionsmaßnahmen im internationalen Handel bis 2016 zu verlängern.

Darüber hinaus beschlossen die BRICS-Länder die Bildung eines 100 Millionen Dollar schweren „Devisentopfes“ für die Vorbeugung potenzieller Risiken wegen der wahrscheinlichen Verschärfung der US-Geldpolitik. Zudem werden sie insgesamt 50 Milliarden Dollar für die Bildung einer neuen Entwicklungsbank bereitstellen.



© RIA Novosti.
Die G20: Länder und ständige Teilnehmer


Die Ergebnisse des St. Petersburger Treffens mögen nicht so beeindruckend wie die beim Gipfel in Washington und London 2008 bzw. 2009 sein. Jim O’Neill (Goldman Sachs), Erfinder des Namens BRIC, zweifelt an der Zukunft der G20 als politische Institution. Dennoch haben sich die Zeiten verändert. In einer Situation, in der sich die Weltwirtschaft allmählich von der Krise erholt, lassen die in St. Petersburg demonstrierten Bemühungen um ein weiteres Wachstum hoffen, dass die G20 auch künftig eine wichtige Rolle spielen werden.

Im Abschlussdokument des Gipfels wurde ein Plan zur Wirtschaftswachstumsförderung festgehalten, der eine Reform des Arbeitsmarktes vorsieht. Er enthält konkrete Vorschläge von 17 G20-Mitgliedern. Russland fehlt in dieser Liste. Die Situation auf dem russischen Arbeitsmarkt ist nicht besser und nicht schlechter als in anderen G20-Ländern, aber Strukturreformen sind ebenfalls notwendig. Nach dem St. Petersburger Dokument sieht es allerdings so aus, als würde die russische Regierung keine konkreten Pläne in diese Richtung haben.

G20-Treffen in St. Petersburg: Was vom Gipfel übrig bleibt | Zeitungen | RIA Novosti
 
Schwacher Rubel bringt Wirtschaft ins Rollen

9. September 2013 Artjom Sagorodnow, Russland HEUTE
Die Abwertung des Rubels in Verbindung mit steigenden Einkommen wird die Binnennachfrage sowie die Konkurrenzfähigkeit russischer Produkte im Ausland begünstigen. Insbesondere der Staat kann auf satte Steuermehreinnahmen hoffen.

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Der russische Rubel verliert in diesem Jahr deutlich an Wert – und könnte die russische Wirtschaft beflügeln. Foto: PhotoXPress

Russlands fallender Rubel könnte sich als ein Segen für die Staatskasse und eine Goldgrube für die Autoindustrie des Landes und andere Lieferanten erweisen. Denn der Kurs hat gegenüber dem US-Dollar seinen tiefsten Stand seit vier Jahren erreicht, was die Russen dazu animieren könnte, einheimische Waren zu kaufen.
Das Zusammentreffen einer Reihe von Faktoren hat den Rubel in die Knie gezwungen. Zum einen geht die Angst um, dass die quantitativen Lockerungsmaßnahmen – mit anderen Worten: der Gelddruck-Orgie – durch die US-amerikanische Federal Reserve zu einem Ende kommen könnten. Zum anderen haben die Äußerungen des russischen Finanzministers Anton Siluanow, dass ein schwächerer Rubel Vorteile für Russlands Wirtschaft haben würde, die Entwicklung begünstigt. Die schlechte Wirtschaftslage in der Europäischen Union, Russlands größtem Handelspartner, und die nicht sehr rosigen Prognosen für das BIP-Wachstum haben ebenso eine Rolle gespielt.

Die russische Autoindustrie wird profitieren
Aber im Unterschied zu der Rekordabwertung des Rubels im Jahr 1998, als Russlands Erdölfirmen sich über einen riesigen Rubelprofit durch den Verkauf aus Rohöl für US-Dollar erfreuen konnten, sorgen die neue Steuergesetze dafür, dass der Staat die meisten Überschüsse aus dem Erdölverkauf in seine eigene Tasche stecken wird.
„1998 zahlten russische Erdölfirmen so gut wie keine Steuern", erklärte Chris Weafer, Gründungspartner der Firma Macro Advisory, die ihren Sitz in Moskau hat. „Inzwischen bringen sie nahezu 90 Prozent des gesamten Steueraufkommens auf. Der Staatshaushalt zieht also den größten Vorteil daraus." Steuereinnahmen aus den Erdölexporten stellen einen Stützpfeiler der russischen Staatsschulden dar, bemerkte Weafer, und seien eine gute Gelegenheit für ertragshungrige Kapitalanleger, die nach stabilen Einnahmen bei möglichst geringem Risiko suchen.
Die einheimischen Unternehmen, die den russischen Käufer ins Visier nehmen, sollten andererseits davon profitieren, da Produkte aus Russland dadurch wettbewerbsfähiger würden. „Der Preis von Importwaren wird steigen, und einer der größten Sieger wird Russlands aufblühende Autoindustrie sein", glaubt Weafer. „Russlands Automarkt wird den
Deutschlands bald eingeholt haben und damit der größte in Europa sein." Zu den Autoherstellern, die daraus einen Vorteil ziehen können, gehören auch die einheimischen Konzerne VAZ, GAZ und Sollers.

Parallelen zur Währungsabwertung von 1998 sind erkennbar
In mancher Hinsicht wird Russland eine Wiederholung der Geschichte erleben: Infolge makroökonomischer Turbulenzen, nahezu aufgezehrter Devisenreserven und den Auswirkungen der asiatischen Wirtschaftskrise wertete Russland seine Währung 1998 ab und ließ den Kurs innerhalb von nur wenigen Monaten von sechs Rubel pro US-Dollar auf 30 Rubel pro US-Dollar senken. Der aktuelle Kursverfall ist nicht ganz so harsch. Zu Beginn des Jahres kostete ein US-Dollar noch 30 Rubel: Inzwischen liegt der Kurs bei 33 Rubel pro Dollar und einige Wirtschaftswissenschaftler sagen voraus, dass die Währung bis zum Ende des Jahres noch auf einen Kurs von 37 Rubel pro Dollar sinken könne, insbesondere, wenn der Preis von Russlands Hauptexportgut, dem Erdöl, fallen sollte.
Der Rubel befindet sich nur zum Teil im freien Fall. Die Währung kann innerhalb einer durch die Zentralbank Russlands festgesetzten Spanne gegenüber einem US-Dollar-Euro-Währungskorb gehandelt werden. Die Zentralbank hat laut Bloomberg bis dato 8,35 Milliarden Euro für Stützungskäufe ausgegeben. Russische Entscheidungsträger haben sich das Ziel gesteckt, die Währung ab 2015 nicht mehr aktiv zu beeinflussen.

Steigende Einkommen beleben die Wirtschaft
Die steigenden Einkommen in Europas bevölkerungsreichstem Land haben die Kaufkraft in die Höhe getrieben und den russischen Markt damit für internationale Händler interessant gemacht. Die Kaufkraftparität Russlands liegt laut einer Weltbankstudie mittlerweile gleichauf mit den größten Volkswirtschaften Europas und weltweit auf dem fünften Platz.
„Inzwischen übersteigt das verfügbare Einkommen eines durchschnittlichen Einwohners Moskaus das eines durchschnittlichen Einwohners Houstons", sagte Edward Verona, ehemaliger Präsident des Amerikanisch-Russischen Wirtschaftsrats. Der Verfall des Rubels mache Importe nun aber deutlich teurer und russische Produkte damit attraktiver. Die schwache Währung sollte einheimischen Lieferanten die Möglichkeit geben, die russischen Verbraucher zurückzugewinnen.
Die steigenden Einkommen wurden ausgelöst von „einem Jahrzehnt lebhaften Wirtschaftswachstums, einer niedrigen, nicht progressiven Einkommensteuerrate, sozialen Vergünstigungen, die die russische Regierung gewährt, sowie – und das ist möglicherweise der wichtigste Grund – der Tatsache, dass der durchschnittliche Russe über eine eigene Wohnung verfügt, die frei von Hypotheken ist", sagte Verona. Und Weafer ergänzte: „Russen haben viel mehr Geld für Konsumgüter übrig und nach sieben Jahrzehnten kommunistischer Herrschaft und dem schwierigen Übergang zur Marktwirtschaft eine Menge nachzuholen."

Russische Exporte werden billiger
Und welche Auswirkungen werden Russlands nunmehr billigere Exporte
haben? Weafers Antwort kam mit einem Beispiel einher: „Das russische Unternehmen VSMPO-AVISMO ist der größte Lieferant von Titan, das vor allem für Boeings und Airbusse eingesetzt wird. Die Flugzeughersteller können sich darüber freuen, in diesem Bereich so stark einzusparen. Der Preis der Boeing 787 wird garantiert nach unten gehen."
Der schwächere Rubel wirkt sich auch auf Russlands Lebensmittelexporte in die Vereinigten Staaten und Europa aus. Insbesondere Luxusprodukte wie Kaviar und Krabbenbeine dürften verhältnismäßig preiswert sein. „Das könnte eine gute Gelegenheit sein, um einen Diamanten für seine Liebste zu kaufen", schloss Weafer mit einem Augenzwinker

Schwacher Rubel bringt Wirtschaft ins Rollen | Russland HEUTE


 
Russland begibt Anleihen für 6 Mrd. Dollar und 725 Mio Euro (Zusammenfassung 21.15)

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Russland hat vier Eurobond-Anleihen im Milliardenwert aufgelegt.
Wie die Wirtschaftsnachrichtenagentur Prime am Montag beim Finanzministerium in Moskau erfuhr, beträgt die Umlaufrendite einer auf den Euro lautenden siebenjährigen Anleihe 185 Basispunkte gegenüber Mid Swap. Andere drei auf den US-Dollar lautende Bonds hätten eine Umlaufzeit von fünf, zehn und 30 Jahren.

Die erste Anleihe im Wert von 1,5 Milliarden Dollar habe eine Umlaufrendite von 195 Basispunkten gegenüber US-Treasuries (UST), die zweite im Wert von drei Milliarden von 220 Basispunkten gegenüber UST und die dritte im Wert von 1,5 Milliarden Dollar ebenfalls von 220 Basispunkten gegenüber UST, hieß es.

Den Angaben zufolge betrug die Gesamtnachfrage umgerechnet rund 18 Milliarden Dollar. Auf eine zuvor geplante auf den Euro lautende Anleihe mit einer Laufzeit von zwölf Jahren habe Russland verzichtet.
Die Anleihen wurden von der Deutsche Bank, Barclays, Royal Bank of Scotland (RBS), VTB Capital, Gazprombank und Renaissance Capital mit arrangiert. Zuvor war mitgeteilt worden, dass Russland in diesem Jahr souveräne Bonds im Gesamtwert von sieben Milliarden Dollar auflegen wird.

Russland begibt Anleihen für 6 Mrd. Dollar und 725 Mio Euro (Zusammenfassung 21.15) | Wirtschaft | RIA Novosti
 
[h=1]Fitch: Gasdeals mit CNPC gut für Kreditportfolios von Gazprom und Novatek[/h]
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Die jüngsten Verträge von Gazprom und Novatek mit dem chinesischen Energiekonzern CNPC werden sich nach der Schätzung der internationalen Ratingagentur Fitch positiv auf die langfristigen Kreditportfolios der beiden russischen Gasproduzenten auswirken.

„Diese Verträge sind Anzeichen dafür, dass China in den russischen Gassektor direkt investieren will“, teilte Fitch mit.

CNPC hatte am 5. September von Russlands größtem privatem Gasförderer Novatek 20 Prozent der Anteile am milliardenteuren Gas-Verflüssigungsprojekt auf der Halbinsel Jamal im Norden Westsibiriens erworben. Zudem einigten sich die Partner auf langfristige Gaslieferungen nach China. Mit Gazprom vereinbarte CNPC am selben Tag die Rahmenbedingungen für Gaslieferungen aus Russland nach China über eine neue Lieferroute.

Fitch: Gasdeals mit CNPC gut für Kreditportfolios von Gazprom und Novatek | Wirtschaft | RIA Novosti
 
Siemens und Russian Machines planen JV zur Produktion von U-Bahn-Waggons

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Der deutsche Technologiekonzern Siemens und das Unternehmen Russian Machines des russischen Milliardärs Oleg Deripaska planen ein Gemeinschaftsunternehmen für den Bau von Waggons für die Moskauer U-Bahn.
Das teilten die beiden Unternehmen am Mittwoch in Moskau mit. Zuvor hatte die Stadtverwaltung die Absicht bekundet, 3000 U-Bahn-Waggons bis 2020 zu kaufen. Die Ausschreibung wird voraussichtlich noch in diesem Jahr bekanntgegeben.

Siemens und Russian Machines hatten eigens für die Moskauer Metro einen Wagen neuer Generation entwickelt. Er zeichnet sich durch geringeren Lärm, weniger Vibration und höheren Komfort aus. Durch den Einsatz derartiger Waggons können der Stromverbrauch und die Betriebskosten reduziert werden.

Siemens und Russian Machines planen JV zur Produktion von U-Bahn-Waggons | Wirtschaft | RIA Novosti
 
Autoverkäufe: Russland verdrängt Deutschland von der Spitze

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Mit einem Anstieg der Verkaufszahlen ist Russland im August zum größten Automarkt Europas aufgestiegen, schreibt die Zeitung „Wedomosti“ am Freitag.
Das belegen die neuesten Zahlen der European Business Association (EBA) in Russland. Im August seien in Russland insgesamt 231 915 PKW und leichte Nutzfahrzeuge (Englisch: LCV) verkauft worden. Der bisherige Spitzenreiter Deutschland sei mit 214 100 PKW (allerdings ohne LCV) auf den zweiten Platz verdrängt worden.

In der Vergangenheit hatte der russische Automarkt bereits zweimal die höchsten Verkaufszahlen europaweit: im Juli und August 2008. Damals übertraf die Nachfrage das Angebot.
Dann kam die Wirtschaftskrise. Seitdem hatte der russische Automarkt den Sprung an die Spitze nicht mehr geschafft. Seit März sind die Absatzzahlen in Russland jedoch rückläufig, neue Fahrzeuge werden vor allen dank des staatlichen Kreditprogramms gekauft.

In Europa wurden im ersten Halbjahr laut PricewaterhouseCoopers (PwC) 6,2 Millionen Autos verkauft (0,43 Millionen weniger als im Vorjahr), weil die europäische Wirtschaft immer noch an den Folgen der Krise leidet. Nur in Großbritannien, Belgien, Dänemark und Estland sind die Verkäufe gestiegen. In Deutschland ist die Zahl zwischen Januar und August um sieben Prozent gesunken (1,97 Millionen).
Ob der russische Automarkt seine Spitzenposition in diesem Jahr festigen kann, ist laut PwC fraglich. 2015 wäre das möglich, allerdings nur, wenn die Wirtschaftssituation im Land stabil bleibt, das staatliche Kreditprogramm in Kraft bleibt und die Autohändler eine vernünftige und flexible Preispolitik betreiben.

Autoverkäufe: Russland verdrängt Deutschland von der Spitze | Zeitungen | RIA Novosti
 
Rostech will international durchstarten

13. September 2013 Jekaterina Turyschewa, Russland HEUTE
Dmitrij Schugajew, stellvertretender Generaldirektor des Staatsunternehmens Rostech erklärt in einem Gespräch mit Russland HEUTE, dass Rostech seine Marktposition vor allem im zivilen Bereich verbessern will.

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Vize-Generaldirektor von Rostech Dmitrij Schugajew. Foto: Pressebild

In einem Exklusivinterview mit Russland HEUTE erzählt der stellvertretende Generaldirektor für internationale wirtschaftliche Zusammenarbeit des Staatsunternehmens Rostech, Dmitrij Schugajew, von den Erfolgen und strategischen Plänen des Unternehmens und bewertet auch die zukünftige Zusammenarbeit mit ausländischen Partnern.

Unlängst ging in Schukowskij, in der Nähe von Moskau, die internationale Luft- und Raumfahrtausstellung MAKS 2013 zu Ende. Welche Neuvorstellungen hat Ihr Unternehmen in diesem Jahr auf der MAKS vorgestellt?
Auf der MAKS 2013 stellte die Rostech-Gruppe, die über 80 Prozent der Komponenten für die russische Luftfahrtindustrie herstellen, nahezu das gesamte Spektrum der in der Luft- und Raumfahrt eingesetzten Gerätetechnik aus. Konkret sind das Luftfahrtelektronik, modernste Konstruktionselemente für Raumfahrtapparate, verschiedenste optische Geräte, Systeme für die Luft- und Raumfahrtkommunikation sowie Rüstungsmaterial für die Luftstreitkräfte und die Luftverteidigung und vieles anderes mehr. Im Bereich der Elektronik wurden zum Beispiel neue Geräte für das Mehrzweckkampfflugzeug Suchoj T-50 aus einem Entwicklungsprogramm der russischen Luftwaffe vorgestellt, ebenso das aktuell leistungsstärkste passive Radarsystem der Welt, das IRBIS-E für die Su-35BM.
Außerdem haben Rostech und seine Mitglieder während der Luftfahrtausstellung eine Reihe von Abkommen über die Zusammenarbeit mit russischen und ausländischen Konzernen abgeschlossen. Unter anderem wurde ein Abkommen mit der Unternehmensgruppe Denel (Südafrika), der französischen Firma Turbomeca und EADS unterzeichnet. Außerdem prüfen wir auch die Möglichkeit, in Russland ein Joint Venture für die Montage von Flugzeugen zu gründen. Über die dazugehörigen Maschinen für den regionalen Luftverkehr wurde im Rahmen der Ausstellung ebenfalls ein Abkommen geschlossen. Zuvor hat Rostech mit Diamond Aircraft Industries bereits ein gemeinsames Projekt zur Entwicklung einer neuen Art von Leichtflugzeugen mit einer Kapazität von neun bis 19 Passagieren gestartet.
Welches sind die vorrangigen Absatzmärkte für das Unternehmen im Allgemeinen und für die auf der MAKS 2013 ausgestellten Neuvorstellungen im Speziellen? Welche Märkte sehen Sie als die aussichtsreichsten an, welche entwickeln sich am dynamischsten?
Fast ein Drittel aller Produkte, die in den Betrieben unserer Mitglieder entstehen, sind für den Export bestimmt. Unser Konzern verfügt über fünfzig Vertretungen im Ausland, die uns dabei unterstützen, unsere Produkte in mehr als siebzig Ländern der Welt zu vertreiben. Dadurch ist es zum Beispiel der Holding Wertoljoty Rossii gelungen, mit ihrem Kampf- und Jagdhubschraubern bei den Verkaufszahlen weltweit den ersten Platz zu belegen, und die Produktionsvereinigung VSMPO-AVISMA deckt mehr als 30 Prozent des Weltmarktbedarfs an Titan ab. Auf die größten ausländischen Unternehmen bezogen stellen wir 40 Prozent des Bedarfs von Boeing, 60 Prozent von Airbus und den kompletten Bedarf von Embraer (Brasilien) bereit. Insgesamt konzentrieren wir unsere Anstrengungen zurzeit darauf, den Marktanteil bei der zivilen Luftfahrt sowohl im In- als auch im Ausland zu steigern.
Bei welchen Ausstellungen neben der MAKS und über welche sonstigen Vertriebskanäle entwickeln Sie die Kontakte zu Ihren zukünftigen Partnern?
Lieferverträge über zukunftsorientierte russische Technik werden häufig auf den weltweit größten Luft- und Raumfahrtausstellungen, wie zum Beispiel bei der Pariser Luftfahrtschau, der Farnborough International Airshow in
England, der peruanischen SITDEF, der Airshow in Dubai, der HeliRussia und anderen Messen geschlossen. Rostech organisiert die russischen Auftritte bei mehr als zwanzig ausländischen Ausstellungen im Bereich der militärisch-technischen Zusammenarbeit. Auf diesen Messen führt unser Staatsunternehmen Verhandlungen mit internationalen Partnern. Im Ergebnis werden nicht selten Joint Ventures gegründet. Das ermöglicht seinerseits den Transfer innovativer Technologien in die russische Industrie und erweitert die Präsenz Russlands auf den Exportmärkten.
Unsere Unternehmensgruppe kann viele erfolgreiche Kooperationen mit strategischen Partnern aus dem Ausland vorweisen: mit Renault und Nissan bei AVTOVAZ, mit Daimler bei KAMAZ sowie mit Pirelli in den Reifenwerken in Woronjesch und Kirow. Rostech ist ebenso an einem Ausbau der Beziehungen mit dem italienischen Hubschrauberhersteller AgustaWestland, Partner im Joint Venture HeliVert, interessiert. Unter anderem wird derzeit auch die Möglichkeit einer Beteiligung der Italiener an Wertoljoty Rossii mittels Aktienkauf.

Rostech will international durchstarten | Russland HEUTE


 
Industrieparks: Gemachtes Bett für Investoren

12. September 2013 Alexej Rymaschewskij, Russland HEUTE
Immer mehr ausländische Unternehmen denken darüber nach, in Russland einen Fertigungsstandort zu errichten. 
Industrieparks bieten die Infrastruktur und Serviceleistungen.

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Mit den Veranstaltungen in Düsseldorf und Stuttgart wollen sich die Industrieparks den Investoren vorstellen. Foto: Dmitri Chromow

Am 8. und 10. Oktober finden dazu in Düsseldorf und Stuttgart Investitionsforen unter dem Titel „Die Lokalisierung der Fertigung in Russland vor dem Hintergrund des Beitritts zur WTO" statt. Organisiert werden die Veranstaltungen von der Vereinigung der Industrieparks Russlands (VdI) und der Deutsch-Russischen Auslandshandelskammer (AHK).
Die VdI reguliert die Einrichtung von Industrieparks in Russland und kontrolliert die Einhaltung der Qualitätsstandards auf der Grundlage russischer und internationaler Erfahrungen. Inzwischen sind 55 Industrieparks in 27 russischen Regionen Mitglieder der VdI. Neben Geschäftsführern der Industrieparks sind auch regionale Planungs- und Bauunternehmen sowie Beratungsunternehmen wie Ernst & Young und Knight Frank vertreten.
Nach Meinung Denis Schurawskijs, dem geschäftsführenden 
Direktor der VdI, ist das System der Parks gegenwärtig noch nicht voll entwickelt, wird jedoch in naher Zukunft ein wichtiges Ins-trument zur Stimulierung direkter Investitionen und zur Entwicklung der Industrialisierung im Lande werden. „Die wachsende Zahl der Industrieparks wird die Schaffung neuer Arbeitsplätze und zunehmende Direktinvestitionen in die Realwirtschaft nach sich ziehen", ist sich Schurawskij sicher.
„Inzwischen sind bereits eine ganze Reihe von Industrieparks für die Großindustrie gegründet worden, für die es bei uns in der Regel aber keinen Bedarf gibt", erklärt Schurawskij die Situation. An großen Investoren hätten die Regionalverwaltungen jedoch ein erhöhtes Interesse, weil diese Tausende Arbeitsplätze und Milliarden Rubeln an Steuern generieren würden.
„Dabei werden Industrieparks in erster Linie von Klein- und mittelständischen Unternehmen benötigt. Aber die Nachfrage aus dieser Richtung ist leider momentan nicht ausreichend gedeckt. Normalerweise sind dies moderne Hochtechnologiefirmen."
„Außerdem", so fährt Schurawskij fort, „ist über unsere Industrieparks im Ausland nur wenig bekannt. Wenn also jemand seine Fertigung in Russland lokalisieren möchte, nimmt die Suche nach dem geeigneten Standort sehr viel Zeit in Anspruch." Mit den Veranstaltungen in Düsseldorf und Stuttgart wollen sich die Industrieparks nun den Investoren vorstellen.
„Zudem brauchen die westlichen Unternehmen ein ‚gemachtes Bett', das heißt ein erschlossenes Grundstück mit vorhandenen Anschlusspunkten für Elektrizität, Gas und Wasser, mit rechtlich geklärten Grenzen sowie einer Verwaltungsfirma, die Dienstleistungen zur Verfügung stellt und Service anbietet", erklärt Schurawskij.
Vergangenen Juli schlug der erste stellvertretende Minister für Industrie
und Handel der Russischen Föderation, Gleb Nikitin, beim Internationalen Investitionsforum in Moskau vor, im Regierungs-programm zur Entwicklung der Industrie bis 2020 eine gesonderte Position für die Industrieparks hinzuzufügen. Außerdem erklärte Nikitin, dass es notwendig sei, nationale Standards für die Industrieparks entsprechend den russischen Rechtsnormen zu erarbeiten.
Schurawskij unterstützt die Initiative der Beamten: „Die Industrieparks können sich ganz allein entwickeln und werden es auch tun, aber dieser Prozess wird mit staatlicher Unterstützung wesentlich effektiver verlaufen."

Mehr Informationen zu 
den Veranstaltungen: 
Wladimir Nikitenko, 
nikitenko@russland-ahk.ru


Industrieparks: Gemachtes Bett für Investoren | Russland HEUTE


 
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