Damien
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Russland will weiter nach Arktis-Öl bohren
MOSKAU, 26. September (RIA Novosti). Russland erschließt weiterhin Vorkommen auf dem arktischen Festlandsockel, schreibt die Zeitung „Nesawissimaja Gaseta“ am Donnerstag.
Diese Absicht gab Präsident Wladimir Putin gestern auf einem internationalen Arktis-Forum im sibirischen Salechard zu verstehen. „Voriges Mal haben wir bereits darüber gesprochen, dass derzeit ein neues Kapitel in der Geschichte der Arktis beginnt, das sich als Epoche des industriellen Durchbruchs bezeichnen lässt, als intensive wirtschaftliche und infrastrukturelle Entwicklung“, betonte er. „Für uns ist offensichtlich, dass bei der Entwicklung der Arktis der Umweltschutz und die Wirtschaftsaktivitäten im Einklang stehen müssen. Besonders wichtig ist das in Bezug auf die Arktis mit ihren anfälligen Ökosystemen und ihrem sensiblen Klima, die das ökologische Gleichgewicht unseres Planeten bestimmen.“ Russland wisse von seiner Verantwortung für eine stabile Umwelt, beteuerte Putin.
Laut dem Kreml-Chef ist die Nutzung der arktischen Bodenschätze mit vielen Vorbehalten verbunden. „Rechte zur Erdölförderung im Eis werden nur Unternehmen bekommen, die mit modernsten Technologien arbeiten und ihre Aktivitäten entsprechend finanzieren können“, so der russische Staatschef. Zugleich kündigte er eine Ausweitung der Naturschutzgebiete an, die derzeit mit 322 000 Quadratkilometern etwa sechs Prozent des russischen Arktis-Gebietes ausmachen.
Der Umweltschutz sollte aber nicht die wirtschaftliche Entwicklung der Region bremsen, warnte Putin. Die Frage bestehe nur darin, wie die Erschließung der Arktis und die Minimierung der Umweltschäden zu vereinbaren seien. „Das ist natürlich schwierig, aber das müssen wir anstreben. Ich bin sicher, dass wir das schaffen“, ergänzte er.
Große Zweifel an einer naturschonenden Erschließung der Arktis haben Umweltaktivisten. Wladimir Tschuprow von Greenpeace in Russland begrüßte Putins Aufruf zu „hohen Standards“ bei der Ölförderung in der Arktis. „Greenpeace wies die Behörden mehrmals darauf hin, dass viele Ölförderprojekte mit Gefahren verbunden sind“, sagte er. Als warnendes Beispiel sei die Bohrinsel „Prirazlomnaja“ angeführt worden, bei der 140 Quadratkilometer Gewässer verschmutzt werden könnten und Gazprom keinen geeigneten Plan zur Beseitigung der möglichen Folgen einer Ölpest habe.
30 Greenpeace-Aktivisten waren in der vergangenen Woche an der russischen Ölbohrinsel „Prirazlomnaja“ im Nordpolarmeer während einer Protestaktion festgenommen worden. Ihnen drohen bis zu 15 Jahre Haft wegen „bandenmäßiger Piraterie“.
Der Position von Greenpeace stimmt auch die Naturschutzorganisation WWF zu. Dem Direktor des WWF-Arktisprogramms, Alexander Schestakow, zufolge gibt es derzeit „keine Technologien zur Ölpestbeseitigung in Eisgebieten, so dass die mit den in der Projekten in der Arktis verbundenen Risiken kolossal sind.“ Dabei berief er sich auf die Ergebnisse einer Studie der Versicherungsgesellschaft Lloyd’s, deren Experten zu den gleichen Schlüssen gekommen seien.
Russland will weiter nach Arktis-Öl bohren | Zeitungen | RIA Novosti
MOSKAU, 26. September (RIA Novosti). Russland erschließt weiterhin Vorkommen auf dem arktischen Festlandsockel, schreibt die Zeitung „Nesawissimaja Gaseta“ am Donnerstag.
Diese Absicht gab Präsident Wladimir Putin gestern auf einem internationalen Arktis-Forum im sibirischen Salechard zu verstehen. „Voriges Mal haben wir bereits darüber gesprochen, dass derzeit ein neues Kapitel in der Geschichte der Arktis beginnt, das sich als Epoche des industriellen Durchbruchs bezeichnen lässt, als intensive wirtschaftliche und infrastrukturelle Entwicklung“, betonte er. „Für uns ist offensichtlich, dass bei der Entwicklung der Arktis der Umweltschutz und die Wirtschaftsaktivitäten im Einklang stehen müssen. Besonders wichtig ist das in Bezug auf die Arktis mit ihren anfälligen Ökosystemen und ihrem sensiblen Klima, die das ökologische Gleichgewicht unseres Planeten bestimmen.“ Russland wisse von seiner Verantwortung für eine stabile Umwelt, beteuerte Putin.
Laut dem Kreml-Chef ist die Nutzung der arktischen Bodenschätze mit vielen Vorbehalten verbunden. „Rechte zur Erdölförderung im Eis werden nur Unternehmen bekommen, die mit modernsten Technologien arbeiten und ihre Aktivitäten entsprechend finanzieren können“, so der russische Staatschef. Zugleich kündigte er eine Ausweitung der Naturschutzgebiete an, die derzeit mit 322 000 Quadratkilometern etwa sechs Prozent des russischen Arktis-Gebietes ausmachen.
Der Umweltschutz sollte aber nicht die wirtschaftliche Entwicklung der Region bremsen, warnte Putin. Die Frage bestehe nur darin, wie die Erschließung der Arktis und die Minimierung der Umweltschäden zu vereinbaren seien. „Das ist natürlich schwierig, aber das müssen wir anstreben. Ich bin sicher, dass wir das schaffen“, ergänzte er.
Große Zweifel an einer naturschonenden Erschließung der Arktis haben Umweltaktivisten. Wladimir Tschuprow von Greenpeace in Russland begrüßte Putins Aufruf zu „hohen Standards“ bei der Ölförderung in der Arktis. „Greenpeace wies die Behörden mehrmals darauf hin, dass viele Ölförderprojekte mit Gefahren verbunden sind“, sagte er. Als warnendes Beispiel sei die Bohrinsel „Prirazlomnaja“ angeführt worden, bei der 140 Quadratkilometer Gewässer verschmutzt werden könnten und Gazprom keinen geeigneten Plan zur Beseitigung der möglichen Folgen einer Ölpest habe.
30 Greenpeace-Aktivisten waren in der vergangenen Woche an der russischen Ölbohrinsel „Prirazlomnaja“ im Nordpolarmeer während einer Protestaktion festgenommen worden. Ihnen drohen bis zu 15 Jahre Haft wegen „bandenmäßiger Piraterie“.
Der Position von Greenpeace stimmt auch die Naturschutzorganisation WWF zu. Dem Direktor des WWF-Arktisprogramms, Alexander Schestakow, zufolge gibt es derzeit „keine Technologien zur Ölpestbeseitigung in Eisgebieten, so dass die mit den in der Projekten in der Arktis verbundenen Risiken kolossal sind.“ Dabei berief er sich auf die Ergebnisse einer Studie der Versicherungsgesellschaft Lloyd’s, deren Experten zu den gleichen Schlüssen gekommen seien.
Russland will weiter nach Arktis-Öl bohren | Zeitungen | RIA Novosti