Ich habe deinen Text mehrmals lesen müssen, da ich nicht so genau verstehen konnte, was dir in diesem Buch fehlte (bzw. vllt habe ich es immer noch nicht verstanden).
Aber vielen Dank für die ausführliche Beschreibung! Jetzt bin ich umso mehr motiviert, es auch tatsächlich zu lesen
Und für all diejenigen, denen ihre Nachbarn fehlen oder auch nicht: zaboravi ako mozes ;-)
Wenn ich mich kurz fassen möchte, übernimmt manchmal ein Zitteraal die Führung über mein Gehirn, deswegen und wegen mangelnde Empathie, liest sich mein Text etwas wüst.
Wir waren ja bei feige und feige finde ich, dass der Schreiber keine Meinung zu haben scheint. Sein Leid ist dann so etwas wie eine verlorene Jugendliebe. Das kennt man aber auch, wenn man umgezogen ist. Es geht um Visegrad, die Stadt war zu 2/3 von Bosnjaken bewohnt, es gab ethnische Säuberungen, Vergewaltungen, Moscheen wurden zerstört. Das ist aber alles so verpackt, dass ein deutsches Publikum es als Urlaubslektüre "genießen" kann. Für mich ist ein ehrliches Buch, auch wenn man Gefahr läuft einseitig zu sein, besser als diese "Alle haben Schuld"-Nummer. Es ist schließlich Literatur, da sollte man die Freiheit nutzen. Aber ich freue mich auf deine Meinung, wenn du es gelesen hast.
Dagegen sind Emir Suljagic (kurzer text - Erinnerungen an Srebrenica) und Boris Dežulović (Gedichte aus Lora) einfach direkter, auch wenn man öfter heulen möchte.