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Sammelthread und Infothread Krieg im Irak

  • Ersteller Ersteller jugo-jebe-dugo
  • Erstellt am Erstellt am
03.02.2005

Erste Wahlergebnisse: Sistani-Partei liegt vorn
Allawi-Liste an zweiter Stelle - 1,6 Millionen Stimmen in sechs Provinzen ausgezählt
Bagdad - Vier Tage nach der Parlamentswahl im Irak sind am Donnerstag erste Ergebnisse veröffentlicht worden. Nach Auszählung von 1,6 Millionen Stimmen in sechs der insgesamt 18 Provinzen des Landes lag die vom schiitischen Großayatollah Ali al Sistani unterstützte Vereinigte Irakische Allianz deutlich vorn. Für diese Liste stimmten drei Mal so viele Wähler wie für die zweitplatzierte Irakische Liste von Übergangsministerpräsident Iyad Allawi. Die am Donnerstag veröffentlichten Ergebnisse stützten sich auf die Auszählung von Stimmen in den Provinzen Bagdad, Dhi Kar, Muthanna, Kadisiyah, Najaf und Kerbala. (APA/AP)
 
03.02.2005


Angriff auf irakische Polizisten
Sicherheitskräfte in Hinterhalt gelockt: Zwei Tote, 14 Verletzte, 36 Polizisten werden vermisst
Bagdad - Bei einem Hinterhalt in der Nähe der irakischen Hauptstadt Bagdad sind am Donnerstag nach Polizeiangaben zwei Polizisten des Landes getötet und 14 weitere verletzt worden.

Zudem würden mindestens 36 irakische Polizisten vermisst, sagte ein Polizeisprecher. Die Gruppe sei auf dem Weg von Diwanija, rund 180 Kilometer südlich von Bagdad, in die Hauptstadt gewesen, als sie von Unbekannten angegriffen worden sei.

In Diwanija wurde bestätigt, dass die Polizisten die Stadt in Richtung Bagdad verlassen hatten. US-Truppen riegelten das Gebiet in der Nähe der Gegend Abu Ghraib bei Bagdad ab. Dort hatte sich der Hinterhalt ereignet. (Reuters)
 
03.02.2005


USA wollen 135.000 Soldaten stationiert lassen
Myers: Rund 40.000 Iraker für Sicherheit einsatzbereit
Washington/Doha - Nach den Wahlen im Irak wollen die USA weiterhin 135.000 Soldaten im Land stationiert lassen. Rund 15.000 Soldaten kehrten nach dem Urnengang in Kürze in ihre Heimat zurück, weitere 135.000 sollten jedoch noch sechs Monate bis ein Jahr lang vor Ort bleiben, sagte der stellvertretende US-Verteidigungsminister Paul Wolfowitz am Donnerstag. Die US-Truppen sollten noch im Land bleiben, um irakische Sicherheitskräfte schneller ausbilden zu können. "Das Ziel ist nicht, unsere Leute nach Hause zu holen, wenn dadurch die Menschen vor Ort in größere Gefahr geraten."

Nach Angaben von US-Generalstabschef Richard Myers ist der Grad der Ausbildung der rund 136.000 irakischen Sicherheitskräfte bislang noch schwer zu bewerten. Seiner Einschätzung nach könnten derzeit rund 40.000 Soldaten an jedem Ort des Landes für Kampfhandlungen stationiert werden. Weder Wolfowitz noch Myers äußerten sich jedoch konkreter dazu, wann US-Soldaten durch irakische Truppen ersetzt werden könnten. Myers sagte zudem, auch die Zahl der Aufständischen im Land sei nicht klar überschaubar; er schätzte ihre Zahl auf etwa 1000.

Ein hochrangiger US-Militärangehöriger sagte in Doha, die US-Armee sei im Irak auf nahezu alle möglichen Szenarien eingestellt. Dazu zähle auch ein Abzug der Truppen aus dem Land, wenn die irakische Regierung dies wünsche. Der US-General betonte, die USA würden die Wünsche der Iraker in ihre Pläne einbeziehen. (APA)
 
04.02.2005

"Aufständische" töten zwei Polizisten und verschleppen neun
Kampfeinsatz südlich von Bagdad
Bagdad - Irakische "Aufständische" haben am Donnerstag nach einem Feuergefecht nahe Abu Ghraib zwei irakische Polizisten getötet und neun weitere verschleppt. Das bestätigte die Polizei in der 30 Kilometer westlich von Bagdad gelegenen Stadt am Freitag. Mehrere Polizisten seien verletzt worden. Die Beamten begleiteten eine Delegation von Gemeindebediensteten der südirakischen Stadt Diwaniya, die auf dem Weg nach Abu Ghraib waren, um sich beim dortigen Zolllager Dienstfahrzeuge für ihre Stadtverwaltung abzuholen.

Dabei gerieten sie in einen Hinterhalt der "Aufständischen". Die Gemeindebediensteten wurden verschont. Knapp zehn der Polizisten, die die Delegation begleiteten, flohen. Abu Ghraib liegt im so genannten sunnitischen Dreieck, wo Aufständische einen Guerillakrieg gegen das US-Militär und die irakischen Sicherheitskräfte führen.

Bei einem Kampfeinsatz südlich von Bagdad wurde am Donnerstag ein US-Marineinfanterist getötet. Dies teilte das US-Militärkommando am Freitag in Bagdad mit. Nähere Einzelheiten wurden nicht genannt. (APA/dpa)
 
04.02.2005


Annan ordnet UN-internes Strafverfahren an
"Niemand wird von der Strafverfolgung ausgenommen" - Untersuchungskommission kritisiert Verhalten Sevans
New York - Angesichts der Korruptionsvorwürfe gegen den früheren Chef des Irak-Hilfsprogramms der Vereinten Nationen hat UN-Generalsekretär Kofi Annan ein UN-internes Strafverfahren angeordnet. Damit sollen der einstige Leiter des Programms, Benon Sevan, und ein weiterer hoher UN-Mitarbeiter gemaßregelt werden, wie Annan am Donnerstagabend in New York mitteilte.

Zugleich betonte er kurz nach der Vorlage eines Berichtes der unabhängigen Kommission zur Untersuchung des Programms "Öl für Lebensmittel" die Zusammenarbeit mit den Ermittlern bei der Aufklärung aller Verdachtsmomente. "Niemand, der sich schuldig gemacht hat, wird von der Strafverfolgung ausgenommen", erklärte Annan. Er sicherte "im Interesse des Rechts" die Aufhebung der diplomatischen Immunität von UN-Beamten zu, gegen die staatsanwaltschaftliche Ermittlungen eingeleitet werden.

Zuvor hatte die Untersuchungskommission, die vom früheren Chef der US-Notenbank, Paul Volcker, geleitet wird, in einem Zwischenbericht dem früheren Chef des UN-Irak-Programms unethisches Verhalten vorgeworfen. Der aus Zypern stammende Sevan, der seinerzeit den Rang eines UN-Untergeneralsekretärs hatte, wird von den Ermittlern beschuldigt, vom Saddam-Regime Zuteilungen von Erdölmengen zum Weiterverkauf eingefordert und Bagdad dafür Vergünstigungen gewährt zu haben.

Das Öl sei über die kleine Handelsfirma Africa Middle East Petroleum Company auf den Markt gebracht worden. Sevan habe dem Irak im Gegenzug geholfen, UN-Genehmigungen für die Bereitstellung von Geldern für dessen Erdölwirtschaft zu erlangen. Die mit Sevan verbundene Firma habe 1,5 Millionen Dollar (1,154 Mio Euro) Profit gemacht.

Klar sei, dass Sevan nicht nur "einen schweren und andauernden Interessenkonflikt geschaffen" habe, erklärte Volcker. "Sein Verhalten war ethisch unzulässig und es hat die Integrität der Vereinten Nationen unterminiert." Sevan habe bei Befragungen alle Vorwürfe zurückgewiesen.

Die Volcker-Kommission bemängelte zudem, dass die UN- Verantwortlichen für das Irak-Programm es versäumt hätten, "bestehende Regeln der Organisation zu beachten, die Anständigkeit und Überprüfbarkeit sichern sollen".

Annan sagte, er sehe einem weiteren Bericht der Kommission, bei dem es auch um seinen Sohn Kojo gehen werde "mit reinem Gewissen" entgegen. Kojo Annan war zeitweise für die Schweizer Firma Cotecna tätig, die von den UN einen lukrativen Auftrag zur Überwachung von Lieferungen im Rahmen des Irak-Programms erhalten hatte.

"Öl für Lebensmittel" war im Dezember 1996 auf Beschluss des UN- Sicherheitsrates gestartet worden, um Millionen von Irakern zu helfen, die unter den gegen das Saddam-Hussein-Regime verhängten UN- Sanktionen litten. Durch das Programm konnte Bagdad trotz des Wirtschaftsembargos Erdöl exportieren und für den Erlös Versorgungsgüter importieren - beides unter Kontrolle der UN. (APA/dpa)
 
04.02.2005

Drei Franzosen von US-Truppen gefangen
Mitglieder einer radikalen Moslemgruppe zogen von Paris nach Falluja um gegen die US-Armee zu kämpfen
Paris - Bei der Einnahme der irakischen Stadt Falluja haben die US-Truppen im November vorigen Jahres nach Informationen der konservativen französischen Tageszeitung "Le Figaro" drei französische moslemische Kämpfer gefangen genommen. Unter ihnen seien ein 19-Jähriger und ein 22-Jähriger aus Paris, die im Frühjahr 2004 über Syrien in den Irak gezogen seien, berichtet die Pariser Zeitung in ihrer Freitag-Ausgabe. Die beiden gehörten zu einer radikalen Moslemgruppe, die vergangene Woche in Paris ausgehoben worden sei.


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bezahlte EinschaltungLaut "Figaro" sind im Frühjahr des Vorjahres neun Franzosen - Nachkommen nordafrikanischer Einwanderer - in den Irak gezogen, um in Falluja gegen die US-Armee zu kämpfen. Fünf seien bei der Belagerung der Stadt umgekommen, darunter drei 19-Jährige aus der Pariser Gruppe.

Am kommenden Dienstag kommt die neue US-Außenministerin Condoleezza Rice nach Paris. Dann könnte auch das Schicksal der drei Gefangenen aus Falluja sowie der drei noch im Gefangenenlager Guantanamo Bay (Kuba) von den US-Truppen festgehaltenen Franzosen angesprochen werden. Auf dem US-Militärstützpunkt werden rund 550 Terrorverdächtige aus mehr als 20 Ländern gefangen gehalten, viele von ihnen bereits seit mehr als drei Jahren. Ihnen werden der Kriegsgefangenenstatus und der Schutz durch die Genfer Konventionen verweigert. Unter den Gefangenen sind auch Jugendliche unter 16 Jahren, wie das US-Militär bestätigte. Der britische Kronanwalt Lord (Peter) Goldsmith hatte den USA wegen der Behandlung der Guantánamo-Häftlinge vorgeworfen, gegen elementare Grundsätze des Rechtsstaates zu verstoßen. (APA/dpa)
 
04.02.2005


Al-Hakim gegen säkularen Staat
Schiitenpolitiker: "Islam ist offizielle Religion des Landes und somit Grundlage aller Gesetzgebung"

Abdul Aziz al-Hakim will Scharia im Irak einführen
München - Der führende Schiitenpolitiker Abdul Aziz al-Hakim hat sich gegen die Bildung eines säkularen Staates im Irak ausgesprochen. Dem Nachrichtenmagazin "Focus" sagte der Vorsitzende des Obersten Rates für die Islamische Revolution im Irak (SCIRI), er strebe eine Zwischenform zwischen einem islamischen Gottesstaat und einem völlig säkularen Staat an. "Wir werden eine Regierung haben, die die islamische Identität des irakischen Volkes widerspiegelt. Bei der Bildung des Staates müssen Charakter, Kultur und Geschichte des irakischen Volkes berücksichtigt werden", sagte al-Hakim. Der Islam sei "offizielle Religion des Landes und somit Grundlage aller Gesetzgebung".

Al-Hakim warf der Übergangsregierung und den Besatzungstruppen "große Fehler" vor. Sie hätten die aktuellen Sicherheitsprobleme mitverschuldet. Die Iraker wollten, dass die Besatzer das Land verließen, sobald genügend Armee-, Polizei- und Sicherheitskräfte ausgebildet seien. "Kein stolzer Bürger will ausländische Soldaten in seinem Land sehen." Der Geistliche stand bei der Wahl im Irak an der Spitze der wichtigsten schiitischen Liste. Al-Hakim übernahm die SCIRI-Führung von seinem Bruder, Ayatollah Mohammed Bakir al-Hakim, der im August 2003 bei einem Bombenanschlag getötet wurde.

Rumsfeld: "Aufstand" im Irak unterschätzt

US-Verteidigungsminister Donald Rumsfeld hat unterdessen eingeräumt, dass die US-Regierung den "Aufstand" im Irak unterschätzt hat. Das Ausmaß sei stärker als erwartet, sagte Rumsfeld am Donnerstag dem US-Nachrichtensender CNN. Als einen Grund für die anhaltende Gewalt im so genannten sunnitischen Dreieck führte Rumsfeld an, dass die US-Truppen während des Krieges nicht aus der nördlich gelegenen Türkei in den Irak vorstoßen konnten. Dadurch sei eine unzureichende Zahl von Sunniten getötet oder gefangen genommen worden. Die in dem Gebiet lebenden Sunniten hätten auch nie die Militärkraft der USA zu spüren bekommen.

Die weitere Situation im Irak hängt nach den Worten von Rumsfeld unter anderem davon ab, ob die Nachbarländer "Syrien und Iran den Aufstand schlimmer machen" und in welchem Maß die Sunniten in die Politik eingebunden werden konnten.

In dem Interview räumte Rumsfeld auch erstmals ein, dass er während des Misshandlungs- und Folterskandals von Abu Ghraib im April vergangenen Jahres zwei Mal seinen Rücktritt eingereicht habe. Präsident George W. Bush habe ihn aber gebeten, im Amt zu bleiben. (APA/dpa)
 
US-General findet es "lustig, einige Leute zu erschieße

James Mattis ist Kommandant der ersten Marineinfanterie und war zuvor in Afghanistan im Einsatz

US-Generalmajor James Mattis ist nicht zum ersten Mal in den Schlagzeilen. Nach dem umstrittenen Angriff auf eine Hochzeitsgesellschaft im Irak verweigerte er eine Entschuldigung: "In Kriegen geschehen üble Dinge. Ich muss mich nicht für das Verhalten meiner Männer entschuldigen".Link
General counseled for saying it's 'fun' to shoot enemies

Marine commandant praises Mattis' service

auf NBC (mit Video)
Washington - Ein US-General hält es mit Blick auf Aufständische und Terroristen im Irak für "lustig, einige Leute zu erschießen". James Mattis, der die im Irak eingesetzte 1. Marineinfanteriedivision befehligt, machte diese Bemerkung während einer Podiumsdiskussion in San Diego (Kalifornien), wie US-Medien am Donnerstag berichteten.

"... unheimlich viel Spaß"

Mattis erklärte demnach: "Also, ich muss sagen, das Kämpfen macht viel Spaß. Es macht eine ganze Menge Spaß...". Der General, der zuvor auch in Afghanistan eingesetzt war, fuhr dann fort: "Du gehst nach Afghanistan und gerätst an Leute, die ihre Frauen fünf Jahre lang verprügeln, weil sie sich nicht verschleiert haben. Solche Leute sind ohnehin keine richtigen Männer mehr. So macht es denn unheimlich viel Spaß, sie zu erschießen."

Vorgesetzter verteidigt General

Der Kommandant des Marine Corps und damit Vorgesetzte von Mattis, Mike Hagee, verteidigte die Äußerungen unterdessen mit den Worten, der Generalmajor habe die "harschen Realitäten des Krieges" beschreiben wollen. Hagee räumte aber zugleich ein, dass Mattis seine Worte sorgfältiger hätte wählen sollen. So sehe der Betreffende es auch selbst. (red/APA/dpa)

www.derstandard.at
 
04.02.2005

Islamistische Gruppe bekennt sich zu Entführung von Italienerin
Forderung nach italienischem Truppenabzug binnen 72 Stunden - Regierung verhandelt über Befreiung - Reporterin ist Islam-Expertin

Zeitungsreporterin Giuliana Sgrena arbeitet für die linke Zeitung "Il Manifesto".
Rom - Die Entführung der italienischen Journalistin Giuliana Sgrena in Bagdad hat in Rom Bestürzung ausgelöst. Ministerpräsident Silvia Berlusconi betonte am Freitag, seine Regierung habe alle diplomatischen Hebel für die Freilassung Sgrenas in Bewegung gesetzt: "Die Verhandlungen sind in die Wege geleitet worden." Wie die Nachrichtenagentur AFP berichtete, bekannte sich die bewaffnete Gruppe "Organisation des islamischen Jihad" im Internet zu der Entführung und forderte von Italien den Abzug seiner Truppen aus dem Irak binnen 72 Stunden. Die Echtheit des Schreibens konnte zunächst jedoch nicht überprüft werden.


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SPRiT.ORG Domain & Webhosting Domainreg. ab € 9.90 /Jahr inkl.
bezahlte EinschaltungBerlusconi berief ein Treffen mit Verteidigungsminister Antonio Martino, Außenminister Gianfranco Fini und Innenminister Giuseppe Pisanu ein. Um die Befreiung der 56-Jährigen soll sich Staatssekretär Gianni Letta bemühen, der bereits im vergangenen September im Falle der beiden freigelassenen italienischen Geiseln Simona Pari und Simona Torretta erfolgreich gewesen war.

Schusswechsel bei Überfall

Sgrena, die als Islam-Expertin und Schriftstellerin bekannt ist und für die Linkszeitung "Il Manifesto" schreibt, ist Tochter eines Politikers der oppositionellen Partei der Italienischen Kommunisten. Die Journalistin, die in der Nähe einer Brücke über den Tigris von vier Männern verschleppt wurde, war mit ihrem Dolmetscher zur sunnitischen Moschee von al-Kastl im Universitätsviertel von Bagdad unterwegs gewesen, als ihr Auto von einer bewaffneten Gruppe gestoppt wurde. Bei dem Überfall sei heftig geschossen worden, berichteten Zeugen.

Die bekannte italienische Schriftstellerin Dacia Maraini plädierte für die Freilassung Sgrenas. "Giuliana ist eine großzügige Person, die beste Beziehungen zu den irakischen Frauen hat. Sie hat immer für deren Rechte gekämpft, ich hoffe, dass die Entführer dies wissen", sagte Maraini.

In Paris zeigte sich die internationale Organisation zur Verteidigung der Pressefreiheit "Reporter ohne Grenzen" (RSF) "extrem besorgt" über die Entführung der italienischen Reporterin. Nach dem Verschwinden der französischen Journalistin Florence Aubenas und ihres irakischen Übersetzers Hussein Hanoun "bezeugt die Entführung von Giuliana Sgrena einmal mehr die permanente Gefahr, der die Journalisten im Irak ausgesetzt sind", betonte RSF in einer Aussendung. "Wir ersuchen die Entführer, diese erfahrene Sonderberichterstatterin einer Tageszeitung zu befreien, die es verstanden hat, von den Leiden des irakischen Volkes seit der amerikanischen Offensive zu berichten."

In Hamburg appellierten die Chefredaktion und die Geschäftsführung der Wochenzeitung "Die Zeit", für die Sgrena seit zwei Jahren ebenfalls schreibt, an die Entführer, die Journalistin umgehend freizulassen, wie die Deutsche Presse-Agentur (dpa) meldete. Zu Beginn des Irak-Krieges im Frühjahr 2003 veröffentlichte die deutsche Wochenzeitung das vielbeachtete Bagdader "Tagebuch" der Reporterin. In der aktuellen Ausgabe analysiert Sgrena die Lage im Irak nach der Parlamentswahl.

Im Sommer vergangenen Jahres hatten Extremisten im Irak den als Pazifisten bekannten italienischen Journalisten Enzo Baldoni entführt. Sie hatten ebenfalls den Abzug der italienischen Truppen gefordert. Baldoni verschwand Mitte August, rund eine Woche später wurde er ermordet. (APA)
 
05.01.2005

Bei Überfall 29 irakische Soldaten getötet
Aufständische überfallen Nationalgarde aus dem Hinterhalt - Weitere sieben Militärs offenbar gefangen genommen
Dubai - Aufständische im Irak haben einer Internetseite zufolge bei einem Hinterhalt am Donnerstag 29 irakische Soldaten getötet und sieben gefangen genommen. "Die Löwen Gottes haben gestern der Nationalgarde eine Falle bei Abu Ghraib westlich von Bagdad gestellt", hieß es am Freitag in einer mit "Armee von Ansar al-Sunna" unterzeichneten Erklärung. "Den nationalen Sicherheitskräften sagen wir, die Kreuzritter, die ihr verteidigt, werden euch nicht vor unserem Zugriff schützen, und die Gotteskrieger sind entschlossen, euch einen nach dem anderen zu liquidieren."

Bei dem Überfall waren nach Polizeiangaben zwei Polizisten getötet und 14 verletzt worden. Mindestens 16 seien vermisst, hieß es. Auf die irakische Armee und die US-geführten ausländischen Truppen im Irak werden fast täglich Anschläge verübt. Seit der Wahl am Sonntag ist nach US-Militärangaben die Zahl der Anschläge jedoch zurückgegangen. (APA/Reuters)
 
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