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Sammelthread und Infothread Krieg im Irak

  • Ersteller Ersteller jugo-jebe-dugo
  • Erstellt am Erstellt am
06.01.2005


18 irakische Arbeiter getötet
Ihnen war von fiktivem Arbeitgeber Beschäftigung auf US-Stützpunkt angeboten worden
Bagdad - Unbekannte haben im Norden Iraks 18 Arbeiter aus einem schiitischen Wohnviertel von Bagdad getötet. Den Bewohnern des Viertels Chasimjah sei von einem fiktiven Arbeitgeber eine Beschäftigung auf einem US-Militärstützpunkt in der nördlichen Provinz Ninive angeboten worden, sagte am Donnerstag ein Mitarbeiter des irakischen Innenministeriums. Am 8. Dezember seien die Arbeitsuchenden dann abgeholt worden. Ihre Leichen seien schließlich am Mittwoch in der Region der nordirakischen Stadt Mossul gefunden worden. (APA)
 
06.01.2005



Iraks Nachbarn beraten über Wahlhilfe
Treffen in Amman - Streit um Abschlusserklärung - Irakische Schiiten suchten in Kairo Unterstützung für Wahl
Kairo/Amman - Der Irak, seine sechs Nachbarstaaten und Ägypten sind am Donnerstag in der jordanischen Hauptstadt Amman zu Beratungen über die am 30. Jänner geplante irakische Parlamentswahl zusammengetroffen. Auf dem Gipfel gab es einem Delegationsmitglied zufolge Streit um die Abschlusserklärung. Syrien und Iran hätten einen Passus abgelehnt, der zu einer "Nicht-Einmischung" in den irakischen Wahlprozess auffordert.

Eine solche Passage beinhalte aus Sicht der Regierungen in Damaskus und Teheran den Vorwurf, dass ausländische Mächte sich in Angelegenheiten des Iraks einmischten. Jordanien und Kuwait argumentierten hingegen, dass es sich um eine Botschaft an das irakische Volk selbst handle.

Vorwürfe

Die USA und die irakische Regierung werfen Syrien vor, ehemaligen Mitgliedern der irakischen Baath-Staatspartei Unterschlupf zu gewähren, die auf syrischem Territorium Anschläge im Irak planten.

Dem Iran wirft die Regierung in Bagdad wiederum vor, die irakischen Schiiten in seinem Sinne zu beeinflussen. Der jordanische König Abdullah II. beschuldigte Teheran im vorigen Monat, seinen Einflussbereich vom Irak bis zum Libanon ausdehnen zu wollen. Aus Protest gegen diese Äußerungen ließ sich der iranische Außenminister Kamal Kharrazi während der Konferenz in Amman von einem Mitarbeiter vertreten. Die übrigen Teilnehmerländer wurden von ihren Außenministern repräsentiert.

Schiitendelegation in Kairo

Zur Förderung der Wahl am 30. Jänner ist am Mittwoch eine ranghohe Delegation irakischer Schiiten nach Kairo gereist. Bei ihren Gesprächen mit der ägyptischen Regierung und der Arabischen Liga sollte um Unterstützung für das Ziel geworben werden, die irakischen Sunniten zur Beteiligung an der Abstimmung zu bewegen, wie aus Delegationskreisen verlautete. Offiziell hieß es von Seiten der Schiiten lediglich, man wolle den ägyptischen Gastgebern die Position der irakischen Bevölkerungsmehrheit verdeutlichen.

Mehrere Organisationen der irakischen Sunniten haben einen Boykott der Wahl angekündigt und angesichts der anhaltenden Gewalt im Lande eine Verschiebung verlangt. Die wichtigsten schiitischen Parteien wollen dagegen in einem Wahlbündnis unter dem Dach der Vereinigten Irakischen Allianz antreten. Sie wollen auch die Sunniten für die Wahl gewinnen, um ein repräsentatives Ergebnis sicherzustellen. Hier könnte das sunnitische Ägypten seinen Einfluss geltend machen, wie ein Berater des irakischen Großayatollahs Ali al Sistani verlauten ließ. Einzelheiten über den Verlauf der Gespräche wurden vorerst allerdings nicht bekannt. (APA)
 
06.01.2005



Polizeichef des Bagdader Viertels Sadr City erschossen
Auch ranghoher kommunistischer Politiker im Irak tot aufgefunden - Angriff auf Schiiten-Partei südlich von Bagdad

General Abdel Karim wurde erschossenNachlese
Anschlag auf Polizeiakademie: Mindestens 20 Tote

Bagdader Gouverneur erschossen

Bagdad - Der Polizeichef des Bagdader Schiitenviertels Sadr City ist am Donnerstagmorgen erschossen worden. Unbekannte hätten mit automatischen Waffen das Feuer auf General Abdel Karim eröffnet, als er in seinem Wagen im Westen der irakischen Hauptstadt unterwegs war, teilte das irakische Innenministerium mit. Karim sei sofort nach der Attacke im Stadtviertel Kamaliyah tot gewesen.


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bezahlte EinschaltungEin ranghohes Mitglied der kommunistischen Partei wurde am Mittwoch in Bagdad tot aufgefunden. Hadi Saleh wurde mit verbundenen Augen und gefesselten Händen in seinem Haus gefunden, wie das Innenministerium mitteilte. Er sei vermutlich erdrosselt worden. Saleh war bei den Gewerkschaften der Kommunistischen Partei für die Außenbeziehungen verantwortlich. Die Partei machte Anhänger des ehemaligen irakischen Präsidenten Saddam Hussein für den Tod Salehs verantwortlich.

Zwei Tote, Gebäude teilweise zerstört

Am Donnerstag haben Aufständische den Sitz der Schiiten-Partei SCIRI (Oberster Rat für die Islamische Revolution im Irak) in Mussaib, 60 Kilometer südlich von Bagdad, angegriffen. Dabei wurden zwei Menschen getötet und drei verletzt, bestätigte ein örtlicher SCIRI-Mitarbeiter. Die Opfer waren Wächter, Pförtner und Angestellte. Die Angreifer setzten Handfeuerwaffen und Handgranaten ein, das Gebäude wurde teilweise zerstört.

Erst am Tag zuvor waren bei einem Selbstmordanschlag gegen eine Polizeiakademie in der nahen Provinzhauptstadt Hilla 13 Menschen ums Leben gekommen.

Ein US-Marineinfanterist wurde am Donnerstag bei einem Einsatz in der westlichen Unruheprovinz Anbar getötet. Dies teilte das US-Militärkommando in Bagdad mit. Nähere Einzelheiten nannte die Mitteilung nicht. (APA)
 
Bush wird den Irak Krieg verlieren. Er hat keine Chance, denn alle FAchleute waren schon vorher einig, das er nur gewinnen könnte, wenn er die Armee, Geheimdienst, Verwaltung übernehmen würde und deren Gehälter auch weiter bezahlt. Dann hätte er nur wenige Leute an der Spitze austauschen müssen!

Und hierin liegt sein grösster Fehler und von Rumsfeld, diesem Bla, Bla, Bla Idioten.


Bush will lose in Iraq
by W.L. Floyd

Online Journal at www.onlinejournal.com 31 Dec 2004
www.globalresearch.ca 6 January 2005

The URL of this article is: http://globalresearch.ca/articles/FLO501A.html

According to UN Weapons Inspector Scott Ritter, Saddam Hussein's Mukhabarat (secret police) devised a plan to defeat the US Occupation. Dismissed by Bush Medal of Peace winner Jerry Lewis Paul Bremer immediately after the fall of Baghdad, the Mukhabarat are conducting a classical guerrilla war against US troops. The plan was created before the invasion.

The first guerrilla war was fought by the American colonists against the Imperial British Army. When our founding fathers faced British troops head on, they were mostly defeated. Instead, they shot at lines of parading Red Coats from behind trees. This was considered "unsportsman-like," if not "uncivilized" by the Brits. But it worked. Worked ingeniously.

Guerrilla tactics were used by Chinese patriots against Japanese invaders during World War II. Guerrilla tactics also defeated the most powerful army in the world, when the US interfered in the civil war in Vietnam.

Guerrilla war involves a simple strategy. Hit the invaders at their weakest point. After initial attacks, surround 50 occupiers using 500 guerrillas. Later, overwhelm 1,000 invaders with 10,000 rebels. Key to all guerrilla wars: never fight the stronger invader head on, mano a mano.

Insurgents attacked a car carrying five election officials in broad daylight on Baghdad's busy Haifa Street. Thirty guerrillas hurled hand grenades and fired machine guns. A police official said that the ferocity of the clashes prevented the police from nearing the area. The attackers set fire to the Election vehicle, and wandered through the streets firing weapons into the air.

The key here is the 30 guerrillas. After individual suicide bombers, and IEDs, now a rebel force of 30 in broad daylight, the American military should begin to expect guerrilla attacks numbering 100 and 500 rebels soon. Later in 2005, the US military could see 10,000-100,000 rebels.

The deadly suicide attack on the Mosul mess hall last week was an "inside job" carried out by rebels, newly hired by the Iraqi armed forces, according to Asia Times Online. Responsibility for the suicide bombing was claimed by Jaish Ansar al-Sunnah (JAAS).

Sources said there are strong tribal connections between the fresh, new Iraqi armed forces and the Mosul rebels. These tribal alliances allowed them to carry out the most devastating attack on US troops since the Spring 2003 invasion.

Bush and Rumsfeld claim the insurgents' strategy is to disrupt next month's elections, but the resistance says it has a different agenda. Nada al-Rubaiee, of the central committee of the Iraqi Patriotic Alliance said, "Everybody in the resistance is agreed on one thing: we want freedom from foreign occupying forces and their puppets."

Mustafa Kemal Ataturk, Turkey's founding president, used to motivate his demoralized troops by holding a sword in one hand and a Koran in the other. He raised the slogans of jihad against the invading British and French armies. In Iraq, the secular, socialist, and Arab-nationalist Baath Party has the same strategy.

The real forces behind the resistance movement are what Iraqi Prime Minister Alawi recently referred to as "Saddam loyalists, and the remnants of the Baath Party." The Baath Party's political wings are active in London, Paris, Syria, Saudi Arabia and Jordan, while its security committees and military wings are in Iraq fighting the US occupation.

350,000 Iraqi Army Soldiers, and 3 Million Armed Baath Party Members Are Lying in Wait

The Iraqi guerrilla movement numbers over 50 independent cells. There is no charismatic resistance leader, and no drive for unity of the different cells. Among the members of the guerilla cadres, there are former fighters from Saddam's regime, religious and tribal leaders, as well as local big shots, and even gang leaders. The strength of the guerrillas is estimated at about 20,000 rebels. The US military has eliminated dozens of resistance cadres. But because of the 100,000 "accidental" civilian killings, together with countless civilians tortured at Abu Graib prison, many thousands of Iraqis victims have been pushed into the opposition.

The top 12 guerrilla groups are: Ansar al-Islam (based in the Kurdish area, and friendly to Iran); Ansar al-Sunnah (Mosul mess hall, and also kidnapped and killed 12 Nepalese 8/23/04); the Khalid bin al-Walid brigade (probably kidnapped and assassinated the Italian journalist Enzo Baldoni, 8/04); the Assadullah brigades; the Saladin Front of the Iraqi Islamic Resistance; the Sayf Allah al-Maslu brigades (conducted dozens of operations against US forces in the Niwi province); the Black Banner Group (a Sunni movement active in Falluja); and the Islamic Army in Iraq (which released Iranian consul Feredion Jahani, as well as the two French journalists).

Insurgents from the Mujahadeen Army, and the Mutassim Bellah Brigade kidnapped several contractors from a company called the Sandi Group. They said they would kill them if Sandi did not leave Iraq. Chad Knauss, the Sandi deputy chief operating officer, declined to comment. Sandi, based in Washington, employs 7,000 in Iraq.

The most dangerous cadre is Jaish Muhammad (JM). JM is notoriously responsible for the August 2003 attack against the United Nations headquarters in Baghdad. JM has also been quite active in Falluja fighting U.S. forces. The Al Tawhid wal Jihad, the alleged Abu Mussab al-Zarqawi's terrorist cadre, is comprised of between 1,000-1,500 fighters, a third of whom are foreigners. This movement is divided into seven zones: Mosul, Anbar, Baghdad, Samara, Al Diayli, Al Qum, and Falluja.

The suicide attacks in Iraq since March 2003 have killed more than 700 people. This is more than were killed in Israel in four years (475 victims in 112 attacks). The guerrilla cells have kidnapped more than 150 foreigners. Most have been sold for ransom, but 28 were killed by their abductors.

Bush and Rumsfeld only recently and reluctantly raised the U.S. troop level to 150,000.

According to experts, there were 25,000 Mukhabarat agents before the invasion. The unemployed Iraqi Army numbers 350,000. Plus there are 3,000,000 armed Baath Party faithful lying in wait.

Bush and Rumsfeld can only lose in Iraq.
 
06.01.2005



US-General kritisiert Überbelastung der Reservetruppen im Irak
Reservisten auf Weg zu "gebrochener Streitmacht"
Washington - Der Kommandant der Reservetruppen der US-Armee hat vor einer dramatischen Überbelastung seiner Einheiten durch die Einsätze im Irak und in Afghanistan gewarnt. Die Reserve verwandele sich zusehends in eine "gebrochene Streitmacht", betonte Generalleutnant James Helmly in einem am Mittwochabend in Washington bekannt gewordenen Memorandum. Bei den derzeitigen Mobilisierungsverfahren bestehe die ernste Gefahr, dass die 200.000 Soldaten starken Reservetruppen nicht mehr in der Lage sein könnten, ihre Aufgaben zu erfüllen.

Im Vorfeld der für den 30. Jänner geplanten Wahlen im Irak haben die USA ihre dortigen Streitkräfte auf 153.000 Soldaten aufgestockt. Reservisten machen rund 20 Prozent dieses Kontingents aus. Zusammen mit der Nationalgarde stellen die Reserve-Verbände mehr als 40 Prozent der US-Bodentruppen im Irak. Die Regierung von Präsident George W. Bush sieht sich wegen der starken Mobilisierung von Reservisten schon seit längerem Kritik von verschiedenen Seiten ausgesetzt. Für den Militäreinsatz müssen die Reservisten ihre Ziviljobs vorübergehend aufgeben.

Helmly kritisierte besonders die Praxis, Reservisten mit finanziellen Anreizen für Auslandseinsätze zu gewinnen. Angeboten wird eine monatliche Extrazahlung von 1000 Dollar. Helmly unterstrich, auf diese Weise rekrutiere die Armee nicht "Freiwillige", sondern "Söldner". Auch sei es "gefährlich und unverantwortlich", Kampfeinheiten aus Soldaten zusammenzustellen, die durch finanzielle Anreize angelockt worden seien. Das Memorandum mit dem Datum 20. Dezember war an den Stabschef des US-Heeres, General Peter Schoomaker, gerichtet. (APA)
 
07.01.2005



Wegen Fahnenflucht im Irak angeklagter US-Soldat erneut verschwunden
Im Sommer nahe Falluja verschwunden und später in Geisel-Video aufgetaucht - Gebürtiger Libanese zum Deserteur erklärt

Wassef Ali Hassoun ist verschwunden Washington - Ein wegen Fahnenflucht im Irak angeklagter US-Soldat ist erneut seiner Truppe ferngeblieben. In einem am Mittwochabend an der Militärbasis Camp Lejeune im US-Bundesstaat North Carolina veröffentlichten Mitteilung hieß es, der aus dem Libanon stammende Unteroffizier Wassef Ali Hassoun habe sich nach seinem Urlaub nicht zum Dienst zurückgemeldet. Er sei deshalb offiziell zum Deserteur erklärt worden.

Hassouns Fall hatte im vergangenen Sommer großes Aufsehen erregt. Der Lkw-Fahrer und Übersetzer war am 21. Juni von seiner Basis nahe Falluja verschwunden und später in einem vom katarischen Fernsehsender Al-Jazeera ausgestrahlten Video aufgetaucht, das ihn als Geisel vermummter islamistischer Rebellen zeigte. Die Entführer drohten damit, Hassoun zu enthaupten. Am 8. Juli tauchte der Marineinfanterist dann unter bisher ungeklärten Umständen unversehrt in Tripolis im Libanon, der Heimatstadt seiner Familie, wieder auf. Nach fünfmonatigen Ermittlungen klagte die US-Marineinfanterie den 24-Jährigen im Dezember wegen Fahnenflucht an.

Dennoch erhielt Hassoun die Erlaubnis, über die Weihnachtsfeiertage seine Familie in West Jordan im US-Bundesstaat Utah zu besuchen. Er wird nun landesweit gesucht. Eine für den 13. Jänner geplante Anhörung zu seinem Fall wurde zunächst verschoben. (APA)
 
07.01.2005



Frankreich über Verschwinden von "Liberation"-Korrespondentin beunruhigt
Florence Aubenas ist zusammen mit irakischem Übersetzer verschwunden
Paris - Die französische Regierung hat sich am Freitag beunruhigt über das Verschwinden einer französischen Journalistin im Irak geäußert. "Wir wissen nicht, was passiert ist", sagte Außenminister Michel Barnier dem Nachrichtensender LCI. Verteidigungsministerin Michèle Alliot-Marie rief alle französischen Journalisten auf, den Irak zu verlassen. Die Reporterin der Pariser Tageszeitung "Libération", Florence Aubenas, und ihr Übersetzer Hussein Hanun al-Saadi haben seit Mittwochmorgen kein Lebenszeichen mehr von sich gegeben.


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bezahlte EinschaltungDie Zeitung "Le Figaro" meldete am Freitag unter Berufung auf die irakische Polizei, Aubenas und Saadi seien auf dem Weg von Bagdad nach Taji im Norden der Hauptstadt verschwunden. Aubenas war wenige Tage vor der Freilassung ihrer im Irak verschleppten Kollegen Christian Chesnot und Georges Malbrunot am 16. Dezember in Bagdad eingetroffen. Sie recherchierte über die weiblichen Kandidaten für die Wahlen Ende Jänner und über die Flüchtlinge aus der im Krieg zerstörten Stadt Falluja. Aubenas könne tot, verletzt, verschleppt oder irrtümlich von den Irakern oder Amerikanern festgenommen worden sein, schreibt der "Figaro" unter Berufung auf diplomatische Kreise.

Die erfahrene Journalistin schreibt seit 1986 für "Libération". Sie war unter anderem in Kriegs- und Krisengebieten wie Ruanda, Kosovo, Afghanistan und Irak im Einsatz gewesen. Saadi arbeitet seit zwei Jahren für "Libération"-Korrespondenten. (APA/dpa)
 
07.01.2005



Allawi verlängert Ausnahmezustand
Nachbarländer beraten über Irak-Wahl
Bagdad/Amman - Der irakische Übergangsministerpräsident Iyad Allawi hat den am 7. November für 60 Tage verfügten Ausnahmezustand um weitere 30 Tage verlängert. Den am Mittwoch von Allawi getroffenen Schritt gab die Übergangsregierung in Bagdad am Donnerstag bekannt. Die Maßnahme erfolgte "wegen der andauernden Angriffe von terroristischen Banden, die darauf abzielen, friedliche Wahlen zu verhindern", hieß es in einer Erklärung der Übergangsregierung. Die drei kurdischen Provinzen im Nordirak sind vom Ausnahmezustand weiter ausgenommen.

Der Ausnahmezustand erlaubt es Allawi, direkt auf Polizei, Armee und Geheimdienst zuzugreifen, wenn dies "zur Abwendung von Gefahren für das Land" nötig ist. Darüber hinaus können die Bewegungsfreiheiten der Bürger eingeschränkt und Verhaftungen vorgenommen werden. Derzeit gilt beispielsweise eine nächtliche Ausgangssperre. Am 30. Jänner sollen im Irak Wahlen stattfinden.

Die Außenminister der sechs Nachbarländer des Irak sowie Ägyptens kamen am Donnerstag in Amman zusammen, um über einen störungsfreien Ablauf der ersten freien Parlamentswahlen im Irak zu beraten. Der jordanische Außenminister Hani Mulki appellierte zur Eröffnung an alle Iraker, am 30. Jänner ihre Stimme abzugeben. Die Wahlen seien eine "Goldene Gelegenheit" für die Iraker, selbst über ihre Zukunft zu entscheiden. Mulki warnte gleichzeitig vor einer "Politisierung der Religion". Die Aufständischen versuchen seit Wochen, durch ständig zunehmende Gewalt die geplante Wahl zu verhindern. (APA/dpa)
 
07.01.2005



90 Prozent der Sunniten wollen Wahlen aus Angst vor Anschlägen boykottieren
Nur kleine Minderheit glaubt laut von US-Behörden durchgeführter Umfrage an freien und fairen Urnengang
Bagdad - Im Irak dürften neun von zehn Sunniten nicht an den für den 30. Jänner geplanten allgemeinen Wahlen teilnehmen, sollten Aufständische mit Angriffen auf die Wahllokale drohen. Das ist das am Freitag bekannt gewordene Ergebnis einer von den US-Behörden durchgeführten Umfrage, das bisher nicht veröffentlicht worden ist. Von der schiitischen Bevölkerungsmehrheit würden demnach 38 Prozent aus Sicherheitsgründen von der Möglichkeit der Stimmabgabe Abstand nehmen.

Lediglich zwölf Prozent der befragten Sunniten - gegenüber 52 Prozent der Schiiten - glauben an "freie und faire" Parlamentswahlen. Die Frage, ob sie von ihrem Stimmrecht Gebrauch machen würden, falls die Sicherheit gewährleistet wäre, bejahten 32 Prozent der befragten Sunniten gegenüber 87 Prozent der Schiiten. 76 Prozent der Schiiten (gegenüber nur 32 Prozent der Sunniten und Kurden) erklärten, sie würden die Wahl boykottieren, wenn sie dazu von ihrer religiösen Führung aufgefordert werden sollten. Diese Umfrage wurde im Raum Bagdad sowie im kurdischen Norden in gemischten Landesteilen der sunnitischen Hochburg Tikrit und dem schiitischen Süden durchgeführt. (APA)
 
07.01.2005



Anschläge vor Wahl reißen nicht ab
Neun US-Soldaten in Bagdad getötet - Erneut Politiker ermordet - Polizeichef von Sadr City erschossen - Saboteure zünden Sprengsatz an Gaspipeline im Nordirak

General Abdel Karim wurde erschossen
Ein US-Soldat untersucht die Überreste eines Autos nach einem AnschlagNachlese
Anschlag auf Polizeiakademie: Mindestens 20 Tote

Bagdader Gouverneur erschossen

Washington/Bagdad/Tikrit - Im Irak ist drei Wochen vor den geplanten allgemeinen Wahlen ein weiterer Politiker ermordet worden. In Khalis, 60 Kilometer nördlich der Hauptstadt Bagdad, erschossen Aufständische am Donnerstagabend einen Funktionär der pro-iranischen Schiiten-Partei "Oberster Rat der Islamischen Revolution im Irak" (SCIRI). Das bestätigte die Polizei in der Provinzhauptstadt Bakuba. Die Angreifer hatten an einer Tankstelle aus einem vorbeifahrenden Auto das Feuer auf den Politiker eröffnet, dessen Name zunächst nicht bekannt gegeben wurde.


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bezahlte EinschaltungSCIRI-Chef Abdelaziz al-Hakim wäre nach US-Umfrageergebnissen der sichere Sieger bei Präsidentenwahlen im Irak und würde dem Übergangs-Premier Iyad Allawi eine Niederlage zufügen. Hakim ist der Bruder und Nachfolger von Ayatollah Mohammed Bakr al-Hakim, welcher 2003 bei einem verheerenden Bombenanschlag in der Pilgerstadt Najaf mit annähernd 120 weiteren Menschen ums Leben kam. Die irakische Bevölkerung ist mehrheitlich schiitisch. Am Donnerstag war der SCIRI-Sitz in Mussaib, 60 Kilometer südlich von Bagdad, überfallen worden. Dabei wurden zwei Menschen getötet und drei weitere verletzt.

In Mossul im Nordirak war am Mittwoch ein wichtiger sunnitischer Politiker ermordet worden. Die Leiche von Omar Mahmud Abdullah, einem der Führer der Irakischen Islam-Partei, wurde in einem östlichen Vorort gefunden. Im Dezember hatte die Islam-Partei, die als wichtigste Partei der Sunniten angesehen wird, beschlossen, die von der Übergangsregierung in Bagdad durchgeführten allgemeinen Wahlen am 30. Jänner zu boykottieren. Nach einer von den US-Behörden durchgeführten Umfrage würden 90 Prozent der Sunniten die Wahlen boykottieren, wie Pentagon-Mitarbeiter mitteilten.

Neun US-Soldaten getötet

Aufständische haben unterdessen innerhalb weniger Stunden neun US-Soldaten getötet. Allein bei einem Anschlag in Bagdad seien am Donnerstagabend sieben US-Soldaten getötet worden, teilte eine Armeesprecherin mit. Zwei weitere US-Soldaten kamen nach Armeeangaben in der Anbar-Provinz westlich von Bagdad ums Leben. Die sieben Soldaten seien in einem Schützenpanzer vom Typ Bradley auf einer Straße unterwegs gewesen, als neben dem Fahrzeug ein Sprengsatz explodiert sei und die gesamte Besatzung in den Tod gerissen habe, sagte die Armeesprecherin.

18 Arbeiter ermordet

Unbekannte töteten im Nordirak 18 Arbeiter aus einem schiitischen Wohnviertel von Bagdad, teilte das Innenministerium am Donnerstag mit. Die Arbeiter stammten aus dem Bagdader Viertel Khasimyah. Ihnen war laut Innenministerium von einem fiktiven Arbeitgeber eine Beschäftigung auf einem US-Militärstützpunkt in der nördlichen Provinz Ninive angeboten worden. Die Arbeitsuchenden seien am 8. Dezember abgeholt worden. Ihre Leichen wurden am Mittwoch in der Region der nordirakischen Stadt Mossul gefunden. Die Überreste der Opfer seien ins Krankenhaus von Khasimyah übergeführt worden, damit ihre Familien sie dort in Empfang nehmen könnten.

Politiker ermordet

Der Polizeichef des Bagdader Armenviertels Sadr City und ein ranghoher kommunistischer Politiker wurden getötet. Sadr Citys Polizeichef Abdel Karim wurde getötet, als Unbekannte mit automatischen Waffen das Feuer auf seinen Wagen eröffneten. Der kommunistische Politiker Hadi Saleh wurde ermordet und mit verbundenen Augen und gefesselten Händen in seinem Haus gefunden, wie das Innenministerium mitteilte. Er wurde demnach wahrscheinlich erdrosselt. Er war bei den kommunistischen Gewerkschaften für Außenbeziehungen zuständig. Die Partei machte Anhänger des ehemaligen irakischen Präsidenten Saddam Hussein für Salehs Tod verantwortlich.

Saboteure zünden Sprengsatz an Gaspipeline im Nordirak

Saboteure haben Freitag früh einen Großbrand an einer Gaspipeline im Nordirak verursacht. Wie aus Polizeikreisen zu erfahren war, explodierte 15 Kilometer nördlich von Tikrit ein Sprengsatz an der Gasleitung, die Kirkuk mit Bagdad verbindet. Feuerwehr und Zivilschutz konnten den Brand zunächst nicht unter Kontrolle bringen. Die Anschläge auf Öl- und Gaspipelines haben den Ölexport und die Energieversorgung des Irak seit dem Krieg 2003 erheblich behindert. (APA/dpa/red)
 
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