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Russischer Literatursalon

Elena Gorokhova hat ihr Buch auf Englisch (und nicht Russisch) geschrieben.

Fällt unter Genre "Migrationsliteratur" - falls es ein solches überhaupt gibt. Sie kommt mit 24 in den 80ern in den USA an und muss sich zunächst mal "neu erfinden", glaubt sie...


Wurde mir in meinem Lieblingsbuchladen von der Verkäuferin empfohlen, die es auch gerade las.
Falls du mich meinst, ich meine alte Werke vor allem Schuld und Sühne hätte mir auf russisch wahrscheinlich einen Tick mehr gefallen.
 
Falls du mich meinst, ich meine alte Werke vor allem Schuld und Sühne hätte mir auf russisch wahrscheinlich einen Tick mehr gefallen.


Kenne eine, die zwei Jahre beruflich in St. Petersburg verbracht hat, davor kein Wort Russisch konnte, und danach las sich Dostoj im Original...also möglich ist es schon ;-)
 
Kenne eine, die zwei Jahre beruflich in St. Petersburg verbracht hat, davor kein Wort Russisch konnte, und danach las sich Dostoj im Original...also möglich ist es schon ;-)

Falls sie eine der slawischen Sprachen als Muttersprache hat, sollte das nicht so schwer gewesen sein. Da ich Kyrillisch lesen kann und meine Muttersprache Serbokroatisch ist, verstehe ich Russisch relativ gut. Einer meiner besten Freunde ist Russe und ich verstehe 90% der Sachen, die er auf Russisch sagt oder schreibt. Ich würde gerne Dostojewski, Samjatin, Gorki, die Strugatzki-Brüder und Majakowski auf Russisch lesen. :inlove:
 
Heute vor 125 Jahren wurde mit Bulgakov ein ganz Großer unserer Literatur geboren. In ehrenvollem Andenken und tiefer Verneigung für das Schaffen meines Lieblinsgwerkes:), Michail Afanasjsevic.

Ein paar Zitate:):

1.
Bitten Sie niemals und um nichts! Man wird es Ihnen von selbst anbieten und von selbst alles geben.


2.
Manuskripte brennen nicht.


3.
Manchmal ist die beste Art einen Menschen zugrunde zu richten, ihn sein Schicksal selbst wählen zu lassen.


4.
Ja der Mensch ist sterblich, aber das wäre nicht so schlimm. Schlimm ist, daß er bisweilen sehr plötzlich stirbt.

5. Sie sind Menschen wie andere auch. Sie lieben das Geld, aber das war schon immer so. ... Ein bißchen leichtsinnig sind sie vielleicht... Warum nicht... Manchmal klopft Barmherzigkeit in ihrer Brust. . . Gewöhnliche Menschen. Erinnern an die von früher, bloß die Wohnungsfrage hat sie verdorben.

6.
Zweiter Frischegrad, das ist Blödsinn! Es gibt nur einen Frischegrad, den ersten, und der ist zugleich der letzte. Wenn der Stör von zweitem Frischegrad war, heißt das, er war verfault.

7. Männer, die sich aus Wein, Karten, reizenden Frauen und einem Tafelgespräch nichts machen, haben etwas Mieses. Sie sind entweder schwer krank, oder sie hassen ihre Umwelt insgeheim.

8. "Dostojewski ist tot", sagte die Frauensperson, aber nicht sehr sicher. "Ich protestiere!" rief Behemoth hitzig. "Dostojewski ist unsterblich!"

9.
Was dein Gutes täte, wenn das Böse nicht wäre, und wie die Erde aussähe, wenn die Schatten von ihr verschwänden?

10. Wer hat dir gesagt, es gäbe auf Erden keine wahre, treue ewige Liebe? Man schneide dem Lügner seine gemeine Zunge ab!
 
Leseprobe aus dem Roman Oblomow von Iwan Gontscharow :)

Ilja Iljitsch Oblomow, Diener Sachar

»Weißt du wohl«, sagte Ilja Iljitsch, »daß infolge des Staubes sich Motten einnisten? Ich sehe manchmal sogar eine Wanze an der Wand!«
»Bei mir sind auch Flöhe!« erwiderte Sachar gleichmütig.
»Ist das etwa schön? Das ist doch eine Schmutzerei!« bemerkte Oblomow.
Sachar lächelte über das ganze Gesicht, so daß das Lächeln sogar die Augenbrauen und den Backenbart erfaßte und dieser sich nach den Seiten auseinanderteilte und das ganze Gesicht bis an die Stirn hinauf wie ein roter Fleck aussah.
»Was kann ich dafür, daß es auf der Welt Wanzen gibt?« sagte er mit naiver Verwunderung. »Habe ich sie etwa erfunden?«
»Das kommt von der Unreinlichkeit her«, unterbrach ihn Oblomow. »Was redest du immer für Unsinn!«
»Auch die Reinlichkeit habe ich nicht erfunden.«
»In deinem Zimmer laufen nachts Mäuse umher; ich höre es manchmal.«
»Auch die Mäuse habe ich nicht erfunden. Diese Geschöpfe, wie Mäuse, Katzen, Wanzen, gibt es überall die Menge.«
»Warum gibt es denn bei anderen Leuten weder Motten noch Wanzen?«
Auf Sachars Gesicht malte sich ein mißtrauischer Zweifel, oder, richtiger gesagt, eine ruhige Überzeugung, daß dem nicht so sei.
»Bei mir gibt es von alledem viel«, erwiderte er hartnäckig. »Auf jede Wanze kann man nicht aufpassen; in die Ritzen kann man ihnen nicht nachkriechen.«
Aber im stillen schien er zu denken: »Und was wäre das auch für ein Schlafen ohne Wanzen?«
»Fege aus, räume den Schmutz aus den Winkeln heraus; dann wird nichts mehr da sein«, belehrte ihn Oblomow.
»Heute räumt man ihn heraus, und morgen liegt wieder alles voll«, antwortete Sachar.
»Es wird nicht vollliegen«, unterbrach ihn der Herr; »das ist nicht nötig.«
»Es wird vollliegen, das weiß ich«, entgegnete der Diener beharrlich.
»Nun, und wenn es vollliegt, dann fege wieder aus.«
»Was? Alle Tage soll ich in allen Winkeln herumarbeiten?« fragte Sachar. »Was ist das für ein Leben? Da möchte ja Gott lieber meine Seele zu sich nehmen!«
»Warum ist es denn bei anderen Leuten rein?« erwiderte Oblomow. »Wirf mal einen Blick in die Wohnung des Klavierstimmers uns gegenüber: es ist eine wahre Freude, das zu sehen; und dabei haben sie nur ein einziges Dienstmädchen ...«
»Aber wo soll auch bei diesen Deutschen Schmutz herkommen?« entgegnete Sachar schnell. »Sehen Sie nur, wie die Leute leben! Die ganze Familie nagt die ganze Woche über an einem Knochen. Wenn der Vater einen Rock abgetragen hat, so bekommt ihn der Sohn, und vom Sohne übernimmt ihn wieder der Vater. Die Frau und die Töchter tragen kurze Kleider und ziehen immer die Füße an den Leib wie die Gänse ... Wo soll bei denen Schmutz herkommen? Bei denen ist es nicht so wie bei uns, daß ein Haufen alter abgetragener Kleider jahrelang in den Schränken liegt und sich im Winter eine ganze Ecke voll Brotrinden ansammelt ... Bei denen liegt nicht einmal eine Brotrinde unnütz herum: sie machen sich Zwieback daraus und trinken ihn im Bier!« Sachar spuckte bei seiner Kritik einer so knauserigen Lebensweise sogar durch die Zähne aus.

Oblomow von Iwan Gontscharow - Text im Projekt Gutenberg
 
Heute vor 125 Jahren wurde mit Bulgakov ein ganz Großer unserer Literatur geboren. In ehrenvollem Andenken und tiefer Verneigung für das Schaffen meines Lieblinsgwerkes:), Michail Afanasjsevic.

Ein paar Zitate:):

1.
Bitten Sie niemals und um nichts! Man wird es Ihnen von selbst anbieten und von selbst alles geben.


2.
Manuskripte brennen nicht.


3.
Manchmal ist die beste Art einen Menschen zugrunde zu richten, ihn sein Schicksal selbst wählen zu lassen.


4.
Ja der Mensch ist sterblich, aber das wäre nicht so schlimm. Schlimm ist, daß er bisweilen sehr plötzlich stirbt.

5. Sie sind Menschen wie andere auch. Sie lieben das Geld, aber das war schon immer so. ... Ein bißchen leichtsinnig sind sie vielleicht... Warum nicht... Manchmal klopft Barmherzigkeit in ihrer Brust. . . Gewöhnliche Menschen. Erinnern an die von früher, bloß die Wohnungsfrage hat sie verdorben.

6.
Zweiter Frischegrad, das ist Blödsinn! Es gibt nur einen Frischegrad, den ersten, und der ist zugleich der letzte. Wenn der Stör von zweitem Frischegrad war, heißt das, er war verfault.

7. Männer, die sich aus Wein, Karten, reizenden Frauen und einem Tafelgespräch nichts machen, haben etwas Mieses. Sie sind entweder schwer krank, oder sie hassen ihre Umwelt insgeheim.

8. "Dostojewski ist tot", sagte die Frauensperson, aber nicht sehr sicher. "Ich protestiere!" rief Behemoth hitzig. "Dostojewski ist unsterblich!"

9.
Was dein Gutes täte, wenn das Böse nicht wäre, und wie die Erde aussähe, wenn die Schatten von ihr verschwänden?

10. Wer hat dir gesagt, es gäbe auf Erden keine wahre, treue ewige Liebe? Man schneide dem Lügner seine gemeine Zunge ab!



Hallo Lilith, du weisst ja, dass "Meister und Margerita" mein Favorit von Bulgakow ist, deshalb mal ne Frage:

2005 wurde das Buch für das russische Fernsehen an originalen Schauplätzen sowie in St. Petersburg als zehnteilige Fernsehserie unter der Regie von Wladimir Bortko verfilmt. Die Serie kommt dem Roman in Wort und Bild sehr nahe.

Das hab ich bei Wiki gefunden. Gibt es die Serie evtl auf DVD???
 
Heute vor 125 Jahren wurde mit Bulgakov ein ganz Großer unserer Literatur geboren. In ehrenvollem Andenken und tiefer Verneigung für das Schaffen meines Lieblinsgwerkes:), Michail Afanasjsevic.

Ein paar Zitate:):

1.
Bitten Sie niemals und um nichts! Man wird es Ihnen von selbst anbieten und von selbst alles geben.


2.
Manuskripte brennen nicht.


3.
Manchmal ist die beste Art einen Menschen zugrunde zu richten, ihn sein Schicksal selbst wählen zu lassen.


4.
Ja der Mensch ist sterblich, aber das wäre nicht so schlimm. Schlimm ist, daß er bisweilen sehr plötzlich stirbt.

5. Sie sind Menschen wie andere auch. Sie lieben das Geld, aber das war schon immer so. ... Ein bißchen leichtsinnig sind sie vielleicht... Warum nicht... Manchmal klopft Barmherzigkeit in ihrer Brust. . . Gewöhnliche Menschen. Erinnern an die von früher, bloß die Wohnungsfrage hat sie verdorben.

6.
Zweiter Frischegrad, das ist Blödsinn! Es gibt nur einen Frischegrad, den ersten, und der ist zugleich der letzte. Wenn der Stör von zweitem Frischegrad war, heißt das, er war verfault.

7. Männer, die sich aus Wein, Karten, reizenden Frauen und einem Tafelgespräch nichts machen, haben etwas Mieses. Sie sind entweder schwer krank, oder sie hassen ihre Umwelt insgeheim.

8. "Dostojewski ist tot", sagte die Frauensperson, aber nicht sehr sicher. "Ich protestiere!" rief Behemoth hitzig. "Dostojewski ist unsterblich!"

9.
Was dein Gutes täte, wenn das Böse nicht wäre, und wie die Erde aussähe, wenn die Schatten von ihr verschwänden?

10. Wer hat dir gesagt, es gäbe auf Erden keine wahre, treue ewige Liebe? Man schneide dem Lügner seine gemeine Zunge ab!

Hundeherz ist herrlich ab der ersten Seite :D

Ein ganz ganz Großer
 
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