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Enttäuschendes Wachstum: Russland schwächt seine Währung
Nach einer Aufwertung durch die russischen Behörden kostete der US-Dollar am 14. September 32,74 Rubel. Im Juli waren es noch 33 Rubel. Dennoch rechnen die Experten mit einer weiteren Abwertung der russischen Nationalwährung, schreibt die Zeitung „Nowyje Iswestija“ am Montag.
Mit der Abwertung des Rubels will die russische Regierung das Exportgeschäft ankurbeln. Aus Angst vor massiven Devisenverlusten legen die russischen Bürger ihr Geld jetzt lieber in ausländischen Währungen an.
Nach Angaben der Zentralbank ist der Rubel-Kurs auf dem internationalen Devisenmarkt innerhalb von acht Monaten um 3,2 Prozent gesunken. Erst im Januar war der Rubel-Kurs gegenüber dem Dollar um 4,4 Prozent und dem Euro um 5,4 Prozent geschrumpft. Die Regierung beschwichtigt die besorgte Bevölkerung. Anfang September erinnerte Putin-Sprecher Dmitri Peskow daran, dass ein „weicher“ Rubel gut für die Export-orientierten Unternehmen ist. Vizepremier Igor Schuwalow versicherte jedoch, dass keine Rubel-Abwertung geplant sei. Finanzminister Anton Siluanow sagte in einem Bloomberg–Interview jedoch, dass der Rubel-Kurs Anfang September um zwei oder drei Rubel schrumpfen könne.
Trotz aller Beschwichtigungen sprechen die Zahlen eine andere Sprache: Die Russen legen ihr Geld lieber in ausländischen Währungen (Anstieg um 12,7 Prozent im ersten Halbjahr 2013) als in Rubel (9,7 Prozent) an.
„Die Wirtschaft bewegt sich nicht von der Stelle, die Regierung und die Zentralbank greifen zum üblichen Verfahren in einer Finanzkrise: Die Nationalwährung wird abgewertet, um die Wirtschaft in Schwung zu bringen. Davon werden die Export-Branchen in erster Linie profitieren, die in Rubel gehaltenen Steuerrückstellungen werden an Wert gewinnen und der Regierung die Möglichkeit geben, ihre sozialen Verpflichtungen gegenüber dem Volk zu erfüllen“, so Ernst Bekker, Vizechef einer großen russischen Bank.
Wenn die Wirtschaft in die Rezession rutsche, könnte sich die Zentralbank veranlasst fühlen, den Rubel gegenüber den wichtigsten Währungen weiter abzuwerten. Am Ende des Jahres werde der Dollar-Kurs bei 34-36 Rubel und der Euro-Kurs bei 44-47 Rubel liegen, so der Experte.
Der Ökonom Sergej Aleksaschenko schätzt die Situation pessimistischer ein. „Mitte September ist der Rubel gegenüber dem Währungskorb um 7,5 Prozent gesunken. Das heißt, dass der Rubel jedes Jahr 30 Prozent an Wert verliert. Sollte diese Tendenz weitergehen, wird der Dollar etwa 41 Rubel kosten“, so der Experte.
Am vergangenen Freitag gab die Zentralbank bekannt, 2015 die Interventionen beim Rubel zu beenden. „Viele Faktoren beeinflussen den Rubel. Erstens werden die Anleger wieder die Devisen der Schwellenländer (dazu gehört auch Russland) kaufen. Zweitens hängt der Rubel von den Rohstoffmärkten ab, die vom verlangsamten Wirtschaftswachstum in China beeinflusst werden. Bis zum Jahresende werde der Rubel unter Druck stehen“, so der Analyst Wladimir Kolytschew.
Früher reichte ein stabiler Ölpreis zur Stabilisierung des Rubels aus. Sollte der Ölpreis nicht steigen, wird der Rubel zunehmend schwächer, so der Experte Aleksaschenko.
Enttäuschendes Wachstum: Russland schwächt seine Währung | Zeitungen | RIA Novosti
Nach einer Aufwertung durch die russischen Behörden kostete der US-Dollar am 14. September 32,74 Rubel. Im Juli waren es noch 33 Rubel. Dennoch rechnen die Experten mit einer weiteren Abwertung der russischen Nationalwährung, schreibt die Zeitung „Nowyje Iswestija“ am Montag.
Mit der Abwertung des Rubels will die russische Regierung das Exportgeschäft ankurbeln. Aus Angst vor massiven Devisenverlusten legen die russischen Bürger ihr Geld jetzt lieber in ausländischen Währungen an.
Nach Angaben der Zentralbank ist der Rubel-Kurs auf dem internationalen Devisenmarkt innerhalb von acht Monaten um 3,2 Prozent gesunken. Erst im Januar war der Rubel-Kurs gegenüber dem Dollar um 4,4 Prozent und dem Euro um 5,4 Prozent geschrumpft. Die Regierung beschwichtigt die besorgte Bevölkerung. Anfang September erinnerte Putin-Sprecher Dmitri Peskow daran, dass ein „weicher“ Rubel gut für die Export-orientierten Unternehmen ist. Vizepremier Igor Schuwalow versicherte jedoch, dass keine Rubel-Abwertung geplant sei. Finanzminister Anton Siluanow sagte in einem Bloomberg–Interview jedoch, dass der Rubel-Kurs Anfang September um zwei oder drei Rubel schrumpfen könne.
Trotz aller Beschwichtigungen sprechen die Zahlen eine andere Sprache: Die Russen legen ihr Geld lieber in ausländischen Währungen (Anstieg um 12,7 Prozent im ersten Halbjahr 2013) als in Rubel (9,7 Prozent) an.
„Die Wirtschaft bewegt sich nicht von der Stelle, die Regierung und die Zentralbank greifen zum üblichen Verfahren in einer Finanzkrise: Die Nationalwährung wird abgewertet, um die Wirtschaft in Schwung zu bringen. Davon werden die Export-Branchen in erster Linie profitieren, die in Rubel gehaltenen Steuerrückstellungen werden an Wert gewinnen und der Regierung die Möglichkeit geben, ihre sozialen Verpflichtungen gegenüber dem Volk zu erfüllen“, so Ernst Bekker, Vizechef einer großen russischen Bank.
Wenn die Wirtschaft in die Rezession rutsche, könnte sich die Zentralbank veranlasst fühlen, den Rubel gegenüber den wichtigsten Währungen weiter abzuwerten. Am Ende des Jahres werde der Dollar-Kurs bei 34-36 Rubel und der Euro-Kurs bei 44-47 Rubel liegen, so der Experte.
Der Ökonom Sergej Aleksaschenko schätzt die Situation pessimistischer ein. „Mitte September ist der Rubel gegenüber dem Währungskorb um 7,5 Prozent gesunken. Das heißt, dass der Rubel jedes Jahr 30 Prozent an Wert verliert. Sollte diese Tendenz weitergehen, wird der Dollar etwa 41 Rubel kosten“, so der Experte.
Am vergangenen Freitag gab die Zentralbank bekannt, 2015 die Interventionen beim Rubel zu beenden. „Viele Faktoren beeinflussen den Rubel. Erstens werden die Anleger wieder die Devisen der Schwellenländer (dazu gehört auch Russland) kaufen. Zweitens hängt der Rubel von den Rohstoffmärkten ab, die vom verlangsamten Wirtschaftswachstum in China beeinflusst werden. Bis zum Jahresende werde der Rubel unter Druck stehen“, so der Analyst Wladimir Kolytschew.
Früher reichte ein stabiler Ölpreis zur Stabilisierung des Rubels aus. Sollte der Ölpreis nicht steigen, wird der Rubel zunehmend schwächer, so der Experte Aleksaschenko.
Enttäuschendes Wachstum: Russland schwächt seine Währung | Zeitungen | RIA Novosti