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Sammelthread und Infothread Krieg im Irak

  • Ersteller Ersteller jugo-jebe-dugo
  • Erstellt am Erstellt am
09.02.2005

Deutsche Moslems fordern Freilassung von entführter deutscher Reporterin
Aufruf in deutscher, türkischer und arabischer Sprache an Glaubensbrüder in aller Welt veröffentlicht
Hamburg - Die drei wichtigsten Moslem-Verbände in Deutschland haben die "sofortige und bedingungslose Freilassung" der im Irak verschleppten "Zeit"-Mitarbeiterin gefordert. Die Entführung von unbeteiligten Journalisten sei ein Verstoß gegen Kriegs-, Völker- und Menschenrecht und auch mit den Werten des Islams nicht vereinbar, heißt es in einem Aufruf, den die Wochenzeitung in ihrer neuen Ausgabe in deutscher, türkischer und arabischer Sprache veröffentlicht.


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Weltsprache Englisch
bezahlte EinschaltungDer Islamrat für die Bundesrepublik Deutschland, die Türkisch Islamische Union der Anstalt für Religion (DITIB) sowie der Zentralrat der Muslime in Deutschland riefen die Moslems im Irak und in der ganzen Welt auf, sich gegen den Terrorismus und für die Freilassung von Giuliana Sgrena einzusetzen. (APA/dpa)
 
09.02.2005

Hoffnung in Rom auf Freilassung der im Irak verschleppten Reporterin
Angeblich Verhandlungen zwischen Regierung Berlusconi und Entführern
Rom - Die Regierung Berlusconi verhandelt mit den Entführern der am Freitag im Irak verschleppten italienischen Journalistin Giuliana Sgrena. Dies berichtete die italienische Tageszeitung "Il Manifesto", für die Sgrena in den Irak gereist war. Die Redaktion der prokommunistischen Tageszeitung habe von glaubwürdigen Quellen erfahren, dass die Reporterin in gutem Gesundheitszustand sei, berichtete ein Sprecher der Redaktion am Mittwoch. Die Verhandlungen zwischen den italienischen Behörden und den Entführern seien in fortgeschrittener Phase. Am Dienstag hatte der arabische TV-Kanal al-Jazeera erneut Appelle für die Freilassung der 56-jährigen Reporterin gesendet.


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bezahlte EinschaltungenIn einer Veröffentlichung im Internet hatte eine irakische Gruppe namens Mujaheddin-Brigade am Dienstag bekundet, sie habe die Journalistin "hingerichtet", nachdem sich erwiesen habe, dass sie im Auftrag der "amerikanischen Kreuzzugstruppen" spioniert habe. Die italienischen Geheimdienste halten die Internet-Botschaft der Mujaheddin-Brigade für unglaubwürdig.

Seit der Entführung der Reporterin am Freitag wurden bereits sechs Bekennungsschreiben von islamischen Gruppen veröffentlicht. Das römische Außenministerium hält sich ständig mit den Eltern Sgrenas in Kontakt. "Wir sind zuversichtlich. Die Entführer müssen über unsere TV-Appelle erfahren haben, dass Giuliana keine Spionin ist, sondern eine Islam-Expertin, die sich aktiv für die Rechte der irakischen Frauen engagiert hat", so Franco Sgrena, Vater der Journalistin.

Sgrenas Kollegen der Tageszeitung "Il Manifesto" baten erneut mit einer Internet-Botschaft für die Freilassung der Journalistin. "Giuliana ist gegen den Konflikt der Zivilisationen. Sie hat sich stets bemüht, die arabische Kultur und deren Zivilisation besser kennen zu lernen", hieß es im Appell. Die Kollegen der Reporterin riefen die Italiener zu Solidaritätsinitiativen auf, um die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit für Sgrenas Schicksal wach zu halten. (APA)
 
09.02.2005

Bekanntgabe der Ergebnisse verschoben
Endgültige Zahlen sollen "im späteren Verlauf des Monats" veröffentlicht werden
Bagdad - Die irakische Wahlkommission hat die Bekanntgabe der Wahlergebnisse vom 30. Jänner am Mittwoch aufgeschoben. Sie war für Donnerstag angekündigt. Die Ergebnisse aus einigen Wahlbezirken müssten nochmals geprüft werden, sagte der Sprecher der Wahlkommission, Farid Ayar. Diese Arbeit werde am Donnerstag beginnen. Das Endergebnis werde im späteren Verlauf des Monats bekannt gegeben.


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bezahlte EinschaltungNach der Auswertung von etwa einem Drittel der abgegebenen Stimmen hatte die Wahlkommission Ende vergangener Woche einen Vorsprung für die schiitischen Parteien des Landes bekannt gegeben. Allerdings waren zu diesem Zeitpunkt vor allem Stimmzettel aus überwiegend von Schiiten bewohnten Regionen ausgewertet worden. (APA/Reuters)
 
09.02.2005

US-Truppenstärke wird nach der Wahl wieder verringert
Von derzeit rund 153.000 auf etwa 140.000 - Zusatzbrigaden werden im März abgezogen
Washington - Die USA wollen ihre Truppenstärke im Irak bis zum Frühjahr auf den Stand der Periode vor den Wahlen zurückzuführen. Der Vizekommandant des US-Zentralkommandos, General Lance Smith, sagte am Mittwoch in Washington, es bleibe dabei, dass zwei Brigaden, deren Einsatz wegen der Wahlen am 30. Jänner verlängert worden war, im März abgezogen werden sollten.

Derzeit sind nach Smith' Angaben zwischen 153.000 und 154.000 US-Soldaten im Irak im Einsatz. Sollten die beiden Brigaden abgezogen werden, ohne dass teilweiser Ersatz nachrückt, würde die Truppenstärke auf zwischen 135.000 und 140.000 Soldaten sinken. Dies entspricht dem Niveau während großer Teile des vergangenen Jahres. (APA/AFP)
 
10.02.2005

Italien hofft auf Freilassung von verschleppter Reporterin
Angeblich Verhandlungen zwischen Regierung Berlusconi und Entführern
Link
Il Manifesto

Rom - Italien hofft auf eine baldige Freilassung der im Irak verschleppten Reporterin Giuliana Sgrena. Die Zeitung "Il Manifesto", für die die 56 Jahre alte Reporterin in den Irak gereist war, berichtete am Donnerstag, dass die italienischen Behörden Kontakt zu den Kidnappern aufnehmen konnten. "Die Vermittler im Irak warten auf ein positives Ende des Geiseldramas", berichtete die Tageszeitung. Ausgeschlossen wurde, dass man die Reporterin in einer militärischen Blitzaktion befreien wolle.


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bezahlte EinschaltungenInformanten der Regierung von Silvio Berlusconi im Irak haben laut "Il Manifesto" Hinweise darauf erhalten, dass die entführte Korrespondentin noch am Leben sei. Eine Kontaktperson der italienischen Geheimdienste habe Sgrena am Montag und am Dienstag sehen dürfen und berichtet, dass es ihr gut gehe, schrieb die Zeitung. Diese Kontaktperson solle auch für weitere Verhandlungen mit den Entführern eingesetzt werden.

Mujaheddin-Brigade bekundet Hinrichtung der Reporterin

Erst am Dienstagabend hatte eine irakische Gruppe namens Mujaheddin-Brigade im Internet bekundet, sie habe die Journalistin "hingerichtet", nachdem es sich erwiesen habe, dass sie im Auftrag der "amerikanischen Kreuzzugstruppen" spioniert habe.

Der italienische Außenminister Gianfranco Fini äußerte Zweifel an der Glaubwürdigkeit der sechs verschiedenen Internet-Botschaften, mit denen sich einige Fundamentalistengruppen zur Entführung der Journalistin bekannt hatten. "Es wäre ein Fehler, den Internet-Botschaften Glaubwürdigkeit zu schenken", meinte Fini.

Der arabische Satellitenkanal Al Feiha sendete am Mittwoch einen Appell irakischer Journalisten für die Freilassung der italienischer Reporterin und ihrer französischen Kollegin Florence Aubenas, Korrespondentin der Tageszeitung "Liberation". Die irakischen Journalisten forderten den Einsatz der politischen und religiösen Behörden im Irak, um die Befreiung der beiden Frauen zu erreichen.

Kollegin vernommen

Am Mittwoch wurde in Rom die italienische Journalistin Barbara Schiavulli von der römischen Staatsanwaltschaft vernommen. Sie hatte mit Sgrena ein Hotelzimmer in Bagdad geteilt. Schiavulli hatte mit der "Manifesto"-Reporterin telefoniert, als diese am Freitag entführt worden war. Sie hatte außerdem nach der Entführung einen Anruf von Sgrenas Handy erhalten. "Niemand meldete sich, nur arabische Musik war im Hintergrund zu hören", berichtete Schiavulli.

Der italienische Oppositionschef Romano Prodi verurteilte die Entführung Sgrenas. "Die Journalistin ist kurz nach den Wahlen im Irak entführt worden. Die Terroristen wollten ein Signal geben, dass sie auch nach den Wahlen ihre Aktion fortsetzen würden. Dabei ist es offensichtlich, dass Sgrena mit dem irakischen Volk solidarisch ist. Sie ist eine Reporterin, die oft ihr Leben riskiert hat, um über Kriege in der Welt zu berichten", so Prodi.

Die altkommunistische Rifondazione plant am 19. Februar eine Großkundgebung in Rom zur Freilassung der Journalistin. "Wir müssen die Aufmerksamkeit der internationalen Öffentlichkeit wach halten", so Rifondazione-Chef Fausto Bertinotti. (APA)
 
10.02.2005

USA wollen Verbündete im Irak und Afghanistan "belohnen"
Polen soll 100 Millionen Dollar und Visusmfreiheit erhalten - Fonds unterstützt Staaten, die sich für "Verbreitung der Freiheit auf der Welt" einsetzen
Washington - Die US-Regierung will Staaten finanziell belohnen, die sich an den Militäreinsätzen im Irak und in Afghanistan beteiligt haben. Aus dem Nachtragshaushalt von 80 Milliarden Dollar (62 Milliarden Euro), den Präsident George W. Bush dem Kongress in der nächsten Woche vorlegen wird, sollen 400 Millionen Dollar an die Verbündeten ausgezahlt werden, teilte das Weiße Haus am Mittwoch mit. Ein Viertel des Betrags soll an Polen gehen.


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bezahlte EinschaltungenDer Fonds mit der Bezeichnung Solidaritätsinitiative unterstütze Staaten, die Truppen nach Afghanistan und in den Irak entsandt hätten oder sich in anderer Weise für die Verbreitung der Freiheit auf der Welt einsetzten, sagte Bushs Sprecher Scott McClellan.

Die Erklärung folgte auf ein Treffen Bushs mit dem polnischen Präsidenten Aleksander Kwasniewski in Washington. Polen führt das Kommando über die internationalen Truppen im Mittelirak und beteiligt sich daran mit 2.400 eigenen Soldaten. Noch in diesem Monat soll das Kontingent auf 1.700 Soldaten verringert werden. "Polen war ein fantastischer Verbündeter, weil der Präsident und die Bevölkerung die Freiheit lieben", sagte Bush auf einer Pressekonferenz. Kwasniewski teilte mit, er habe mit Bush über eine Erleichterung der Visabestimmungen zwischen beiden Ländern gesprochen.

Die Präsidenten von Polen und den USA haben in Washington einen Fahrplan vereinbart, der in frühestens zwei Jahren zur Aufhebung der Visumspflicht für Polen führen soll. Zunächst soll die hohe Quote von abgelehnten Anträgen gesenkt werden.

Viele Polen versprachen sich von der Beteiligung ihres Landes am Irak-Feldzug die Aufhebung der Visumspflicht für die USA. Im vergangenen September reiste Ex-Präsident und Nobelpreisträger Lech Walesa extra nach Washington, um in dieser Sache im Weißen Haus vorzusprechen. Die Enttäuschung darüber, dass die USA auf diese Forderung zögerlich reagierten, spricht aus den Berichten aller großen polnischen Tageszeitung über den Staatsbesuch Kwasniewskis am gestrigen Mittwoch. "Die Visa bleiben" titeln die Zeitungen in ihren Donnerstags-Ausgaben unisono.

Einen kleinen Erfolg allerdings brachte Kwasniewski mit. Bush erklärte sich bereit, dass von Polen begangene Verstöße gegen das US-Einwanderungsgesetz von vor 1989 aus dem Register gelöscht werden. Dadurch werde die Ablehnungsquote deutlich sinken, sagte Kwasniewski. Eine Ablehnungsquote von maximal drei Prozent ist Bedingung dafür, dass ein Land in den USA unter die visumsfreien Staaten aufgenommen werden kann. (APA/AP)
 
10.02.2005

Unregelmäßigkeiten bei Wahlen bemängelt
Christen fordern Wiederholung der Wahl - Bereits über 100 Beschwerden
Bagdad - Vertreter der christlichen Bevölkerungsgruppe im Irak haben Unregelmäßigkeiten bei der Wahl bemängelt und Neuwahlen in ihren Hochburgen gefordert. Der Vorsitzende der chaldäisch-assyrischen Vereinigung im Irak, Yonadam Kanna, sprach am Donnerstag von inakzeptable Unregelmäßigkeiten in der nordirakischen Provinz Ninive. Viele Christen, die mehrheitlich in Ninive lebten, hätten gar nicht zur Wahl gehen können.

Seitdem Iraks drittgrößte Stadt Mossul (Mosul) eine Hochburg des Aufstands geworden sei, habe sich die Situation in der gesamten Region verändert. Viele Wahllokale seien gar nicht erst geöffnet worden oder es sei dort zu erheblichen Manipulationen gekommen, sagte Kanna. Er forderte deshalb eine Wahlwiederholung in der Nordprovinz unter verstärkter Aufsicht der Wahlkommission.

Bereits über 100 Beschwerden

Laut Statut haben Parteien und akkreditierte Wahlbeobachter nach Veröffentlichung des Wahlergebnisses drei Tage lang Zeit, Beschwerden bei der Wahlkommission einzureichen. Über 100 Beschwerden liegen der Kommission schon jetzt vor. Das Endergebnis wird in den kommenden Tagen erwartet.

Bei den Parlaments- und Regionalwahlen am 30. Jänner waren die Christen des Irak mit einer Liste angetreten, die insgesamt acht Parteien und Gruppierungen vereint. Yonadam Kanna schätzt, dass es im Irak derzeit noch rund 400.000 chaldäisch-assyrische Christen gibt. (APA/dpa)
 
10.02.2005

Schwere Explosion in Bagdad - Irak schließt Grenzen für fünf Tage
Aus Sicherheitsgründen - Anschlag mit vier Todesopfern in Bagdad galt offenbar US-Patrouille

Die Autobombe richte am Bagdader Tahrir-Platz schwere Verwüstungen an.
Bagdad - Der Irak wird ab Donnerstag kommender Woche aus Sicherheitsgründen seine Grenzen für fünf Tage schließen. Zwischen dem 17. und 22. Februar blieben die Übergänge geschlossen, teilte die Regierung am Donnerstag mit. Ein Grund für die Maßnahme wurde offiziell nicht angegeben. In dem Zeitraum liegt jedoch das Ashura-Fest, ein hoher Feiertag der schiitischen Moslems. Vor einem Jahr wurden bei zwei Selbstmordanschlägen in Bagdad und Kerbala während des Festes mindestens 171 Menschen getötet. Außerdem soll das Endergebnis der Parlamentswahlen vom Jänner bekannt gegeben werden.

Notstand im November verhängt

Angesichts der anhaltenden Gewalt im Irak hatte die Übergangsregierung im November den Notstand verhängt. Dadurch können die Behörden Ausgangssperren verhängen, Grenzen schließen und Verdächtige ohne Beachtung sonst üblicher juristischer Regeln festhalten. Nach Angaben von Lastwagen-Fahrern sind bereits viele Grenzübergänge zu Syrien, dem Iran und Jordanien geschlossen.

Der Autobomben-Anschlag im Zentrum der irakischen Hauptstadt Bagdad am Donnerstag mit vier Toten galt einem US-Militärsprecher in Bagdad zufolge offenbar einer US-Patrouille. US-Soldaten wurden dabei jedoch nicht verletzt. Die Explosion der Autobombe war durch eine Fernzündung ausgelöst worden, fügte der US-Sprecher hinzu. Al Irakiya zeigte ein ausgebranntes Autowrack und Löschfahrzeuge der Feuerwehr am Schauplatz.

Entführte Polizisten ermordet

In Iskanderiya, 45 Kilometer südlich von Bagdad, wurden am Donnerstag die Leichen von vier Polizisten gefunden. Sie wiesen Schussverletzungen auf, ihre Hände waren am Rücken zusammengebunden, bestätigte die örtliche Polizei. Die vier Beamten seien vier Tage zuvor von Unbekannten entführt worden.

Unbekannte haben im Irak einen Lkw-Konvoi des Handelsministeriums angegriffen und mindestens 20 Fahrer und Sicherheitskräfte getötet. Polizisten seien südlich von Bagdad auf die Spuren des Massakers gestoßen, teilte die Polizei am Donnerstag mit. Die etwa 20 Fahrzeuge des Konvois seien völlig ausbebrannt, die Leichen verkohlt. Der Konvoi habe im Auftrag des Handelsministeriums Zucker transportiert. Der Überfall liege mindestens zwei Tage zurück, sagte ein Sprecher. Unter den Toten seien zwei Polizisten und zwei Soldaten, die den Konvoi beschützen sollten. (APA/Reuters/dpa)
 
Ein zionistisches Armutszeugnis

Ein Bericht von Uri Avnery, einem anständigen und aufrichtigen Juden (übersetzt von Ellen Rohlfs):

Was würden wir wohl sagen, wenn eine amerikanische Organisation, die ein Siebtel des ganzen Landes besitzt, Richtlinien verabschieden würde, die es ihr erlaubten, Land nur an weiße, angelsächsische Protestanten zu verkaufen oder zu verpachten? Wir würden dies sicher nicht glauben. Und es ist tatsächlich auch unmöglich. Doch genau so ist es in Israel. Dies ist derzeit Thema einer heißen öffentlichen Diskussion. Dies sind die Fakten: Der Jüdische Nationalfonds (auf hebräisch Keren Kayemet le-Israel - KKL) besitzt 13 Prozent allen Landes in Israel. Seine Statuten verbieten ausdrücklich, Land an Nicht-Juden zu verkaufen oder zu verpachten. Das heißt, jeder Jude der Welt könne, gleichgültig, ob er in Timbuktu oder in Kamchatka lebt, vom KKL Land kaufen, ohne nach Israel kommen zu müssen, während ein arabischer Bürger Israels, dessen Vorfahren seit Jahrhunderten oder gar Jahrtausenden hier gelebt haben, kein Haus und keine Wohnung in dem Land besitzen kann.
Die Diskussion kam nach einer kürzlichen Entscheidung des Obersten Gerichtshofs Israels auf, in der jede Diskriminierung von Bürgern bei der Landverteilung verboten wurde. Aufgrund derselben wurde der KKL verklagt. Jetzt hat der Generalstaatsanwalt entschieden, daß die Regierung die arabischen Bürger nicht benachteiligen darf, selbst wenn sie Land, das dem jüdischen Nationalfonds gehört, vergibt.

Das sieht an sich sehr gut aus, wenn die Sache nicht einen Haken hätte. Die besten juristischen Köpfe suchen nach einem Ausweg: Wie kann die Diskriminierung trotz dieser Gerichtsentscheidung beibehalten werden? Kein Problem. Der Staatsanwalt schlägt einfach vor, die Regierung werde den KKL für jeden Dunam (1.000 Quadratmeter, eine türkische Maßeinheit, die in Israel immer noch benutzt wird), den er - Gott bewahre - an Araber vergibt, mit einem Dunam irgendwo anders kompensieren. Das alternative Land wird in "peripheren" Lagen dem Negev und in Galiläa sein, wo es viel rentabler ist. Und obendrein wird die Regierung garantieren, daß die jährlichen Einkünfte des KKL eine halbe Milliarde Schekel erreichen werden. So wird der Kuchen geteilt und bleibt doch ganz.

Der KKL ernennt übrigens fast die Hälfte der Direktoren der "israelischen Landbehörde", die Regierungskörperschaft, die alles in staatlichem Besitz befindliche Land in Israel verwaltet.

Durch diese Situation wird 20 Prozent der Bevölkerung Israels das Recht verweigert, in großen Teilen des Landes ein Haus zu kaufen, während Juden in Brooklyn oder Odessa sich dieses Rechts erfreuen können.
Wie viele andere schlimme Dinge hier fing es ziemlich harmlos an.

Als vor mehr als 100 Jahren die zionistische Bewegung geschaffen wurde, bestand die Notwendigkeit, für die jüdischen Einwanderer in Palästina Land zu kaufen. Zu diesem Zweck wurde der KKL gegründet. Überall in der Welt wurde in jedem zionistischen Haus eine blaue Sammelbüchse aufgehängt. In jedem Klassenzimmer jüdischer Schulen wurden Kinder gedrängt, ihre Münzen in diese Büchse zu werfen. In jüdischen Schulen dieses Landes wurden KKL-Treuhänder gewählt, deren Aufgabe es war, zu Spenden zu ermuntern, beispielsweise durch Spendensammelwettbewerbe zwischen Klassen oder Schulen. Die blaue Büchse wurde zu einem Symbol der zionistischen Bewegung, vielleicht das bekannteste. Auch ich habe meine Münzen in diese Büchse geworfen, die jeden Freitag in meinem Klassenzimmer der Ahad-Ha'am-Grundschule in Tel Aviv von Bank zu Bank gereicht wurde.

Mit dem auf diese Weise gesammelten Geld wurde ein Menge Land erworben, auf dem Kibbuzim und Moshavim aufgebaut wurden. Das war der Höhepunkt des zionistischen Idealismus. Die "Erlösung des Landes" und "hebräische Arbeit" waren die Eckpfeiler des zionistischen Traums.

Und wirklich, was konnte schöner sein? Kinder in aller Welt warfen ihre Pfennige in die blauen Dosen. Das Land Israels wurde mit gutem Geld gekauft. Dieses Land wurde von seinen Pionieren, den Söhnen von Kaufleuten und Wucherern im Schweiße ihres Angesichts bearbeitet.

Überall in der Welt sangen jüdische Kinder: "Ich muß Dir sagen, Mädchen/ und auch Dir, Junge,/ Wie im Lande Israels/ Das Land erlöst wird.// Ein Dunam hier und ein Dunam dort,/ Scholle um Scholle./ Das Land des Volkes wird gekauft,/ Vom Norden bis zum Negev.// An der Wand da hängt eine Dose,/ Eine blaue Dose, / Jeder Pfennig in der Dose / Erlöst Land..."

Doch diese wunderbare Geschichte hatte eine dunkle Seite, die im zionistischen Bewußtsein nicht registriert wurde.

Das Land wurde tatsächlich gekauft - häufig zu überzogenen Preisen - aber von reichen abwesenden Besitzern, die es weder bewohnten noch bestellten. Als das späte ottomanische Reich bankrott und in großer Geldnot war, verkaufte es große Landflächen an reiche arabische Kaufleute in Jaffa, Beirut und anderen Städten, die diese als Geldanlage kauften. Die arabischen Fellachen (Bauern), die das Land seit Generationen bearbeiteten, waren nur Pächter. Als der KKL das Land kaufte, wurden die Fellachen, oft mit Hilfe der türkischen und später der britischen Polizei, vertrieben.

Als im November 1947 die Vereinten Nationen sich zu einer Teilung des Landes in einen jüdischen und arabischen Staat entschlossen, waren trotz all der Bemühungen nur weniger als 7 Prozent des Landes in jüdischem Besitz. Und nur ein Teil dieses Gebietes gehörte dem KKL, der Rest gehörte privaten jüdischen Besitzern in Städten und landwirtschaftlichen "Kolonien".

Der Logik folgend hätte der KKL mit der Gründung des Staates Israel sein Land dem Staat übereignen müssen. Schließlich war genau für diesen Gedanken das Geld gesammelt worden.

Aber dies geschah nicht. Tatsächlich geschah genau das Gegenteil: der neue Staat transferierte Millionen von Dunams enteigneten Landes der Araber - den Flüchtlingen, denen es nicht erlaubt wurde, zurückzukehren - (in juristischer Sprache "Abwesende"), jener, die im Lande geblieben waren, aber an einem bestimmten Tag nicht in ihrem Dorf waren ("anwesend Abwesende") als auch Arabern, die zu Bürgern Israels wurden - an den KKL.

Es ist wichtig, dies im Gedächtnis zu behalten, da es die große Lüge aufdeckt, die über der ganzen Diskussion schwebt: daß das KKL-Land mit dem Geld des jüdischen Volkes gekauft wurde. Der größere Teil des KKL-Landes war keineswegs gekauft, vielmehr im Krieg erobert und dem KKL übertragen worden.

Warum übertragen? Warum übertrug der souveräne Staat sein Land gratis an eine nicht-staatliche Körperschaft? Einem fällt nur ein Grund ein: um man mit der Diskriminierung der arabischen Bürger fortzufahren.

In einer offiziellen Darstellung behauptet der KKL, er sei den Prinzipien des Staates Israel, wie sie in der Unabhängigkeitserklärung von 1948 festgelegt wurden (Gleichheit aller Bürger, ohne Unterschied von Religion und Rasse) nicht verpflichtet, sondern nur "Dem Jüdischen Volk". Dies bedeutet, daß "Das Jüdische Volk", das keine politische Institution ist, als unabhängige Körperschaft dargestellt wird, die über dem Staat Israel steht.

Der KKL agiert natürlich nicht für das "jüdische Volk". Er ist ein Instrument der israelisch-jüdischen Gemeinschaft gegen die israelisch-arabische Gemeinschaft. Er ist zu einem Instrument der institutionalisierten Diskriminierung geworden. Der Trick des Generalstaatsanwalts, der Forderung des Obersten Gerichtshofs Israels nach Gleichheit aller Bürger nachzukommen, während eine Körperschaft, die auf Diskriminierung beruht, weiterhin 13 Prozent des Landes im Staat besitzen darf, ändert also im Grunde nichts an der Situation.

Der KKL ist nicht einzigartig. Diskriminierung herrscht auf vielen Gebieten. Allein in den letzten Tagen kamen zufällig folgende Tatsachen ans Licht:

* Die Verantwortlichen des Finanzministeriums grübeln darüber nach, wie man großen jüdischen Familien Beihilfen zahlen kann, ohne sie auch an große arabische Familien zu zahlen. (In Israel gibt es zwei Gemeinschaften mit großer Geburtenrate: die jüdisch-orthodoxe und die muslimisch-arabische, besonders die der Beduinen.)

* Das Innenministerium ist dabei, ein Gesetz durchzudrücken, das jedem Ausländer, der einen israelischen Ehepartner hat, erlaubt, die israelische Staatsangehörigkeit anzunehmen, auch wenn er nicht jüdisch ist - schließt aber Araber ausdrücklich aus. Dies verweigert tausenden von jungen Arabern, Bürgern Israels, das Recht, eine Familie in Israel zu gründen, wenn die Braut oder der Bräutigam ein Bewohner der palästinensischen Gebiete ist, auch wenn es ein Verwandter ist.

* Das Bildungsministerium bestätigte, was bis jetzt ein offenes Geheimnis war: die Ernennung eines jeden Lehrers und Schulleiters einer arabischen Schule in Israel hängt von der Genehmigung des israelischen Geheimdienstes (Shin Bet) ab. Doch macht das Ministerium mittlerweile Fortschritte. Bis jetzt war der Shin Bet-Repräsentant automatisch der stellvertretende Vorsitzende des Ernennungskomitees. Von jetzt an wird er nur noch ein einfaches Komiteemitglied sein.

Es wäre schön, wir könnten sagen, daß diese Phänomene - und die vielen anderen dieser Art - vom rechten Flügel stammen würden. Die Wahrheit jedoch ist, daß die meisten dann aufkamen, als die "zionistische Linke" die Verantwortung hatte - und nun mit der Unterstützung des linken Flügels, dessen Vertreter zur Sharon-Regierung gehören, fortgeführt werden.

Das ist nicht der Staat, den wir uns selbst in der Unabhängigkeitserklärung versprochen haben. Wir haben noch einen harten Kampf vor uns, bis Israel ein demokratischer, liberaler, säkularer, pluralistischer und auf Gleichheit gegründeter Staat werden wird.

Ein Schritt in diese Richtung wäre die Auflösung des KKL und die Übergabe seines Landes an den Staat.

Quelle: www.freace.de

Anmerkung: Es wird so weitergehen, solange man dieser rassistischen Organisation nicht das Wasser abgräbt.
 
15.02.2005

Sonderzulagen sollen britische Elite-Soldaten halten
Zeitung berichtet von massiven Überläufen zu privaten Sicherheitsfirmen - Bis zu siebenfacher Sold lockt die Soldaten

Rund 2.000 Pfund bezahlte der Staat den britischen Elite-Soldaten bisher im Monat, bei privaten Sicherheitsfirmen, zu denen mehr und mehr abwandern, gibt es 14.000 Pfund (rund 19.600 Euro). Sonderzulagen sollen nun die Abwanderung verringern. London - Um den zunehmenden Wechsel der im Irak stationierten britischen Elitesoldaten in lukrativere Jobs bei privaten Sicherheitsfirmen zu stoppen, erwägt die britische Armee die Zahlung von Sonderzulagen. Wie die Londoner Zeitung "Daily Mail" am Dienstag berichtete, will die Armeeführung damit einem Beispiel des US-Verteidigungsministeriums folgen, das bereits im vergangenen Monat Sonderzahlungen für seine Eliteeinheiten im Irak eingeführt hatte.


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bezahlte Einschaltungen"Die Welt hat sich verändert. Sie wird heute vom Geld regiert, und viele junge Soldaten sehen in den Sondereinsatzkräften der Luftwaffe eine reine Ausbildungsstätte für ihre private Karriere", zitierte die Zeitung eine anonyme Quelle. Die Kommandeure hätten somit nur drei Möglichkeiten: "Sie können den Soldaten goldene Handschellen in Form von Zulagen anlegen; sie lassen sie den Abschied aus dem Militärdienst so teuer wie möglich zu stehen kommen, oder sie ermöglichen es ihnen, eine Art Sabbatjahr vom Militärdienst einzulegen".

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Nach einem Bericht des "Daily Telegraph" vom Montag laufen mehr und mehr britische Soldaten zu den im Irak eingesetzten privaten Sicherheitsfirmen über, die mit hohen Gehältern locken. Rund 120 Mitglieder der Sondereinsatzkräfte von Marine und Luftwaffe (SBS und SAS) hätten bereits ihren Dienst quittiert, um künftig für private Firmen wie Kroll, Controlled Risks oder Armour Security zu arbeiten. Einem ehemaligen SAS-Mitglied zufolge können ehemalige Elitesoldaten bei Privatfirmen das Siebenfache ihres Solds verdienen: 14.000 Pfund (rund 19.600 Euro) im Monat statt 2.000 Pfund. (APA/AFP)
 
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