Russland-Ägypten: Rüstungsdeal zeichnet sich ab
Russland und Ägypten verhandeln über mehrere Waffendeals im Gesamtwert von mehr als zwei Milliarden Dollar, schreibt die Zeitung „Wedomosti“ am Freitag unter Berufung auf Quellen im Verteidigungsministerium und in der Staatsholding Rostechnologii.
Über mögliche Rüstungsgespräche hatten auch der russische Verteidigungs- und Außenminister, Sergej Schoigu und Sergej Lawrow, mit ihren ägyptischen Amtskollegen am Donnerstag in Kairo gesprochen. Laut Schoigu werden demnächst „Schritte zur juristischen Ausfertigung unserer Vereinbarungen“ unternommen.
In den 1960er- und frühen 1970er-Jahren war die Sowjetunion der wichtigste Waffenlieferant Ägyptens. Nach dem Kurswechsel des Präsidenten Anwar as-Sadat in Richtung Westen und nach der Schließung eines Friedensvertrags mit Israel im Jahr 1977 unterbrach Kairo die militärtechnische Kooperation mit Moskau. Seitdem versorgten die USA das Land der Pharaonen mit Waffen. Außerdem erhielt Ägypten von den USA Finanzhilfen in Höhe von 1,5 Milliarden Dollar jährlich.
Nach dem Mord an Sadat im Jahr 1980 begann sein Nachfolger Hosni Mubarak wieder damit, sowjetische und später russische Rüstungserzeugnisse zu kaufen, wenn auch in geringerem Ausmaß. Zwischen 2008 und 2010 hätten sich die Waffenlieferungen auf insgesamt 300 Millionen Dollar belaufen, führte eine Quelle aus dem Umfeld des Rostechnologii-Vorstandes an.
Zwischen 2010 und 2012 wurden mit Kairo Waffenlieferungen für mehr als 1,5 Milliarden Dollar vereinbart (in erster Linie handelte es sich um Frachthubschrauber und Luftabwehrsysteme). Nach der Revolution im Februar 2011 plante die ägyptische Armee den Kauf von weiteren russischen Waffen, obwohl nicht klar war, wie sie ihn finanzieren sollte. Nach der Entmachtung des Präsidenten Mohammed Mursi im Sommer stoppten die USA ihre Militärhilfe. Ägypten sieht sich deshalb gezwungen, sich nach neuen Waffenlieferanten umzuschauen.
Die Ägypter sollen Interesse an den russischen Kampfjets MiG-29M/M2, Kurzstrecken-Abwehrraketen und Anti-Panzerraketen „Kornet“ haben. Saudi-Arabien könnte als Geldgeber für die Anschaffung einspringen.
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Russlands Export von Hubschraubern und Luftabwehrwaffen wächst 2013 um 20 bis 30 Prozent
Russland steigert in diesem Jahr seinen Export von Hubschraubertechnik um 20 Prozent und den von Luftabwehrwaffen um 30 Prozent, wie der Pressedienst des russischen staatlichen Waffenhandelunternehmens Rosoboronexport mitteilt.
„Im Jahr 2012 entfielen auf die Flugzeugtechnik und die Luftabwehrmittel 58 Prozent der gesamten Auftragsmappe von Rosoboronexport“, heißt es in der Mitteilung.
Rosoboronexport ist die einzige staatliche Institution in Russland für den Export des gesamten Spektrums der Produktion, der Leistungen und der Technologien militärischer und doppelter Zweckbestimmung und gehört der staatlichen Korporation Rostech an. Rosoboronexport ist einer der Spitzenreiter des Waffenweltmarktes. Auf das Unternehmen entfallen mehr als 80 Prozent des russischen Waffen- und Militärtechnik-Exports.
Das Unternehmen mit mehr als 700 Betrieben und Institutionen der russischen Rüstungsindustrie zusammen. Russland arbeitet im militärtechnischen Bereich mit mehr als 70 Ländern zusammen.
http://de.ria.ru/security_and_military/20131115/267287235.html