Österreichischer Kranhersteller nutzt EU-Sanktionen als Anstoß zur Kooperation mit Russland
Die EU-Sanktionen haben die Umsetzung eines schon längst geplanten Kooperationsvorhabens zwischen dem Salzburger Kranhersteller Palfinger und dem russischen LKW-Hersteller KamAZ beschleunigt, berichtet die Zeitung „Salzburger Nachrichten“ am Mittwoch unter Berufung auf den Vorstandschef des österreichischen Unternehmens Herbert Ortner.
„Beide Seiten werden durch die Sanktionen in diese Richtung getrieben. Die Russen werden andere Firmen suchen, die im Land produzieren“, zitiert ihn die Zeitung. Längerfristig schade Europas kurzsichtige Politik der europäischen Wirtschaft, weil Wertschöpfung abwandere, so Ortner.
In der Situation, wo man immer öfter über die Einbußen spricht, die Sanktionen gegen Russland bzw. die Gegenmaßnahmen der Behörden in Moskau für Europas Wirtschaft bedeuten, kam die Entscheidung von Palfinger überraschend vor.
Mit dem größten russischen Lkw-Hersteller KamAZ, der Nummer elf der Branche weltweit, will Palfinger zwei Gemeinschaftsunternehmen gründen. Eines davon ist auf Lkw-Aufbauten ausgerichtet, das zweite auf die Produktion von Hydraulikzylindern – beides Kernkompetenzen von Palfinger, so die Zeitung.
Das Gemeinschaftsunternehmen soll 80 000 Hydraulikzylinder pro Jahr liefern und damit einen Erlös von mehr als 30 Millionen Euro bringen, wie der Pressedienst von KamAZ am Vortag mitgeteilt hatte. Palfinger hat einen 51-Prozent-Anteil am Aktienkapital des künftigen Joint Ventures, das in Neftekamsk (Teilrepublik Baschkirien) entstehen soll.
Das zweite Abkommen sieht den Bau eines Betriebes für die Montage von Hebeausrüstungen auf Lkw-Fahrgestellen vor. Der Anteil des österreichischen Autoherstellers daran soll 49 Prozent und der von KamAZ 51 Prozent betragen. Das Unternehmen soll sich in Nabereschnyje Tschelny (Teilrepublik Tatarstan) befinden.
Wenn alle notwendigen behördlichen Genehmigungen vorliegen, werden die beiden Geschäfte Ende November dieses Jahres zustande kommen.
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Lukoil verlädt erstes Erdöl von irakischem Vorkommen Westkurna-2
Das russische Erdölunternehmen Lukoil hat die erste Erdölpartie in einem Umfang von einer Million Barrel vom irakischen Ölfeld Westkurna-2 verladen, wie aus einer Mitteilung des Unternehmens hervorgeht.
Das vom Unternehmen Litasco (internationale Marketing- und Handelsabteilung von Lukoil) gecharterte Tankschiff Sea Triumph ist aus dem Hafen Basra im Südirak in den Hafen Augusta auf Sizilien ausgelaufen. Nach der Löschung wird Erdöl zur Verarbeitung in die Lukoil gehörende Raffinerie ISAB in Raum von Priolo (Sizilien) transportiert, heißt es in der Mitteilung.
Die Förderung am Vorkommen beträgt derzeit mehr als 280 000 Barrel täglich. Westkurna-2, 65 Kilometer nordwestlich von Basra, ist das zweitgrößte nicht abgebaute Ölfeld der Welt mit den ausbringbaren Erdölvorräten von etwa 14 Milliarden Barrel.
Der Anteil von Lukoil am Projekt beträgt 75 Prozent und der der irakischen staatlichen North Oil Company – 25 Prozent.
„Die Entwicklung des Projekts erfolgt laut Terminplan. Alle Produktionspläne und Vertragsverpflichtungen werden von Lukoil in vollem Umfang erfüllt“, wird in der Mitteilung betont.
Laut Vitali Matuschkin, Sprecher von Lukoil, bewertet das Unternehmen die Situation im Irak als stabil und im Ganzen als prognostizierbar.
http://de.ria.ru/business/20140820/269342379.html